Wachen und Beten – Juli/August 2022
Die Sommerzeit hat offiziell begonnen, und wir beten, dass sie vielen von euch Mitbetern Gelegenheit geben möge, einmal in Ruhe ein paar Tage durchzuatmen. Lasst uns diese Zeit nutzen, um einmal grundsätzlich vor dem Herrn still zu werden und uns dadurch bewusst zu machen, was wir tun, wenn wir beten, und was das Ziel unserer Gebete ist.
"Paulus und Timotheus, Knechte Jesu Christi, an alle Heiligen in Christus Jesus, die in Philippi sind, samt den Aufsehern und Dienern: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, Vater und dem Herrn Jesus Christus! Ich danke meinem Gott, so oft ich euer gedenke, allezeit, in jedem Gebet für euch alle, indem ich das Gebet mit Freuden tue wegen eurer Gemeinschaft am Evangelium vom ersten Tage an bis jetzt, und weil ich davon überzeugt bin, dass der, welcher in euch ein gutes Werk angefangen hat, es auch vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi. Es ist ja nur billig, dass ich so von euch allen denke, weil ich euch im Herzen trage, sowohl in meinen Banden als auch bei der Verteidigung und Bekräftigung des Evangeliums, damit ihr alle mit mir der Gnade teilhaftig seid. Denn Gott ist mein Zeuge, wie mich nach euch allen verlangt in der herzlichen Liebe Jesu Christi. Und um das bitte ich, dass eure Liebe noch mehr und mehr reich werde an Erkenntnis und allem Empfindungsvermögen, damit ihr zu prüfen vermöget, worauf es ankommt, so dass ihr lauter und unanstößig seid auf den Tag Jesu Christi, erfüllt mit Frucht der Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus [gewirkt wird] zur Ehre und zum Lobe Gottes" (Phil 1,1-11).
Der Philipperbrief ist – inspiriert durch den Heiligen Geist - an „alle Heiligen in Christus Jesus…“ gerichtet.
Was ist im Verständnis des Neuen Testaments ein „Heiliger“? – Es ist eine Person, deren Leben abgesondert wurde für Gott; eine Person, die Gott gehört und für IHN lebt.
Ein Heiliger ist deshalb ein Mensch, der anders lebt als die Menschen, deren Leben nicht Gott gehört.
Dieser Brief ist also an Heilige gerichtet, zu denen Paulus eine enge persönliche Beziehung hat. Diese Beziehung wird schon in seinen ersten Sätzen sichtbar: Er öffnet den Lesern sein Herz, seine innersten Gefühle und Beweggründe, und gibt ihnen einen Einblick in sein persönliches Gebetsleben. Dieser Einblick gibt uns die Möglichkeit, unsere Art zu beten mit seinem Gebetsleben zu vergleichen.