Wöchentliches Gebet - 12. April 2023
Für Israel
Am Mittwoch, den 12. April, ist in diesem Jahr der 7. Tag des Passahfestes. Der Psalm 137 hat eine deutliche Beziehung zu diesem Fest:
Psalm 137,1-6:
"An den Strömen Babels saßen wir und weinten, wenn wir Zions gedachten. An den Weiden, die dort sind, hängten wir unsre Harfen auf. Denn die uns daselbst gefangen hielten, forderten Lieder von uns, und unsre Peiniger, dass wir fröhlich seien: Singet uns eines von den Zionsliedern! Wie sollten wir des Herrn Lied singen auf fremdem Boden? Vergesse ich deiner, Jerusalem, so verdorre meine Rechte! Meine Zunge müsse an meinem Gaumen kleben, wenn ich deiner nicht gedenke, wenn ich Jerusalem nicht über meine höchste Freude setze!"
Nachdem Nebukadnezar Jerusalem erobert und den König Zedekia mit den anderen Überlebenden nach Babel gefangen weggeführt hatte, konnten diese nicht in ihre Heimat zurück. Sie mussten in Babylon bleiben.
Heute sagen die Juden weltweit, wo immer sie Passah feiern, am Sederabend:
„Nächstes Jahr in Jerusalem“.
Damals, unter Nebukadnezar, waren sie in der Fremde gefangen und konnten nicht nach Jerusalem.
Heute können die meisten zurück – aber wollen nicht, und nehmen die Warnungen Gottes nicht zur Kenntnis:
1. Warnung
Während der Coronakrise erschien folgender Artikel in der „Jüdischen Allgemeinen“:
„Sehnsucht nach Zion
Warum die Pandemie dem Wunsch »Nächstes Jahr in Jerusalem« seine eigentliche Bedeutung zurückgibt
In Zeiten von easyJet und EL ALsUp war es so einfach wie günstig, wann immer gewünscht, Berlin am Morgen zu verlassen und am frühen Nachmittag in Jerusalem zu stehen. Mit einem frischen Rugelach in der Hand das goldene Licht auf den alten Steinen zu bewundern, sich für den nächsten Tag am Gordon Beach in Tel Aviv zu verabreden und sich gleichzeitig seelisch auf das Ausmaß des abendlichen Familienessens vorzubereiten. Feiertage und Familienfeste waren nur viereinhalb Stunden entfernt. Das ist gerade mal eine Zugfahrt von Berlin nach München. Seufzen. Vorbei die Zeit…
‚Nächstes Jahr in Jerusalem‘ war doch ein Kinderspiel. Vor Covid-19…
ABSTAND Am 21. Februar gab es den ersten Covid-19-Fall in Israel. Ab dem 9. März musste jeder, der nach Israel einreiste, 14 Tage in bidud, Quarantäne. Mein Schwager kam aus den USA zurück und durfte Frau und Kinder nicht umarmen. Nur auf Abstand konnten Sohn und Tochter mit dem Vater reden. Kurz war es ein interessantes Spiel, dann haben sie herzzerreißend geweint. Und wir mit. Das Land schloss die Grenzen, und ‚Zoom‘ wurde zur emotionalen Autobahn. Mit heftigen Staus. Gespräche voller Sorge und Hilflosigkeit. Doch schien die Situation irgendwie trotz Chaos unter Kontrolle. Man war Ausnahmezustände ja gewöhnt.
Aber das Kein-Kommen-und-kein-Gehen hat eine neue Qualität mit sich gebracht. Der sichere Hafen ist unerreichbar. Schluss mit der Selbstverständlichkeit. Im April gab es ein bisher unbekanntes Innehalten am Ende des Seders. ‚Nächstes Jahr in Jerusalem‘ klang anders als sonst. Irgendwie näher dran am Original...“
https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/sehnsucht-nach-zion-2/
2. Warnung
Die Einschränkungen durch Corona sind - vorläufig – aufgehoben. Dann kam der Krieg in der Ukraine, und dort sind jetzt jüdische Männer, die das Land nicht verlassen dürfen, um nach Israel zu gehen, selbst wenn sie wollten.
3. Warnung
Immer mehr zunehmender Antisemitismus, auch in allen westlichen Nationen – und vieles mehr
Lasst uns, die wir die Bibel als Gottes Wort ernst nehmen, für die Erfüllung Seines erklärten Willens beten! Jerusalem ist die Stadt, wo Gott Seinem Volk begegnen will, und Israel ist das Land, das Gott ihnen als ihre Heimat geschenkt hat, und wo ER unter Seinem Volk wohnen will:
„Und ich will mitten unter den Kindern Israel wohnen und ihr Gott sein. Und sie sollen erfahren, dass ich, der HERR, ihr Gott bin, der sie aus Ägypten geführt hat, damit ich unter ihnen wohne, ich, der HERR, ihr Gott.“ (2 Mose 29,45-46)
1. Für Aliyah
Wir können beten
- dass Jesus die Worte, die viele jetzt an Passah gesprochen haben, benutzt und die Juden nicht mehr zur Ruhe kommen lässt, bis sie die zur Aliyah notwendigen Schritte unternehmen
- dass ER die Furcht Gottes auf sie legt und ihnen, die gerade das 5.Buch Mose gelesen haben, Gnade gibt, von ihrem Ungehorsam umzukehren. „Alle Gebote, die ich dir heute gebiete, sollt ihr behalten, um sie zu tun, auf dass ihr lebet und gemehret werdet und hineinkommet und das Land einnehmet, das der HERR euren Vätern geschworen hat… Wirst du aber des HERRN, deines Gottes, vergessen und andern Göttern nachfolgen und ihnen dienen und sie anbeten, so bezeuge ich heute über euch, dass ihr gewiss umkommen werdet.“ (5 Mose 8,1.19)
- dass Gott Seinem Volk in der Fremde, in „Babylon“, Gnade gibt und sie die Zeichen der Zeit erkennen. „Er sprach aber auch zu dem Volke: Wenn ihr eine Wolke aufsteigen sehet vom Westen her, so saget ihr sofort: Es gibt Regen! Und es geschieht. Und wenn der Südwind weht, so saget ihr: Es wird heiß! Und es geschieht. Ihr Heuchler, das Aussehen der Erde und des Himmels könnt ihr beurteilen; wie aber kommt es, dass ihr diese Zeit nicht beurteilen könnt?“ (Lk 12,54-56)
- dass sie die Warnungen aus dem Wort Gottes ernst nehmen. „Fliehet aus Babel und rettet ein jeder seine Seele, dass ihr nicht umkommet in ihrer Missetat.“ (Jer 51,6)
- dass der Herr immer wieder neu zu ihren Herzen redet. „Und wenn du auch bis an das Ende des Himmels verstoßen wärest, so wird dich doch der HERR, dein Gott, von dannen sammeln und dich von dannen holen.“ (5 Mose 30,4)
- dass ER alle Personen und Gruppen aus den Nationen, die ER berufen hat, Juden aus der Diaspora in ihre Heimat Israel zurückzubringen, stärkt. „So spricht Gott, der HERR: Siehe, ich werde meine Hand zu den Nationen hin erheben und zu den Völkern hin mein Banner aufrichten. Dann werden sie deine Söhne in den Armen herbringen und deine Töchter auf der Schulter hertragen.“ (Jes 49,22)
2. Für die Gemeinde
Hilf doch der messianischen Gemeinde in Israel, dass sie ihre Berufung von Gott erkennt und im fürbittenden Gebet für das ganze Volk eintritt, damit Gott tatsächlich unter ihnen wohnen kann.
Wir können beten
- dass die Gemeinde Jesu in Israel ihre Berufung Gottes für das Volk erkennt. „Ich will meine Wohnung unter euch haben und will euch nicht verwerfen. Und ich will unter euch wandeln und will euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein.“ (3 Mose 26,11-12)
- dass Jesus Seiner Gemeinde die Ohren öffnet und sie auf die Bedingung hören, die damit verbunden ist, dass Gott unter Seinem Volk wohnen kann. „Dies habe ich ihnen geboten: Gehorcht meinem Wort, so will ich euer Gott sein und ihr sollt mein Volk sein; wandelt ganz auf dem Wege, den ich euch gebiete, auf dass es euch wohlgehe.“ (Jer 7,23)
- dass sie darum eifern, anders zu sein als die Nationen der Heiden. „Ich, der HERR, bin euer Gott, der ich euch von den Völkern abgesondert habe… ihr sollt mir heilig sein, denn ich, der HERR, bin heilig, der ich euch von den Völkern abgesondert habe, dass ihr mir angehöret!“ (3 Mose 20,24b.26)
- dass sie sich deshalb als Gemeinde auch in der jetzigen politischen Situation im Land nicht scheuen, Yeshua offen zu bekennen. „Darum hat auch Jesus, um das Volk durch sein eigenes Blut zu heiligen, außerhalb des Tores gelitten. So lasset uns nun zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, und seine Schmach tragen!“ (Hebr 13,12-13)
- dass unsere Geschwister in Israel in ihrem Alltag auch für andere die Freude sichtbar machen können, die das Leben unter der Herrschaft Jesu mit sich bringt. „Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im heiligen Geist. Wer Christus mit einem solchen Leben dient, gefällt Gott und wird von den Menschen geachtet.“ (Röm 14,17-18)
3. Für die Regierung
Israel ist im Laufe seiner über 3000-jährigen Geschichte mit Gott immer wieder in sehr schwierige, menschlich aussichtslose Situationen geführt worden. Der Druck auf Israels Regierung und das ganze Volk wächst zur Zeit sowohl von innen als auch von außen.
„Iran startet Nahost-Mehrfrontenkrieg gegen Israel - Analyse
Die Stellvertreter und Verbündeten der Islamischen Republik scheinen in der vergangenen Woche einen Mehrfrontenkonflikt mit Israel begonnen zu haben...
Obwohl unterschiedliche Gruppen hinter den Angriffen im Gazastreifen, im Libanon und in Syrien stehen, sind diese Gruppen wahrscheinlich alle mit dem Iran verbunden. Zu den beteiligten Gruppen gehören die Hamas, die Hisbollah, der Palästinensische Islamische Dschihad und andere Gruppen, die zwar andere oder neue Namen tragen, aber Stellvertreter Teherans sind.
Der Iran ist seit langem bestrebt, seinen Konflikt mit Israel an die Grenzen Israels zu tragen. Die Unterstützung der Hisbollah und der Hamas war in den vergangenen Jahrzehnten der Schlüssel zu dieser Strategie...
Die Operationen der Hamas im Libanon erfolgen mit Billigung der Hisbollah. Die Tatsache, dass Hamas-Führer Ismael Haniyeh am 5. April in den Libanon flog, einen Tag bevor 34 Raketen aus dem Libanon auf Israel abgefeuert wurden, zeigt, wie sehr die Hamas ihre Präsenz verstärkt hat. Die Hamas kann vom Südlibanon aus keine Raketen abfeuern oder operieren, ohne sich mit der Hisbollah abzustimmen. Die Raketen, die am 6. April auf Israel abgefeuert wurden, wurden am helllichten Tag in der Nähe von Tyrus abgefeuert. Dies ist ein Gebiet, in dem die Hisbollah präsent ist...
Die wichtigste Entwicklung sind die Operationen der Hisbollah in Syrien, die 2012 zur Unterstützung des syrischen Regimes begannen. Die Hisbollah hat Kräfte in Gebiete in der Nähe des Golan verlegt...
Die Idee des Iran, einen Mehrfrontenkrieg zu führen, ist nicht neu. Er hat sich in den letzten Monaten damit gebrüstet, dass Israel innerlich zusammenbricht, und er hat signalisiert, dass er seine Drohungen verstärken will. Der iranische Geheimdienst IRGC erklärte am Sonntag, dass seine Macht im Vergleich zu Israel in diesem Jahr wachsen wird. Auch Israel hat im Mai 2022 Übungen durchgeführt, um sich auf die Gefahr eines Mehrfrontenkriegs vorzubereiten. Damals wurde geschätzt, dass Israels Gegner täglich 1.500 Raketen auf Israel abfeuern könnten...
Die iranische Bedrohung ist nicht verschwunden, und seine Stellvertreter und Verbündeten scheinen in der vergangenen Woche einen Mehrfrontenkonflikt mit Israel begonnen zu haben. Dazu gehörten die iranische Drohnenoperation am 1. April, der Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen vom 5. bis 7. April und 34 Raketen, die am Pessachfest, dem 6. April, vom Libanon auf Israel abgefeuert wurden. Hinzu kam der Raketenbeschuss aus Syrien am 8. und 9. April. Außerdem gab es Schießereien im Westjordanland und einen Drohnenabschuss aus dem Gazastreifen am 3. April. Betrachtet man das Gesamtbild, so versucht die iranische Krake aus Partnern und Gruppen, Israel von mehreren Seiten aus zu bedrohen.“
https://www.jpost.com/middle-east/article-738765
Wir können beten
- und unserem Gott danken, dass IHM Himmel und Erde gehören. „Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel und die Erde und alles, was darinnen ist, gehört dem HERRN, deinem Gott.“ (5 Mose 10,14)
- und IHM danken, dass Er alles tut, was ER will. „Aber unser Gott ist ja im Himmel; er tut alles, was er will.“ (Ps 115,3)
- dass der HERR allen verantwortlichen Leitern im Land (in Regierung, IDF und Sicherheitskräften) Umsicht und Weisheit gibt, damit sie Gefahren erkennen und präventiv handeln können. „Der HERR ist es, der Weisheit gibt, von ihm kommen Wissen und Verständnis.“ (Spr 2,6)
- dass die IDF durch die innenpolitische Situation in ihrer Fähigkeit, die Feinde abzuwehren und zu besiegen, nicht eingeschränkt wird
- dass der Herr auf Seine Art in diesen Mehrfrontenkrieg eingreift. „Kommt her, schauet die Werke des HERRN, der auf Erden Verheerungen angerichtet hat, der den Kriegen ein Ende macht, der den Bogen zerbricht, den Speer zerschlägt und die Wagen mit Feuer verbrennt!“ (Psalm 46,9-10)
- und danken, dass der Herr Seine Zusagen nicht ändert und Sein Volk in allen Angriffen der Feinde bewahrt. „Mit uns aber ist der HERR der Heerscharen; der Gott Jakobs ist für uns eine feste Burg!“ (Ps 46,8)
Für Deutschland
Jesus -
Jes 53,4-5.7a:
"... wahrlich, unsere Krankheit trug er, und unsere Schmerzen lud er auf sich; Wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und geplagt; Aber er wurde durchbohrt um unserer Übertretung willen, zerschlagen wegen unserer Missetat; die Strafe, uns zum Frieden, lag auf ihm, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in der Irre wie Schafe, ein jeder wandte sich auf seinen Weg; aber der HERR warf unser aller Schuld auf ihn. Da er misshandelt ward, beugte er sich und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird ..."
Dieses Geschehen, das in Jes 53 beschrieben wird, war die Realität des wahren Passahlammes aus 2 Mose 12. Dies ist die wahre Bedeutung des Festes des Herrn, das das Volk Israel in der vergangenen Woche mit Passah gefeiert hat (3 Mose 23)
Jes 53,10b-11:
"Wenn er seine Seele zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Nachkommen sehen und lange leben; und des HERRN Vorhaben wird in seiner Hand gelingen. An der Arbeit seiner Seele wird er sich satt sehen; durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen, und ihre Schulden wird er auf sich nehmen."
Hebr 12,2:
"Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, welcher für die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldete, die Schande nicht achtete und sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat."
Wir können mit großer Ehrfurcht, Dankbarkeit und Freude zurückschauen auf das Geschehen am Kreuz, das leere Grab und das Geschehen auf dem Ölberg, als Jesus wieder in den Himmel auffuhr und Seinen Platz zur Rechten des Vaters einnahm! Jesu freiwilliges Opfer, Sein Gehorsam gegenüber dem Vater hat den Menschen das Leben wiedergebracht, dass durch den Ungehorsam Adams verloren gegangen war.
Röm 5,17:
"Denn wenn infolge des Sündenfalles des einen der Tod zur Herrschaft kam durch den einen, wieviel mehr werden die, welche den Überfluss der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, im Leben herrschen durch den Einen, Jesus Christus!"
Welch ein Grund zur Freude und Dankbarkeit.
1. Für den Leib Jesu in unserem Land
Wir können beten
- und Jesus von Herzen danken, dass ER uns aus der Gewalt des Todes befreit hat. „Also: Durch die Gebotsübertretung des einen Menschen kam es dazu, dass alle verurteilt wurden. Ebenso bewirkt die Gehorsamstat des einen, dass alle für gerecht erklärt werden und leben.“ (Röm 5,18; GN)
- und IHM danken, dass ER uns leitet und ans Ziel bringt. „Wir wollen den Blick auf Jesus richten, der uns auf dem Weg vertrauenden Glaubens vorangegangen ist und uns auch ans Ziel bringt.“ (Hebr 12,2; GN)
- und IHM danken, dass ER uns, Seine Gemeinde, durch dieses Passahfest ermahnt, IHM mit Eifer nachzufolgen. „Feget den alten Sauerteig aus, damit ihr ein neuer Teig seid, gleichwie ihr ja ungesäuert seid! Denn auch für uns ist ein Passahlamm geschlachtet worden: Christus. So wollen wir denn nicht mit altem Sauerteig Fest feiern, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit ungesäuerten Broten der Reinheit und Wahrheit.“ (1 Kor 5,7-8)
- und danken, dass Jesus für uns betet, damit wir in Seiner Wahrheit leben können. „Heilige sie in deiner Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit.“ (Joh 17,17)
- und mit Freude danken, dass ER uns Seine Liebe immer wieder fest zusagt. „Gleichwie mich der Vater liebt, so liebe ich euch; bleibet in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibet ihr in meiner Liebe, gleichwie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und in seiner Liebe geblieben bin. Solches habe ich zu euch geredet, auf dass meine Freude in euch bleibe und eure Freude völlig werde.“ (Joh 15,9-11)
- dass wir uns gegenseitig zu einem Leben ermutigen, mit dem wir Ihm Freude bereiten. „damit ihr des Herrn würdig wandelt zu allem Wohlgefallen: in allem guten Werk fruchtbar und in der Erkenntnis Gottes wachsend, mit aller Kraft gestärkt nach der Macht seiner Herrlichkeit zu aller Standhaftigkeit und Geduld, mit Freuden.“ (Kol 1,10-11)
2. Für die Regierenden
Die „Welt am Sonntag“ hat Bundestagsabgeordnete, die sich als religiös bezeichnen, nach ihrem Verständnis von „Ostern“ gefragt.
„Politik und Christentum: ‚Jesus würde wohl vor Gericht kommen'
Welche Bedeutung hat Ostern, das höchste Fest der Christen, heute? Fünf Bundestagsabgeordnete, die sich selbst als religiös bezeichnen, schildern hier ihre persönlichen Perspektiven – aus evangelischer und katholischer, griechisch-orthodoxer und muslimischer Sicht.
Katrin Göring-Eckardt (Grüne), evangelisch
WELT AM SONNTAG: Wer ist Jesus Christus für Sie?
Katrin Göring-Eckardt: Der menschlichste Mensch, den man sich vorstellen kann und zugleich Gottes größter Tröster und Retter.
WELT AM SONNTAG: Wann sind Sie ihm zum ersten Mal begegnet?
Göring-Eckardt: Als Kind und Jugendliche in einer jungen Kirchengemeinde in der DDR. Da ist mir bewusst geworden, dass ich keine Angst mehr haben musste vor diesem System, weil es etwas Größeres, Wichtigeres gibt, worüber die Staatsoberen keine Verfügungsgewalt haben.
WELT AM SONNTAG: Ist die Erfahrung von Leid notwendig, um Schönheit zu erkennen?
Göring-Eckardt: Nein. Ich sehe das andersherum. Wenn man persönlich Leid oder Krankheit erfährt, kann Glaube Trost sein. Ich habe als Jugendliche meine Mutter verloren, und viele haben mich gefragt, wie ich denn weiter an Gott glauben könnte. Aber gerade deswegen konnte ich ja glauben, weil ich doch nicht ganz allein war und mich mein Glaube getröstet hat.
Wolfgang Stefinger (CSU), katholisch
WELT AM SONNTAG: Wie feiern Sie dieses Jahr Ostern?
Wolfgang Stefinger: Es beginnt mit dem Karfreitag, der auch für mich ein stiller Feiertag ist. Das heißt: Innehalten. An Ostern in die Ostermesse gehen und mit der gesamten Großfamilie frühstücken. Und ich denke viel an die Auferstehung Christi. Gerade in Jahren, in denen ich in der Familie Abschied von geliebten Menschen nehmen musste.
WELT AM SONNTAG: Sollten Kinos am Karfreitag den Monty-Python-Film „Das Leben des Brian“ zeigen dürfen?
Stefinger: Ich würde nicht in die Filmauswahl eingreifen. Aber dass Diskotheken geschlossen sind und die im Radio keine Ballermann-Hits rauf und runter spielen, dafür habe ich schon Verständnis. Das tut unserer Gesellschaft doch auch mal gut, nicht ständig unter Strom zu stehen.
WELT AM SONNTAG: Wie fänden Sie es, wenn die Kirche Sie und Ihren Partner auch trauen würde?
Stefinger: Ich weiß von vielen katholischen Priestern, dass sie da sehr offen sind. Aber ich bin nicht wirklich hoffnungsfroh, inwieweit Rom sich bewegen wird. Die evangelische Kirche ist da ja schon weiter.
WELT AM SONNTAG: Was fällt Ihnen am Christsein am schwersten?
Stefinger: Politische Debatten und die notwendigen Entscheidungen. Jetzt, wo es um Waffen für die Ukraine geht, zum Beispiel. Ich verstehe die Notwendigkeit. Aber es sind nun mal Waffen.
Aber ich weiß auch, dass ein Frieden durch Verhandlungen nur möglich ist, wenn zwei Parteien miteinander sprechen wollen. Und deswegen unterstütze ich auch aus christlicher Perspektive, dass wir Waffen in die Ukraine liefern, damit sich die Menschen gegen diesen grausamen Überfall wehren können.
Michael Roth (SPD), evangelisch
WELT AM SONNTAG: Was sagen Sie als Befürworter des Rechtsstaats zur Subversität von Jesus Christus?
Michael Roth: Auch im Rechtsstaat muss es subversive Elemente geben, die Regeln und Traditionen infrage stellen. Sie spornen uns an, dass wir uns entweder dieser Regeln versichern oder sie weiterentwickeln.
WELT AM SONNTAG: Wenn Jesus heutzutage Regeln des Rechtsstaats brechen würde, wie würden Sie damit umgehen?
Roth: So wie mit jeder und jedem anderen auch. Es dürfte eine Anzeige geben, Jesus würde wohl vor Gericht kommen. Anklage und Staatsanwaltschaft bringen ihre Argumente vor, Jesus seine. Am Ende fällen unabhängige Richterinnen und Richter ein Urteil. Im schlimmsten Falle droht ihm eine Gefängnisstrafe.
WELT AM SONNTAG: Symbol des christlichen Glaubens ist ein ausgemergelter Mann, der blutend an einem Kreuz stirbt. Wie wirkt dieses Bild auf Sie?
Roth: Ich komme aus einer stark protestantisch geprägten Gegend, aber südlich meines Wahlkreises liegt der Landkreis Fulda. Da wird es dann katholisch, und am Wegrand stehen überall Kreuze mit dem gefolterten Jesus. Das ist mir zu viel Grausamkeit und Splatter.
Ich bevorzuge das simple Kreuz. Für mich ist das Entscheidende ja die Erlösung, also die Tatsache, dass Jesus Christus die Qualen des Kreuzes überwunden hat und auferstanden ist.
Takis Mehmet Ali (SPD), griechisch-orthodox
WELT AM SONNTAG: Wann feiern Sie Ostern?
Takis Mehmet Ali: Bei uns ist alles zeitversetzt, weil wir mit einem unterschiedlichen Kalender arbeiten. Wir beten nach dem Alten Testament. Aus diesem Grund hatte ich auch als Kind immer eine Woche später zum griechisch-orthodoxen Karfreitag und Ostermontag frei.
Dieses Jahr bin ich zum ersten Mal seit langer Zeit nicht bei meinen Eltern in Nordrhein-Westfalen zu Ostern, weil unsere Sitzungswoche direkt nach Ostern losgeht. Deswegen habe ich mich schon in Berlin bei Bischof Emmanuel von Christoupolis gemeldet, und wenn alles klappt, kann ich dort beim Gottesdienst dabei sein und vor allen Dingen auch etwas mithelfen.
WELT AM SONNTAG: Wie feiern Sie?
Ali: Das ist ein riesengroßes Ritual. An Karfreitag fangen wir früh morgens mit dem Beten an, das geht wirklich mehrere Stunden. Es geht um Buße. Ich höre an dem Tag keine Musik. Meine Eltern schalten an diesem Tag auch keinen Fernseher an. In vielen Dörfern Griechenlands fährt an diesem Tag auch kein Mensch Auto. Der Tag ist für die Besinnung.
Und rote Ostereier sind bei uns ganz wichtig. Natürlich nicht wegen der SPD, sondern weil sie das Blut Christi symbolisieren. Und es gibt Tsoureki, ein süßes Brot, das es nur zu Ostern gibt. Und ich esse es am liebsten mit etwas Nutella.
WELT AM SONNTAG: Was sehen Sie im Leid Christi?
Ali: Die Bereitschaft, sich für andere zu opfern, für Gerechtigkeit einzutreten, sein eigenes Leben für einen größeren Zweck zu geben. Daran denke ich auch viel im Zusammenhang mit den ukrainischen Soldatinnen und Soldaten gerade.
Lamya Kaddor (Grüne), muslimisch
WELT AM SONNTAG: Wer ist Jesus Christus für Sie?
Lamya Kaddor: Einer der wichtigsten Propheten des Islam. Er konnte sehr viele Dinge sogar besser, als Mohammed sie konnte. Er konnte Kranke heilen und Tote zum Leben erwecken.
Und was ich besonders finde, der Koran ist in der Zeit patriarchalischer Gesellschaften entstanden, und Jesus wird im Koran „Sohn Marias“ genannt, er wird nicht über die väterliche Linie definiert.
WELT AM SONNTAG: Mit Ostern endet bei Christen die Fastenzeit. Und auch Muslime fasten gerade während des Ramadans. Was haben beide Religionen zudem gemeinsam?
Kaddor: Diese Grundüberzeugung, zu einer festgelegten Zeit im Jahr Verzicht zu üben, das eigene Ego zurückzunehmen. Es geht ja nicht um den Verzicht auf Nahrung, sondern um etwas Größeres.
Und ehrlich gesagt, ich finde den Ramadan deutlich angenehmer. Klar, wir können tagsüber nicht essen, aber abends schon. Das finde ich einfacher, als wenn man als Christ fünf Wochen lang komplett auf etwas verzichtet.
WELT AM SONNTAG: Was bedeutet der Tod Jesu für Sie?
Kaddor: Nach islamischen Vorstellungen ist er nicht gestorben. Gott spricht im Koran und erklärt, dass nur jemand gekreuzigt wurde, der Jesus ähnelt. Nach meiner Überzeugung lebt Jesus bei Gott, und er wird am Ende der Welt in Damaskus auftauchen, um das Reich Gottes zu errichten. Deswegen funktioniert Ostern im Islam nicht, weil Tod und Auferstehung Christi nicht vorkommen.“
Die Antworten der Abgeordneten haben uns noch einmal deutlich vor Augen geführt, wie wichtig es ist, dass wir der Aufforderung der Bibel nachkommen und für die Regierenden beten.
Wir können beten
- und Jesus danken, dass ER gestorben ist, damit alle Menschen gerettet werden können. „Gott unser Retter, welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ (1 Tim 2,3b-4)
- und IHM danken, dass Er auch einem König wie Nebukadnezar den Verstand gegeben hat, um Buße zu tun und Gott als Herrn zu bekennen. „Nun lobe und erhebe und verherrliche ich, Nebukadnezar, den König des Himmels; denn all sein Tun ist richtig, und seine Wege sind gerecht; wer aber stolz einhergeht, den kann er demütigen!“ (Daniel 4,34 bzw. 37)
- und IHN bitten, dass Er einigen Politkern hilft, ihre Augen zum Himmel zu erheben. „Aber nach Verlauf der Zeit hob ich, Nebukadnezar, meine Augen zum Himmel empor, und mein Verstand kehrte zu mir zurück.“ (Dan 4,31 bzw. 34)
- und IHN bitten, den Politikern die Augen dafür zu öffnen, dass sie in ihrem Handeln völlig von Gott abhängig sind. „Da spricht Pilatus zu ihm: Mit mir redest du nicht? Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich freizulassen, und Macht habe, dich zu kreuzigen? Jesus antwortete: Du hättest gar keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben herab gegeben wäre.“ (Joh 19,10-11a)
- und IHN bitten, wie damals in Korinth auch heute einige unserer „Mächtigen und Angesehenen“ zu retten. „Nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Angesehene sind berufen.“ (1 Kor 1,26b)
- dass ER den Politikern die Gewissheit ihres Todes vor Augen führt. „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“ (Psalm 90,12)
- dass Jesus viele Politiker in Verbindung mit Menschen bringt, die IHN bezeugen können. „Auch vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen, ihnen und den Nationen zum Zeugnis.“ (Mt 10,18)
3. Für Errettung von Menschen in unserem Land
Das Neue Testament beginnt mit dem Matthäusevangelium. Gleich am Anfang wird dort Joseph der Grund für das Kommen Jesu durch einen Engel mitgeteilt:
"Du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden." (Matthäus 1,21)
Dieser Auftrag Jesu ist in den Kirchen unseres Landes verloren gegangen.
„Christen ziehen bei Karfreitagsprozession durch Berlin
Mehrere Hundert Christen haben bei einer ökumenischen Karfreitagsprozession in Berlin-Mitte an aktuelle Krisen und Katastrophen weltweit erinnert. Unter anderem Erzbischof Heiner Koch, Bischof Christian Stäblein, Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein und der griechisch-orthodoxe Geistliche Emmanuel von Christoupolis trugen dabei ein großes grünes Kreuz durch die Straßen.
Von der St. Marienkirche am Neptunbrunnen führte der Weg am Berliner Dom vorbei über die Straße Unter den Linden zur Neuen Wache. Am Bebelplatz sprachen Erzbischof Koch, Bischof Stäblein und Bischof Emmanuel von Christoupolis den Segen.
Inhaltlich widmete sich die Prozession in diesem Jahr den Opfern des Erdbebens in der Türkei und in Syrien, den unterdrückten Frauen im Iran, den Kriegsopfern in der Ukraine und allen, deren Leben durch den Klimawandel bedroht ist. An vier Stationen wurden kurze Nachrichtentexte vorgelesen, die je eine dieser Krisen thematisierte.
Trotz Kälte nahmen mehrere Hundert Menschen an der Prozession teil, die zudem bei vielen Touristen entlang des Weges für Aufsehen und Interesse sorgte.“
„Berliner Karfreitagsprozession mit ‚Last Generation‘
Während des Marsches gedachten sie der Erdbebenopfer in der Türkei und der Kriegsopfer in der Ukraine, sowie der Opfer des Klimawandels und der verfolgten Frauen im Iran. Ihr Weg führte von der evangelischen Sankt Marienkirche auf dem Berliner Alexanderplatz mit Zwischenstationen am Berliner Dom, der Neuen Wache und auf dem Bebelplatz zur katholischen Sankt-Hedwigs-Kathedrale.
An jeder Station wurde eine Strophe des Kirchenliedes 'O Haupt voll Blut und Wunden' des Berliner Dichters Paul Gerhardt gesungen und anschließend Fürbitte gehalten.
An der seit 2010 vom evangelischen Kirchenkreis Berlin-Stadtmitte initiierten Prozession beteiligten sich auch die Berliner Bischöfe: Der katholische Erzbischof Heiner Koch, der evangelische Landesbischof Christian Stäblein und der griechisch-orthodoxe Bischof Emanuel von Christopoulis trugen ein übergroßes, in der Farbe der Hoffnung, grün, gestrichenes Kreuz und sprachen gemeinsam den Schlusssegen.
Zudem nahmen erstmals öffentlich auch Vertreter der umstrittenen Klimaschutzorganisation 'Last Generation' an der Prozession teil. Sie trugen das Kreuz von der Neuen Wache zum Bebelplatz und sprachen anschließend ein Gebet.“
https://www.domradio.de/artikel/last-generation-nimmt-berliner-prozession-teil
Wir können beten
- und die Schuld bekennen, dass mit dieser „Karfreitagsprozession“ die Erlösungstat Jesu verunehrt wurde
- und bekennen, dass die drei „großen Kirchen“ die Menschen nicht zu dem Passahlamm, sondern in die Irre führen. „Denn mein Volk ist wie eine verlorene Herde. Ihre Hirten haben sie verführt und auf den Bergen in die Irre gehen lassen“ (Jer 50,6a)
- dass Gott in Seiner Gnade doch einige dieser Männer, die den Menschen in unserem Land das Evangelium vorenthalten, Seine Warnung hören lässt. „Weh den führenden Männern meines Volkes, den Hirten, die meine Herde zugrunde gerichtet und auseinandergetrieben haben!“ (Jer 23,1)
- dass die Furcht Gottes auf alle „Hirten“ kommt, die so handeln. „Ich, der HERR, der Gott Israels, sage zu euch, den Hirten meines Volkes: 'Versprengt und auseinander getrieben habt ihr meine Schafe und habt euch nicht um sie gekümmert. Jetzt werde ich mich um euch kümmern: Ich werde euch zur Rechenschaft ziehen für eure bösen Taten!'“ (Jer 23,2)
- dass Gott sich erbarmt und in unser Land wahre Hirten gibt, die die Menschen zu IHM führen. „Und ich werde ihnen Hirten geben, die wirklich für sie sorgen.“ (Jer 23,4a)
- dass ER Menschen in unserem Land erweckt, die durch ihre biblisch fundierte Lehre und ihre persönliche Lebensführung Menschen die Wahrheit und die rettende Kraft des Evangeliums sichtbar machen. „Achte auf dein Leben und auf deine Lehre; überprüfe sie beide ständig. Dann wirst du dich selbst retten und die, die dir zuhören." (1 Tim 4,16)
- dass Jesus allen Menschen, die IHN wirklich kennen, mit Seiner tätigen Retterliebe erfüllt und befähigt, als Seine Zeugen in unserem Land zu handeln. „Ihr werdet mit dem Heiligen Geist erfüllt werden, und dieser Geist wird euch die Kraft geben, überall als meine Zeugen aufzutreten: in Jerusalem, in ganz Judäa und Samarien und bis ans äußerste Ende der Erde.“ (Apg 1,8)
Möge der Herr uns helfen, als Beter mit Ausdauer fest zu stehen.
Heinz-Jürgen Heuhsen