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Lehre

"Dein Wort ist Wahrheit."
(Joh 17,17)

Wer Mir nachfolgen will …

Am Ende Seines ersten Kommens gab Jesus denen, die um Ihn versammelt waren, einen Auftrag:

Mt 28,19:
Geht nun zu allen Völkern der Welt und macht die Menschen zu meinen Jüngern 

Das bedeutet:

Jeder Mensch, der erkannt hat, dass Jesus der Sohn Gottes ist, kann durch Jesu Tod am Kreuz - durch Sein vergossenes Blut am Kreuz - ewiges Leben empfangen.

Doch was bedeutet es, ein Jünger Jesu zu sein?

Jesus ist es sehr wichtig, dass wir dies genau verstehen. Als Er zum ersten Mal von einem Menschen (Petrus) als „Messias“ erkannt wird, macht Er deutlich, was Er von denen erwartet, die ihm nachfolgen wollen.

Mk 8,34
"Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach."

Diese Worte sind an alle Christen zu jeder Zeit und an jedem Ort gerichtet und gelten deshalb auch für uns heute noch uneingeschränkt.

Was ist ein Jünger? Das griechische Wort "mathetes" bedeutet „jemand, der lernt", besonders einer, der durch Nachfragen und Anwendung/Praxis dessen, was er gelehrt wird, lernt.

Jesus forderte Seine Jünger auf:

Mt 11,29:
Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir.“

Alle, die zu Jesus gehören möchten, müssen bereit sein, unablässig von Ihm zu lernen. Das bedeutet z.B. auch lernen, wie Er sein Leben Tag für Tag führte.

Mk 8,34-35:
Wer mir folgen will, muss sich und seine Wünsche aufgeben, sein Kreuz auf sich nehmen und auf meinem Weg hinter mir hergehen. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren. Aber wer sein Leben wegen mir und wegen der Guten Nachricht verliert, wird es retten“ (vgl. Joh 12,25).

Worum geht es bei der Nachfolge?

1. Bereit sein zu leiden

Wenn jemand sagt: „Ich möchte Christ werden“, fragt Jesus: „Hast du die Kosten überschlagen?“ (s. Lk 14,26-33). Wer Jesus nachfolgen will, muss bereit sein, Leiden auf sich zu nehmen.

Das ist das Gegenteil von dem, was der gegenwärtige Zeitgeist propagiert: „tue, was dir guttut“. Ein Jünger muss lernen, sich selbst zu verleugnen, "nein" zu sagen zu sich selbst und zu den Forderungen seiner Seele. Selbstverleugnung beginnt mit der Erkenntnis, dass unsere Probleme daraus resultieren, dass wir unser Leben selbstbestimmt an unseren Wünschen orientieren, dass wir unsere eigenen Wege gehen und für unsere eigenen Ziele leben.

Jesus möchte uns die Augen dafür öffnen, wie selbstzerstörerisch es ist, wenn wir egozentrisch und eigennützig leben. Dieser Selbstkult ist die Ausprägung der sündigen Natur, mit der wir Menschen geboren werden. Um Jesus nachfolgen zu können, müssen wir uns von dieser Lebensweise radikal abwenden. Selbstverleugnung ist derart grundlegend für ein Leben in der Nachfolge, dass dieser Punkt als dritte Bitte in Jesu Lehre über Gebet aufgeführt ist.

Im Heidelberger Katechismus lesen wir zu Frage 124:

„Was bedeutet die dritte Bitte: ‚Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden‘? – Damit beten wir: Hilf dass wir und alle Menschen unserem eigenen Willen absagen und Deinem allein guten Willen ohne alles Widersprechen gehorchen, so dass jeder seine irdischen Aufgaben so willig und treu ausübt wie die Engel im Himmel.“

2. Bereit sein, sein Kreuz zu tragen

Ein Jünger muss gewillt sein und lernen, sein Kreuz auf sich zu nehmen. Es ist wichtig, hier auf das Possessivpronomen zu achten. Das Kreuz, das hier erwähnt wird, ist nicht das Kreuz Christi, sondern das Kreuz, das für jeden Jünger persönlich bestimmt ist. Unsere Aufgabe ist es, uns dem Willen Gottes für unser Leben hinzugeben, so wie Jesus es getan hat.

Phil 2,5.8:
Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie Jesus Christus auch war, welcher … sich selbst erniedrigte und gehorsam wurde bis zum Tod, ja bis zum Kreuzestod.

Wir müssen lernen zu beten, wie Jesus in Gethsemane betete: „Mein Vater, wenn dieser Kelch nicht an mir vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille!" (Mt 26,42)

3. Bereit sein, den eigenen Denksinn grundlegend zu erneuern

Wer in der Welt lebt, muss Erfolg haben und Erfolg vorzeigen. Erfolg im Beruf, Erfolg in der Politik, Macht und Reichtum gewinnen… Sind das Lebensziele?

Mit einem aktuellen Vermögen von 177 Milliarden US-Dollar ist der Amazon-Gründer Jeff Bezos mit großem Vorsprung der reichste Mensch der Welt. Wie beurteilt Jesus das?

Mk 8,36:
Was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber zuletzt sein Leben verliert?

Ein Jünger Jesu mag in den Augen der Welt ein Versager sein. Für Jesus zählt nur eines: ob wir für IHN und mit IHM leben.

4. Bereit sein zu überwinden

Jesus bezeichnete die Menschen der Welt als "ehebrecherisches" und "sündiges" Geschlecht.

Das bedeutet, dass, wenn jemand Jesus wirklich nachfolgt, er zum Außenseiter wird - zu einer Person, die nicht mehr dazu gehört.

Andere werden vielleicht über deine Ansichten lachen. Du gehörst zu einer Minderheit. Du wirst versucht sein, deinen Glauben für dich zu behalten, weil die Menschen der Welt Gott ablehnen. Wenn du dich zu Ihm bekennst, wirst du auch in irgendeiner Form Ablehnung erfahren.

Doch Jesus sagte:

Mk 8,38:
Denn wer irgend sich meiner und meiner Worte schämt unter diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wenn er kommt in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln.“

Jesus ruft auch uns in die Nachfolge. Wir sollen Seinem Vorbild folgen.

1 Petr 2,21:
Dazu seid ihr berufen, weil auch Christus für euch gelitten und euch ein Vorbild hinterlassen hat, dass ihr seinen Fußstapfen nachfolget.

„Folget mir nach“ bedeutet zu tun, was Jesus getan hat. Er hat uns während seiner dreieinhalb Jahre auf der Erde ein Vorbild gegeben. Danach ist Er in den Himmel aufgefahren.

Und was tut Er dort?

Hebr 7,24-25:
er aber, weil er in Ewigkeit bleibt, hat ein unveränderliches PriestertumDaher vermag er diejenigen auch völlig zu erretten, die durch ihn Gott nahen, indem er allezeit lebt, um für sie zu bitten.“

Jesus, unser Vorbild, dem wir nachfolgen wollen, betet seit 2000 Jahren für uns.

Könnte das der Grund dafür sein, dass Jesus, als Er auf der Erde war, nicht über Evangelisation, Predigen oder Gemeindegründung gelehrt hat, sondern über Gebet? Hat Er Seiner Gemeinde vielleicht deshalb durch den Heiligen Geist sagen lassen:

1 Tim 2,1:
„So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen darbringe für alle Menschen…“

Jünger Jesu sind zum Beten aufgerufen!

Möge der Herr uns helfen, als Beter mit Ausdauer fest zu stehen!

Heinz-Jürgen Heuhsen

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