Wöchentliches Gebet - 05. Juni 2024
Für Israel
Die folgenden Ausführungen entstanden in Anlehnung an Hinweise zum Gebet von Ofer Amitai, Pastor einer messianischen Gemeinde in Jerusalem.
Jesaja 35 beschreibt eine herrliche zukünftige Wiederherstellung Israels. Sie umfasst alles: die Rückkehr ins Land Israel, die Heilung und das Gedeihen des Landes, die körperliche Heilung (die sich so wunderbar im Wirken Jeschuas zeigt) und die geistliche Heilung.
Das Beste von allem ist die Verheißung der Rückkehr der Herrlichkeit Gottes, Seiner Majestät und Pracht. Gott selbst wird wieder in der Mitte Seines Volkes gegenwärtig sein!
„Sie werden die Herrlichkeit des HERRN sehen, die Pracht unsres Gottes“ (Jes 35,2)
Oh, wie wunderbar und wie notwendig ist es für uns, dies in einer Zeit des Krieges, des sich ausbreitenden Hasses und des zunehmenden Widerstandes der Nationen gegen Israel zu lesen!
Die Ungeheuerlichkeit und Schönheit dessen, was hier beschrieben wird, lässt sich noch besser ermessen, wenn wir den Hintergrund dieses herrlichen Kapitels beachten. Kapitel 34 beschreibt das Endgericht über die Völker.
Gericht
Die meisten Gläubigen denken negativ, wenn das Thema „Gericht“ auftaucht. Aber wenn wir das Gericht als das Eingreifen eines heiligen, guten und gerechten Königs sehen, der eingreift, um der Bosheit und dem Bösen ein Ende zu setzen und Sein Reich auf Erden zu errichten, werden wir es begrüßen.
„Manchen scheint das Gericht nicht zum Charakter eines liebenden Gottes zu passen, aber das ist eine falsche Vorstellung. „Ohne Gericht wäre Gott nicht gut, und das Leben auf der Erde hätte keinen Sinn, da unsere moralischen Entscheidungen letztlich keine Rolle spielen würden.“ (T. R. Schreiner; The Justice and Goodness of God; s. 9; Kindle Edition)
Wenn wir die Heiligkeit und Gerechtigkeit unseres himmlischen Vaters wirklich verstehen würden, würden wir über seine Geduld und Langmut staunen.
Stephen Charnock (1628-1680) sagt in seinem Buch über die Vorsehung Gottes Folgendes über die Geduld Gottes:
„Unendliche Geduld ist erforderlich, um die Welt unter den Umständen, unter denen sie seit dem Sündenfall existiert, zu erhalten und zu regieren. Weder der sanftmütigste Engel noch alle Engel im Himmel könnten die Geduld aufbringen, die nötig ist, um die Welt einen Tag lang zu regieren. Könnten sie all das Böse, das in der Welt begangen wurde, nur vierundzwanzig Stunden ertragen? Könnte man nicht zu dem Schluss kommen, dass sie der Unmoral, des Elends und der Verderbnis in den menschlichen Handlungen so überdrüssig wären - abgesehen von all dem Bösen in den Herzen der Menschen, das sie nicht erkennen können -, dass sie Feuer vom Himmel herabrufen wollten, um die Welt zu Asche zu verbrennen?“ (S. Charnock; Divine Providence; S.14; P&R Publishing, 2022)
Gott ist ein „gerechter Richter“, und er „zürnt täglich über die Gottlosen“ (Ps 7,12). Dennoch erträgt er sie geduldig und wartet darauf, dass sie vielleicht auf die Gnade von Golgatha reagieren. Aber es kommt der Tag, an dem Geduld nicht mehr ratsam ist; das Gericht ist der einzig mögliche Weg, wenn die Gnade ohne Abhilfe verschmäht wurde.
Das ist es, was in Jesaja 34 geschieht.
Jes 34,2:
„Denn der HERR ist zornig über alle Völker und ergrimmt über ihr ganzes Heer. Er hat sie mit dem Bann belegt und zur Schlachtung überliefert.“
Jes 34,4-5:
„Das gesamte Heer des Himmels wird vergehen, und die Himmel werden zusammengewickelt wie ein Buch, und all ihr Heer wird verwelken, wie das Laub am Weinstock verwelkt und wie die Blätter am Feigenbaum verdorren. Denn mein Schwert ist trunken geworden im Himmel; siehe, es wird herabfahren auf Edom, über das von mir zum Gericht verdammte Volk.“
Die Wildheit des Zornes Gottes ist überwältigend. Gott erscheint hier als ein Krieger, der ein Schwert schwingt, das die rebellischen Heerscharen im Himmel und die gottesverachtenden Völker der Erde erreicht.
Edom steht für alle Völker, die den Gott Israels gehasst und sich Gottes Erwählung eines Ortes (Zion) und eines Volkes (welches das gerettete Israel und die Geretteten aus den Völkern umfasst) widersetzt haben.
Der Kontext und der Zweck des Gerichts Gottes ist es, die Sache Zions [Seiner] Sache zu unterstützen:
Jes 34,8:
„Denn das ist der Tag der Rache des HERRN, das Jahr der Vergeltung, zur Rache für Zion.“
Jesaja 34 und 35 sind zwei Seiten ein und derselben Medaille. Das Gericht über die Völker und die Wiederherstellung Zions gehen Hand in Hand. Während Gott der Herrschaft der Menschen ein Ende setzt, errichtet er gleichzeitig Seine absolute Herrschaft über Sein Volk und die Nationen.
Diese Dinge haben auch tiefgreifende Auswirkungen auf die Gemeinde Jesu.
Röm 11,12:
„Wenn aber ihr Fall der Reichtum der Welt und ihr Verlust der Reichtum der Heiden geworden ist, wieviel mehr ihre volle Zahl!“
Auf der richtigen Seite der Geschichte stehen
Dennoch sehen viele in der Gemeinde keinen Zusammenhang zwischen dem, was jetzt im Nahen Osten geschieht, und dem, was Gott angekündigt hat.
Ein Kommentator schreibt:
„Es gibt natürlich keinen direkten Zusammenhang mit den tragischen politischen und territorialen Konflikten im heutigen Nahen Osten. Es gibt sicherlich entfernte Anklänge an die alten Feindseligkeiten, aber wenn man sie richtig versteht, ist das alles, was sie sind, wie stark ihr Einfluss auch sein mag. Die Grenze zwischen Gottes Volk und seinen Feinden ist diesseits des Kreuzes ganz anders gezogen, wie der Rest des Buches überdeutlich machen wird. Die Sache Zions in diesem Abschnitt ist etwas ganz anderes als der moderne Zionismus.“ (Barry Webb, The Message of Isaiah; S. 143. InterVarsity Press, 1996)
Unterdessen hat Irans oberster Führer Ali Khamenei die palästinafreundlichen Studenten in den USA dafür gelobt, dass sie auf der „richtigen Seite der Geschichte“ stehen. Khamenei schreibt:
„Liebe Universitätsstudenten in den Vereinigten Staaten von Amerika, ihr steht auf der richtigen Seite der Geschichte. Ihr habt jetzt einen Zweig der Widerstandsfront gebildet und einen ehrenvollen Kampf begonnen...“ (https://www.iranintl.com/en/202405309904)
Möge die Gemeinde Jesu wissen, dass ihre Bestimmung mit der Israels verbunden ist, und dass sie sich deshalb entscheidet, auf der richtigen, biblischen Seite der Geschichte zu stehen.
Wir danken euch für euer Gebet für Israel in dieser entscheidenden Zeit seiner Geschichte. Möge der Herr euch Gnade, Einsicht und Unterscheidungsvermögen geben, damit ihr wisst, wie ihr auch für euer Land beten könnt.
Wir haben Jesaja 35 als Ausgangspunkt unserer Gebete benutzt
1. Heilung des Landes
Wir haben am 7. Oktober mit aller Deutlichkeit erfahren, dass der Feind danach trachtet, dieses Land und seine Menschen mit allem, was er hat, zu verwüsten. Er sehnt sich danach, das Blut des jüdischen Volkes zu vergießen. Er sehnt sich danach, das Land und unsere Wohnorte zu verwüsten.
Der Herr verheißt durch Jesaja:
Jes 35,1-2:
„Die Wüste und Einöde wird sich freuen, und die Steppe wird frohlocken und blühen wie ein Narzissenfeld. Sie wird lieblich blühen und frohlocken, ja, Frohlocken und Jubel wird sein; denn die Herrlichkeit Libanons wird ihr gegeben, die Pracht des Karmel und der Ebene Saron. Sie werden die Herrlichkeit des HERRN sehen, die Pracht unseres Gottes.“
Wir können beten,
- dass der HERR die Verwüstungen im Süden und Norden Israels, die die Feinde Israels angerichtet haben, heilt.
- dass ER, von dem alles Leben kommt und der Segen spendet, Wunder wirkt und Sein Volk so führt, dass es wieder in „Häusern des Friedens“ wohnen kann. „Und mein Volk wird in Häusern des Friedens wohnen und in sicheren Wohnungen und an stillen Ruhestätten.“ (Jes 32,18).
- dass ER Israel und seine Menschen segnet. „Und sie besäen Felder und pflanzen Weinberge, die Frucht bringen als Ertrag; und er segnet sie, und sie mehren sich sehr, und ihr Vieh lässt er nicht wenig sein.“ (Ps 107,37-38)
- dass ER mit Seiner Gegenwart und Hilfe mit Seinem Volk ist. „Und die Huld des Herrn, unseres Gottes, sei über uns! Und das Werk unserer Hände ordne du für uns, ja, das Werk unsrer Hände ordne du!“ (Ps 90,17)
2. Stärkung für die Bevölkerung, Regierung, Armee
Viele Menschen in Israel sind entmutigt, ängstlich, besorgt, verletzt, deprimiert. Sie sehen kein Ende des Konflikts und sind von Sorgen und Ängsten geplagt.
Jes 35,3-4:
„Stärkt die schwachen Hände, macht die schwachen Knie fest. Sagt denen, die ein ängstliches Herz haben: Seid stark, fürchtet euch nicht! Euer Gott wird kommen, um sich zu rächen, um euch zu retten.“
Wir können beten,
- dass der HERR selbst Sein Volk heimsucht und es rettet und tröstet. „Ich, ich bin euer Tröster! Wer bist du denn, dass du dich vor Menschen gefürchtet hast, die doch sterben, und vor Menschenkindern, die wie Gras vergehen.“ (Jes 51,12)
- dass viele im Land, besonders auch alle Entscheidungsträger, im Wort Gottes Ermutigung finden, auch wenn sich jeden Tag mehr Nationen gegen Israel wenden. „Siehe, die Völker sind wie ein Tropfen am Eimer; wie ein Stäublein in den Waagschalen sind sie geachtet; siehe, er hebt die Inseln auf wie ein Sandkörnlein!“ (Jes 40,15)
- dass der HERR die Pläne der Feinde zunichte macht. „Er fängt die Listigen mit ihrer List; was ihre klugen Köpfe stolz ersinnen, das stellt er auf den Kopf und macht's zunichte.“ (Hiob 5,12-13)
- dass ER die Gefangenen in Gaza rettet, sie verteidigt, sie beschützt und sie nach Hause bringt,
- dass der HERR mit der IDF in den Schlachten kämpft, wie ER durch Sacharja verheißen hat. „Und der HERR wird über ihnen erscheinen, und sein Pfeil wird ausfahren wie ein Blitz; und Gott, der HERR, wird in die Posaune blasen und einherfahren in den Stürmen des Südens. Der HERR der Heerscharen wird sie beschirmen, dass sie essen und die Feinde zertreten.“ (Sach 9,14-15a)
- dass ER auch in das politische Geschehen im Lande eingreift, Israel eine geeinte Regierung und eine geeinte Knesset gibt, die Israel nicht nur in diesem Krieg richtig führen, sondern sich auch in gerechter Weise um das Volk kümmern.
3. Errettung des jüdischen Volkes
Ofer schreibt: „Wir sind uns sicher, dass die folgenden Verse ganz klar von einer gewaltigen Rettung für viele jüdische Menschen im Land Israel und den Nationen sprechen. Jeshua hat zu Seiner Erdenzeit viele große Wunder vollbracht. Er öffnete blinde Augen, taube Ohren und heilte Lahme. Wir sehnen uns danach, dass ER dies im Land wieder tut, aber noch mehr sehnen wir uns nach der geistlichen Heilung unseres Volkes.“
Jes 35,5-10:
„Dann werden der Blinden Augen aufgetan und der Tauben Ohren geöffnet werden; dann wird der Lahme hüpfen wie ein Hirsch und der Stummen Zunge lobsingen; denn es werden Wasser in der Wüste entspringen und Ströme in der Einöde. Die trügerische Wasserspiegelung wird zum Teich und das dürre Land zu Wasserquellen. Wo zuvor die Schakale wohnten und lagerten, wird ein Gehege für Rohr und Schilf sein. Und eine Bahn wird daselbst sein und ein Weg; man wird ihn den heiligen Weg nennen; kein Unreiner wird darüber gehen, sondern er ist für sie; wer auf dem Wege wandelt, selbst Toren werden sich nicht verirren. Daselbst wird kein Löwe sein, und kein reißendes Tier wird darauf kommen oder daselbst angetroffen werden, sondern die Losgekauften werden darauf gehen. Und die Erlösten des HERRN werden wiederkehren und gen Zion kommen mit Jauchzen. Ewige Freude wird über ihrem Haupte sein, Wonne und Freude werden sie erlangen; aber Kummer und Seufzen werden entfliehen!“
Wir können beten,
- dass Yeshua die geistlich blinden Augen Seines Volkes öffnet, damit sie Den SEHEN, „den sie durchbohrt haben“. „Und ich werde über das Haus David und über die Bewohner von Jerusalem den Geist der Gnade und des Flehens ausgießen; und sie werden auf mich sehen, den sie durchbohrt haben.“ (Sach 12,10)
- dass ER die Quellen des Heils in Israel öffnet.
- dass ER Sein Volk von aller Sünde und Ungerechtigkeit reinigt. „Ich will reines Wasser über euch sprengen, dass ihr rein werdet; von aller eurer Unreinigkeit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen.“ (Hes 36,25)
- dass Jeshua Seinem Volk den Weg zur Rettung zeigt, sodass sowohl die anspruchsvollsten als auch die einfachsten Menschen ihn leicht und ohne Verwirrung gehen können. „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater, denn durch mich!“ (Joh 14,6)
- dass ER auch den Juden, die in der Diaspora leben, begegnet und sie aus den Völkern zurückbringt. „Und eine Bahn wird daselbst sein und ein Weg; man wird ihn den heiligen Weg nennen; kein Unreiner wird darüber gehen, sondern er ist für sie; wer auf dem Wege wandelt, selbst Toren werden sich nicht verirren.“ (Jes 35,8)
- dass ER die Juden in der Diaspora aufweckt und ihnen bewusst macht, in welcher Gefahr sie sich gegenwärtig befinden. „Seht, ich will viele Fischer senden, spricht der HERR, die sie fischen sollen; danach will ich viele Jäger senden, die sie jagen sollen von allen Bergen und von allen Hügeln und aus den Felsenklüften.“ (Jer 16,16)
- dass ER die messianischen Gläubigen, die ja „die Erlösten des Herrn“ sind, und deshalb ins Land Israel gehören, durch den Geist Gottes aufrüttelt und sie nach Israel zurückkommen. „Und die Erlösten des HERRN werden wiederkehren und gen Zion kommen mit Jauchzen. Ewige Freude wird über ihrem Haupte sein, Wonne und Freude werden sie erlangen; aber Kummer und Seufzen werden entfliehen!“ (Jes 35,10)
- dass Gott alle Hindernisse beseitigt, die das israelische Innenministerium den messianischen Gläubigen, die Aliya (Einwanderung nach Israel) machen wollen, in den Weg legt. „Und eine Bahn wird daselbst sein und ein Weg; man wird ihn den heiligen Weg nennen“ (Jes 35,8a)
Für Deutschland
Bitte betet mit dem Wachen und Beten für Juni, dass am Montag herausgekommen ist.
Möge der Herr uns helfen, in unseren Tagen als Beter mit Ausdauer festzustehen!
Heinz-Jürgen Heuhsen