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Wöchentliches Gebet

Wöchentliches Gebet - 18. Mai 2022

Für Israel

Die folgenden Ausführungen entstanden in Anlehnung an Hinweise zum Gebet von Ofer Amitai, Pastor einer messianischen Gemeinde in Jerusalem.

Wir empfehlen, zum besseren Verständnis das Kapitel 7 von Micha zu lesen

Interessante Entwicklungen: Ist hier die Hand Gottes am Werk?

Vor Israels Küste wurde weiteres Gas entdeckt, und man vermutet noch mehr - viel mehr. Gerade jetzt, wo Erdgas aufgrund des Krieges in der Ukraine zu einem großen Problem für Europa geworden ist, wurde vor der Küste Israels weiteres Gas entdeckt. Obwohl der Fund nur auf 8 BCM (Milliarden Kubikmeter) geschätzt wird, deutet er auf die Möglichkeit von weiteren 50 BCM in anderen nahegelegenen Feldern hin.

Mehr darüber hier: https://www.reuters.com/business/energy/energean-discovers-new-gas-off-israels-coast-2022-05-09/

Russland zieht seine Truppen aus Syrien ab, um die Streitkräfte in der Ukraine zu verstärken. Die meisten Medienexperten warnen, dass dies für Israel gefährlich ist. Die Iraner werden diese Gelegenheit zweifellos nutzen, um in Syrien an Boden zu gewinnen. Aber kann dies die Hand des Herrn sein? Wird Israel damit eine bessere Chance bekommen, iranische Einrichtungen in Syrien anzugreifen? In der letzten Woche hat Israel zweimal einen Angriff auf iranische Einrichtungen durchgeführt.

Mehr über diese Entwicklung hier: https://www.timesofisrael.com/russia-said-to-pull-troops-from-syria-to-bolster-forces-in-ukraine/ 

Israelische Innovationstechnologie liefert Wasser an Bedürftige in Syrien und Gaza.

„Das 2009 gegründete Unternehmen ‚Watergen‘ hat sich zum Weltmarktführer für Geräte entwickelt, die hochwertiges, mit Mineralien angereichertes gesundes Trinkwasser aus der Luft erzeugen. Die Lösungen des Unternehmens ermöglichen eine kostengünstige und direkte Antwort auf die weltweite Trinkwasserknappheit und machen umweltschädliche Lieferketten überflüssig."

Mehr darüber: https://www.jpost.com/business-and-innovation/energy-and-infrastructure/article-706317

Was tat Micha, als er einerseits durch die geistlichen und moralischen Bedürfnisse Israels und andererseits durch die Bedrohung durch die äußeren Feinde Israels bedrängt wurde?

Mi 7,7:
„Deshalb will ich auf den HERRN sehen, will harren auf den Gott meines Heils; mein Gott wird mich hören“.

Micha blickte auf den HERRN, er wartete auf Gott und betete.

„Die Welt um Micha bietet ihm keinen Grund zur Hoffnung. Allein Gott ist übrig, und das ist Grund genug." Micha gibt nicht auf. Er gibt sich nicht der Depression hin, sondern er „wartet" - die mächtigste Form des Handelns der Hilflosen (Ps 38,16; 42,6.12; 43,5; 130,5), die in ihrem Warten das Wissen ausdrücken, dass Gott in Form von Rettung zu ihnen kommt (Tyndale).

Ich will auf den HERRN schauen – Jedes Sehen auf den HERRN beinhaltet, dass wir den HERRN ansehen und Ihn in Seiner ganzen Größe, in all Seinen Eigenschaften und Seiner ganzen Vollkommenheit betrachten – wenn wir alles betrachten, zu dem Er Sich selbst durch Eid, Bund und Verheißung verpflichtet hat.

Ich will warten auf den Gott meines Heils – „Warten" bedeutet hier „hoffen, sich sehnen“ – jedoch mit dem Wissen, dass das Warten schmerzlich ist.

Ps 53,7:
„Ach, dass aus Zion die Rettung für Israel käme!“

Mein Gott wird mich hören – Hier geht es um Gebet.

Hier folgt das Gebet Michas und die Spur, auf der wir beten wollen:

  • Michas Klage und Bekenntnis (Mi 7:1-6)
  • Michas Appell an Gott, Sein Volk zu weiden (Mi 7:14)
  • Er betete darum, dass der Herr Israel dazu bewegen möge, sein Erbteil in Besitz zu nehmen (V 14)
  • Er betete, dass der HERR Israel in derselben machtvollen Weise befreien würde wie beim Exodus (V 15)
  • Er betete um eine derart große Errettung, dass die Völker dazu gebracht würden, sich all ihrer Macht zu „schämen"! (V 16-17)

Hier gibt es eine Verbindung zum gekreuzigten Erlöser. Die Sprache ist sehr ähnlich.

Mi 7,16:
„Die Heiden werden es sehen und zuschanden werden trotz aller ihrer Macht; sie werden ihre Hand auf den Mund legen, und ihre Ohren werden taub sein.“

Mi 7,17:
„Sie werden Staub lecken wie die Schlangen, wie Erdenwürmer zitternd aus ihren Löchern hervorkriechen; angstvoll werden sie zu dem HERRN, unserm Gott, nahen und sich fürchten vor Dir.“

Jes 52,14-15:
„Gleichwie sich viele über dich entsetzten so sehr war Sein Angesicht entstellt, nicht mehr wie das eines Menschen, und seine Gestalt, nicht mehr wie die der Menschenkinder -, also wird er viele Heiden in Erstaunen setzen und Könige werden vor Ihm den Mund schließen. Denn was ihnen nie erzählt worden war, das werden sie sehen, und was sie nie gehört hatten, werden sie wahrnehmen.

Der Rest von Micha Kapitel 7 bezeugt, dass er hier von nichts Geringerem spricht als von Israels letztendlicher Hoffnung und Bestimmung, im Messias gerettet zu werden! Dies wird auch die Nationen aufrütteln und sie darauf vorbereiten, Sein Joch anzunehmen, oder sie dazu zwingen, ihre Beziehung zu Jesus zu überdenken!

Ein weiterer Grund, dies zu glauben, hängt mit den gegebenen Umständen zusammen: Micha diente dem HERRN zur selben Zeit wie Jesaja. Jesaja 2,2-4 und Micha 4,1-4 sind fast identisch. Macht es nicht Sinn, anzunehmen, dass Jesaja und Micha sich gegenseitig ermutigten und Gemeinschaft miteinander pflegten? Wäre es nicht vernünftig, zumindest als Möglichkeit anzunehmen, dass Jesaja seine Vision von Gott (Jes 6) Micha berichtete, und ihm auch mitteilte, was der HERR ihm über das Kommen des großen Erlösers, des leidenden Knechtes, offenbarte?

Mi 7,18:
„Wer ist, o Gott, wie du, der die Sünde vergibt und dem Rest seines Erbteils die Übertretung erläßt, der seinen Zorn nicht allzeit festhält, sondern Lust an der Gnade hat?“

Mi 7,19:
„Er wird sich unser wieder erbarmen, unsere Bosheit bezwingen. Und du wirst alle ihre Sünden in die Tiefe des Meeres werfen!“

Mi 7,20:
„Du wirst Jakob treulich geben und Abraham gnädig halten, was du unseren Vätern vorlängst geschworen hast.“

In Michas Herz erwacht eine große Überzeugung

Mi 7,8:
„Freue dich nicht über mich, meine Feindin, denn ob ich auch gefallen bin, so stehe ich wieder auf; ob ich auch in der Finsternis sitze, so ist doch der HERR mein Licht!

Mi 7,9:
„Des HERRN Zorn will ich tragen - denn ich habe wider ihn gesündigt -, bis er meine Sache ausführt und mir Recht schafft; Er wird mich ans Licht herausführen, dass ich mit Lust Seine Gerechtigkeit schaue.“

Mi 7,10:
„Dann wird meine Feindin es sehen und Schamröte wird sie bedecken, die zu mir sagte: «Wo ist der HERR, dein Gott?»“

Und so wird eine derartige Überzeugung auch in unseren Herzen entstehen, wenn wir in diesem Sinne beten.

1. Für den Leib des Messias im Land Israel

Micha hat die Situation der Menschen im Land mit geistlichen Augen gesehen und Gott um Sein Eingreifen gebeten.

Wir können beten

  • und bitten, dass Gott den messianischen Gemeinden im Land Israel einen Hunger danach gibt, Ihn zu suchen. „Ich aber will nach dem HERRN ausschauen, will harren auf den Gott meines Heils; mein Gott wird mich hören.“ (Mi 7,7)
  • dass der Herr ihren Glauben stärkt und sie konkrete Antworten auf ihre Gebete erwarten und erleben. „Denn auf dich, HERR, hoffe ich; du wirst antworten, Herr, mein Gott!“ (Ps 38,16)
  • dass der Herr denen, die Ihn suchen, in mächtiger Weise begegnet und ihr Suchen in Dank und Lobpreis verwandelt. „Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Heil und mein Gott ist!“ (Ps 42,6.12)
  • dass Er sie leitet, mit Seinem Wort zu beten und zu erwarten, dass Er es er erfüllt. „Ich harre des HERRN, meine Seele harrt, und ich hoffe auf sein Wort.“ (Ps 130,5)
  • dass die Gemeinde mit Glauben betet, dass Er jedes Hindernis beseitigt, das die Errettung der Nation Israel aufhält. „Mein Wort brennt wie Feuer. Es ist wie ein Hammer, der Felsen zerschlägt!“ (Jer 23,29)
  • dass die Gemeinde in Israel ihre Aufgabe mit Eifer erfüllt, für die Regierung Israels zu beten.

2. Für die Regierung Israels

Gott ruft Sein Volk aus der weltweiten Zerstreuung zurück ins Land Israel. Dabei ist wieder neu deutlich geworden, dass für die rückkehrenden Juden dringendst Wohnungen gebraucht werden. UN und EU kämpfen gegen die Pläne Israels.

„Europäische Staaten fordern Israel auf, Pläne für neue Siedlungen aufzugeben

Fünfzehn europäische Länder haben Israel am Freitag aufgefordert, die kürzlich genehmigten Pläne für mehr als 4.000 Siedlerwohnungen im Westjordanland fallen zu lassen und warnten davor, dass der Bau die Entwicklung des Friedens zwischen Israelis und Palästinensern beeinträchtigen würde.

'Die neuen Wohneinheiten würden ein zusätzliches Hindernis für die Zwei-Staaten-Lösung darstellen', erklärten die Länder in einer von ihren Außenministerien veröffentlichten Erklärung.

'Die israelischen Siedlungen verstoßen eindeutig gegen das Völkerrecht und stehen einem gerechten, dauerhaften und umfassenden Frieden zwischen Israelis und Palästinensern im Wege', so die Länder weiter.

Zu den 15 europäischen Ländern, die die Erklärung vom Freitag unterzeichnet haben, gehören Frankreich, Belgien, Dänemark, Finnland, Polen, Deutschland, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Norwegen, Spanien und Schweden.

Das Gremium des Verteidigungsministeriums, das den Bau von Siedlungen im Westjordanland genehmigt, gab am Donnerstag grünes Licht für 4.427 neue Siedlungshäuser…

Die Projekte sowohl für die Palästinenser als auch für die israelischen Siedler befinden sich im Gebiet C, das unter ziviler Kontrolle Israels steht. Nach Angaben der UNO und der israelischen Behörden leben rund 330 000 Palästinenser und 450 000 israelische Siedler in den 60 Prozent des Westjordanlandes, die zum Gebiet C gehören.

Neben der Genehmigung Tausender neuer Häuser wurden mit den Plänen auch die Außenposten Mitzpeh Dani und Oz V'gaon rückwirkend legalisiert. Bei ersterem handelt es sich um einen Stadtteil der Siedlung Ma'aleh Michmash im Herzen des Westjordanlands, während letzterer ein Naturschutzgebiet und ein Bildungszentrum ist, das nach der Entführung und Ermordung der israelischen Jugendlichen Gil-ad Shaer, Eyal Yifrach und Naftali Fraenkel im Sommer 2014 errichtet wurde.

Am Donnerstag verurteilte der UN-Sonderkoordinator für den Nahost-Friedensprozess die israelischen Genehmigungen:

'Ich verurteile die heutige Entscheidung der israelischen Behörden, Pläne für über 4.000 Wohneinheiten in Siedlungen im besetzten Westjordanland voranzutreiben. Dazu gehört auch die rückwirkende Genehmigung von zwei illegalen Außenposten und einem Park', erklärte Tor Wennesland in einer Erklärung. 'Der fortgesetzte Siedlungsausbau verfestigt die Besatzung weiter, greift in palästinensisches Land und natürliche Ressourcen ein und behindert die Bewegungsfreiheit der palästinensischen Bevölkerung.'

https://www.timesofisrael.com/european-nations-urge-israel-to-scrap-plans-for-new-settlement-homes/

Wir können beten

  • und danken, dass die Regierung Israels aktuell eine Entscheidung gefällt hat, in Judäa und Samaria Wohnungen zu bauen
  • dass Israel Sein Land, dass Gott ihm gegeben hat und das ihm auch gemäß Völkerrecht zusteht, ganz in Besitz nimmt
  • dass Gott Wunder wirkt und diese Wohnungen zügig und trotz des Protestes der Nationen gebaut werden. „Ich will sie Wunder sehen lassen wie zu der Zeit, als du aus Ägypten zogst! Die Heiden werden es sehen und zuschanden werden trotz aller ihrer Macht; sie werden ihre Hand auf den Mund legen, und ihre Ohren werden taub sein.“ (Mi 7,15-16)
  • dass durch den Abzug russischer Truppen aus Syrien Israel wieder mehr Freiraum bekommt, iranische Truppen und Einrichtungen in Syrien anzugreifen
  • dass die Furcht Gottes auf die Nationen fällt, die Israel bedrohen. „Sie werden Staub lecken wie die Schlangen, wie Erdenwürmer zitternd aus ihren Löchern hervorkriechen; angstvoll werden sie zu dem HERRN, unserm Gott, nahen und sich fürchten vor dir.“ (Mi 7,17)

3. Für die Errettung Israels

Die Bibel berichtet immer wieder von Situationen, in denen Gottes Volk – wenn es unter großen Druck geriet - zu Seinem Gott schrie und dann das wunderbare Eingreifen Gottes erlebte. Möge der ganze Druck, der momentan auf den Menschen in Israel liegt, dazu dienen, dass sie Ihn anrufen und erfahren, dass Yeshua ihr mächtiger Erretter ist.

Wir können beten

  • dass die Menschen in Israel in ihren unterschiedlichen Drucksituationen Gott anrufen. „Da schrieen sie zum HERRN in ihrer Not, und er rettete sie aus ihren Ängsten“ (Ps 107,6.13.19)
  • dass Menschen durch das Wirken des Heiligen Geistes von ihrer Sünde überführt werden und die rettende Gnade Yeshuas erfahren. „Wer ist, o Gott, wie du, der die Sünde vergibt und dem Rest seines Erbteils die Übertretung erläßt, der seinen Zorn nicht allzeit festhält, sondern Lust an der Gnade hat?“ (Mi 7,18)
  • dass Gott jetzt, in diesen Tagen, Seine Verheißung an die Väter zur Rettung Seines Volkes erfüllt. „Du wirst Jakob treulich geben und Abraham gnädig halten, was du unseren Vätern vorlängst geschworen hast.“ (Mi 7,20)
  • dass das Evangelium im Land Israel in der Kraft des Geistes verkündigt wird, damit viele zu Gott umkehren. „Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren gehen; uns aber, die wir gerettet werden, ist es eine Gotteskraft“ (1 Kor 1,18) 


Für Deutschland

Wie wir in der letzten Woche angekündigt haben, wollen wir im Monat Mai verstärkt für die Gemeinde in Deutschland, für den Gerichtsprozess gegen Pastor Olaf Latzel und für Anliegen beten, die mit dieser Thematik im Zusammenhang stehen. Deshalb bitten wir euch, das Mail vom 11. Mai weiter zur Grundlage eurer Gebete zu nutzen:
https://erhebt-das-panier.de/index.php/woechentliches-gebet/866-woechentliches-gebet-11-mai-2022

Wir bringen hier nur einige Ergänzungen.

1. Für die Gemeinde

Seit der Aussendung unseres letzten Mails haben 2 Sitzungstage im Gerichtsprozess gegen Olaf Latzel stattgefunden. Dazu einige aktuelle Medienberichte.

Schlagabtausch über Glaubensfragen (Artikel vom 13.05)

Im Volksverhetzungs-Prozess gegen den evangelischen Pastor Olaf Latzel sind vor dem Landgericht Bremen gegensätzliche theologische Ansichten aufeinander geprallt…

Die Äußerungen des Pastors sind nach Darstellung des katholischen Alttestamentlers Ludger Schwienhorst-Schönberger im Grundsatz von der Bibel gedeckt. Die Irritationen über die zugespitzte und scharfe Wortwahl des Geistlichen seien verständlich, die Schriften in der Bibel aber eindeutig. Sie stuften gelebte Homosexualität als Sünde ein…

Latzel vertrete konservative Positionen, sagte Schwienhorst- Schönberger, der an der Universität Wien lehrt. Diese stellten aber keinen privaten abwegigen Sonderweg dar, sondern seien auch in theologischen Kreisen, bei Wissenschaftlern und der katholischen Kirche zu finden. Im Mainstream der liberalen, modernen und säkularen Gesellschaft seien solche Positionen aber nicht akzeptabel und plausibel. Er könne aber in den Äußerungen keinen Aufruf zum Handeln gegen Homosexuelle sehen und auch keine Anstachelung zum Hass.

Dieser Auffassung widersprach später die als Gutachterin geladene evangelische Theologin und Professorin der Universität Bochum, Isolde Karle. Es sei weitgehend Konsens in der evangelischen Wissenschaft, dass Homosexualität keine Sünde sei. 'Heute wissen wir, dass sie nicht widernatürlich und Teil der Schöpfung ist', sagte sie. Die Gutachterin kritisierte Latzel direkt und warf ihm persönlich vor, mit seinen Äußerungen auf unverantwortliche Weise Vertrauen zerstört und Hass verbreitet zu haben und den Aufgaben eines Pfarrers nicht gerecht geworden zu sein…

Die beiden Verteidiger Latzels befragten die Sachverständige Karle intensiv zu ihrem Gutachten. Dabei stellten sie auch die Qualität des Gutachtens in Frage und bemängelten unter anderem mehrere fehlende Quellenangaben. Die Verteidigung lehnte die Gutachterin am Ende des Prozesstages wegen des Eindrucks der Parteilichkeit ab und stellte einen Befangenheitsantrag gegen sie. Sie habe ihre gutachterlichen Kompetenzen überschritten und missachtet und eine einseitige Haltung zulasten des Angeklagten angenommen.“

https://www.gmx.net/magazine/regio/bremen/gutachter-positionen-pastor-latzel-bibel-gedeckt-36861954

„Prozess um umstrittenen Bremer Pastor: Gutachterin ausgeschlossen (vom 16.05)

Im Berufungsverfahren gegen den wegen homosexuellenfeindlicher Volksverhetzung verurteilten Pastor Olaf Latzel hat das Landgericht Bremen eine Gutachterin aus dem Verfahren ausgeschlossen. Die Richter gaben damit einem Befangenheitsantrag der Verteidigung statt. Die Aussagen der liberalen Bochumer Theologieprofessorin Isolde Karle spielen somit im Prozess keine Rolle mehr, entschied die Kammer am Montag. Die Verteidigung hatte der Sachverständigen vorgeworfen, parteiisch zu sein. Karle habe ihren theologischen Gutachterauftrag mit Aussagen zu Rechtsfragen überschritten und Latzel vorverurteilt.“

https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/latzel-prozess-bremen-gutachterin-ausgeschlossen-102.html

Prozess gegen Bremer Pastor: Freispruch oder Verurteilung?

Bremen – Es ist der dritte Verhandlungstag im Prozess gegen den Bremer Pastor Olaf Latzel, und ein wenig hat sich Routine eingestellt. Der Angeklagte sitzt zwischen seinen beiden Verteidigern, die Zahl der Medienvertreter hat spürbar abgenommen, die Zuhörer, mutmaßliche Unterstützer Latzels, nehmen mit einer gewissen Selbstverständlichkeit im hinteren Teil des Gerichtssaals Platz.

Latzel-Prozess: Die Bibel als mahnendes Werkzeug
Auch an diesem Montagmorgen liegt wieder die Bibel vor dem Pastor auf der Anklagebank. Nun, es geht ja auch um Passagen aus der Bibel, Latzels Arbeitsmittel. Sie liegt dort aber auch als Werkzeug, ein mahnendes Werkzeug, das Latzel zur Hand hat und in die Höhe hebt, wenn er dem Gericht seine theologische Haltung – und manchmal seine Geisteshaltung – erklärt. Apropos Geisteshaltung: Gleich zu Beginn hat das Gericht am Montag dem Ablehnungsantrag der Verteidigung wegen der Besorgnis der Befangenheit gegen die Sachverständige Isolde Karle stattgegeben.

Gericht gibt Befangenheitsantrag gegen Gutachterin statt
Die liberale Bochumer Professorin für Praktische Theologie hatte sich in ihrem Gutachten vor Gericht zu sehr in eigene Wertungen und Rechtsmeinungen verstiegen. So hatte sie Latzel eine extrem aufstachelnde Kommunikationsform vorgeworfen. Und: Er habe 'das Vertrauen als Pfarrer aufs Schlimmste missbraucht'. Die Richter der Strafkammer 51 sehen in vielen Aussagen der Sachverständigen eine Kompetenzüberschreitung und Voreingenommenheit und nicht nur 'einzelne, missverständliche Äußerungen'.

Während dieser Ausführungen huscht ein Lächeln über das Gesicht eines Verteidigers – das ist auch trotz der FFP2-Maske genau zu sehen. Denn nun, nach der Ablehnung Kahles, bleibt nur noch das für Latzel günstige Gutachten Ludger Schwienhorst-Schönbergers als Grundlage für das Urteil übrig. Der konservative Wiener Universitätsprofessors hatte Latzel attestiert, sein Eheseminar und auch die umstrittenen Aussagen hätten 'von der Sache her eine gute biblische Grundlage'.

Dem Pastor der konservativen St.-Martini-Gemeinde wird vorgeworfen, in einem Eheseminar unter anderem erklärt zu haben, Homosexualität sei eine 'Degenerationsform von Gesellschaft' und 'überall laufen die Verbrecher rum vom Christopher Street Day (...)'. Eine Audiodatei des Seminars war sechs Monate später von einem Mitarbeiter ins Internet gestellt worden. Schon nach wenigen Tagen wurde die Datei aus dem Netz genommen und Latzel bat auf verschiedenen Wegen um Entschuldigung für die zum Teil missverständlichen Äußerungen. Für die war er im November 2020 vom Bremer Amtsgericht wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen á 90 Euro verurteilt worden.

Prozess gegen Bremer Pastor: Verteidiger sieht keinen Vorsatz
In ihrem Plädoyer kritisieren die Verteidiger das gesamte Verfahren: Die Staatsanwaltschaft habe das Ermittlungsverfahren trotz rechtlich fraglicher Einschätzungen partout nicht einstellen wollen. Und insbesondere Politiker hätten sich im Sinne der Anklage positioniert. Und 'das Amtsgericht hat es versucht zu retten', sagt Dr. Sascha Böttner in seinem 60-minütigen, teilweise ausufernden Plädoyer. Zusammengefasst sieht die Verteidigung die Meinungs- und die Glaubensfreiheit in Gefahr ('die Versammlungsfreiheit ist schon gestorben') und letztlich den Vorwurf der Volksverhetzung nicht erfüllt. 'Es fehlt am geeigneten Tatobjekt, der Tathandlung und dem Vorsatz', sagt Verteidiger Mathias Schult.

Staatsanwältin wirft Latzel Vergiftung des öffentlichen Klimas vor
Staatsanwältin Melina Lutz beantragt, die Berufung zu verwerfen und die Bestrafung Latzels zu bestätigen. Sie spricht 'von einer Vergiftung des öffentlichen Klimas'. Latzel habe zum Hass aufgefordert, das gehe über bloße Ablehnung und Verachtung hinaus. Woran sie das angesichts der Aussagen zweier Zeugen über den Verlauf des Seminars festmacht, führt Lutz nicht aus. In ihrem Plädoyer beschränkt sie sich nunmehr einzig auf die Formulierung der 'Verbrecher vom Christopher Street Day'. Die anderen Passagen, mit denen Latzel sich der Anklage zufolge der Volksverhetzung schuldig gemacht haben soll, erwähnt die Staatsanwältin nicht.

In seinem letzten Wort betont Latzel, seine Kritik habe dem 'Gender-Mainstream' gegolten. 'Ich wollte und werde niemanden als Menschen angreifen.' Am Freitag will das Gericht sein Urteil verkünden.“

https://www.kreiszeitung.de/lokales/bremen/es-fehlt-an-vorsatz-91550970.html?cmp=defrss

Die von uns ausgewählten Berichte geben nicht den Kern der Mehrzahl der Medienberichte wieder. Die meisten Berichte sind manipulativ gefärbt, halten Informationen zurück, die ein ausgewogenes Bild ermöglichen würden, und sprechen von daher für eine Verurteilung von Pastor Latzel. Hier eine Auswahl der Artikelüberschriften:

Anklage fordert Schuldspruch gegen Pastor (Süddeutsche Zeitung)
https://www.sueddeutsche.de/panorama/kirche-bremen-anklage-fordert-schuldspruch-gegen-pastor-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220515-99-299038

Pastor Latzel ist laut Staatsanwaltschaft Volksverhetzer - Bereut er wirklich? (Domradio)
https://www.domradio.de/artikel/pastor-latzel-ist-laut-staatsanwaltschaft-volksverhetzer

Anklage fordert Schuldspruch gegen Pastor (Sat 1 Regional)
https://www.sat1regional.de/newsticker/berufungsverfahren-gegen-bremer-pastor-plaedoyers-erwartet/

LANDGERICHT Berufungsprozess: Anklage sieht Pastor schuldig (Stern)
https://www.stern.de/gesellschaft/regional/niedersachsen-bremen/landgericht-berufungsprozess--anklage-sieht-pastor-schuldig--31865266.html?utm_campaign=alle-nachrichten&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard

Lasst uns mit Glauben weiter für Gerechtigkeit und Wahrheit in unserem Land beten; das Urteil soll am Freitag gesprochen werden. Gebetsanliegen siehe letzte Woche im Deutschlandteil:

https://erhebt-das-panier.de/index.php/woechentliches-gebet/866-woechentliches-gebet-11-mai-2022

2. Für die Regierung und die Gesellschaft

Zu dem Bereich „Abtreibung“ von letzter Woche hier eine neue Meldung:

„Buschmann verteidigt geplante Aufhebung des Werbeverbots für Abtreibungen

Justizminister Buschmann (FDP) nannte die aktuelle Regelung 'absurd' – und sicherte auch bereits verurteilten Ärzten 'Rehabilitätslösungen' zu.

Am Freitag hat der Bundestag in erster Lesung über die Abschaffung des Werbeverbots für Abtreibungen beraten…

Die Abschaffung des Werbeverbots habe laut dem Bundesminister aller Behauptungen zum Trotz aber keine Auswirkungen auf andere Gesetze zu Schwangerschaftsabbrüchen…  

Die CDU hat Zweifel

Auch die Familienministerin Lisa Paus (Grüne) begrüßte die geplante Abschaffung des Werbeverbots. 'Die Streichung des Paragrafen 219a ist längst überfällig', so die Grünen-Politikerin. 'Das sogenannte Werbeverbot untergräbt das Recht von Frau auf körperliche Selbstbestimmung…'

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Carmen Wegge bekräftige bei der Debatte, dass die Abschaffung ein schöner Moment sei, für 'den Ärzte gekämpft' hätten und der den 'Frauen wieder die Hoheit über ihren Körper' zurückgebe… 

Für die CDU hingegen bestehen weiterhin Zweifel daran, dass die Abschaffung des Paragrafen 219a keine Auswirkungen auf den Paragrafen 218 hätte. Die Aussage Buschmanns, dass die Abschaffung des Werbeverbots ein 'Befreiungsschlag für die Frau' sei, sei unsensibel, sagte Nina Warken (CDU). Nach Meinung der CDU-Bundestagsabgeordneten brauche es keine zusätzliche Werbung…

Der Gesetzentwurf der Ampelkoalition sieht die Aufhebung des Paragrafen 219a im Strafgesetzbuch vor. Dieser Paragraf verbietet die Werbung für Schwangerschaftsabbrüche aus wirtschaftlichen Interessen und in 'grob anstößiger Weise'…

Bundesregierung will Kommission einsetzen

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hatte bereits im Vorfeld der Bundestagsdebatte angekündigt, eine Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen prüfen zu lassen. 'Ich bin sicher, keine Frau bricht leichtfertig eine Schwangerschaft ab'…

'Wir wollen aber noch mehr erreichen: Alle Themen rund um Verhütung und Schwangerschaft müssen endlich als Gesundheitsleistung akzeptiert werden… Sich in der Sexualität und bei der Familienplanung frei und ohne Zwang entfalten zu können, sei ein wichtiges Menschenrecht…'

https://www.welt.de/politik/deutschland/article238731145/Abtreibungen-Wir-wollen-dass-eine-Frau-informiert-entscheiden-kann.html?source=puerto-reco-2_ABC-V6.0.C_quality_with_plus

Möge der Herr uns helfen, als Beter mit Ausdauer fest zu stehen.

Heinz-Jürgen Heuhsen

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