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Lehre

"Dein Wort ist Wahrheit."
(Joh 17,17)

Ersatztheologie


Eine „Watchmen from Jerusalem“ Lehre von Chuck Cohen

Einführung

Die biblische Wahrheit gibt uns die Grundlage, die wir brauchen, um den Gott, der uns errettet hat, kennenzulernen und so zu leben, wie es Ihm gefällt. Die richtige biblische Lehre ermöglicht es uns auch, prophetische Zeichen in der heutigen Welt zu erkennen.

Für diejenigen jedoch, die der dämonischen Täuschung folgen, die als Ersatztheologie bekannt ist, bleiben gegenwärtige Ereignisse und ihre Beziehung zur Rückkehr des Messias Yeschua verschwommen und mysteriös. Solche Menschen, von denen viele unsere Brüder und Schwestern im Messias sind, glauben letztendlich einer Lüge…

Kurz gesagt ersetzt die Ersatztheologie Israel durch die Gemeinde. Die Gemeinde tritt an die Stelle Israels, und Israel wird lediglich zu einem Symbol.

Um die Offenbarung unseres Gottes, der sich selbst oft als JHWH (Jahwe), den Gott Israels, bezeichnet, wirklich zu erfassen, sollten wir das Alte Testament, den Tanach, so interpretieren, wie es Yeschua getan hat.

Die Ersatztheologie dagegen versteht einen Großteil des Tanach - die einzigen Schriften, die Yeshua gelesen hat - lediglich allegorisch und symbolisch.

Doch Yeshua hat besonders die prophetischen Aussagen wörtlich ausgelegt.

Wie können Vertreter der Ersatztheologie richtig verstehen, was Yeschua gelehrt hat, da  sich Yeschua immer wieder auf den Tanach als Beweistext bezogen hat?

Wenn dessen wahres Verständnis verzerrt ist, wenn das Volk und die Nation Israel - der umstrittene Faktor in diesem Endzeitdrama – jetzt einfach die christliche Kirche ist, wie werden dann Menschen auch nur ansatzweise verstehen können, was Gott tut, um dieses Zeitalter durch die Rückkehr Seines Sohnes nach Jerusalem zum Abschluss zu bringen?

  1. Ich verwende den messianisch-jüdischen Ausdruck für Jesus Christus, der Yeschua, der Messias, oder Messias Yeshua ist.
  2. Um zu verstehen, wie die Ersatztheologie in den frühesten Jahrhunderten der Kirche entstanden ist, gibt es eine hervorragende online-Übersicht in der Zeitschrift Word aus Jerusalem von Mai / Juni 2019, S. 4-7, In einem Artikel mit dem Titel „The Breach“ von Jürgen Bühler, Leiter der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem.

Was ist Ersatztheologie?

Ersatztheologie1 ist heutzutage die gebräuchliche Bezeichnung für alte, verdrehte, von Dämonen inspirierte Interpretationen biblischer Verheißungen und Prophezeiungen in Bezug die Nachkommen Jakobs. Diese inzwischen oftmals traditionell üblichen Interpretationen sehen in Gottes Beziehung zu Christen und den christlichen Gemeinden den „Ersatz“ zu Gottes früherer Beziehung zum jüdischen Volk und zur Nation Israel.

Bündnisse und Verheißungen sind biblische Konzepte, die die Beziehung Gottes zu Seinem Volk definieren.

Anhänger der Ersatztheologie dagegen glauben, dass Gottes Bund (Einzahl) mit der Universalkirche - bekannt als der Neuer Bund - Seine Bündnisse und Verheißungen (Mehrzahl) mit Israel ersetzt.

Diese falsche Interpretation lehnt auch die offenbarte Wahrheit ab, dass der Neue Bund selbst dem Haus Israel und dem Haus Juda verheißen wurde (Jer 31,31) und diese Tatsache im Neuen Testament (Hebr 8,8) bestätigt worden ist.

Die Ersatztheologie ist gewöhnlich mit der irrtümlichen Vorstellung verbunden, dass, weil "die Juden" ihren "Messias" abgelehnt haben, Gott die Juden als Seine Nation abgelehnt hat, obwohl Er im Tanach Israel als Seinen "Sohn" bezeichnet hat (2 Mose 4,22-23; Hos 11,1). Deshalb muss nach ersatztheologischen Vorstellungen heute ein jüdischer Mensch, um Teil am Reich Gottes zu haben, konvertieren und ein geistlich wiedergeborener Christ2 werden. Doch Yeshua ist auch heute noch Erbe König Davids und der König der Juden (Offb 22,16).

Im Mittelalter reichte es für Juden nicht aus, Jesus anzunehmen. Sie mussten auch allem, was mit ihrer jüdischen Herkunft zu tun hatten, absagen, ja, es sogar öffentlich verfluchen. Sie mussten beweisen, dass sie keine Juden mehr waren. Ihnen wurde untersagt, koscheres Essen zu sich nehmen, ihre Söhne zu beschneiden und am siebten Tag den Shabbat zu feiern. Stattdessen mussten sie den Sonntag als Gottes Ruhetag ehren. Darüber hinaus durften sie auch die Feste des Herrn nach 3 Mose 23 nicht mehr feiern, sondern mussten die menschgemachten Feste Weihnachten und Ostern ehren.3


1) Die theologische Bezeichnung der Ersatztheologie ist "Superzessionismus", was auf die unbiblische Idee zurückzuführen ist, dass die Kirche (= die Gemeinde aus den Heiden) nach dem Kreuz im Herzen und in den Plänen Gottes „an die Stelle Israels tritt“.

2) Yeshua sagte zu Nikodemus, dass er wiedergeboren werden müsse (Joh 3,7). Die "christliche" Bezeichnung für das theologische Konzept "wiedergeboren" hat die Bedeutung von "nicht mehr jüdisch sein" angenommen und die Juden im Laufe der Jahrhunderte davon abgehalten, sich auch nur Gedanken darüber zu machen, ob Yeschua ihr Messias ist. Doch als Yeschua zu Nikodemus, dem Lehrer Israels, sagte: Ihr müsst wiedergeboren sein, gab es noch keine „Christen“!

3) Hier ist ein Beispiel aus dem mittelalterlichen Quellenbuch: Glaubensbekenntnisse von Juden bei der Taufe, Fordham University [https://sourcebooks.fordham.edu/source/jewish-oaths.asp] von Erwig, aus Leg. Vis. 12.3.14: "Ich verzichte hiermit und jetzt auf jeden Ritus und jede Beachtung der jüdischen Religion und verabscheue alle feierlichen Zeremonien und Lehren, die ich früher geachtet und gehalten habe. In Zukunft werde ich keinen Ritus und keine Feiern praktizieren, die damit verbunden sind. Ich verspreche, es weder zu suchen noch auszuführen, und verzichte auf alles, was durch christliche Lehre verboten oder verabscheut wird. Im Namen dieses Glaubensbekenntnisses, an das ich von ganzem Herzen glaube und das ich von ganzem Herzen halte, verspreche ich, dass ich niemals zum Erbrochenen des jüdischen Aberglaubens zurückkehren werde. Nie wieder werde ich die Ämter jüdischer Zeremonien erfüllen, denen ich verfallen war, und sie auch nie mehr hochhalten. Ich leugne die Fehler der jüdischen Religion und lehne sie ab, indem ich Konflikte mit dem christlichen Glauben hervorrufe und bekräftige, dass mein Glaube an die Heilige Dreifaltigkeit stark genug ist, um mich zu einem wahrhaft christlichen Leben zu bewegen, allen Verkehr mit anderen Juden zu meiden und meine Freunde nur unter ehrlichen Christen zu haben. Mit ihnen oder außer ihnen muss ich immer christliches Essen essen, und als aufrichtig frommer Christ gehe ich oft und ehrfürchtig zur Kirche. Ich verspreche auch, die Einhaltung aller Tage oder Feste des Herrn für Märtyrer, wie sie von der Frömmigkeit der Kirche verkündet werden, mit gebührender Liebe und Ehrfurcht zu bewahren und anzunehmen und mich an diesen Tagen immer mit aufrichtigen Christen zu treffen, wie es sich für einen frommen und aufrichtigen Christen gehört zu tun. Dies ist mein Glaubensbekenntnis, wie von mir an diesem Datum gegeben."


Warum Ersatztheologie unbiblisch ist

Wer das Neue Testament ohne Vorurteile liest, weiß, dass nicht alle Juden Yeschuas Anspruch zurückgewiesen haben. In jener Zeit waren es hauptsächlich die religiösen Führer Israels - und nicht einmal alle -, mit denen Yeschua viele verbale Auseinandersetzungen hatte, wobei die entscheidende Frage war, woher seine Autorität zum Lehren und Heilen kam (Mt 21,23; Markus 1,22). Er beantwortete ihre Frage mit der Gegenfrage, was sie für die Quelle der Autorität von Johannes dem Täufer hielten. Ihre Zurückhaltung bei der Beantwortung bewies, dass ihre Frage zwar legitim war, ihr Motiv jedoch nur darin bestand, ihre eigene religiöse Stellung zu wahren.

Viele Juden, die nach Jerusalem kamen, um jenes Passahfest zu feiern, weinten um Yeschua auf dem Weg zu seiner Kreuzigung (Lk 23,27-28). Dies waren wahrscheinlich dieselben Juden, die ihn einige Tage zuvor in Jerusalem willkommen geheißen hatten (Mk 11,9-10; Joh 12,13). Die Behauptung, dass sich die Juden, die ihn aufgenommen hatten, in weniger als einer Woche gegen ihn gewandt hatten, ist eine unbeweisbare Behauptung gegen die jüdische Nation und Teil der "Falschnachrichten", die Christen seit den Anfängen der Kirchengeschichte bis heute dazu ermutigt haben, Juden zu verfolgen.

Außerdem - wenn alle Juden Yeschua abgelehnt haben, wie hat sich dann "das Evangelium", "die gute Nachricht" von Israels verheißenem Messias, unter den Heiden verbreitet? Hat Gott wieder einen sprechenden Esel benutzt, oder waren es viele Engel?

Nein, es waren Juden, von denen die heutigen Vertreter der Ersatztheologie fälschlicherweise behaupten, sie hätten ihren "Christus" abgelehnt! Erst in Apostelgeschichte 10,11-13 wurde Petrus vom Heiligen Geist angewiesen, zum Haus des Cornelius zu gehen, wo wir zum ersten Mal sehen, dass Heiden zum Glauben gekommen sind. Davor bestand die Gemeinde ausschließlich aus messianischen Juden und wiedergeborenen Proselyten des Judentums.1

Alle Apostel waren Juden, und selbst Paulus blieb Jude, nachdem er dem Messias Yeschua begegnet war.2

Glaube nicht der teuflischen Lüge, die die Juden jahrhundertelang daran gehindert hat, ihren Messias anzunehmen, dass, wenn ein jüdischer Mensch den Juden Jesus, Israels Messias-König, den Löwen des Stammes Juda, annimmt, er damit ein Heide ist!

So absurd das klingt, das war tatsächlich jahrhundertelang der Glaube und das Ziel vieler Christen.

Die meisten Apostel, einschließlich Paulus, wurden für ihre Bemühungen, das Evangelium sowohl an Juden als auch an Nichtjuden weiterzugeben, gequält.

Wenn alle Juden Yeschua abgelehnt haben, wie erfuhren dann Heiden von diesem erstaunlichen Akt der Liebe des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Seinen Sohn durch den Leib einer jüdischen Jungfrau in die Welt sandte (Jes 7,14; Mt 1,22-23), damit Menschen aus allen Familien der Erde im Samen Abrahams gesegnet werden können (Lk 2,30-32)?

In Römer 11,18 erklärt Paulus, dass die Wurzel des israelischen Ölbaums den nichtjüdischen Teil des Leibes des Messias trägt und nicht umgekehrt. Nichtjuden werden in Israels kultivierten Ölbaum eingepfropft – wo auch die Juden hingehören, d.h. sie werden wiedereingepfropft, wenn sie auf Yeschua vertrauen. Heiden werden zwischen den Juden eingepfropft (V 17), nicht an ihrer Stelle! Dieser Baum wird mit Bezugnahme auf jüdische Gläubige ihr "eigener" Baum genannt (V 24)! Dessen Wurzel muss also auch ihre Wurzel sein. Das ist Gottes Verheißung an Abraham, Isaak und Jakob, dass durch ihre Nachkommen alle Nationen/Familien der Erde gesegnet sein würden.3

Diese Verheißung wird von Paulus durch den Heiligen Geist als Evangelium für die Heiden bezeichnet (Gal 3,8) und ist einer der Gründe, weshalb Yeschua, der Messias, überhaupt ein Diener der Juden geworden ist (Röm 15,8).


1) Viele Christen betrachten die Endzeitbewegung des messianischen Judentums als neues Phänomen. Doch bevor es andere Konfessionen gab, bevor Nichtjuden "Christen" genannt wurden, trafen sich messianische Juden in Versammlungen und beteten den Messias Yeschua als Herrn an. Auch Johannes der Täufer war ein messianischer Jude.

2) Apostelgeschichte 21,39; 22,3; Röm 2,29; 2 Kor 11,22; Gal 2,15; Phil 3,5

3) an Abraham: 1 Mose 12,3; 18,18; 22,18; an Isaak: 1 Mose 26,4; an Jakob: 1 Mose 28,14


Was ist Gotteslästerung?

Blasphemie in der Bibel beschreibt Worte oder Taten, die Respektlosigkeit gegenüber Gott oder dem, was als heilig angesehen wird, zum Ausdruck bringen. Es ist eine verächtliche, höhnische oder profane Handlung, mündliche oder schriftliche Äußerung bezüglich des Einen Wahren Gottes. Blasphemie beschreibt auch das respektlose oder verabscheuungswürdige Reden über eine heilige Person oder einen heiligen Gegenstand. Entweihen, wörtlich "gemein machen", bedeutet, die Wahrheit über das, was entweiht wird, zu verunreinigen oder zu verfälschen. In der Blasphemie geschieht das Gegenteil zu dem, wenn eine Person oder ein Gegenstand geheiligt oder abgesondert wird.

Im Tanach bedeutet, Gottes "Namen" entweihen, diese blasphemischen Merkmale  in Bezug auf Seinen Namen anzuwenden. Dabei müssen wir bedenken, dass der "Name" im hebräischen Denken nicht nur den persönlichen Namen, sondern auch das Wesen, die Taten oder den Ruf der Person umfasst. So erkennen wir, wie schädlich eine derartige Haltung sein kann.

Hier sind einige erweiterte Definitionen von "Gotteslästerung" aus zitierten Quellen:

Bakers Evangelisches Wörterbuch der biblischen Theologie [www.biblestudytools.com]

Im Englischen bedeutet "Blasphemie" jede Äußerung von jemandem, die den Gott eines anderen (oder Christus oder Allah oder Mohammed usw.) beleidigt und die Anhänger dieser Gottheit zutiefst beleidigt. In islamischen Ländern wird im Allgemeinen nicht zwischen Blasphemie und Häresie unterschieden. Jede wahrgenommene Ablehnung des Propheten oder seiner Botschaft durch Muslime oder Nichtmuslime wird als blasphemisch angesehen.

Das biblische Konzept ist sehr anders. Es gibt kein hebräisches Wort, das der englischen "Blasphemie" entspricht, und die transliterierte griechische Wurzel blasphem…, die im NT fünfundfünfzig Mal verwendet wird, hat eine weite Bedeutung. In beiden Testamenten fehlt die Vorstellung von Gotteslästerung als etwas, das die religiösen Empfindungen anderer verletzt.

Blasphemie im Alten Testament: Mindestens fünf verschiedene hebräische Verben werden in englischen Übersetzungen mit "Blaspheme" übersetzt. Übersetzer wählen "Gotteslästerung", wenn zum Beispiel die Verben "Fluch" (qalal), "Schmähung" (gadap) oder "Verachtung" (herep) mit Gott als Objekt verwendet werden. Kein spezielles Verb ist Flüchen oder Beleidigungen gegenüber Gott vorbehalten.

Gott zu fluchen oder zu beleidigen ist jedoch eine besonders schwere Sünde. Dies kann durch Wort oder Tat geschehen. Es gibt kaum einen Unterschied zwischen dem Sünder, der den Namen des Herrn absichtlich missbraucht (3 Mose 24,10-16), und dem, der seine Gebote absichtlich missachtet (4 Mose 15,30-31). Für beide ist die Todesstrafe vorgeschrieben. Ähnlich nennt Nehemia 9 alles das schreckliche Lästerungen, was die Israeliten getan haben, als sie das goldene Kalb gemacht haben (Neh 9,18).

Davids eklatante Sünde mit Batseba kann als Gotteslästerung bezeichnet werden (2 Sam 12,14), aber eine wahrscheinlich angemessenere Übersetzung ist, dass David die Feinde des Herrn zu völliger Verachtung veranlasst hat (NIV). Anstatt durch seine Lebensführung ein Zeugnis für den Charakter Gottes zu sein, bestätigt Davids Handeln den gotteslästerlichen Glauben der umliegenden Völker, dass [JHWH] nicht anders ist als die anderen nationalen Gottheiten.

Blasphemie im Neuen Testament: Die griechische Wurzel blasphem... kann für heftige Beleidigungen, die anderen Menschen an den Kopf geworfen werden, verwendet werden (Mk 15,29; Apg 13,45; Eph 4,31; 1 Petr 4,4) – ja, sogar für ungerechte Anschuldigungen (Röm 3,8). Es wird jedoch eher für Beleidigungen Gott gegenüber verwendet (z.B. Offb 13,6; 16,9). Jesus wird Blasphemie vorgeworfen, weil er Vergebung aussprach und behauptete, eine einzigartige Beziehung zu Gott zu haben (Mt 26,25; Mk 2,7; Joh 10,33).

In seiner bekannten Aussage über die Lästerung gegen den Heiligen Geist greift Jesus die Passage aus 4 Mose 15 auf (Mt 12,31-32; Mk 3,28-29; Lk 12,10). In 4 Mose 15,22-31 wird unterschieden zwischen unbeabsichtigter Sünde, die in Unwissenheit begangen wird (für die Vergebung möglich ist), und frecher Sünde, „Blasphemie“ genannt, für die es keine Vergebung gibt. Jesus lehrt, dass die Lästerung, für die es keine Vergebung gibt, gegen den Heiligen Geist gerichtet ist. Alle anderen Lästerungen, besonders gegen den Menschensohn, können vergeben werden... weil sie in Unkenntnis dessen begangen werden, wer Er wirklich ist: Seine himmlische Herrlichkeit erscheint nicht auf der Erde. Aber offensichtliche Manifestationen des Geistes Gottes dem Teufel zuzuschreiben, ist ein viel schwerwiegenderes Vergehen, das nicht in Unwissenheit begangen wird." 1

Diese Abstufung der Bedeutung der Gotteslästerung gegenüber Christus markiert einen wichtigen Unterschied zwischen Christentum und Islam. Während Muslime verpflichtet sind, die Ehre des Propheten zu verteidigen, ist Jesus derjenige, der… die Verunglimpfung durch andere akzeptiert und um Vergebung für die betet, die ihn beleidigen (Lk 23,34). Darin gibt er den Christen ein Beispiel (1 Petr 2,19-25).

Matt Slick, Präsident und Gründer des christlichen Dienstes für Apologetik und Forschung [carm.org]:

Blasphemie besteht darin, schlecht von Gott zu sprechen oder ihm etwas Gutes zu verweigern, das wir ihm zuschreiben sollten. Sie könnte auch als verächtliches Verhalten gegenüber einer Person der Trinität verstanden werden.

Das Wort Gotteslästerung kommt vom griechischen Wort blasphemia, das "Fluch" oder "Verleumdung" bedeutet. Blasphemie entsteht aus Stolz (Ps 73,9.11), Hass (Ps 74,18), Ungerechtigkeit (Jes 52,5) usw. Christus wurde oft fälschlicherweise von jüdischen Führern der Blasphemie beschuldigt (Joh 10,30-33).

"Im Alten Testament ist die Strafe für Gotteslästerung Tod durch Steinigung (3 Mose 24,16; vgl. Joh 10,33; Apg 6,11ff [Stephanus]). Nach 1 Sam 3,13 haben Elis Söhne Gott gelästert. In Neh 9,18.26 bezieht sich Esra auf die großen Lästerungen der Israeliten aus früherer Zeit. Und Hes 2,:27ff spricht von der Lästerung des alten Israel, indem sie auf den Höhen opferten." (Bromiley, Geoffrey W., Hrsg. The International Standard Bible Encyclopedia, revidiert. Wm. B. Eerdmans, 1979–1988.)

Die politisch korrekte Gotteslästerung der Ersatztheologie

Avner Boskey [davidstent.org]

Das Oxford English Dictionary beschreibt Blasphemie als "Handlung oder Beleidigung, respektlos über Gott oder heilige Dinge zu sprechen; profane Rede". Der griechische Ursprung des Wortes "Gotteslästerung" kommt von der Wurzelbedeutung "einen Ruf verletzen". Es wird verwendet, um grobe Respektlosigkeit gegenüber einer Person oder Sache zu beschreiben, die hoher Wertschätzung würdig sind.

Im Allgemeinen bedeutet es im Englischen, jemanden zu verleumden, eine verletzende Lüge über einen Menschen zu verbreiten, was in vielen Gesellschaften strafbar ist, weil es dem Ruf eines Menschen schaden kann.

Eines der als Gotteslästerung übersetzten hebräischen Wörter ist "na'atza" und bedeutet "verspotten, verschmähen oder ablehnen". Es kann sich sowohl auf Männer beziehen, die Gott verschmähen (Ps 10,3) oder Seine Propheten verachten (Neh 9,26), als auch auf Männer, die das jüdische Volk verachten (Jes 60,14) oder sogar aufständische Männer ablehnen (5 Mose 32,19; Jer 14,21).

Yeshua beschrieb Gotteslästerungen nicht als eine seltene Sünde, die bei ungewöhnlich bösen Menschen vorkommt, sondern als normative Frucht eines nicht wiedergeborenen Herzens: Denn aus dem Herzen gehen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Gotteslästerung... hervor (Mt 15,19).

Yeschua sagte auch, dass Gottes Barmherzigkeit so groß ist, dass sie jeden Lästerer bedecken kann, der Buße tut: „Wahrlich, ich sage euch, alle Sünden sollen den Menschenkindern vergeben werden, auch die Lästerungen, womit sie lästern“ (Markus 3,28).


1) Ich stimme der obigen Definition von Gotteslästerung bezüglich des Heiligen Geistes in Bakers Wörterbuch nicht zu. Was sind "offensichtliche Manifestationen des Geistes"? Zeichen und Wunder? Wir müssen wissen, was die Bibel über die Prüfung jedes Geistes sagt! Die einzige unverzeihliche Sünde ist die Zurückweisung des Zeugnisses des Geistes, wer Yeschua wirklich ist. Das beinhaltet das, was nach Yeschuas Aussage der Geist tun würde: Und wenn er [der Tröster (Vers 7), der Geist der Wahrheit (Vers 13)] kommt, wird er die Welt der Sünde und der Gerechtigkeit und des Gerichts überführen: der Sünde, weil sie nicht an mich glauben; (Joh 16,8-9). Die "Sünde", mit der der Geist im Herzen eines Ungläubigen zu tun hat, ist seine Ablehnung Yeschuas als Retter. Petrus versuchte, den Herrn daran zu hindern, ans Kreuz zu gehen, und wurde von Yeschua als Sprachrohr Satans gerügt (Mt 16,23). Dennoch verlor Petrus seine Erlösung nicht. Und selbst als er den Herrn dreimal verleugnete, obwohl Yeschua gesagt hat, dass jeder, der ihn vor den Menschen verleugnet, auch vor den Engeln seines Vaters verleugnet werden wird (Lk 12,8-9), verlor Petrus immer noch nicht „seine Erlösung“. Was Yeschua also meinen muss, ist, dass jeder, der bis zu seinem Tod fortfährt, Ihn vor den Menschen zu verleugnen – und nicht davon umkehrt - an diesem letzten Tag Yeshua auch nicht als seinen Anwalt als Erlöser vor Gott finden wird.


Weshalb Ersatztheologie blasphemisch ist

Die Ersatztheologie ist blasphemisch, weil diese Lehre Gott, Sein Wort, ja, sogar Sein Wesen verdreht und darüber Lügen verbreitet. Im Wesentlichen impliziert diese Lehre, dass der Gott, der sich durch Sein geschriebenes Wort offenbart hat - und Sein Sohn, das lebendige Wort - entweder Sein Wort nicht hält, oder dass Er nicht wirklich allwissend ist, da Er die Zukunft nicht zu kennen scheint. Wenn er tatsächlich allwissend ist und die Zukunft kennt, dann hat Er seine ewige Verpflichtung gegenüber Israel - Seiner Nation und Seinem Volk - gebrochen (z.B. Jer 31,3.35-37).

Einige Gläubige scheinen zu glauben, dass Gott, da er den Menschen mit einem freien Willen geschaffen hat, die Zukunft nicht vorher wissen kann. Jedoch in Prophetien, die beweisen, dass die Bibel Gottes Wort ist1, erklärt Gott konkret die Zukunft, bevor sie geschieht - trotz der Realität des freien Willens des Menschen.

Während einige prophetische Ereignisse von der Reaktion des Menschen auf Gottes Warnungen abhängen, wie z.B. die Stadt Ninive, die nach dem Hören eines prophetischen Wortes von Jona Buße tat, beruhen viele andere Prophezeiungen auf Gottes Willen, Vorwissen und Macht - ohne dass der freie Wille des Menschen Einfluss darauf hat.

Hesekiel 37 ist dafür ein hervorragendes Beispiel, weil tote, trockene jüdische Knochen in einem Grab keinerlei freien Willen besitzen! Andere prophetische Erklärungen berücksichtigen die Entscheidungen von Menschen.

In den Kapiteln 3 Mose 26 und 5 Mose 28 wird Israel vor die Wahl gestellt, den Segen oder den Fluch zu wählen. Segen, wenn sie Gott und Seinem Gesetz folgen und Ihm gehorchen und Fluch, wenn sie ihre eigene Sache machen und Gott und Sein Wort ablehnen oder ignorieren.

Entscheidend ist jedoch, wie Anhänger der Ersatztheologie es wagen, folgenden Verse zu ignorieren - oder falsch zu interpretieren -, die nur einige der vielen Aussagen sind, die unser Gott über Seine Bündnis-Liebe zu Israel macht.

„Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge, noch ein Menschenkind, dass ihn etwas gereue (d.h. seine Meinung ändert). Sollte er etwas sagen und nicht tun? Sollte er etwas reden und es nicht halten? Siehe, zu segnen habe ich (Bileam) [den Auftrag] empfangen; denn er hat gesegnet, und ich kann es nicht abwenden! Man schaut kein Unheil in Jakob und sieht kein Unglück in Israel. Der Herr, sein Gott, ist mit ihm, und man jauchzt dem König zu in seiner Mitte“ (4 Mose 23,19-21).

Anhänger der Ersatztheologie lehren jedoch, dass Gott seinen Segen angeblich "rückgängig gemacht hat"!

Paulus warnte bereits davor, dass nichtjüdische Gläubige nicht überheblich gegenüber noch nicht erretteten Juden sein sollten (Röm 11,18-24).

In 5. Mose 7,6-9 lesen wir:

„Denn du bist ein dem Herrn, deinem Gott, heiliges Volk (hebräisch: segullah = ein besonders geschätzter Besitz); dich hat der Herr, dein Gott, aus allen Völkern, die auf Erden sind, zum Volk des Eigentums erwählt. Nicht darum, weil ihr zahlreicher wäret als alle Völker, hat der Herr Lust zu euch gehabt und euch erwählt; denn ihr seid das geringste unter allen Völkern; sondern weil der Herr euch liebte und weil er den Eid halten wollte, den er euren Vätern (Abraham, Isaak und Jakob) geschworen, darum hat der Herr euch mit mächtiger Hand ausgeführt und dich von dem Diensthause aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten, erlöst. So sollst du nun wissen, dass der Herr, dein Gott, der wahre Gott ist, der treue Gott, welcher den Bund und die Gnade denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote bewahren, auf tausend Geschlechte (hebräisches Idiom, was 'auf ewig' bedeutet).“

Jer 31,3:

„Von ferne her ist der Herr mir erschienen: Mit ewiger Liebe (hebr. chesed) habe ich dich geliebt; darum habe ich dir meine Gnade so lange bewahrt!“

Chesed  ist Gottes Liebe, die auf seiner Verpflichtung zu seinen eigenen Bündnissen basiert. ("Bundes-Liebe" ist eine wörtlichere Art, chesed zu übersetzen.)

Jer 31,35-37: 

„So spricht JHWH, der bei Tag die Sonne zum Licht gibt, bei Nacht die Verordnungen des Mondes und der Sterne zum Licht, der das Meer stört und seine Wellen brüllen - JHWH der Heerscharen ist sein Name: Wenn diese Verordnungen von Mir abweichen ... dann wird der Same Israels auch aufhören, eine Nation vor Mir zu sein ... Wenn man den Himmel droben messen kann und die Grundfesten der Erde drunten zu erforschen vermag, so will ich auch den ganzen Samen Israels verwerfen wegen alles dessen, was sie verübt haben, spricht der Herr...“

Mal 3,6:

„Denn ich bin JHWH, ich verändere mich nicht; darum seid ihr Söhne Jakobs nicht verzehrt.“

Füge zu diesen wenigen Beispielen die Tatsache hinzu, dass Gott im Tanach mehr als 200 Mal verspricht, Seinem Volk Israel das Land Israel zu geben. Dies schließt ungefähr vierzig Mal ein, wo Gott schwört, dies zu tun.2

Hat dieser Gott seine Meinung geändert, weil viele jüdische Führer zur Ablehnung Jeschuas angestachelt haben?

Zu behaupten Gott habe die Juden abgelehnt, weil sie ihren Messias Jesus abgelehnt und gekreuzigt haben, ist der Funke, der den Judenhass der Kirche seit fast 2000 Jahren entzündet.

Dennoch basiert er auf einer Lüge, wie wir gerade aus dem Neuen Testament gesehen haben, dass nicht ganz Israel Yeschua abgelehnt hat. Die gute Nachricht wird den Heiden erst nach den Ereignissen in Apostelgeschichte 10 verkündet. In den ersten neun Kapiteln der Apostelgeschichte wurden nur jüdische Gläubige in Yeschua als "Gemeinde" bezeichnet.

Es gibt auch die unbequeme neutestamentliche Wahrheit, dass Israels nationale Ablehnung Yeschuas als ihrem Messias und König vorherbestimmt war (Lk 24,27; Apg 3,18; 10,42). Ihre Blindheit, die zur Ablehnung Yeschuas führte, war prophezeit worden und notwendig, damit sowohl Juden als auch Nichtjuden gerettet werden konnten. Schließlich ist er gekommen, um für die Sünden der ganzen Menschheit zu sterben (Mk 10,45; Joh 10,17-18).

Das Denken der Anhänger der Ersatztheologie basiert auf zwei wesentlichen Missverständnissen des Wesens Gottes. Das erste besteht in der Annahme, dass Gott die Zukunft nicht wirklich kennt - denn sie glauben, dass die Ablehnung Seines Sohnes durch die jüdische Führung anscheinend nicht von Ihm vorhergesehen wurde. Wie können dann diese großen und kostbaren Verheißungen, die Gott dem physischen Samen Abrahams, Isaaks und Jakobs gegeben hat, sonst erklärt werden? In der Schrift wird Gott jedoch mit A und O, als Aleph und Tav bezeichnet, als Alpha und Omega, als der, welcher das Ende von Anfang an weiß.

Jes 44,6-8:

„So spricht der Herr, der König Israels, und sein Erlöser, der Herr der Heerscharen: Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott. Und wer ruft wie ich und verkündigt und tut es mir gleich, der ich ein ewiges Volk eingesetzt habe? Und was bevorsteht und was kommen wird, das mögen sie anzeigen! Fürchtet euch nicht und erschrecket nicht! Habe ich es dir nicht vorlängst verkündigt und dir angezeigt? Ihr (die Kinder Israel) seid meine Zeugen! Ist auch ein Gott außer mir? Nein, es gibt sonst keinen Fels, ich weiß keinen!“

Jes 48,9-12:

„Um meines Namens willen bin ich langmütig, und um meiner Ehre willen halte ich an mich dir zugute, um dich nicht auszurotten. Siehe, ich habe dich geläutert, aber nicht als Silber. Ich habe dich geprüft im Ofen des Elends. Um meinetwillen, um meinetwillen tue ich's! Denn wie würde sonst gelästert! Und ich will meine Ehre keinem andern geben. Höre auf mich, Jakob, und du Israel, mein Berufener! Ich bin derselbe! Ich bin der Erste, und ich bin auch der Letzte!“

Bevor wir geboren wurden und die Möglichkeit hatten, Entscheidungen nach unserem eigenen Willen zu treffen, hatte Gott unsere Namen bereits in das Lebensbuch des Lammes geschrieben.

Eph 1,3-5:

„Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns mit jedem geistlichen Segen gesegnet hat in den himmlischen [Regionen] durch Christus; wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, damit wir heilig und tadellos wären vor ihm; und aus Liebe hat er uns vorherbestimmt zur Kindschaft gegen ihn selbst, durch Jesus Christus, nach dem Wohlgefallen seines Willens.“

Das zweite große Missverständnis besteht in der Annahme, dass Gott seine Gesinnung hinsichtlich seiner Bündnisverpflichtungen gegenüber Israel geändert hat, weil es aus freiem Willen Seinen Sohn abgelehnt hat. Wir haben jedoch gerade gesehen, dass die Ablehnung des Messias durch einen Großteil Seines Volkes vorherbestimmt war (Lk 9,22; 20,17; Apg 2,23 usw.). Da es Teil des Planes Gottes war, die Heiden zu retten, überraschte den Himmel die Ablehnung des Messias durch die religiösen Führer nicht.3


1) Gott sagt, dass Sein Wissen über die Zukunft beweist, dass Er Gott ist (Jes 41,21-23; 42,5.8-9; 46,9-10; s. auch 2 Petr 1,16-19).

2) In Derek Prince‘s Buch Das Schicksal Israels und der Gemeinde führt er all diese Verse in Anhang II auf.

3) Bedeutet dies, dass Israel als Nation Yeschua erst nach seinem Tod und seiner Auferstehung als Messias annehmen konnte? Das ist eine Sichtweise, auf deren Grundlage argumentiert werden könnte, dass die jüdische Nation im Jahr 70 n. Chr. und erneut im Jahr 135 n.Chr. ins Exil geschickt wurde, weil das apostolische Zeugnis für die Auferstehung des Messias immer wieder abgelehnt wurde. Das ist etwas völlig anderes als zu sagen, dass die Juden verbannt wurden, weil sie ihren Messias abgelehnt und gekreuzigt haben.


Was die Ersatztheologie verzerrt

Obwohl Gott gelegentlich seine Entscheidungen modifiziert, ändert Er jedoch nicht sein grundlegendes Wesen.

Die Bibel offenbart, dass Gott seine Entscheidungen entsprechend der Reaktion des Menschen auf seine Warnungen, Urteile, Drohungen und seine Angebote der Errettung, Barmherzigkeit usw. ändern wird. Wenn Gott seine Entscheidung nicht ändern würde, weshalb sollte Er dann in der ganzen Bibel die Kraft des Gebetes betonen?

Die Reaktion des Menschen kann Gottes Entscheidungen verändern.

In 3. Mose 26 warnt Gott viermal vor seinen immer schwerer werdenden Gerichten indem Er sagt: „Werdet ihr mir aber daraufhin noch nicht gehorchen, so will ich euch noch siebenmal ärger strafen um eurer Sünden willen“ (3 Mose 26,18; vgl. Vs. 21,24.28).1

Gott legt Israel eine Wahl vor - Segnungen oder Gerichte - je nachdem, wie sie auf Seinen offenbarten Willen für sie als Sein Volk reagieren. Ihre Antwort bestimmt also die Folgen.

Wiederum legt Mose in 5 Mose 30,19 den Kindern Israel zwei Wege vor und fordert sie auf zu wählen. Entsprechend wird Gott entweder mit Segen oder mit Fluch/Gerichten reagieren.

5 Mose 30,19:

„Ich nehme heute Himmel und Erde wider euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt; so erwähle nun das Leben, auf dass du lebest, du und dein Same…“

Joshua 24,14-15 ist ein weiteres Beispiel für einen israelischen Führer, der sein Volk auffordert, eine Wahl zu treffen. Fürchtet nun JHWH und dient Ihm in Aufrichtigkeit und Wahrheit. Tut die Götter beiseite, denen eure Väter auf der anderen Seite des Flusses und in Ägypten gedient haben, und dient JHWH.

Wenn es euch jedoch böse erscheint, JHWH zu dienen, dann entscheidet an diesem Tag, wem ihr dienen wollt. „…ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen!“ (Jos 24,15b).

Diese Wahrheit, dass Gott seine Entscheidung gemäß der Reaktion des Menschen ändert, trifft nicht nur auf Israel zu. Dafür ist die heidnische Stadt Ninive ein beeindruckendes Beispiel. Jona ging in Gottes Auftrag durch diese große Stadt und verkündete überall: Noch vierzig Tage und Ninive wird zerstört! (Jona 3,4). Das ist alles, was Gott ihm gesagt hatte (Jon 1,2). Wir lesen in der Schrift nicht, dass Gott Jona geboten hatte, den Bewohnern von Ninive zu sagen, Er werde sie verschonen, wenn sie Buße täten.

Sie taten jedoch Buße, und Gott änderte sein erklärtes Urteil und ließ nicht zu, dass das geschehen würde, was er gesagt hatte.

Während viele prophetische Aussagen im Wort durch Gottes ewigen Rat festgelegt sind, warten viele andere auf die Antwort des Menschen.

Im Buch Jona haben wir ein Beispiel dafür, wie Gott "seine Meinung ändert" – jedoch nicht Sein Wesen. Da Gott immer barmherzig und gerecht ist, veranlasste ihn Ninive dazu, gemäß seiner heiligen Barmherzigkeit zu handeln, ohne die Tatsache aufzugeben, dass er ein gerechter und heiliger Richter ist - wie die Menschen von Ninive etwa ein Jahrhundert später herausfanden.2

Während Gott oft Gericht prophezeit, um eine Reaktion der Umkehr hervorzubringen, erkennen wir in der Schrift das Muster, dass die Menschen sich meistens weigern, Buße zu tun und umzukehren.

Offb 9,20-21:

"Der Rest der Menschheit, der nicht durch die Plagen [der 6. Posaune] getötet worden war, bereute die Werke ihrer Hände nicht, dass sie aufhören sollten, Dämonen oder Götzen von Gold, Silber, Messing anzubeten , Stein und Holz, die nicht sehen, hören oder gehen können. Sie bereuten auch nicht ihre Morde, ihren Drogenkonsum, ihr gesetzloses geschlechtliches Verhalten oder ihre Diebstähle."

Offb 16,8-11.21 berichtet uns die gleiche sündige Geschichte, denn nachdem die 4., 5. und 7. Schale ausgegossen ist, lästern die Menschen weiterhin den Namen Gottes.

Offb 11,13 zeigt jedoch, dass es immer einige geben wird, die in Gerechtigkeit reagieren. Zur selben Stunde ereignete sich ein schweres Erdbeben, und ein Zehntel der Stadt [Jerusalem] stürzte ein, und… 7.000 Menschen wurden getötet. Die Überlebenden waren entsetzt und gaben dem Gott des Himmels Ehre. Da der Kontext der Überrest in Jerusalem ist, ist davon auszugehen, dass es sich hier um Juden handelt.

Auch Gebet kann "Gottes Meinung ändern"

In 2 Mose 32,7-14 finden wir eines der besten Beispiele. Mose, der in der Bibel neben Yeschua, dem Messias, der größte Fürbitter ist, empfängt auf dem Berg Sinai von Gott die Zehn Gebote [wörtl. die zehn "Worte"].3

Die Israeliten hatten sich ein Götzenbild, ein goldenes Kalb, gemacht und beteten es an. Gott war zornig und sprach zu Mose: Steige herab, denn dein Volk, das du aus Ägyptenland gebracht hast, hat sich selbst verstört. Sie haben sich schnell von dem Weg abgewandt, den ich ihnen geboten habe. Sie haben sich ein goldenes Kalb gemacht, es angebetet, ihm geopfert und gesagt: Israel, das sind deine Götter, die dich aus dem Land Ägypten herausgeführt haben.

Dann sagt Gott zu Mose: Ich habe dieses Volk gesehen, und siehe, es ist halsstarrig. Und nun, lass mich in Ruhe, damit mein Zorn gegen es entbrennt und ... ich es verzehre. Dann werde ich aus dir eine große Nation machen.

Wir sind hier mit dieser unverständlichen Tatsache konfrontiert, dass der allmächtige Gott, der Schöpfer, seinem von Ihm geschaffenen Diener Mose sagt: Lass mich in Ruhe! Doch mit unglaublicher Kühnheit weigert sich Mose diesem Gott, dem er von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht, zu gehorchen (2 Mose 33,11; 5 Mose 34,10)!

Mose erkannte, was auf dem Spiel stand und betete in großer Kühnheit. Er forderte Gott auf, nicht das zu tun, was er angedroht hatte, weil es letztendlich um Seinen Namen, Seinen Ruf und Sein Wort ging.

Er betete zu YHWH, seinem Gott, und sagte: YHWH, warum brennt dein Zorn gegen dein Volk, das du aus Ägypten mit großer Macht und mit mächtiger Hand herausgebracht hast? Warum sollten die Ägypter sagen: Er brachte sie zum Schaden heraus, um sie in den Bergen zu töten und vom Erdboden zu verschlingen? Wende dich von deinem grimmigen Zorn ab und tue Buße (d.h. ändere deine Meinung) hinsichtlich dieses Übels, das du deinem Volk angedroht hast. Erinnere dich an Abraham, Isaak und Israel, deine Diener, zu denen Du mit einem Schwur gesprochen hast: Ich werde deinen Samen vermehren wie die Sterne am Himmel, und alles Land, von dem ich gesprochen habe, werde ich deinem Samen geben, und sie werden es für immer erben.

Und YHWH tat Buße über das Übel, von dem er sagte, dass Er es seinem Volk antun werde.

Mose erinnerte Gott an Sein Wort, worum es ja bei der Fürbitte auf biblischer Basis im Kern geht (Jes 62,1-2.6-7 s.u.). Insbesondere erinnerte Mose Gott an Seine Bündnisverpflichtungen gegenüber den Vätern Israels und argumentierte, dass die Heiden, wenn Er die Zerstörung Israels weiterverfolgen würde, Sein Handeln missverstehen und Lügen über Seinen Umgang mit Seinem Volk verbreiten würden. Dies würde dazu führen, dass Gottes Name und Ruf gelästert, entweiht und verleumdet würden. Es ist bemerkenswert, dass Mose nie die Sünde Israels erwähnt hat! Das Ziel seiner Fürbitte war die Verherrlichung Gottes, und das führte dazu, dass Gott sich von Seinen Gerichtsandrohungen abwandte - um seines heiligen Namens willen, was oft der Grund dafür ist, weshalb Er seinem Volk Barmherzigkeit erweist (Hes 36,21-23.32). Wir beten auch heute noch so für Israel.

Jes 62,1-2.6-7:

„Um Zions willen schweige ich nicht, und um Jerusalems willen lasse ich nicht ab, bis ihre Gerechtigkeit hervorbricht wie Sonnenglanz und ihr Heil entbrennt wie eine Fackel; bis die Heiden deine Gerechtigkeit sehen und alle Könige deine Herrlichkeit und du mit einem neuen Namen genannt wirst, welchen des Herrn Mund bestimmen wird“.

In diesen Versen verkündet Jesaja Gottes Willen und Absichten. Beachte, dass einer der Hauptgründe dafür, dass Jerusalem/Zion Gottes Herrlichkeit reflektiert, die Nichtjuden sind. Dies ist ein Teil der anfänglichen Verheißung Gottes an Abraham, dass durch seinen Samen alle Familien der Erde gesegnet würden (1 Mose 12,3b, vgl. Gal 3,8).

In Jes 62,6-7 lesen wir dann, dass Gott Wächter auf die Mauern Jerusalems stellt, damit sie Ihn an das erinnern, von dem Er bereits gesagt hat, dass Er tun wird. Sie arbeiten mit Gott zusammen, damit Sein Wille erfüllt wird.

„O Jerusalem, ich habe Wächter auf deine Mauern bestellt, die den ganzen Tag und die ganze Nacht nimmer stille schweigen sollen! Die ihr den Herrn erinnern (Die Wurzel dieses modernen hebräischen Wortes ist dieselbe, aus der das Wort für 'Sekretär' kommt) sollt, gönnt euch keine Ruhe! Und lasst ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem herstellt und bis er es zu einem Ruhm (d.i. einer Widerspiegelung Seiner Selbst) auf Erden setzt.“

In Jer 7,16; 11,14; 14,11 sagt Gott seinem Propheten, er solle nicht für das Wohl Judas beten, weil Er bereits entschieden ist, sie nach Babylon zu verbannen. Wir müssen wirklich beschnittene Ohren haben, um auf die Führung des Geistes zu hören, wenn wir Fürbitte tun.

Hes 22,30-31:

„Und ich suchte unter ihnen einen Mann, der eine Mauer bauen und vor mir für das Land in den Riss treten könnte, damit es nicht zugrunde gehe; aber ich fand keinen! Da schüttete ich meinen Zorn über sie aus, rieb sie im Feuer meines Grimmes auf und brachte ihren Wandel auf ihren Kopf, spricht Gott, der Herr.“

In diesen Versen sucht Gott einen Fürbitter, der Ihn um Erbarmen anfleht, Seinem heiligen Zorn nicht auszugießen - so wie wir es bei Mose in 2 Mose 32 gesehen haben.

Weil er niemanden fand, goß Er Sein Gericht aus.

Das ist es, was Yeschua für uns als unser Fürbitter, unser Mittler, tat. Er verwandelte das gerechte Gericht Gottes in heilige Barmherzigkeit, indem Er in den Riss zwischen uns und Seinen Vater trat und die Ausgießung des gerechten Gerichtes Gottes auf sich nahm.

2 Korinther 5,21:

„Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden.“

Amos 7,1-6:

„Solches ließ Gott, der Herr, mich schauen: Siehe, er machte Heuschrecken, als das Emdgras zu wachsen begann … Als sie nun alles Kraut des Landes abgefressen hatten, da sprach ich: Herr, Herr, vergib doch! Wie soll Jakob bestehen? Er ist ja so klein! Da reute es den Herrn (Er änderte Seine Entscheidung): 'Es soll nicht geschehen!' sprach der Herr. Solches ließ Gott, der Herr, mich schauen: Siehe, Gott, der Herr, rief dem Feuer zum Gericht; das fraß ein großes Loch und hatte schon das Erbteil ergriffen. Da sprach ich: Herr, Herr, lass doch ab! Wie soll Jakob bestehen? Er ist ja so klein! Da reute den Herrn auch das: 'Es soll nicht geschehen!' sprach Gott, der Herr.“

In diesem Kapitel bittet Amos zweimal um Gnade, und Gott ändert den Ausgang der Situation. Wie die nächsten Verse zeigen, gibt es jedoch eine Grenze für das, was ein Fürbitter tun kann. Gott sagt schließlich: "Genug!" Er beschließt, Seinem Volk nicht noch einmal etwas in Gnade durchgehen zu lassen.

In Lk 18,1-8 lehrt Yeshua in einem Gleichnis, dass es immer richtig ist, zu beten und nicht aufzugeben. Er benutzt die Geschichte von einer hartnäckigen Witwe und einem ungerechten Richter. Wegen ihrer Beharrlichkeit überlegt er es sich schließlich und gibt ihr, worum sie bittet. „Und der Herr sprach: Höret, was der ungerechte Richter sagt! Sollte aber (ein gerechter) Gott nicht seinen Auserwählten Recht schaffen, die Tag und Nacht zu ihm rufen, wenn er sie auch lange warten lässt? Ich sage euch, er wird ihnen Recht schaffen in Kürze! Doch wenn des Menschen Sohn kommt, wird er auch den Glauben finden auf Erden?“4

Nachdem Gott unseren Schrei scheinbar nicht gehört hat, antwortet Er oft plötzlich. Deshalb brauchen wir Glauben und Geduld, um die Verheißungen zu erben (Hebr 6,12).

Jak 5,16-18:

„So bekennet denn einander die Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet! Das Gebet eines Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist. Elia war ein Mensch von gleicher Art wie wir, und er betete ein Gebet, dass es nicht regnen solle, und es regnete nicht im Lande, drei Jahre und sechs Monate; und er betete wiederum; da gab der Himmel Regen, und die Erde brachte ihre Frucht.“


1) Im Buch der Offenbarung warnt Gott auch viermal vor einem siebenfältigen Gericht - sieben Siegel, dann sieben Posaunen, gefolgt von sieben Donnern und schließlich sieben Schalen. Das Gericht gilt zuerst den Juden, dann dem Rest der Menschheit, d.h. den Heiden (Röm 2,9). Ist es das Gericht an den Juden, worauf in 3. Mose 26 hingedeutet ist und in der Offenbarung, das Gericht an der übrigen Menschheit?

2) Lies dazu im Buch des Propheten Nahum.

3) Mose stand dem prä-inkarnierten Sohn Gottes von Angesicht zu Angesicht gegenüber, weil Johannes sagt: Niemand hat Gott zu irgendeinem Zeitpunkt gesehen; Der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, hat ihn verkündet (Joh 1,18).

4) Im Zusammenhang mit der Lehre durch Gleichnisse hat die letzte Frage des Messias nichts mit dem Abfall vom Glauben zu tun. Stattdessen fragt er sich, ob es Gläubige geben wird, die in den letzten Tagen beharrlich beten und nicht matt werden, damit sein Königreich auf die Erde kommt.


Gottes Wesen ändert sich niemals

Im Tanach steht das hebräische Wort "Name", wenn es mit Gott in Verbindung gebracht wird, oft für sein Wesen/seinen Charakter und (oder) seinen Ruf. Hier einige Beispiele:

2 Mose 34,5-6:

„Da kam der Herr herab in einer Wolke und trat dort zu ihm und rief den Namen (die wesensgemäße Natur) des Herrn aus. Und als der Herr vor seinem Angesicht vorüberging, rief er: Der Herr, der Herr, der starke Gott,1 der barmherzig und gnädig ist, langsam zum Zorn und von großer Gnade und Treue.“

Beachte, dass sein "Name", den Yahwe Moses erklärt, im Grunde eine Liste einiger seiner göttlichen Charaktereigenschaften ist.

Ps 138,2b wird gewöhnlich folgendermaßen übersetzt:

„… denn Du hast dein Wort über all deinem Namen verherrlicht“.

Das Hebräische wird jedoch besser übersetzt mit: „Du hast dein Wort über all deinen Namen [wesengemäße Natur] verherrlicht“.

Mit anderen Worten: Gottes Wort ist wahr, weil Gott wahr ist; Gottes Wort lebt, weil er lebt; Gottes Wort ist vertrauenswürdig, weil er vertrauenswürdig ist; die heiligen Schriften sind zuverlässig, weil Er zuverlässig ist …

Spr 18,10:

„Der Name des Herrn ist ein fester Turm; der Gerechte läuft dahin und wird beschirmt.“

Das ist eine sehr wichtige Wahrheit für die Gläubigen in diesen letzten Tagen, besonders wenn sie im hebräischen Sinne verstanden werden: Alles, was unser Gott ist - seine göttlichen Eigenschaften/sein Wesen - ist unser starker Turm. Wir können Seine Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Heiligkeit, Wahrheit, Stärke ergreifen - und unsere Sicherheit und Errettung in dem finden, wer Er ist.

Joh 17,6:

„Ich habe deinen Namen den Menschen geoffenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast; sie waren dein, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt.“

Was Yeshua sagt, ist viel verständlicher, wenn wir wissen, dass „Name“ auch „wesensgemäße Natur "bedeuten kann. Er bezeugt hier das, was er Seinen Jüngern gesagt hat, als sie Ihn baten, ihnen den Vater zu zeigen.

Joh 14,8-9:

„Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, so genügt es uns! Spricht Jesus zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du kennst mich noch nicht? Philippus, wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen! Wie kannst du sagen: Zeige uns den Vater?“

Mit anderen Worten, Jeschua hat in seiner Inkarnation das Wesen seines Vaters offenbart. Deshalb ist einer seiner "Namen" im Tanach der ewige Vater (Jes 9,6). Während Jeschua nicht der Vater ist, hat er dennoch dasselbe Wesen wie Gott der Vater.2

Es gibt andere Beispiele dafür, wie das Wissen über die hebräische Bedeutung des Wortes "Name" das Verständnis für manche Bibelverse öffnen kann. Dies ist zwar keine Regel, aber in einer ganzen Reihe von Versen gültig.

Eine weitere Anmerkung: Diese biblische Einsicht erhellt, was es bedeutet, "im Namen Yeschuas" zu beten. Es bedeutet nicht, Seinen Namen als magische Beschwörung zu benutzen, sondern führt uns dazu, mehr im Einklang mit dem Wesen Yeshuas zu beten (was Gottes offenbarte Eigenschaften von 1 Mose bis hin zur Offenbarung einschließt).3

Während viele der Eigenschaften Gottes im Wort offenbart sind, ist die Grundlage für Gottes ganzes Wesen Seine Heiligkeit.

Während Gott Liebe ist, wird Er niemals als "Liebe, Liebe, Liebe" beschrieben, sondern sowohl im Tanach als auch im NT als „heilig, heilig, heilig“.

"Heilig" beschreibt Sein Wesen, bevor Er etwas schuf. Gottes Heiligkeit war da vor der Schöpfung und ist die lebendige Quelle aller Eigenschaften Gottes. Niemand kann Gott in seiner Heiligkeit sehen und gleichzeitig am Leben bleiben. Er steht allein in seiner zeitlosen Heiligkeit - unangreifbar und unerreichbar. Allein Sein Sohn kann Ihn uns offenbaren.

Jesaja 6,2-3:

„Seraphim standen oben über ihm, ein jeder von ihnen hatte sechs Flügel; mit zweien deckten sie ihre Angesichter, mit zweien deckten sie ihre Füße und mit zweien flogen sie. Und einer rief dem andern zu und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heerscharen; die ganze Erde ist voll seiner Herrlichkeit.“

Offenbarung 4,8:

„Und die vier lebendigen Wesen, von denen ein jedes sechs Flügel hat, sind ringsherum und inwendig voller Augen; und sie hören Tag und Nacht nicht auf zu sagen: Heilig, heilig, heilig ist der Herr, Gott der Allmächtige, der da war, und der da ist, und der da kommt!“

Alle Eigenschaften Gottes stehen unter der großen Überschrift Seiner Heiligkeit. Seine Liebe ist eine heilige Liebe. Seine Barmherzigkeit ist eine heilige – und nicht humanistische – Barmherzigkeit. Seine Gnade ist eine heilige Gnade. Seine Gerechtigkeit, Seine Gerichte, Sein Zorn … sind in jeder Hinsicht heilig und können allein durch Offenbarung aus Seinem Wort und durch Seinen Geist erfasst werden.4


1) Weist Gott hier auf seine dreieinige Natur hin? Die Verdoppelung Yahwes bezieht sich auf den Vater und den Sohn, deren Charakter/Wesen die des im Fleisch geoffenbarten Vaters ist. Yeschua sagte, wer Ihn sieht, sieht den Vater (Joh 14,9).

Und in Hebr 1,3 „welcher, da er (Yeshua) die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens ist“.

Die dritte Person der Gottheit wird jedoch nicht Jahwe genannt, sondern der Geist YHWH‘s. Dies bezieht sich offensichtlich auf den Heiligen Geist, dem in der Bibel niemals ein persönlicher Name gegeben wird. Übrigens wird der Heilige Geist auch nie angebetet, während Gott der Vater und/oder Yeshua der Sohn oft im Mittelpunkt der Anbetung stehen (z.B. Offb 4,1-5,14).

2) Siehe auch 2 Kor 4,4; Phil 2,6; Kol 1,5; Hebr 1,3

3) Das ultimative Ziel von Gebet ist Gottes Herrlichkeit (Ps 50,15; 115,1-3). Wenn das nicht dein Ziel ist, wenn du betest – sei es im persönlichen Gebet, im Gebet für andere, im Gebet für deine Nation oder für Israel -, dann ist es möglich, dass dein Gebet nicht mit Seinem Willen übereinstimmt und daher nicht im Namen Yeshuas ist. In diesem Fall bitte ihn, dir zu zeigen, wie du in den spezifischen Situationen in der Weise beten kannst, dass du mit Zuversicht sagen kannst: "und das bitte ich im Namen Yeschuas!"

4) 2 Mose 15,1; 28,36; Ps 29,2; 47,8; 60,6; 89,35; 93,5; Jes 63,15; Jer 23,9; Sach 14,20-21; Röm 1,4; 1 Thess 3,13 


Hat sich dieser Gott, der Bündnisse eingeht und Bündnisse hält, gegen sein Volk gewandt?

Anhänger der Ersatztheologie werden dabei erwischt zu unterstellen, dass Gott, der einen Bund mit Israel geschlossen hat, der darauf basiert, wer Er ist - und nicht darauf, was Israel tut -, dass dieser Gott nun irgendwie zu Israel sagt: "Vergiss es! Ich habe meinen Bund mit dir aufgelöst/gebrochen! " Das ist unmöglich.

Gottes Zusagen an Israel basieren darauf, wer Er ist

1 Mose 12,1-3:

Gottes anfängliche Zusagen an Abraham beinhalten ein Land, einen Namen, eine große Nation, göttlichen Schutz und das Evangelium an die Heiden (Gal 3,8). All diese Zusagen bestanden bereits, bevor Abraham "Ja" oder "Nein" zu dem einzigen gesagt hatte, was er von Gott her tun sollte, nämlich sein Land und das Haus seines Vaters zu verlassen und in ein Land zu gehen, was damals Kanaan hieß.

1 Mose 15:

Gottes Bund bezüglich des Landes, das Abraham versprochen worden war, war bedingungslos. Es gab nichts, was Abraham tat oder tun musste, um ihn zu "verdienen". Er wurde von Gott in einen tiefen Schlaf versetzt [v. 12], und dann schloss Gott einen Bund, indem Er in einer Theophanie zwischen "den Stücken" durchging - eine Erscheinung Gottes im Tanach.1 Durch diese bedingungslose Bundesverpflichtung gab Gott Abraham und seinem Samen2  das ganze Land Israel, was mehr umfasste, als das, was Israel heute hat.3

Dies alles basiert darauf, wer Gott ist und nicht darauf, wer die Juden sind oder was sie tun!

1 Mose 17,19:

Der bedingungslose Bund Gottes wurde an Isaak und nicht an Ismael weitergegeben, noch bevor Isaak geboren wurde. Später bestätigte Gott selbst den Bund mit Isaak (1 Mose 26,2-5).

1 Mose 25,23:

Gottes bedingungsloser Bund wurde Jakob und nicht Esau verheißen. Dies geschah, bevor Jacob geboren wurde oder irgendetwas getan hatte, um ihn zu verdienen oder zu verschmähen. Später bestätigte Gott selbst seinen Bund mit Jakob (1 Mose 28,12-15). Das war unmittelbar nachdem Jakob seiner Mutter gehorcht und seinen Vater betrogen hatte, um den Segen des Erstgeborenen zu erhalten. Der Bund beruhte jedoch auf der Treue Gottes, indem Er über Sein Wort wacht, um es auszuführen (Jer 1,12). Dieser Bund war unabhängig davon, was sein Volk tut oder nicht tut.4

Röm 15,8 ist ein sehr aufschlussreicher Vers über die Beziehung unseres Messias Yeschua zu allem, was Sein Vater den Juden versprochen hat.

„Ich sage aber, dass Jesus Christus ein Diener der Beschneidung (der Juden) geworden ist um der Wahrhaftigkeit Gottes (Joh 17,17) willen, um die Verheißungen an die Väter (Abraham, Isaak und Jakob) zu bestätigen (um sie zu begründen und noch sicherer zu machen).“


1) In Vers 17 wird dies durch einen "Räucherofen" und eine "brennende Fackel" angedeutet. Rauch und Feuer symbolisieren die Gegenwart Gottes im gesamten Tanach. Zum Beispiel die Rauchsäule und die Feuersäule, die die Israeliten durch die Wüste führten, oder der Rauch und das Feuer, die auf dem Berg Sinai sichtbar waren, als Gott herabkam, um Moses zu begegnen.

2) "Seed" (Samen) kann je nach Kontext entweder Singular oder Plural sein - oder beides. Hier ist es offensichtlich das jüdische Volk.

3) Während das Land den Juden ohne Bedingungen gegeben wird, hängt ihr Verbleiben im Land (oder ihre Zerstreuung unter die Völker/Heiden), von ihrem Gehorsam gegenüber Gott und Seinem Wort ab (3 Mose 26,33.36-39; 5 Mose 28,63-64).

4) Obwohl es Konsequenzen für den Ungehorsam gibt, wie Gott in 3 Mose 26 und 5 Mose 28 deutlich macht, und obwohl jede Person für ihre Entscheidungen, Gott zu gehorchen oder nicht zu gehorchen, selbst verantwortlich ist, hängen Seine Bündnisse und Verheißungen von Seinem souveränen Willen und seinem Vorwissen ab. Wir, die auf das vertrauen, was er für uns im Tod und in der Auferstehung Seines Sohnes getan hat, haben Seinen erklärten souveränen Willen als feste Zusage.


Ersatztheologie ist gefährlich

Unser "Widersacher", Satan, hat die westliche weltliche Kultur fest im Griff. Und was ist mit der Gemeinde? Er weiß, dass er, um Gottes Plan anzugreifen, Sein Volk angreifen muss - sowohl das jüdische Volk als auch die Christen. Meine Frau und ich sind seit mehr als zwanzig Jahren entsetzte Beobachter der geistlichen Korrumpierung und Zerstörung der heutigen Gemeinde durch die ungeprüfte Öffnung für verschiedenste Geister und die mangelhafte Kenntnis des Wortes Gottes. Dies ist eines der gefährlichsten Ergebnisse der Ersatztheologie.

Wir sehen, dass angesichts der zunehmenden Gerichte Gottes in der heutigen Welt Fürbitte in Übereinstimmung mit Seinem Willen und geleitet vom Heiligen Geist von allergrößter Wichtigkeit für die Nationen ist.

Wie können jedoch Gläubige, die immer noch unter dem Fluch von 1 Mose 12,3b und 4 Mose 24,9b stehen, für ihr Land in den Riss treten (Hes 20,30-31), deren Regierungen Israel verfluchen? Wenn die Gemeinde Israel auch verflucht, kann sie im Gebet nicht für ihre Nation vor Gott treten (Spr 28,9).

Sage ich damit, dass Christen immer noch unter Gottes Fluch sein können? Ja! Paulus sagt in Galater 3,13, dass der Messias uns erlöst hat, d.h. durch Seinen Tod am Kreuz vom Fluch des Gesetzes befreit hat, indem Er selbst für uns zum Fluch geworden ist.

Dies geschah, damit im Messias Yeschua die Nichtjuden auch den Segen Abrahams empfangen könnten. Das ist die Verheißung des Geistes Gottes – dieser Segen wird empfangen durch Glauben (Gal 3,14).

Paulus sagt dann weiter, dass das Gesetz, das 430 Jahre später kam, den Bund, der zuvor von Gott im Messias bestätigt worden war, nicht annullieren kann (Gal 3,17).

Jene Verheißung wird von Paulus deutlich als Gottes ursprünglich versprochene Verpflichtung gegenüber Abraham in 1 Mose 12,1-3 (vgl. Gal 3,8) identifiziert. Darin ist eingeschlossen "Ich werde segnen, die dich (Israel) segnen, und die dir fluchen, werde Ich verfluchen".1

So wie diese Verheißung weiterhin gilt, gilt auch Gottes Verpflichtung innerhalb jener Verheißung, die Seinen fortgesetzten Schutz über Sein Volk garantiert - um der Heiden willen (Gal 3,8).

Befürworter der Ersatztheologie öffnen sich diesem Fluch. Gläubige, die diese dämonische Lehre bereitwillig aufgreifen, sind mit vielen Täuschungen behaftet – z. B. mit dem Nichterkennen des wahren Wesens Gottes, das ohne ein Verständnis der Offenbarung, die Er uns von Sich Selbst im Tanach gibt, unmöglich ist (Ps 36,9; 119,105,130). Das schließt auch die Offenbarung ein, dass Er Yahwe, der Gott Israels, war und immer noch ist.

Sie erkennen auch nicht wirklich, wer Sein Sohn war und ist - der jüdische Messias und König Israels.

Wenn wir keine solide biblische Offenbarung über diese zentralen Wahrheiten, die Aussagen, wer unser Gott ist, haben, ist es unmöglich zu verstehen, was Er heute in der Welt tut. Sein Fokus liegt jetzt auf der Wiederherstellung Israels, die zu Israels Rettung führen wird - um Seines heiligen Namens willen (Hes 36,22-32). Damit hat Er sich nicht von Seiner Gemeinde abgewandt, sondern bereitet auch Sein physisches Land und Seine Nation auf die Rückkehr Seines Sohnes vor (Ps 14,7)

Falls wie die Ersatztheologie behauptet, Gott mit Israel als Nation fertig ist, warum sollte man dann nicht die Schaffung eines weiteren islamischen Terrorstaates namens "Palästina" auf Gottes Land unterstützen, das er seinem nun endgültig verstoßenen Volk versprochen hatte? Anhänger der Ersatztheologie, die das denken, sind blind für die Gefahr, die sie darstellen.

Wie können Christen für ihre eigenen Nationen eintreten, wenn sie Gottes Wiederherstellung Seines Volkes in Seinem Land nicht anerkennen und Gottes Fluch auf denen ignorieren, die Israel verfluchen?

Beten sie dagegen, dass Homosexualität legalisiert wird, weil dies Gericht bringt? Zu spät! Gemäß Röm 1,26-28 ist die Öffnung einer Gesellschaft für legalisierte Homosexualität ein klares Anzeichen für Gottes Gericht.  Ebenfalls symptomatisch für Gottes Gerichte in einer Gesellschaft sind Gewalt, Zerfall der Familie, die Verehrung fremder Götter und anderer Götzen.

Wie können Anhänger der Ersatztheologie verstehen, dass der Grund Seines Gerichts damit zu tun hat, wie ihre Nation mit dem Augapfel Gottes umgeht?

Sach 2,12:

„Denn also spricht der Herr der Heerscharen: Um Ehre zu erlangen, hat er mich gesandt zu den Nationen, die euch geplündert haben; denn wer euch antastet, der tastet seinen Augapfel an.“2

D.h. wie geht diese Nation mit Israel um?3 Bezeichnet sie Israels Wiederherstellung als "politische Anomalie" oder „Fehler der Geschichte"?

Die einzigen Gläubigen, die in den Riss treten und um Gnade für ihre Nation bitten können, sind diejenigen, die Israel segnen und unterstützen, was Gott in diesen Tagen zu Seiner Verherrlichung tut (Ps 115,1-3). Die anderen Gläubigen sind unwirksam und widersetzen sich sogar dem, was ihr Gott mit ganzem Herzen und ganzer Seele tut (Jer 32,41).

Dennoch erwarten Anhänger der Ersatztheologie, dass ihre Gebete beantwortet werden. Das stimmt leider nicht mit Fürbitte im Namen Yeshuas überein (Joh 15,7; 1 Joh 5,14-15)!

Wenn Ersatztheologie im Leib geduldet wird, führt dies schließlich dazu, dass der einzige geistliche Schutz, den eine Nation hat – nämlich die Gebete der wahren Gemeinde – weggenommen ist und die Tür für die dämonische Infiltration offen bleibt.

Ist das nicht der Zustand der meisten westlichen Nationen heute, in denen die Zentren der Vertreter der Ersatztheologie sind?

Trifft das auch für deine Nation zu? Du kannst Teil der Antwort sein. Falls du in einer Gemeinde bist, die Ersatztheologie vertritt, solltest du den Herrn fragen, ob es nicht an der Zeit ist, aus Babylon zu "fliehen" (Jes 48,20; Jer 50,28; 51,6; Sach 2,6-7; Offb 18,1-5).

Die Ideologie der Ersatztheologie verflucht Gottes Volk - die Nation Israel und das jüdische Volk -, indem sie Gottes ewige Bündnisse und Seine Verheißungen für sie verzerrt und verachtet, sodass jede Gemeinde oder jeder Gläubige, der mit der Ersatztheologie zu tun hat, ein Ziel des Fluchs Gottes ist (1 Mose 12,3a; 4 Mose 24,9b). Dies beeinträchtigt – ja zerstört möglicherweise vollständig - die Autorität der Ersatztheologie-Gläubigen und behindert deren Fähigkeit, als Priester für ihre jeweilige Nation/Volk in den Riss zu treten (Hes 22,30-31).

Durch den latenten Antisemitismus wird die Ersatztheologie heute in vielen westlichen Gemeinden und Denominationen stärker. Da der Kampf letztendlich geistlicher Natur ist, wurde das Eindringen unreiner Geister in die westliche Gesellschaft durch den Mangel an Verständnis des Wortes und des Willens Gottes, sich diesen Angriffen zu widersetzen, begünstigt.

In vielen "nach-christlichen" Nationen sind Geister des Humanismus, des radikalen Feminismus, der sexuellen Perversionen, des Islam, der Feindschaft, des Okkultismus und der Verehrung von Menschen und Dingen sowie anderer anti-christlicher Ideale eingedrungen und haben Wurzeln geschlagen. Dies alles tritt an die Stelle der Verehrung und der Abhängigkeit von dem Einen wahren Gott.

Die Ersatztheologie hat in der Gemeinde ihre ‚prophetische‘ Stimme verloren, lehnt sich zurück und tut nichts, während die Leiter der westlichen Nationen mit Gottes Land und Seinem Volk herumspielen - als wäre Israel eine Nation wie jede andere (4 Mose 23,9).

Die heutigen Infiltrationen und Angriffe auf den Westen sind eine Form des Gerichts Gottes – das Zurückziehen Seiner vorlaufenden Gnade, Seiner Hand des Schutzes, die das Schlimmste in der Menschheit zurückhalten kann. Wenn Er Seine Hand zurückzieht, geben sich die Gesellschaften den Begierden ihres Fleisches und ihres verdorbenen Verstandes hin (Röm 1,28). Lies in 2 Thess 2,10-12 was denen geschieht, die die Liebe zur Wahrheit in  ablehnen.

Tragischer Weise verkündet die Gotteslästerung und Täuschung der Ersatztheologie einen anderen Jesus, der die Gläubigen für einen anderen Geist öffnet, was dazu führt, dass ihnen ein anderes Evangelium gepredigt wird, das nicht die wahre gute Nachricht des NT ist.

Wenn nämlich der Jesus, der dich errettet hat, kein Jude war und auch nicht Gott der Sohn, der Menschensohn, König von Israel, König der Könige und Herr der Herren, Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel und der Nachkomme Davids - dann glaubst du an einen anderen Jesus, der weder in der Geschichte existiert hat noch heute im Himmel thront!

Da die Ersatztheologie sowohl blasphemisch als auch existenziell gefährlich ist, frage ich noch einmal: ist es nicht an der Zeit, Babylon zu verlassen? 


1) In 1 Mose 12,3a ist das hebräische Wort, das mit "Segen" übersetzt wurde, beide Male dasselbe, aber die hebräischen Wörter, die mit "Fluch" übersetzt wurden, sind unterschiedlich. Gott sagt, dass er diejenigen verfluchen und streng verurteilen wird, die gewohnheitsmäßig verunglimpfen, fälschlicherweise beschuldigen, verleumden, mobben, herabsetzen, sein Volk missachten und gegen es vorgehen.

2) Es wurde erklärt, dass, wenn jemand negativ mit Israel umgeht, er quasi Gott ins  Auge stößt, da das hebräische Wort, das in Sacharja 2,12 mit „Augapfel“ übersetzt wurde, für die Pupille des Auges verwendet wurde. Da wir alle die Welt durch unsere Augäpfel sehen, könnte sich dieser Vers auch auf Gott beziehen, der die Welt durch Seine Nation Israel betrachtet!

3) Jes 60,12; Joel 4,1-2; Sach 12,9 beinhalten einige der vielen Warnungen, Gottes Wiederherstellung Israels zu behindern.


Ist jetzt die Zeit?

Es ist immer Zeit, aus Babylon zu fliehen! Da die Ersatztheologie den Glauben an einen anderen Jesus und ein anderes Evangelium fördert, öffnet sie noch weiteren Geistern die Tür. Und was werden diese Menschen tun, wenn sie voller unreiner Geister vor den Toren des Neuen Jerusalem ankommen?1 Immerhin ist Yeschua noch König der Juden oder - wie der Himmel verkündet - der Löwe aus dem Stamm Juda. Tatsächlich sagt Yeschua selbst im letzten Kapitel der Bibel, dass er die Wurzel und der Sproß Davids ist (Offb 22,16). Was werden diejenigen, die an die Ersatztheologie glauben, tun, wenn sie in den Himmel kommen und plötzlich einem Juden gegenüberstehen, der ihr Retter und König ist?

Yeschua kehrt nach Jerusalem zurück, um Sein Volk zu retten. Wenn Jerusalem für die Gemeinde nur eine Allegorie ist, dann kehrt Yeschua ja vielleicht nicht zum Ölberg zurück.2 Und wenn es wahr ist, dass das Land Israel nicht mehr wichtig und den Juden nicht mehr versprochen ist, dann ist das, was in Israel geschah und heute geschieht, das seltsamste Zusammentreffen, was die tatsächliche Erfüllung der Prophezeiung in einer Ewigkeit zu sein scheint.

Falls die Ersatztheologie wahr ist, dann werden die Nationen heute nicht danach beurteilt, wie sie Israel behandeln. Das einzige Problem dabei ist, dass viele Nationen heute offensichtlich entsprechend dem, wie sie mit Israel und den Juden umgehen, unter Gottes Gericht leiden. 3

Noch einmal: Falls die Ersatztheologie eine biblisch fundierte Lehre wäre, müssten wir neu definieren, wie Paulus die Erlösung darstellt, da sie dann nicht heißen kann, dass jemand in Israels Ölbaum „mit“ eingepfropft ist (sondern "an Stelle“ der Juden). Paulus sagt jedoch, dass Erlösung bedeutet, "zwischen" die natürlichen Zweige, d.h. die Juden, eingepfropft zu werden (Röm 11,17.24), und dass die Wurzeln des Baumes Israels, die u.a. Gottes Verheißungen an die Vorfahren Israels sind, die Gemeinde tatsächlich tragen (Röm 11,18). Israel kann ohne die Gemeinde existieren - was es auch über tausend Jahre getan hat. Wenn jedoch Israel zerstört wird, hat die Gemeinde keine Wurzel mehr.

Wenn wir glauben, was das Neue Testament sagt, dann ist das Evangelium zuerst für die Juden (Röm 1,16).

Wenn jedoch Gott gestern, heute und auf ewig nicht derselbe ist (Hebr 13,8) oder wenn sich Gott selbst ändert, obwohl Er sagt, dass Er dies nicht tut (Mal 3,6), und wenn die Söhne Jakobs vollständig vernichtet werden können, was Satans Agenda ist, dann wäre die Ersatztheologie richtig.

Gott sei Dank ist sie falsch und stimmt nicht mit der biblischen oder historischen Wahrheit überein. Die Ersatztheologie ist unbiblisch und blasphemisch und macht Gott zu einem Wesen, von dem Er ausdrücklich in seinem Wort erklärt, dass Er so nicht ist. Wenn du also in einer Gemeinde oder einer Konfession bist, die Ersatztheologie lehrt und glaubt - dann ist es sehr gut möglich, dass der Geist Gottes dir sagt, dass es jetzt an der Zeit ist, aus Babylon zu fliehen!


1) Gott sei Dank werden wir durch Gnade und nicht durch unsere Lehren gerettet!

2) Ich habe einmal mit einem evangelisch-anglikanischen Pastor in London gesprochen, der sich mit „Erfüllungstheologie“ befasst hat - der glaubt, dass alle Prophezeiungen bereits erfüllt wurden, sodass nicht nur Jeschua nicht zurückkommt, sondern diese moderne Wiederherstellung Israels nicht von Gott ist.

3) Siehe dazu: „Warum Gott Nationen richtet“ http://www.ifi-deutschland.org/index.php/newsletter/waechterarchiv/88-waechter-2a-2013


Ich möchte meiner kostbaren Frau Karen für all ihre Hilfe bei der Bearbeitung und dem geistlichen Input für diese Lehre danken.


Chuck Cohen

 

HINWEIS: Dies ist ein persönlicher Nachrichtenbrief von Chuck und Karen Cohen. Die hierin gemachten Aussagen und Erklärungen werden von Chuck und Karen verantwortet.

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