Wachen und Beten – Juni 2024
„Um Zions willen schweige ich nicht, und um Jerusalems willen lasse ich nicht ab, bis ihre Gerechtigkeit hervorbricht wie Sonnenglanz und ihr Heil entbrennt wie eine Fackel; bis die Heiden deine Gerechtigkeit sehen und alle Könige deine Herrlichkeit und du mit einem neuen Namen genannt wirst, welchen des HERRN Mund bestimmen wird… O Jerusalem, ich habe Wächter auf deine Mauern bestellt, die den ganzen Tag und die ganze Nacht nimmer stille schweigen sollen! Die ihr den HERRN erinnern sollt, gönnt euch keine Ruhe! Und lasst ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem herstellt und bis er es zu einem Ruhm auf Erden setzt!“ (Jes 62,1-2.6-7)
Israel feiert in diesem Jahr den Jerusalemtag am 5. Juni Dazu einige Gedanken von Ofer Amitai aus „Berührungen Nr.25“:
„Jedes Jahr am Jerusalem Tag muss ich an die Wiedervereinigung Jerusalems 1967 und an Israels Siegesparade am Unabhängigkeitstag 1968 denken.
Ich hatte einen Platz sozusagen in der ersten Reihe, weil mein Vater der Verantwortliche war. Mein Vater, der Kommandeur einer der drei Brigaden, die die Stadt wiedervereinigt hatten, war mit der Planung und Durchführung der Parade beauftragt worden.
Ich werde niemals die Fahrt im Jeep meines Vaters, der vor den Motorradfahrern herfuhr und uns zu unseren Sitzplätzen brachte, vergessen. Ich war damals 16 – ein Rausch für einen Teenager.
Jedoch mehr als an die persönlichen Eindrücke, erinnere ich mich an die elektrisierende Atmosphäre jener Zeit und jenes Tages im Besonderen. Es ist schwer, die Ehrfurcht, das Wunder, das Erlebnis von Geschichte und vor allem die Ahnung von Erfüllung, die in der Luft lag, zu beschreiben. „Wir waren wie die Träumenden“. Wir waren Teil der Erfüllung von 2000 Jahren Geschichte.
Seitdem sind Jahre vergangen, und wir sind durch viele Schwierigkeiten gegangen. Es gab mehrere Kriege, Intifadas und andere Terrorangriffe und starken Widerstand der Nationen gegen das, was ich als Gläubiger als Gottes Plan für Israel erkannt habe.
Aber das sind nicht unsere größten Schwierigkeiten. Es gibt noch einen anderen Krieg, der viel grausamer ist als alle anderen Kriege, nämlich der Krieg um Israels Zukunft. Dabei geht es um Israels Wiederherstellung in seiner Beziehung zu Gott durch Seinen Sohn.
Wenn du mir nicht glaubst, lies das Buch Daniel bezüglich des Kampfes in der Himmelswelt um die Wiederherstellung Israels. Dort wirst du sehen, dass sich die ganze Hölle gegen Israels Wiederherstellung seiner Beziehung zu Gott aufgemacht hat. Nicht, dass diese Wiederherstellung in Frage steht, aber wir befinden uns in einem Krieg, einem sehr großen Krieg, gegen Gott und Israel. Israels Wiederherstellung ist wie ein großes Scharnier, in dem sich die Geschichte dreht.
Als Gläubige sind wir nicht weniger zu diesem Krieg berufen als israelische Soldaten, die für die physische Sicherheit kämpfen.
An dieser Stelle empfinde ich die größte Sorge. Christen erkennen die biblischen Vorhersagen über die physische Wiederherstellung Israels und bringen sich bereitwillig dort ein, aber sie verstehen sehr wenig das ungeheure Ausmaß des Kampfes um Israels geistliche Wiederherstellung. Diese Wiederherstellung ist nicht ein Krieg zwischen Israel und den Nationen, sondern eine Kontroverse zwischen Israel und Gott!
Und obwohl Gebet für Israels Schutz, Politik und Position unter den Nationen wichtig ist, sollte dies den primären Kampf für Israels Versöhnung mit Gott durch den Messias nicht verdrängen. Es scheint sowohl in Israel als auch außerhalb Israels wenig Verständnis für die Größe des Widerstandes gegen Israels Versöhnung mit Gott zu geben.
Die Wiedervereinigung Jerusalems mit Gott ist sehr fundamental für die Wiedervereinigung aller seiner Teile. Vergiss nicht, dass Jerusalem die Stadt des großen Königs ist - nicht bloß die Hauptstadt Israels.
Ich war bei der ersten Wiedervereinigung Jerusalems dabei. Ich ersehne, ich bete und kämpfe für Jerusalems zweite Wiedervereinigung mit seinem Retter und Gott.“
Soviel von Ofer zu diesem für Israel so wichtigen Tag, der dieses Jahr erneut eine so zentrale Bedeutung erlangt.
1. Der Leib Jesu in Deutschland
„Christen … verstehen sehr wenig das ungeheure Ausmaß des Kampfes um Israels geistliche Wiederherstellung.“
Mein Eindruck ist, dass diese Aussage von Ofer für uns alle im Leib Jesu auch in Deutschland zutrifft.
Wir, als Teil des Leibes Jesu aus den Heiden-Nationen, sind ausdrücklich dazu aufgerufen, in diesen Kampf für die Wiederherstellung Israels einzutreten. Ehrlicherweise müssen wir sagen, dass der größte Teil der Christen in unserem Land diese Wahrheit (noch) nicht erkannt hat.
Der Messias Israels selbst arbeitet unablässig an der geistlichen Wiederherstellung Israels (Jes 62,1-2) und Er fordert uns auf, als Seine „Erinnerer“ (Jes 62,6 hebr. zakar) und Wächter (hebr. samar), die die Zeichen der Zeit erkannt haben, auch in diesen intensiven geistlichen Kampf einzutreten.
Die Wiederherstellung der Beziehung des Volkes Israel zu Seinem Gott wird Segen in unermesslichem Ausmaß für die ganze Welt bringen: „Ich frage nun: Haben die Juden sich an Christus gestoßen, um für immer zu Fall zu kommen? Gewiss nicht! Es ist vielmehr so: Weil sie Gottes Rettungsangebot ablehnten, wurde es den anderen Völkern gebracht… Schon ihr Nein brachte der Welt reichen Gewinn, und dass sie bis auf den kleinen Rest ausgefallen sind, wurde für die anderen Völker eine Quelle des Segens. Wie groß wird dann erst der Segen für die Welt sein, wenn das Volk Israel in seiner Gesamtheit zu Gottes Rettungstat Ja sagt!!... Schon ihre Verstoßung hat der übrigen Welt die Versöhnung mit Gott gebracht, was wird dann erst ihre Wiederannahme bringen? Nicht weniger als die Auferstehung der Toten!“ (Röm 11,11-12.15; eine ausführliche Darstellung dieser Zusammenhänge ist in unserem Büchlein „Darum wachet und betet“ von Ofer Amitai zu finden; auch als kostenloser Download verfügbar.)
Wir können beten
- und dafür danken, dass Gott mit der physischen Rückgabe Jerusalems 1967 an Sein Volk auch die Hoffnung für die geistliche Rückkehr zu ihrem Gott neu belebt hat.
- und bekennen, dass in vielen Gemeinden Deutschlands der Plan Gottes mit Seinem Volk für unsere Zeit nicht gelehrt wird und deshalb unbekannt ist.
- und bitten, dass Gott Gnade gibt und diesem Mangel abhilft, indem Er Lehrer des Wortes erweckt, die den Gemeinden den ganze Ratschluss Gottes verkündigen. „Ich (Paulus) habe nichts zurückbehalten, dass ich euch nicht den ganzen Ratschluss Gottes verkündigt hätte.“ (Apg 20:27)
- dass Gott durch Verständnis der Schrift Seine Gemeinde zum Gebet für die Errettung Israels befähigt. „Die ganze Schrift ist von Gottes Geist eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werk ausgerüstet.“ (2 Tim 3,16-17)
- und bitten, dass Er dadurch mehr „Wächter“ und „Erinnerer“ im Land erweckt, die für die Wiederherstellung der Beziehung Israels zu ihrem Gott mit geistlichem Verständnis eintreten.
- dass Er die Herzen vieler Beter mit dem folgenden Wort berührt: „Denn also spricht der HERR: Frohlocket mit Freuden über Jakob und jauchzet über das Haupt der Völker! Verkündet, singet und sprechet: Rette, o HERR, dein Volk, den Überrest Israels!“ (Jer 31,7)
- dass die Gemeinde die Zeichen der Zeit versteht und erkennt, dass die Stunde der Gnade Gottes für Sein Volk Israel gekommen ist. „Aber du, o HERR, bleibst ewig und dein Gedächtnis von einem Geschlecht zum andern. Du wollest dich aufmachen und dich über Zion erbarmen; denn es ist Zeit, dass du ihr gnädig seiest, die Stunde ist gekommen!“ (Ps 102,13-14)
- dass Gott Seiner Gemeinde in unserm Land etwas von diesem Eifer für die Errettung Israels gibt, den Er Paulus damals geschenkt hatte. „Für das, was ich jetzt sage, rufe ich Christus als Zeugen an. Es ist die Wahrheit; ich lüge nicht. Auch mein Gewissen bezeugt es, das vom Heiligen Geist bestätigt wird: Ich bin tieftraurig und es quält mich unablässig, wenn ich an meine Brüder und Schwestern denke, die Menschen aus meinem Volk… ‚die Yeshua noch nicht als ihren Messias erkannt haben‘“ (aus Römer 9)
- dass auch durch diese Auseinandersetzung die Christen in unserem Land gestärkt werden, die Wahrheit der Bibel zu bekennen, zu leben und in allen Lebensbereichen in Kühnheit für sie aufzustehen. „Seid aber Täter des Wortes und nicht Hörer allein, womit ihr euch selbst betrügen würdet.“ (Jak 1,22)
2. Die Beziehung Deutschlands zu Israel
„Die Wiedervereinigung Jerusalems mit Gott ist sehr fundamental für die Wiedervereinigung aller seiner Teile. Vergiss nicht, dass Jerusalem die Stadt des großen Königs ist - nicht bloß die Hauptstadt Israels.“
Mit dieser Aussage unterstreicht Ofer, dass auch der Besitz der physischen Stadt Jerusalem durch Israel im Plan Gottes von großer Bedeutung ist.
Deshalb richten sich die Forderungen vieler Nationen - einschließlich der Regierung Deutschlands - Israel immer müsse sein Land und Jerusalem erneut teilen, um der arabischstämmigen Bevölkerung einen Staat zu geben, direkt gegen die Absichten und Pläne Gottes.
Diese Teilungsforderungen werden ständig wiederholt, obwohl inzwischen für alle Welt sichtbar geworden ist, dass der Großteil der arabischstämmigen Bevölkerung, die in Gaza und in Judäa und Samaria selbstverwaltet leben, die völlige Zerstörung Israels zum Ziel hat.
Für die große Mehrheit der Palästinenser ist derjenige ein „Held“, der einen Juden ermordet, während jemand, der Frieden mit Israel sucht, ein Verräter ist.
Diese Haltung ist auch schriftlich sowohl in der Charta der PLO als auch in der Charta der Hamas festgehalten.
„Warum Palästinenser den Mord an Juden feiern
Im Lexikon der Palästinenser ist 'bewaffneter Kampf' ein Euphemismus für verschiedene Formen des Terrorismus gegen Israel, der ein breites Spektrum von Gewalttaten umfasst, das von Steinewerfen über Schießen, Stechen, Autorammen, Raketensalven bis hin zu Selbstmordattentaten – und seit dem 7. Oktober 2023 erneut – zu offenem Krieg reicht.
Die Charta der Hamas fordert offen die Eliminierung Israels.
Für sie ist es eine religiöse Pflicht, auf die 'Befreiung ganz Palästinas vom Jordan bis zum Mittelmeer hinzuarbeiten'. In Artikel 11 der Charta heißt es:
'Die Islamische Widerstandsbewegung [Hamas] glaubt, dass das Land Palästina eine islamische Waqf ist, die für zukünftige muslimische Generationen bis zum Tag des Jüngsten Gerichts geweiht ist. Sie oder ein Teil davon sollte nicht verschwendet werden; sie oder ein Teil davon sollte nicht aufgegeben werden.'
Artikel 15 sagt:
'An dem Tag, an dem Feinde einen Teil des muslimischen Landes usurpieren, wird der Dschihad [Heiliger Krieg] zur individuellen Pflicht jedes Muslims. Angesichts der Usurpation Palästinas durch die Juden ist es zwingend erforderlich, dass das Banner des Dschihad gehisst wird.'
Die Charta der Hamas erinnert Muslime auch an den berühmten Ausspruch des Propheten Mohammed:
'Der Tag des Gerichts wird nicht kommen, bis die Muslime gegen die Juden kämpfen, wenn sich der Jude hinter den Steinen und Bäumen verstecken wird. Die Steine und Bäume werden sagen: O Muslime, o Abdullah, da ist ein Jude hinter mir, komm und töte ihn.'
Darüber hinaus ergab eine Umfrage, dass eine große Mehrheit der Palästinenser (73 %) glaubt, dass der Koran eine Prophezeiung über den Untergang Israels enthält…"
https://de.gatestoneinstitute.org/18440/palaestinenser-mord-juden-feiern
„Von Deutschland finanziert: Leiche von Shani Louk befand sich unter UNRWA-Gebäude
Die Leichen von Shani Louk (Deutsch-Israelin) und von drei weiteren Hamas-Geiseln haben sich in einem Tunnel unter einem Gebäude des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) befunden. Der Zugang erfolgte von einem Raum im Gebäude aus. Das berichtete der israelische Armeesender am Donnerstag. Soldaten hatten die Leichen dort vergangenen Freitag entdeckt. An dem UNRWA-Gebäude prangt eine Plakette mit dem Hinweis, dass es im Jahr 2023 'mit großzügiger finanzieller Unterstützung der Bundesregierung Deutschlands' wiederaufgebaut wurde.“
https://www.israelnetz.com/leiche-von-shani-louk-befand-sich-unter-unrwa-gebaeude/
„Der ‚Überfall auf Rafah‘ muss gestoppt werden, sagt Sigmar Gabriel
Welt, 29.05.2024
Ex-Außenminister Sigmar Gabriel spricht bei Sandra Maischberger kritisch über die Situation im Gaza-Streifen…
Im Gespräch mit Maischberger kritisierte der ehemalige Außenminister jedoch nicht nur Scholz, sondern, als der Nahost-Konflikt zur Sprache kam, auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Und zwar scharf: ‚Ich glaube schon, dass diejenigen recht haben, die sagen, ein solcher Angriff auf Zivilisten ist ein Kriegsverbrechen‘. Gabriel forderte außerdem, dass der ‚Überfall auf Rafah‘ gestoppt werden müsse.“
Wir können beten
- und bekennen, dass unsere Regierung mit dem materiellen Wohlstand, den Gott unserer Nation gegeben hat, nicht verantwortungsvoll vor Gott umgeht.
- und mit Hesekiel bekennen, dass unsere Regierung einen Teil unserer Steuergelder dazu missbraucht, den Feinden Israels die Mittel in die Hand zu geben, mit denen sie Juden ermorden können. „Deine führenden Männer missbrauchen ihre Macht dazu, unschuldige Menschen umzubringen.“ (Hes 22,6)
- und bekennen, dass in unserem Land Lüge und Bosheit gegen Israel und dessen Politiker in einem Maße zunehmen und im Wesentlichen kritiklos hingenommen werden, wie wir es uns bis vor kurzem nicht vorstellen konnten.
- dass der Herr in Seinen Gerichten, die wegen dieser Politik über unser Landes kommen, noch möglichst vielen Gnade zur Umkehr gibt. „O Herr, ich habe die Kunde von dir vernommen, ich bin erschrocken. O Herr, belebe dein Werk inmitten der Jahre! Inmitten der Jahre tue dich kund! Im Zorn sei eingedenk deiner Barmherzigkeit!“ (Hab 3,2)
- dass Gott auch unter den Feinden Israels Gnade zur Umkehr geben möge, damit sie sich nicht in ihrem wachsenden Hass gegen Israel völlig selbst zerstören.
- dass der Herr ein Wunder wirkt und die Regierung Deutschlands Israel in Wort und Tat respektiert und unterstützt, z.B. indem sie erklärt, dass Jerusalem Israels Hauptstadt ist. „Denn die Nation und das Königreich, die dir (Israel) nicht dienen wollen, werden untergehen, und diese Nationen werden gewiss vertilgt werden.“ (Jes 60,12)
- dass viele Menschen in unserem Land diese Wahrheiten erkennen und für eine Änderung der Politik der sogenannten „Zwei-Staaten-Lösung“ eintreten. „Dir gefällt es, wenn jemand die Wahrheit erkennt“ (Ps 51,8b; GN)
- dass der Herr in Deutschland auch durch Wahlen Politiker in Entscheidungspositionen bringt, deren Handeln von der Furcht Gottes bestimmt wird. „Wer über Menschen herrscht, muss gerecht sein, in der Furcht Gottes herrschen“. (wörtl. NKJV; 2 Sam 23,3-4)
- dass unsere Regierenden ihre falschen Wege gegenüber Israel erkennen und verlassen. „Entferne von mir den falschen Weg, in deiner Gnade lehre mich dein Gesetz!“ (Ps 119,29)
Heinz-Jürgen Heuhsen
Juni 2024