Wöchentliches Gebet - 03. September 2025
Für Israel
Die folgenden Ausführungen entstanden in Anlehnung an Hinweise zum Gebet von Ofer Amitai, Pastor einer messianischen Gemeinde in Jerusalem.
Jesaja 29 – Gottes überraschende, rettende Liebe
Im ersten Teil von Jesaja 29 (Verse 1–8) schickt der HERR Assyrien, um Jerusalem zu belagern. Beachte, dass Gott hier in der ersten Person spricht.
Jes 29,3-4:
„Denn ich will dich ringsum belagern und dich mit Schildwachen einschließen und Bollwerke wider dich aufrichten. Alsdann wirst du auf der Erde liegend reden und in den Staub gebeugt eine bescheidene Sprache führen. Deine Stimme wird wie die eines Gespenstes aus der Erde hervorkommen und deine Rede aus dem Staube heraus flüstern.“
Warum sandte Gott die Assyrer?
Juda wollte nicht länger auf den HERRN hören und bevorzugte falsche Propheten. Statt wahrer Herzensanbetung zogen sie religiöse Formen, eigene Traditionen und menschliche Weisheit der Weisheit Gottes vor. Die Auswirkung davon? Sie ließen sich verblenden und „erblinden“ (V9) – d.h. sie wurden blind und taub für die Dinge Gottes. Sie zogen ihren eigenen Rat dem Rat Gottes vor, indem sie, als sich die politische Lage änderte, auf Ägypten oder Assyrien setzten, anstatt dem Rat Gottes zu folgen.
Jes 29,9:
„Stutzet und staunet, lasset euch verblenden und erblindet! Sie sind trunken, aber nicht vom Wein; sie schwanken, aber nicht von starkem Getränk“…
Geistliche Blindheit ist sowohl selbstgewählt (V 9b) als auch ein Urteil Gottes über die getroffene Entscheidung (V 10). Sie ist eine unnötige, vorsätzliche und sorglose Ablehnung der Wahrheit, die naheliegt (V 11–12), und der Herr erkennt ihre Heuchelei und Falschheit (V 13).
Jes 29,10-13:
„sondern weil der HERR über euch einen Geist tiefen Schlafes ausgegossen und eure Augen, die Propheten, verschlossen, und eure Häupter, die Seher, verhüllt hat. Darum ist alle Offenbarung für euch geworden wie die Worte eines versiegelten Buches. Wenn man dieses einem gibt, der lesen kann, und zu ihm sagt: Lies das! so antwortet er: Ich kann nicht, weil es versiegelt ist! Wenn man aber das Buch einem gibt, der nicht lesen kann, und zu ihm sagt: Lies das! so spricht er: Ich kann nicht lesen! Weiter spricht der HERR: Weil sich dieses Volk mit seinem Munde mir naht und mich mit seinen Lippen ehrt, während doch ihr Herz ferne von mir ist und ihre Furcht vor mir nur angelernte Menschensatzung.“
Erstaunlicherweise befreit Gott Juda dennoch von Sanherib; er sendet einen Engel, um die assyrischen Heere in einer Nacht zu vernichten (Jes 37). Die Assyrer werden beschrieben als solche, die vom Essen träumen, aber hungrig aufwachen, als solche, die vom Trinken träumen, aber müde aufwachen (V 7–8).
Die gute Nachricht endet hier nicht; es ist nur die halbe Geschichte. Gott würde sie auch von ihrem geistlichen und sozialen Niedergang befreien, indem er eine Erweckung sandte. Diese geistliche Transformation würde Israel nicht nur zu Gott zurückführen, sondern sogar das Gefüge der Gesellschaft selbst beeinflussen.
Jes 29,17-21:
„Geht es doch nur noch eine kleine Weile, so wird der Libanon in einen Baumgarten verwandelt und der Baumgarten für einen Wald gerechnet werden! Alsdann werden die Tauben die Worte des Buches hören, und die Augen der Blinden werden aus Dunkel und Finsternis heraus sehen. Und die Elenden werden sich fortan an dem HERRN freuen und die Armen unter den Menschen ob dem Heiligen Israels frohlocken. Denn der Tyrann nimmt ein Ende, und der Spötter verschwindet, und alle sollen ausgerottet werden, die auf Unrecht lauern, die einen Menschen auf bloße Anklage hin verurteilen und demjenigen Schlingen legen, der sie im Tore zurechtweist, und den Gerechten ohne Ursache verdrängen.“
Die Auswirkung Seines Wirkens und Seiner Gnade werden wahre Anbetung und Liebe zu Gott hervorbringen, was wiederum geistliches Sehen und hörende Herzen bewirkt (V 18).
Zu jener Zeit werden die, die Gott während der schwierigen und bösen Zeit treu geblieben sind - die Demütigen und Bedrängten - mit Freude erfüllt sein und den Heiligen Israels von Herzen lieben und anbeten können, ohne länger verfolgt zu werden (V 19).
Auch die Rücksichtslosen, die Spötter und diejenigen, die Böses tun wollten, werden verschwunden sein, abgeschnitten, entweder durch Gericht oder durch Buße, wie es so oft bei einer echten geistlichen Erweckung geschieht (Vers 20).
Schließlich wird als Auswirkung der Umkehr zum Herrn auch eine Rückkehr zu Seinen Wegen und zur Wiederherstellung wahrer Gerechtigkeit führen (V 21).
Welch eine Veränderung! Solch eine Veränderung kann nur von Gott kommen!
Was steckt hinter diesen mächtigen Taten der liebenden Gnade Gottes? Sein Bund.
Jes 29,22-24:
„Darum spricht der HERR also zum Hause Jakobs, er, der Abraham erlöst hat: Nunmehr soll Jakob nicht zuschanden werden, und nunmehr soll sein Angesicht nicht erbleichen. Denn wenn er, wenn seine Kinder sehen werden das Werk meiner Hände in ihrer Mitte, so werden sie meinen Namen heiligen; sie werden den Heiligen Jakobs heiligen und den Gott Israels fürchten; die irrenden Geister werden Unterscheidungsgabe bekommen und die Murrenden Belehrung annehmen.“
Er griff damals aufgrund Seines Bundes mit Abraham ein und wird schließlich durch Jeschua (Sohn Abrahams, Sohn Davids, Matthäus 1) erneut eingreifen.
Dies kommt in Marias und Zacharias‘ Lobliedern gut zum Ausdruck. Die Menschwerdung war eine Erfüllung der Verheißungen Gottes an Abraham (s. das Loblied von Maria in Lk 1,46-55 - insbesondere V 54-55).
Zacharias Lied drückt diese doppelte Erlösung aus: die Erlösung von unseren Feinden und die Erlösung von unseren Sünden, damit wir dem HERRN in Heiligkeit dienen mögen.
Lk 1,72-75:
„Barmherzigkeit zu erzeigen unseren Vätern und zu gedenken seines heiligen Bundes, des Eides, den er unserm Vater Abraham geschworen hat, uns zu verleihen, dass wir, erlöst aus der Hand unsrer Feinde, ihm dieneten ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor ihm.“
Was Abraham verheißen wurde, wird sich durch Jeschua endgültig erfüllen. Zacharias Prophezeiung im Lied wartet darauf, erfüllt zu werden.
Unser Bundes-Gott wird ebenso plötzlich und unerwartet eingreifen.
Unerwartet, unverdient, ohne Hilfe, ganz von IHM, durch Seine eigene Macht und Gnade wird Er dieses Volk dazu bringen, den gekreuzigten Messias zu SEHEN. Er wird unsere Ohren öffnen, damit wir Seine Stimme hören, die uns aus unserem „Grab“ ruft, wie Er es bei Lazarus tat. Er wird uns Buße schenken. Er wird uns Glauben schenken. Er wird alles erfüllen, was Er unseren Vorfahren versprochen hat. Er wird den Neuen Bund in seiner ganzen Fülle anwenden. Wir haben die Fülle des Wortlauts des Neuen Bundes noch nicht erfahren.
Er ist unsere EINZIGE Hoffnung.
Welch ein Gott! Wie wunderbar ist unser Erlöser! Wir haben keine andere Grundlage, um für unser Volk vor IHM zu stehen. Aber wir brauchen auch keine andere.
Auf welcher Grundlage versprach Jeschua dem sterbenden Dieb, dass er an jenem Tag mit ihm im Paradies sein werde?
Nur auf der einen: Sein eigenes Blut, das für Sünder vergossen wurde.
O, dass doch der HERR Israels Augen für diese blutgefüllte Quelle öffnen möge!
Sach 13,1:
„An jenem Tage wird dem Hause David und den Einwohnern von Jerusalem ein Born eröffnet sein wider Sünde und Unreinigkeit.“
Mögt ihr, ebenso wie wir, inspiriert sein, inständig dafür zu beten, dass dies geschieht!
Segen und Shabbat Shalom aus Israel -
Ofer
1. Errettung Israels
Wir können beten
- und dafür danken, dass der Gott Israels auch durch Zacharias, kurz vor der Geburt Yeshuas, noch einmal Seine Verheißung erneuert hat, dass Sein Volk IHM in Heiligkeit dienen wird. „… dass wir, erlöst aus der Hand unsrer Feinde, ihm dieneten ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor ihm.“ (Lk 1,75a)
- und IHM dafür danken, dass ER die Bündnisse nach Jesu Himmelfahrt wieder und wieder in den Schriften des Neuen Bundes als für Israel gültig bestätigt. „…welche Israeliten sind, denen die Kindschaft und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und der Gottesdienst und die Verheißungen gehören“ (Röm 9,4)
- und bekennen, dass die Erlösung für Israel nur durch den Glauben an Seinen Messias erfolgen wird. „Und an jenem Tag wird man sprechen: Siehe da, unser Gott, auf den wir harrten, dass er uns erretten würde; da ist der HERR, auf den wir harrten! Lasst uns frohlocken und uns freuen in Yeshua (in seiner Rettung)“! (Jes 25,9)
- und Gott danken, dass durch den Tod Yeshuas am Kreuz bereits der entscheidende Schritt geschehen ist, damit ER wieder zu Seinem Volk zurückkommen kann.
- dass der HERR die Herzen Seines Volkes Israel anrührt und sie nach Ihm rufen. „Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir: Herr, höre meine Stimme! Möchten deine Ohren aufmerksam sein auf die Stimme meines Flehens!“ (Ps 130,1-2)
- dass Sein Geist Israel von Sünde überführen und sie als Nation in die Buße leiten möge. „Wenn du Sünden behältst, HERR, wer kann bestehen?“ (Ps 130,3)
2. Die messianische Gemeinde
Wir können Gott immer wieder danken, dass ER dieses Werk der Errettung Seines Volkes in Israel sichtbar vorantreibt. Diese Seine messianische Gemeinde im Land Israel ist aufgerufen, als Mitarbeiter Gottes für die Erfüllung Seiner Pläne im Land zu beten.
Wir können beten
- dass die Gemeinde ihre Prioritäten gemäß der Bibel ordnet und zuerst nach dem Reich Gottes trachtet. „Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden.“ (Mt 6,33)
- dass die Gemeinde sich nach einer engen Beziehung zu Gott ausstreckt und beten kann: „O Gott! Stelle uns wieder her! Lass dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet... Gott der Heerscharen! Stelle uns wieder her! Lass dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet... HERR, Gott der Heerscharen! Stelle uns wieder her! Lass dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet.“ (Ps 80,4.8.20)
- dass Jesus Seine Gemeinde in Israel für das Wort Gottes erweckt. „Und es versammelte sich das ganze Volk wie ein Mann auf dem Platz vor dem Wassertor, und sie sprachen zu Esra, dass er das Gesetzbuch Moses hole, … Und er las darin …und die Ohren des ganzen Volkes waren auf das Gesetzbuch gerichtet.“ (Neh 8,1-3)
- dass der Leib des Messias in Israel weiter wächst und sowohl an geistlicher Stärke als auch an Zahl zunimmt. „Und es war ein langer Krieg zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids. Und David wurde immerfort stärker, das Haus Sauls aber ward immerfort schwächer.“ (2 Sam 3,1)
- dass die messianische Gemeinde im Glauben wächst und die Liebe untereinander zunimmt. „Wir sind Gott allezeit zu danken schuldig für euch, Brüder, wie es sich geziemt, weil euer Glaube über die Maßen wächst und die Liebe eines jeden einzelnen von euch zunimmt allen gegenüber.“ (2 Thess 1,3)
3. Schulen und Kinder in Israel
„Schulanfang im kriegsgebeutelten Israel am 1. September
Anlässlich der Eröffnung des neuen Schuljahres am Montag vor dem Hintergrund des anhaltenden Krieges besuchten Premierminister Benjamin Netanjahu und Bildungsminister Yoav Kisch eine Schule in Nof Hagalil im Norden des Landes. Präsident Isaac Herzog besuchte ebenfalls Schulen im Norden Israels und machte Halt an den Rambam- und Danziger-Schulen in Kiryat Shmona, bevor er Kinder aus Majdal Shams und anderen Gemeinden im Norden traf.
US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, besuchte eine Grundschule im Regionalrat Eshkol in der Nähe von Gaza, wo im Hintergrund Explosionen aus dem Gazastreifen zu hören waren…
In den Schulen des Bezirks Haifa werde sich die erste Woche auf die 'Stärkung sozialer Bindungen, persönlicher Widerstandsfähigkeit und des Klassenzusammenhalts' konzentrieren…
In diesem Jahr wurde auch ein Kindergarten in Homesh wiedereröffnet, die erste Vorschule in Samaria seit dem Abzug 2005. Finanzminister Bezalel Smotrich und Bildungsminister Kisch begrüßten den Schritt…
Insgesamt begannen 2.587.000 Schüler nach den Sommerferien das neue Schuljahr…
Rund 248.000 Lehrkräfte nahmen ihre Arbeit wieder auf, darunter 219.000 Lehrkräfte, 5.800 Schulleiter und 24.000 Kindergärtnerinnen.
Auch im Norden Israels öffneten die Schulen nach der Aufhebung der Sicherheitsbedrohungen wieder wie gewohnt. Nach Angaben des Bildungsministeriums sind rund 90 % der evakuierten Schüler und 97 % des Personals in die Schulen der betroffenen Gemeinden im Norden zurückgekehrt. Drei Grundschulen – in Metula, Kiryat Shmona und Betzet – sowie mehr als 30 Kindergärten bleiben jedoch geschlossen.“
https://www.ynetnews.com/article/rjjfunzqgl#autoplay
„Israel weiter mit höchster Geburtenrate unter OECD-Ländern
Mit 2,89 Kindern je Frau im Jahr 2022 bleibt Israel das mit Abstand geburtenstärkste Land unter den 38 Mitgliedsländern der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Zugleich ist Israel das einzige OECD-Land überhaupt, das eine Geburtenrate von mindestens 2,1 erreicht, wie es zur Selbsterhaltung nötig ist… Deutschland liegt mit 1,46 unter dem OECD-Gesamtschnitt von 1,51.“
https://www.israelnetz.com/israel-weiter-mit-hoechster-geburtenrate-unter-oecd-laendern/
Wir können beten
- und dem HERRN danken, dass ER Sein Volk mit vielen Kindern segnet. „Kinder sind ein Geschenk des HERRN, mit ihnen belohnt er die Seinen.“ (Ps 127,3)
- und dem HERRN danken, dass ER die Öffnung der Schulen – besonders im Norden Israels - trotz der immer noch nicht abgeschlossenen Kämpfe möglich gemacht hat.
- dass ER Seine schützende Hand vor Terrorangriffen jeder Form (Raketen, Drohnen usw.) über Schulen und Kindergärten hält.
- dass ER eine „Stärkung sozialer Bindungen, persönlicher Widerstandsfähigkeit und des Klassenzusammenhalts“ überall gelingen lässt
- dass ER mit Seiner heilenden Kraft besonders an den Kindern wirkt, die mit den Schrecken des Krieges unmittelbar konfrontiert waren.
- dass ER Gnade schenkt und auch die noch geschlossenen Kindergärten wieder geöffnet werden können.
Für Deutschland
Wir bitten euch, das Wachen und Beten September als Grundlage zum Gebet für Deutschland zu benutzen.
Möge der Herr uns helfen, in unseren Tagen als Beter mit Ausdauer festzustehen!
Heinz-Jürgen Heuhsen
Zur weiteren geistlichen Orientierung empfehlen wir euch unser Büchlein von Ofer Amitai: „Darum wachet und betet“. Ofer geht darin u.a. auf die Frage ein, wie Jesus Seine Gemeinde durch diese zunehmenden weltweiten Erschütterungen bringen will.
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