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Wachen und Beten

Wachen und Beten - Juni 2020

Die Gemeinde Jesu, Seine Braut

„… gleichwie auch Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, auf dass er sie heilige, nachdem er sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort; damit er sich selbst die Gemeinde herrlich darstelle, so dass sie weder Flecken noch Runzel noch etwas ähnliches habe, sondern heilig sei und tadellos“ (Eph 5,25b-27).

"Deswegen beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, nach welchem jede Vaterschaft im Himmel und auf Erden genannt wird, dass er euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit verleihe, an Kraft zuzunehmen durch seinen Geist am inwendigen Menschen, dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, indem ihr in Liebe gewurzelt und gegründet seid, damit ihr völlig zu erfassen vermögt mit allen Heiligen, welches die Breite und Länge und Höhe und Tiefe sei, und die Liebe Christi erkennet, die doch alle Erkenntnis übertrifft, auf dass ihr erfüllt werdet bis zur ganzen Fülle Gottes" (Eph 3,14-19).

Jesus hat ein Ziel: Er will aus dieser Zeit mit zunehmendem Druck, zunehmender Verwirrung und zunehmender Gesetzlosigkeit Seine Braut hervorbringen, „... in makelloser Schönheit, ohne Flecken und Falten oder einen anderen Fehler, heilig und vollkommen“ (Eph 5,27 GN). Dazu ist unser Wollen und unser Gebet notwendig.

Paulus betet deshalb in Epheser 3 um fünf Dinge für die Gemeinde (nach D. Pawson  „Unlocking the Bible“)

1. Gebet für den inneren Menschen

Sehr häufig beten wir für den „äußeren Menschen“. Wir beten für Gesundheit, Wohnung, körperliche Kraft, d.h. für die Bedürfnisse des physischen Menschen. Das ist richtig, denn Jesus hat gelehrt zu beten: „Gib uns heute unser tägliches Brot“.

Wobei geht es aber bei dem inneren Menschen? Es geht um ein starkes Gewissen (Apg 23,1; 24,16; 2 Kor 1,12), einen starken Willen (Mt 6,10), einen klareren Verstand (Röm 12,2), ein liebendes Herz (Apg 16,14). Der innere Mensch ist der wichtigere; der äußere Mensch kommt eines Tages an sein Ende – der innere lebt weiter. Deshalb ist es wichtig, für Stärke im inneren Menschen zu beten.

2. Gebet darum, dass Jesus im Herzen wohnt

Man kann es auch so übersetzen: dass Jesus im Herzen zu Hause ist, sich dort zu Hause fühlt. – Niemand fühlt sich in einer Wohnung zu Hause, wenn Dinge darin sind, bei denen man sich nicht wohl fühlt. Wenn Jesus sich in unseren Herzen zu Hause fühlen soll, dann sollte unser Herz ein behagliches Zuhause für Ihn sein – und wir müssen Ihm deshalb Gelegenheit geben, dass er sich dort so einrichtet, wie es schön ist für Ihn.  

3. Gebet darum, gewurzelt und gegründet zu sein

Wenn man einen Gärtner beobachtet, der ein Bäumchen einpflanzt, geht er sehr sorgfältig vor: ein Pflanzloch wird ausgehoben, das breit genug ist, damit die Wurzeln Platz haben. Dann wird durch Zugabe von Humus und Dünger ein Nährboden vorbereitet. Wenn das Bäumchen eingesetzt ist, wird die Erde angedrückt, damit sie nicht weggeschwemmt wird. „gewurzelt und gegründet.“ Christ sein sollte nicht so aussehen: ‚Bekehrung in einem Ausbruch von Enthusiasmus mit anschließender chronischer Trägheit.‘

4. Gebet um die Erweiterung der Grenzen

Wenn ein Mensch Christ wird, merkt er meist bald, dass eine Reihe von Dingen, die er bis dahin getan hat, nicht mehr zu dem Leben mit Jesus passen. Vorsicht! Jesus will keine engherzigen, engstirnigen Jünger. Er möchte uns viel Neues zeigen. Er möchte unser Herz und unsere Interessen erweitern. Sein Reich ist groß und weit und Er will uns dahin führen, dass wir beginnen, die Länge und Breite und Höhe und Tiefe Seiner Liebe zu erfahren und darin leben zu können.

5. Gebet um die Erfüllung mit Gott

Am Ende von Vers 19 heißt es: „auf dass ihr erfüllt werdet bis zur ganzen Fülle Gottes.“ Wenn die Fülle Gottes in mich hineinkommen soll, bedeutet das wohl, dass zuvor alles andere heraus muss. Ich bete damit also, dass Gott alles aus meinem Inneren entfernt, was nicht zu Ihm gehört. Ähnlich betet der Schreiber des Hebräerbriefes: „Er schaffe in uns durch Jesus Christus, was Ihm wohlgefällt!“ (Hebr 13,21)

Wir können beten

  • für uns persönlich und für die Gemeinde, dass wir gestärkt, von Jesus bewohnt, fest gegründet, unsere Grenzen erweitert und wir von IHM völlig erfüllt werden, damit Sein Plan und Wunsch in Erfüllung geht: Er möchte eine Braut, „in makelloser Schönheit …“ (Eph 5,27 GN), die „sehnsüchtig auf ihn wartet“ (Hebr 9,28, NKJV).

Aktuell: Disziplinarverfahren gegen Pastor Olaf Latzel

In der letzten Ausgabe von "Wachen und Beten" haben wir vom Vorgehen der Staatsanwaltschaft gegen Pastor Latzel berichtet. Inzwischen ist auch die Bremische Evangelische Kirche (BEK) aktiv geworden. Wir zitieren aus Platzgründen nur kurze Passagen aus der Stellungnahme der St. Martini Gemeinde, die sich geschlossen hinter ihren Pastor stellt und empfehlen, die gesamte Stellungnahme hier zu hören.

„In seiner Sitzung am 14.05.2020 hat der Kirchenausschuss der BEK … beschlossen, ein Disziplinarverfahren gegen den Pastor der St. Martini Gemeinde, Olaf Latzel, einzuleiten … Wenn Pastor Latzel in einem Eheseminar die biblische Beurteilung zur Homosexualität darstellt und mit seinen Worten die relevanten Bibeltexte wiedergibt, dann hat dies nichts mit Herabwürdigung von homosexuell empfindenden Menschen oder gar Hetze gegen sie zu tun, wie vom Kirchenausschuss in seiner Begründung behauptet wird. Pastor Latzel hat lediglich die relevanten biblischen Aussagen zur Homosexualität des Alten und des Neuen Testamentes vorgetragen. Dies sollte einem Pastor einer christlichen Kirche wohl noch gestattet sein …

Die biblische Lehre von der Verdammnis des unerlösten Sünders und seiner Errettung allein durch Gnade wird in weiten Teilen der evangelischen Kirche abgelehnt. Man möchte den modernen Menschen ja nicht verschrecken oder gar den Eindruck erwecken, man stelle ihn infrage ... Zum Ersatz spendet man 'billige Gnade', wie es Dietrich Bonhoeffer in seinem Buch 'Nachfolge' schon vor über 75 Jahren klar erkannte. Er schreibt: 'Billige Gnade ist Predigt der Vergebung ohne Buße, ist Taufe ohne Gemeindezucht, ist Abendmahl ohne Bekenntnis der Sünde, ist Absolution ohne persönliche Beichte. Billige Gnade ist Gnade ohne Nachfolge, Gnade ohne Kreuz, Gnade ohne den lebendigen Mensch gewordenen Jesus Christus ...' Und seine Abrechnung mit der Gesetzesverlorenheit der volkskirchlichen Praxis schließt er mit der Erkenntnis: 'Billige Gnade ist der Todfeind unserer Kirche.' …

Weite Teile der verfassten Kirche in Deutschland haben sich vom Anspruch der Bibel als geoffenbartes Wort Gottes und damit als einzig gültige Autorität weit entfernt. Pastoren und Gemeinden, die sich in Leben, Lehre und Verkündigung an die Heilige Schrift als dem unfehlbaren Gotteswort gebunden fühlen, dürfen nicht mehr vorkommen, werden deshalb ausgegrenzt, verleumdet und angegriffen …  

Wir sind überwältigt von den vielen unterstützenden Zuschriften, die wir von Glaubensgeschwistern aus Deutschland und aus vielen europäischen Nachbarländern in den letzten Wochen erhalten haben ... Tausende Menschen falten für uns die Hände. Für diese unfassbar gewaltig große Unterstützung danken wir Euch von ganzem Herzen. Betet weiter für uns.

Betet aber auch für die vielen anderen Pastoren, Vorstände und Gemeinden in Deutschland, die sich gegen den Zeitgeist stellen und nur Christus verkündigen und folgen wollen und dafür von ihren Kirchenleitungen angegriffen werden. Der Widerstand gegen bibeltreue Christen in unserem Land und in den anderen Landeskirchen wächst, der Gegenwind wird schärfer.

Beten Sie aber auch für die Kirchenleitungen, dass Gott, der Herr, ihnen Erkenntnis und Umkehr schenken möge. Gerade von ihnen wird der allmächtige Gott einmal Rechenschaft verlangen darüber, wie sie ihr Amt als Verkündiger und Bewahrer seines heiligen Wortes geführt haben.

Und beten Sie für Erweckung in unserem Land. Wir sind ein heidnisches Land geworden, ein Volk, das weithin ohne Gott lebt.“  

Unser Land, unsere Regierung, Menschen in Autorität

"Gott, führe uns zurück und lass dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet werden" (Ps 80,4.8.20).

"Führe uns zurück, Gott unseres Heils, und mache deinem Unwillen gegen uns ein Ende" (Ps 85,5).

"Lasset uns unsere Wege erforschen und durchsuchen, und lasst uns zu dem Herrn umkehren" (Klagel 3,40).

"Nehmet Worte mit euch und kehret um zum Herrn! Sprechet: Vergib alle Schuld und nimm es gut auf, dass wir dir als Dankopfer die Farren unserer Lippen bringen!" (Hosea 14,2).

 "So spricht der Herr: Tretet auf die Wege und seht und fragt nach den Pfaden der Vorzeit, welches der Weg des Guten sei, und wandelt darauf; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen" (Jer 6,16).

Wir berichten hier über einen bislang der Öffentlichkeit weitgehend unbekannten (weil in Archiven erst kürzlich freigegebenen) derartigen „Weg des Guten der Vorzeit“, der für unser Land Hoffnung machen kann und zu Dank und zum Gebet inspirieren soll.

„Freundschaft der mutigen Tat“

„In seiner Masterarbeit 'Freundschaft der mutigen Tat: Franz Josef Strauß und Israel. Eine biographische Studie zur Frühphase der deutsch-israelischen Beziehungen' untersuchte der Autor, Hannes Pichler, die Hintergründe eines geheimen Aufeinandertreffens von Shimon Peres und Franz Josef Strauß … Peres hatte damals um das Treffen gebeten, um Hilfe für den jungen israelischen Staat zu erbitten. Hannes konnte mit seiner Forschungsarbeit die ursprünglich geheimen Dimensionen der deutsch-israelischen Beziehungen und der bundesdeutschen Nahostpolitik aufzeigen ... Die Sperrfrist der Akten lief vielfach zu Beginn der Recherchen ab, was bahnbrechende neue Erkenntnisse ermöglichte …

Die Ergebnisse seiner Recherchen: Strauß hatte sich im Amt des Verteidigungsministers schlichtweg über die offizielle deutsche Außen- und Sicherheitspolitik hinweggesetzt. Diese war bemüht gewesen, abseits des Wiedergutmachungabkommens von 1952 keine große Nähe mit Israel zu demonstrieren, um die arabischen Staaten im Nahen Osten nicht zu verprellen. Sie hatten gedroht, im Falle einer deutschen Unterstützung Israels die DDR anzuerkennen. Strauß ergriff dagegen im Geheimen die Initiative. 'Aus den Dokumenten geht hervor, dass das Außenministerium erst viel später und der Bundestag zunächst gar nicht davon erfuhr, welche weitreichenden Entscheidungen Strauß persönlich traf', berichtet Hannes. 'Und das Spannende ist: Strauß hat sich mit seiner einsamen Entscheidung durchgesetzt.' Vom Verteidigungsministerium aus sei ein neues Kapitel in den deutsch-israelischen Beziehungen aufgeschlagen worden: Strauß lieferte nicht nur Waffen ohne Bezahlung nach Israel, er kaufte dort auch wichtiges Gerät für die Bundeswehr ein. 'Damit half Deutschland bei der Ausrüstung der israelischen Armee genauso wie bei der Entwicklung der israelischen Industrie. Nachdem Strauß dann aus der Bundesregierung schied, war er 1963 schließlich selbst in Israel und forderte als einer der ersten hochrangigen Politiker die Aufnahme offizieller diplomatischer Beziehungen.' Nur zwei Jahre später, 1965, sollte dieser Schritt tatsächlich folgen.“

https://www.uni-muenchen.de/studium/stud_leben/master_pieces/hannes_pichler/index.html

Weitere Details und das große Ausmaß der Hilfe durch Materiallieferung und Ausbildung israelischer Soldaten in Deutschland an neuen Waffen (z.B. Radarsystemen) wird in einem Artikel der „Welt“ vom 21. März ausführlich dargestellt.

„Wie Franz Josef Strauß Israels Sieg 1967 ermöglichte

Als Bundesverteidigungsminister unterstützte der CSU-Politiker Franz Josef Strauß jahrelang insgeheim den Aufbau der israelischen Streitkräfte. Den Lieferungen kam während des Sechs-Tage-Krieges entscheidende Bedeutung zu.

… In extrem geheim gehaltenen Aktionen zwischen 1958 und 1962/63 ließ er Waffen und anderes militärisches Material im Wert von 200 Millionen D-Mark nach Israel liefern und sicherte damit die Zukunft des jüdischen Staates …

Strauß war seit Ende der 1950er-Jahre die helfende Hand Deutschlands für Israel und insbesondere für die israelische Armee. Er interessierte sich für alle Einzelheiten, stellte Fragen zur Ausrüstung und zeigte große Aufmerksamkeit für die persönlichen Belange seiner Gesprächspartner… Strauß war der Mann, von dem Schimon Peres gesagt hat: 'Er hat geholfen, wenn wir Hilfe brauchten.'

Geliefert wurden unter anderem 24 Sikorsky-Hubschrauber, 34 Militärflugzeuge, 1600 Cobra-Panzerabwehrraketen, 500 Nato-Lastwagen der Marke Ford mit 472 Anhängern sowie insgesamt 300.000 Schuss Munition. Zusätzlich wurden zwei Flak-Bataillone vollständig mit Radar ausgerüstet und 40 US-Kampfpanzer geliefert, die von der Bundeswehr umgerüstet worden waren. Die Anschaffungskosten hatte das Verteidigungsministerium übernommen … Wären die Waffenlieferungen frühzeitig an die Öffentlichkeit gekommen: Die Karriere des aufstrebenden CSU-Politikers aus München wäre beendet gewesen.“

https://www.welt.de/geschichte/article208108139/Sechs-Tage-Krieg-Franz-Josef-Strauss-ermoeglichte-Israels-Sieg-1967.html

F.J. Strauß war Verteidigungsminister unter Konrad Adenauer, der dem damaligen Ministerpräsidenten Israels, David Ben-Gurion, in einem Treffen in New York zugesichert hatte:

„Wir werden Ihnen helfen, aus moralischen Gründen und aus Gründen der praktischen Politik.“ Israel sei ein „Bollwerk des Westens“ und müsse sich „im Interesse der gesamten Welt“ weiterentwickeln: „Ich kann Ihnen schon jetzt sagen, dass wir Ihnen helfen werden. Wir werden Sie nicht im Stich lassen.“ 

https://www.welt.de/geschichte/article206517325/Deutschland-und-Israel-Wir-werden-Sie-nicht-im-Stich-lassen.html  

Adenauer hielt seine Zusage an Ben Gurion und ließ F.J. Strauß völlig freie Hand. So konnten diese beiden Männer, als verantwortliche Politiker unseres Landes und durch die Gnade Gottes geleitet, einen wichtigen Beitrag zur Wiederherstellung Israels in seinem Land leisten.

Wir können beten

  • und danken, dass es in der jüngeren Vergangenheit unseres Landes Politiker gegeben hat, die nicht ihre eigene Karriere, sondern die Freundschaft und die Sicherheit Israels zur entscheidenden Komponente ihres politischen Handelns gemacht haben; eben eine „Freundschaft der mutigen Tat“.
  • und danken, dass die Medien auch solche Ereignisse berichten
  • und bitten, dass Gott unsere vielen feindseligen Handlungen der letzten Jahre gegen Israel vergibt und uns Wege zur Umkehr bahnt (Klagel 3,40)
  • und bitten, dass Männer aus Politik und Gesellschaft in unserem Land von Gott bewegt werden, „Freundschaft der mutigen Tat“ zu Israel zu leben. "Fremde werden deine Mauern bauen, und ihre Könige werden dir dienen" (Ps 60,10a)
  • dass Männer, die eine biblische Haltung zu Israel haben, in Politik und Gesellschaft mehr Einfluss gewinnen. "Lass der Gottlosen Bosheit ein Ende nehmen, aber die Gerechten lass bestehen; denn du, gerechter Gott, prüfest Herzen und Nieren" (Ps 7,10).

Heinz-Jürgen Heuhsen, 28. Mai 2020