Wöchentliches Gebet - 29. Januar 2025
Für Israel
Die folgenden Ausführungen entstanden in Anlehnung an Hinweise zum Gebet von Ofer Amitai, Pastor einer messianischen Gemeinde in Jerusalem.
Zu Beginn dieses Jahres empfinden wir hier in Israel, dass wir einen neuen Blick auf Gott brauchen – insbesondere was Seine Majestät, Souveränität und Macht anbetrifft.
In der ganzen Bibel werden von Gott immer wieder Propheten zum Volk Israel gesandt, um sein Verständnis von Gottes Person, Wesen und Identität angesichts aktueller Herausforderungen zu erneuern.
Das hat damit zu tun, dass Gottes Volk in seiner Not und seinem Kummer Gottes scheinbare Untätigkeit so oft mit Unfähigkeit, Schwäche, Müdigkeit oder mangelnder Weisheit verwechselt.
Jes 40,27-28:
„Warum sprichst du denn, Jakob, und sagst du, Israel: Mein Weg ist vor dem HERRN verborgen, und mein Recht entgeht meinem Gott? Weißt du denn nicht, hast du denn nicht gehört? Der ewige Gott, der HERR, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt; sein Verstand ist unerschöpflich!“
Gott rüttelt sein Volk aus seiner Verzweiflung mit herausfordernden Fragen auf:
Jes 40,18:
„Wem wollt ihr denn Gott vergleichen? Oder was für ein Ebenbild wollt ihr ihm an die Seite stellen?“
Lasst uns als Vorbereitung zum Gebet weiter in Jes 40 lesen:
V 4-8
„Jedes Tal soll erhöht, jeder Berg und Hügel erniedrigt werden, und was krumm ist, soll gerade, und was höckericht ist, zur Ebene werden; und die Herrlichkeit des HERRN wird sich offenbaren und alles Fleisch zumal wird sie sehen; denn der Mund des HERRN hat es gesagt. Es spricht eine Stimme: Predige! Und er sprach: Was soll ich predigen? Alles Fleisch ist Gras und alle seine Anmut wie die Blume des Feldes! Das Gras wird dürr, die Blume welkt; denn der Hauch des HERRN weht darein. Wahrhaftig, das Volk ist Gras! Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt; aber das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit."
Die Herrlichkeit Gottes wird offenbart werden, Er wird in großer Herrlichkeit kommen, und keine Nation, ob klein oder groß, kann Sein Kommen in Herrlichkeit aufhalten oder ihm wirksam widerstehen.
V 4 – In diesem Vers kommt ein Wortspiel vor. Es kann wie folgt gelesen werden:
Jedes Tal (oder jede Niederung) soll erhöht, jeder Berg und Hügel erniedrigt werden (manchmal werden Berge und Hügel in der Bibel als große und kleine Nationen gesehen). Das Krumme (Perverse, Verdrängende) wird eben gemacht.
Alles Fleisch oder alle Nationen, die sich im Widerstand gegen Seine kommende Herrlichkeit erheben, werden verdorren und wie Gras vertrocknen, wenn der Geist über alles Fleisch weht.
V 10-11
„Siehe, Gott, der HERR, kommt als ein Starker, und sein Arm wird für ihn herrschen; siehe, sein Lohn ist bei ihm, und was er erworben, geht vor ihm her. Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte; in seinen Arm wird er die Lämmer nehmen und sie an seinem Busen tragen; die Schafmütter wird er sorgsam führen.“ (Jes 40,10-11)
Gott wird in GROSSER MACHT kommen. Es wird der große, mächtige Arm des Guten Hirten sein. In einer gewaltigen Demonstration Seiner Macht wird der Messias Seine verlorenen Schafe (Israel) sammeln und sie (durch den Glauben an Ihn) in den Schafpferch zum Hirten bringen.
V 13-14
„Wer unterrichtete den Geist des HERRN, und welcher Ratgeber hat ihn unterwiesen? Wen hat er um Rat gefragt, dass er ihn verständig mache und ihm den Weg des Rechts weise, dass er ihn Erkenntnis lehre und ihm den Weg des Verstandes zeige?“
Die Nationen werden Gottes Handeln bemängeln. Sie werden denken, dass das, was ER für Sein Volk tut, unfair, nicht ratsam, mangelhaft, unkorrekt und gegen jegliche Weisheit ist. Vergleiche Jer 33,9b „und sie (die Nationen) werden erschrecken und erzittern ob all dem Guten und ob all dem Frieden, den ich ihnen schenken will.“
Die Nationen fürchten und zittern (vor Wut) angesichts der Güte Gottes und all dem Wohlstand, den er über Israel ausschüttet.
Aber Gott fragt ganz ruhig: „Kannst du Gottes Geist messen, einschätzen und ergründen?“ Willst du Gottes Ratgeber sein und ihm Verständnis und gesunden Menschenverstand vermitteln? Willst du Gott Wissen, Weisheit und Urteilsvermögen lehren?
V 15-17
„Siehe, die Völker sind wie ein Tropfen am Eimer; wie ein Stäublein in den Waagschalen sind sie geachtet; siehe, er hebt die Inseln auf wie ein Sandkörnlein! Der Libanon reicht nicht hin zum Feuer, und seine Tiere genügen nicht zum Brandopfer. Alle Völker sind wie nichts vor ihm; für eitel und gar nichtig gelten sie ihm!“
Obwohl alle Nationen in großer Empörung aufstehen, um dem Herrn und seinen Plänen zu widerstehen, werden sie feststellen, dass sie, so groß sie in ihren eigenen Augen auch sein mögen, für Gott nur wie ein Tropfen am Eimer sind - ohne Bedeutung, bloßer Staub auf der Waage. Sie sind unbedeutend im Vergleich zu Gott und seiner Macht; ihr gemeinsames Gewicht bringt nicht einmal einen Ausschlag an der Waage!
V 22-24
„Der ich über dem Kreis der Erde sitze und vor dem ihre Bewohner wie Heuschrecken sind; der ich den Himmel ausbreite wie einen Flor und ihn ausspanne wie ein Zelt, dass man darunter wohne; der ich Fürsten zunichte und Richter der Erde machtlos mache - kaum sind sie gepflanzt, kaum sind sie gesetzt, kaum wurzelt ihr Stamm in der Erde, so hauche ich sie an, dass sie verdorren und dahinfahren wie Stoppeln vor dem Sturmwind.“
Alle Bewohner der Erde sind wie ein paar Heuschrecken. Ganz gleich, was sie von sich selbst denken; sie sind wie Insekten.
Die „großen“ Führer der Nationen sind nichts, weniger als nichts, da das Wort „nichts“ einfach „nicht“ oder „kein Ding“ bedeutet - als ob sie nicht existieren.
Unsere Berufung als Gläubige im Land Israel
Jes 40,1-3:
„Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott; redet freundlich mit Jerusalem und rufet ihr zu, dass ihr Frondienst vollendet, dass ihre Schuld gesühnt ist; denn sie hat von der Hand des HERRN Zwiefältiges empfangen für alle ihre Sünden. Eine Stimme ruft: In der Wüste bereitet den Weg des HERRN, ebnet auf dem Gefilde eine Bahn unserm Gott!“
Obwohl V2 in Mt 3,3 als Beschreibung des Dienstes von Johannes dem Täufer zitiert wird, sind die Wörter „sprich“, „rufe“ in V2 und „bereite vor“ in V3 alle im Plural. Das weist darauf hin, dass es nicht nur um eine Person geht - eben Johannes - sondern um die Gemeinde.
Wir sollen Israel die Erlösung durch den Messias als tröstendes Wort verkünden!
Und in gewisser Weise ebnet Gebet dem HERRN einen Weg. Gebet macht Raum für das Handeln des HERRN in der spirituellen Wüste Israels.
Segen und Gnade seien mit euch,
Ofer
1. Die Errettung/ Erlösung Israels
Wir können beten
- und Gott danken, dass ER geistlich Augen für Seine Unermesslichkeit und Andersartigkeit öffnet und damit all die vielen Probleme Israels, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Landes, ins rechte Licht rückt. „Er thront über dem Kreis der Erde, und die darauf wohnen, sind wie Heuschrecken; er spannt den Himmel aus wie einen Schleier und breitet ihn aus wie ein Zelt, in dem man wohnt“ (Jes 40,22)
- dass ER Sein Volk besucht und Seinen Lohn, Seine Belohnung mitbringt. (Lohn, Belohnung - wörtlich vom hebräischen Wort für Belohnung in V10 – d.i. alles, was Jesus am Kreuz vollbracht hat. ER hat den Lohn für unsere Sünden bezahlt, damit Er uns das Geschenk der Erlösung und des ewigen Lebens geben kann!). „Siehe, der Herr, HERR, kommt mit Kraft, und sein Arm übt Herrschaft für ihn aus; siehe, sein Lohn ist bei ihm, und was er erworben, geht vor ihm her.“ (Jes 40,10)
- dass viele Menschen in Israel Yeshua als ihren guten Hirten erkennen und sich von IHM leiten lassen. „Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte; in seinen Arm wird er die Lämmer nehmen und sie an seinem Busen tragen; die Schafmütter wird er sorgsam führen.“ (Jes 40,11)
- dass sich Seine mächtigen Taten in Seinem Volk entfalten mögen, während Er ihnen Seine rettende Gnaden zukommen lässt. „Jedes Tal soll erhöht, jeder Berg und Hügel erniedrigt werden, und was krumm ist, soll gerade, und was höckericht ist, zur Ebene werden; und die Herrlichkeit des HERRN wird sich offenbaren und alles Fleisch zumal wird sie sehen; denn der Mund des HERRN hat es gesagt… Das Gras ist verdorrt, die Blume ist verwelkt; aber das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit." (Jes 40,4-5.8; Elb)
- dass ER den Tag bald herbeiführt, an dem der Mächtige Arm des Herrn, Yeshua der Messias, sich in einer großen Zurschaustellung offenbart, in der ER eine ganze Nation in Erlösung, Versöhnung und Gemeinschaft zu Sich erhebt. „Steige auf einen hohen Berg, o Zion, die du gute Botschaft bringst! Erhebe deine Stimme mit Kraft, o Jerusalem, die du gute Botschaft bringst; erhebe sie ohne Furcht; sage den Städten Judas: Seht, da ist euer Gott! Siehe, Gott, der HERR, kommt als ein Starker, und sein Arm wird für ihn herrschen.“ (Jes 40,9-10a)
2. Die Sicherheitssituation Israels
Ofers ANMERKUNG zum Waffenstillstand und zur Geiselnahme:
Wir wissen, dass viele mit Israels Entscheidung, einen Waffenstillstand zu vereinbaren und die Geiseln nach Hause zu bringen, nicht glücklich sind. Israel hatte in dieser Angelegenheit keine Wahl. Zum einen bestanden die USA (die neue Regierung) darauf. Zum anderen sind viele im Land der Meinung, dass die Regierung eine moralische Verpflichtung hat, dies zu tun, da sie ihre Bürger am 7. Oktober nicht geschützt hat.
„Netanyahu leidet unter gesundheitlichen Problemen, wie Gerichtsdokumente zeigen
Gerichtsdokumente, die am Freitag von der Verteidigung von Premierminister Benjamin Netanyahu eingereicht wurden, zeigten, dass der Premierminister nach der chirurgischen Entfernung seiner Prostatadrüse Anfang letzten Monats an einer schweren Infektion litt.
Netanyahu reichte beim Bezirksgericht Jerusalem, einen Antrag auf Reduzierung der Anzahl der Tage ein, an denen er nächste Woche aussagen muss, nachdem ihm gestattet worden war, seine Aussage wegen seiner Operation und Genesung zu verschieben.
Sein Verteidiger Amid Haddad schrieb in dem Antrag, dass Netanyahus Ärzte ihm gesagt hätten, er müsse in der kommenden Woche jede Aktivität vermeiden, die länger als drei Stunden ohne Pause dauert, und auch lange Reisen sowie langes Sitzen oder Stehen vermeiden… Die Anhörungen finden im Gebäude des Bezirksgerichts von Tel Aviv statt.
Haddad beantragte, dass Netanyahu nächste Woche nur an einem Tag aussagen solle und nicht an den drei vom Gericht angesetzten Tagen, dass die Aussage eine Stunde später als die vom Gericht festgelegte 9:00 Uhr beginnen solle und dass er sich während seiner Aussage ausruhen dürfe.
Haddad sagte, dass Netanyahus Beteiligung an dem Geiselbefreiungsabkommen, das er „trotz seines Gesundheitszustands einzuhalten“ versprochen habe, seine Genesung verzögert habe.
Die Staatsanwaltschaft sagte, dass sie… ‚jede Reduzierung der Zahl der Tage, an denen der Premierminister aussagen muss, ablehne…‘“
https://www.ynetnews.com/article/rypguzz00ke
Wir können beten
- dass Israels wahrer und einziger König, Yeshua, mit den Nationen der Welt so verfährt, wie es richtig ist. „Was soll der Aufruhr unter den Völkern? Wozu schmieden sie vergebliche Pläne?“ (Ps 2,1; GN)
- dass Gott die Pläne der Nationen durchkreuzt, die weiterhin versuchen, die Welt nach ihren finsteren Gedanken und kranken Absichten umzugestalten.
- dass Gottes Pläne für den Umgang mit dem Iran durchkommen, der weiterhin eine Bedrohung für Israel und die ganze Welt darstellt.
- dass die IDF und alle Sicherheitskräfte Israels Kampf an allen Fronten - einschließlich der Situation in Syrien - fortsetzen können und sie die Verheißung erleben, die einst Josua gegeben wurde: „Sei mutig und entschlossen! Du wirst diesem Volk das Land, das ich ihren Vorfahren mit einem Eid zugesagt habe, als bleibenden Besitz zuteilen.“ (Jos 1,6; GN)
- dass der HERR in dieser menschlich unentwirrbaren Situation um die Befreiung der Geiseln eingreift und Seine Lösung zur Rettung der Geiseln durchbringt. „Und ihr sollt erfahren, dass ich in Israels Mitte bin und dass ich, der HERR, euer Gott bin und keiner sonst; und mein Volk soll nimmermehr zuschanden werden!“ (Joel 2,27)
- dass der HERR Gnade gibt und die Hamas daran hindert, in kurzer Zeit wieder Kontrolle über die Bevölkerung von Gaza zu gewinnen.
- dass der ER in den Verlauf des Prozesses gegen Netanyahu eingreift und ihn vor einer übermäßigen Belastung durch zu häufige Gerichtstermine schützt, damit er seine Regierungsgeschäfte wahrnehmen kann.
3. Die Messianische Gemeinde in Israel
Ofer schreibt:
Wir sollten das Wort des Herrn am Ende von Jesaja 40,30-31 beherzigen, wo es heißt:
„Männer werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen; aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.“
Die kommenden Tage werden von uns Glauben und Kraft verlangen, die wir nur erhalten können, wenn wir auf den Herrn harren!
Wer auf den Herrn harrt, wird seine Kraft gegen die Kraft des Geistes austauschen. Egal, welche „Winde“ auf der Erde wehen, wer auf den Herrn wartet, wird Glauben und neue Kraft erhalten. Wer auf den HERRN harrt, wird in die Lage versetzt, mit IHM weiterzugehen, egal, was auf der Erde geschieht.
Lasst uns Gottes Rat befolgen und auf ihn harren!
Wir können beten
- dass die messianische Gemeinde in Israel diese Verheißung aus Jes 40 ergreifen kann und stille wird im Harren auf Gott.
- dass die Gemeinde im Harren auf IHN in konkreten Situationen Gottes Eingreifen erlebt und IHN dafür konkret preisen kann. „Und an jenem Tag wird man sprechen: Siehe da, unser Gott, auf den wir harrten, dass er uns retten würde; da ist der HERR, auf den wir harrten! Wir haben nicht vergeblich geharrt. Nun können wir voll Freude singen, weil er unser Retter ist!“ (Jes 25,9; Elb+GN)
- dass der Herr der messianischen Gemeinde in Israel Hunger gibt, IHN zu suchen, und viele den Ruf Gottes, Sein Angesicht zu suchen, hören und praktisch umsetzen. „Von dir sagt mein Herz, dass du sprichst: Suchet mein Angesicht. Darum suche ich auch, HERR, dein Angesicht…Harre des Herrn, sei getrost und unverzagt und harre des Herrn!“ (Ps 27,8.14)
- dass die messinische Gemeinde sich von ganzem Herzen Jesus zuwendet und sich nicht durch Sorgen von IHM trennen lässt. „Aber ich habe wider dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast.“ (Offb 2,4)
- dass Jesus Sein Haus von allen Werken des Fleisches reinigen möge.
- dass Kompromisse mit der Welt entfernt werden. „Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt liebhat, so ist die Liebe zum Vater nicht in ihm.“ (1 Joh 2,15)
- dass Gott Pastoren, Älteste und Leiter eifrig macht, Vorbilder der Herde zu sein. „wobei du dich selbst in allem zum Vorbild guter Werke machen musst; im Unterrichten zeige Unverfälschtheit, Würde, gesunde, untadelige Rede, damit der Widersacher beschämt werde, weil er nichts Schlechtes von uns zu sagen weiß.“ (Tit 2,7-8)
Für Deutschland
Bitte benutzt noch einmal das Mail von letzter Woche als Grundlage eurer Gebete und nehmt folgende Ergänzungen hinzu:
Zu 1. Die Gemeinde
Zwei Veranstaltungen, für die wir danken können:
1) Wir sind ermutigt, wenn wir von Geschwistern in unserem Land hören, die über Gebet lehren und gemeinsam beten. So findet z.Zt. im Haus Frieden (Steinen-Hägelberg) auch wegen der schwierigen Situation in Deutschland und der anstehenden Bundestagswahlen eine Woche des Gebets statt. https://www.haus-frieden.de/
2) Wir sind dankbar, wenn in Gemeinden das Evangelium klar und entschieden verkündigt wird. Wir konnten uns persönlich davon überzeugen, dass es in unserem Land geistlichen Hunger danach gibt:
Olaf Latzel aus der St. Martini Gemeinde in Bremen, für den wir schon häufig gebetet haben, wurde von einer Gemeinde im Westerwald (Evangelisch freikirchliche Gemeinde Rehe) eingeladen, von Sa 25. Januar bis Montag 27 Januar Bibeltage abzuhalten. Bereits am ersten Abend war der Andrang so groß, dass der Gottesdienstraum und der Nebenraum völlig überfüllt waren und weitere Besucher keinen Platz mehr fanden. Aber die Gottesdienste wurden im livestream übertragen und können auch jetzt noch auf Youtube gesehen werden. https://www.youtube.com/@efgrehe5047/streams
Lasst uns Gott von Herzen danken und beten, dass auch diese Bibeltage in Rehe reiche Frucht bringt für Sein Königreich!
„Wer Dank opfert, der ehrt mich, und da ist der Weg, dass ich ihm zeige das Heil Gottes.“ (Ps 50,23)
Zu 2. Bundestagswahlen
Der folgende Zeitungsbericht scheint uns deshalb wichtig zu sein, weil darin der noch amtierende Wirtschaftsminister Habeck und Felix Banaszak, Parteivorsitzender der Grünen, deutlich zum Ausdruck bringen, dass sie den normalen demokratischen Prozess der Gesetzgebung durch den Bundestag ablehnen und verhindern wollen!
„Die ‚falschen Stimmen‘: Das spezielle Demokratieverständnis des Robert Habeck
Das Gute an aufgeregten Zeiten ist, dass sich bisweilen doch die Sicht klärt...
Es ist ja nicht so, dass man nicht schon wüsste, dass für Robert Habeck die Meinungsfreiheit – diese Grundfeste der Demokratie – eher nur bis kurz vor „Wahlbeeinflussung“ durch ausländische Stimmen gilt. Im Zuge der ganzen Aufregung um CDU-Chef Friedrich Merz und sein bislang stabiles Auftreten in Sachen Asylpolitikverschärfung durfte man Zeuge noch einer weiteren geistigen Entblößung werden.
So sagte Robert Habeck am Sonntag im Rahmen eines Interviews mit dem WELT-Fernsehen, dass er es ablehnt, Anträge in den Bundestag einzubringen, wenn diesen auch die AfD zustimmen könnte.
Auf die dezidierte Nachfrage von WELT, ob man Anträge zurückhalten sollte, nur weil möglicherweise die 'Falschen' dafür stimmen könnten, antwortete Habeck: 'Ja, so ist es.' Das ist schon ein äußerst spezielles Demokratieverständnis.
Und freilich vertritt diese Meinung nicht nur Habeck. Quer durchs linke Gemüsebeet und also nicht nur vereinzelt, ist man inzwischen felsenfest davon überzeugt, dass in einer Demokratie 'falsche' von 'richtigen' Stimmen unterschieden werden können. Seinen unrühmlichen Anfang nahm diese bemerkenswerte Sichtweise wohl vor allem im Zuge der Debatte um Thomas Kemmerich, also jenen FDP-Politiker, der Anfang 2020 mit AfD-Stimmen zum Ministerpräsidenten Thüringens gewählt wurde.
Der Furor war, um es gelinde auszudrücken, atemberaubend. Sogar die damalige Bundeskanzlerin, Angela Merkel, ließ aus Afrika ausrichten, dieses Ergebnis (vulgo: die Wahl) müsse rückgängig gemacht werden. Ziemlicher Wahnsinn eigentlich, und zwar nicht nur rückblickend betrachtet. Doch die Selbstgerechten waren lauter…
Und dass sich beispielsweise auch der sozialdemokratische Noch-Gesundheitsminister Karl Lauterbach nicht zu schade ist, Merz in eine Reihe mit Nazis zu stellen, setzt dem Ganzen die etwa fünfundzwanzigste Krone auf.
Doch bei den Grünen, da wähnt man sich freilich im Recht...
Ganz in diesem Sinne schreitet man munter weiter, stets entlang des Pfades der vermeintlichen Tugend, am Wochenende wurde das noch einmal dick unterstrichen. So hatte Felix Banaszak, der grüne Parteivorsitzende, einen Verzicht auf eine schwarz-grüne Koalition für den Fall angedeutet, dass Merz sich für Kooperationen mit der AfD weiterhin offen zeigt...“
Übrigens:
Der noch amtierende Bundekanzler und studierte Jurist Olaf Scholz macht im Wahlkampf Aussagen, die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichtes eindeutig widersprechen!
„Meinungsfreiheit: Beunruhigende Meinungen muss auch ein Kanzler aushalten können
Olaf Scholz hielt im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos eine Rede…
Dabei wurde Scholz auch zu Elon Musk und seiner Unterstützung für die AfD befragt…
Das Interessante war dabei die Antwort des Juristen Olaf Scholz: 'Wir haben in Deutschland die Meinungsfreiheit. Jeder darf seine Meinung sagen, selbst wenn er Milliardär ist. Aber was wir nicht akzeptieren, wenn das extrem rechte Positionen unterstützt.'
Interessanter ist, dass diese Aussage nur wenige so richtig unangenehm berührt hat. Zu sehr ist der (deutsche) Zuhörer offenbar daran gewöhnt, es ganz normal zu finden, dass Meinungsfreiheit das ist, was die Regierungsparteien daraus machen. Das ist Bitter.
‚Scholz verbreitet Fake News‘
Gott sei Dank gibt es X, diese Plattform, die seitens progressiver Kreise nur allzu gern als Desinformationsschleuder bezeichnet wird. Dort schrieb der Staatsrechtler Volker Boehme-Neßler: 'Scholz verbreitet Fake News. Er behauptet, die Meinungsfreiheit schütze keine extrem rechten Positionen und Meinungen. Das ist falsch. Dazu gibt es eine klare Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts. In seiner bekannten Wunsiedel-Entscheidung hat das Gericht ausdrücklich gesagt, dass die Meinungsfreiheit auch Äußerungen schützt, die auf die Beseitigung der grundgesetzlichen Ordnung abzielen oder nationalsozialistische Gedanken verbreiten...'
Und auch der Anwalt Joachim Steinhöfel bemühte auf X einen Beschluss des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2018: 'Die mögliche Konfrontation mit beunruhigenden Meinungen, auch wenn sie in ihrer gedanklichen Konsequenz gefährlich und selbst wenn sie auf eine prinzipielle Umwälzung der geltenden Ordnung gerichtet sind, gehört zum freiheitlichen Staat. (…) Der Schutz vor einer ‚Vergiftung des geistigen Klimas‘ ist ebenso wenig ein Eingriffsgrund wie der Schutz der Bevölkerung vor einer Kränkung ihres Rechtsbewusstseins durch totalitäre Ideologien oder eine offenkundig falsche Interpretation der Geschichte.' Das ist alles schon eher peinlich für einen Bundeskanzler (der Jura studiert hat und als Rechtsanwalt zugelassen ist).
Keine Demokratie ohne Meinungsfreiheit
Zwar ist man insbesondere in politisch linken Kreisen ständig mit dem vermeintlichen Retten der Demokratie beschäftigt, hat aber ganz offensichtlich nicht verstanden, dass es eine Demokratie ohne Meinungsfreiheit gar nicht gibt.
Sie lebt vielmehr essenziell von der Konfrontation mit beunruhigenden Meinungen, wie es das Bundesverfassungsgericht so schön formuliert, wobei ‚beunruhigend‘ freilich für jeden etwas anderes bedeutet.
Freiheit heißt auch, den anderen in seiner Freiheit zu ertragen, und ein weiteres geistiges Abrüsten in dieser Hinsicht dürfte eher nichts sein, das sich Deutschland in den kommenden Jahren leisten sollte. Der freie Westen lässt grüßen.“
„Der HERR liebt Gerechtigkeit und Recht; die Erde ist voll der Güte des HERRN.“ (Psalm 33,5)
„Des Gottlosen Weg ist dem HERRN ein Gräuel; wer aber der Gerechtigkeit nachjagt, den liebt er.“ (Spr 15,9)
Möge der Herr uns helfen, in unseren Tagen als Beter mit Ausdauer festzustehen!
Heinz-Jürgen Heuhsen