"Berührungen" Nr. 111
2 Mose 12,3.5-6:
„Sagt der ganzen Gemeinde Israels und sprecht: ‚Am zehnten Tage dieses Monats verschaffe sich jeder Hausvater ein Lamm, ein Lamm für jede Haushaltung. Dein Lamm soll fehlerlos sein, männlich und einjährig. Von den Schafen oder von den Ziegen sollt ihr es nehmen. Nun sollt ihr es behalten bis auf den vierzehnten Tag desselben Monats. Dann soll die ganze Versammlung der Gemeinde Israels es zwischen den Abendstunden töten.“
Nach den Anweisungen des HERRN sollte das Passahlamm am 10. Tag ausgewählt und bis zum 14. Tag aufbewahrt werden, an dem es geopfert werden sollte. So konnte das ausgewählte Lamm "vier Tage lang sorgfältig beobachtet werden, um sicherzustellen, dass es den göttlichen Vorgaben entsprach". (1)
Und während es ausreichte, dass das Passahlamm bloß äußerlich makellos ist, ist Yeshua, unser Passahlamm, sowohl äußerlich ohne Fehler als auch innerlich vollkommen.
Yeshua wurde von Johannes dem Täufer zum geeigneten Passah-Lamm erklärt: "Siehe, das Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt hinwegnimmt!“ (Joh 1,29).
Auf dem Berg der Verklärung wurde Er von Seinem Vater zum geeigneten Passah-Lamm erklärt: "Dies ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe; auf den sollt ihr hören!" (Mt 17,5, siehe Lk 9,31 für den Zusammenhang mit der Kreuzigung am Passahfest)
Er wurde von den Pharisäern, Priestern, Herodianern und Schriftgelehrten getestet, geprüft und untersucht, aber sie konnten nichts in Yeshua finden. Johannes bezeugt durch den Heiligen Geist: "In ihm war keine Sünde" (1 Joh 3,5).
Es würde uns sehr gut tun, Yeshua „sorgfältig zu beobachten" und Seine Vollkommenheiten und Würdigkeit, das Lamm Gottes zu sein, zu betrachten. Er erfüllte alle „göttlichen Vorgaben" Seines Vaters, um unser Retter und Erlöser zu sein, und ist unseres Vertrauens, unserer Hingabe und unserer Bewunderung würdig.
Bedenke, dass Er Gott ist.
Kol 1,16-17:
„Denn in ihm ist alles erschaffen worden, was im Himmel und was auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: alles ist durch ihn und für ihn geschaffen; und er ist vor allem, und alles besteht in ihm.“
Röm 9,5:
„ihnen gehören auch die Väter an, und von ihnen stammt dem Fleische nach Christus, der da ist über alle, hochgelobter Gott, in Ewigkeit. Amen!“
Yeschua ist „der Sohn Gottes, die zweite Person der Dreieinigkeit, der wahre und ewige Gott, aus derselben Substanz und dem Vater gleich." (2)
Der Sohn Gottes ist ewig, heilig, ohne Makel und Flecken, ohne Sünde und daher geeignet, unser Sündopfer zu sein.
Hebr 9,12:
„...auch nicht durch das Blut von Böcken und Kälbern, sondern durch sein eigenes Blut ein für allemal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erfunden.“
Bedenke, dass der Sohn Gottes unendlich und in jeder Hinsicht vollkommen ist: an Weisheit, Schönheit, Sanftmut, Freundlichkeit, Rechtschaffenheit, Gerechtigkeit, Heiligkeit, Treue, Niedrigkeit und Barmherzigkeit. Er ist die vollkommene, fleischgewordene Liebe Gottes.
Betrachte Seine Demut in der Menschwerdung.
Von einer Position, die unendlich viel höher war als alle, kam er herab, um der Niedrigste von allen zu sein. Von ganzem Herzen und mit Freude erniedrigte sich Yeshua selbst, um als ein Staubwesen in die Schöpfung einzutreten.
Phil 2,6-8:
„welcher, da er sich in Gottes Gestalt befand, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern sich selbst entäußerte, die Gestalt eines Knechtes annahm und den Menschen ähnlich wurde, und in seiner äußeren Erscheinung wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte und gehorsam wurde bis zum Tod, ja bis zum Kreuzestod.“
„[Er] nahm nicht nur die menschliche Natur des Leibes an, sondern auch eine wahre menschliche Seele, damit er ein wahrer Mensch sei. Denn da die Seele ebenso verloren war wie der Leib, war es notwendig, dass er beide auf sich nahm, um beide zu retten." (3)
Betrachte Seinen vollkommenen Gehorsam.
Yeschua lebte das Gesetz in seiner Gesamtheit vollkommen und ganz aus!
Gal 4,4:
„Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott Seinen Sohn, von einem Weibe geboren und unter das Gesetz getan“
Mt 5,17:
„Ihr sollt nicht wähnen, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen! Ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.“
Er liebte Seinen Vater mit Seinem ganzem Herzen, Seiner ganzer Seele und Seiner ganzer Kraft. Er liebte Seinen Nächsten (uns) bis in den Tod.
Betrachte Seine vollkommene und freudige Unterwerfung bis in den Tod.
Hebr 10,5.7:
„… einen Leib aber hast du mir zubereitet … Siehe, ich komme - in der Buchrolle steht von mir geschrieben - zu tun deinen Willen, o Gott."
Ps 40,9:
„… deinen Willen zu tun, mein Gott, begehre ich, und dein Gesetz ist in meinem Herzen.“
Hebr 12,2:
„… welcher für die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldete, die Schande nicht achtete und sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat.
„Für Juden und Griechen gleichermaßen signalisierte eine Kreuzigung: so ‚niedrig und verachtet‘, wie ein Mensch nur irgend sein konnte. Sie gab unmissverständliche zu verstehen: ‚Nicht würdig zu leben; nicht einmal menschlich‘.“ (4)
Er, welcher der fleischgewordene Gott ist, ein vollkommener Mensch, wenn man das so sagen kann, wurde von der menschlichen Rasse als jemand abgelehnt, der nicht als Mensch betrachtet werden kann! Das ist es, was die Kreuzigung bedeutete: die totale Ablehnung als Person und menschliches Wesen. Doch Er hat uns geliebt.
Betrachte seine vollkommene Liebe.
Joh 13,1:
„Vor dem Passahfeste aber, da Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen sei, aus dieser Welt zum Vater zu gehen: wie er geliebt hatte die Seinen, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende.“
„Bis zum Ende" bedeutet voll und ganz. Yeschua hat nichts zurückgehalten; er liebte bis zum äußersten, vollständig, bis zum Ende, ohne Rücksicht auf die Kosten für ihn.
„Weit davon entfernt, über Sünde hinwegzusehen, hat seine Liebe einen Weg gefunden, sie bloßzustellen (weil er Licht ist) und zu verzehren (weil er Feuer ist), ohne den Sünder zu vernichten, sondern ihn zu retten." (5)
Betrachte Seinen vollkommenen Triumph bei Seiner Auferstehung.
Eph 1,18-22:
„… erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr wisst … welches auch die überwältigende Größe seiner Macht sei an uns, die wir glauben, vermöge der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke, welche er wirksam gemacht hat in Christus, als er ihn aus den Toten auferweckte und ihn zu seiner Rechten setzte in den himmlischen [Regionen], hoch über jedes Fürstentum und [jede] Gewalt, Macht und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird nicht allein in diesem Zeitalter, sondern auch in dem zukünftigen- und wobei er alles unter seine Füße tat und ihn zum Haupt über alles der Gemeinde gab“.
Betrachte seine fortdauernde Treue zu uns als Hohepriester.
Yeschua ist nicht einfach "in den Himmel weggegangen", sondern Er bleibt, sitzend zur Rechten Gottes, an unserem Leben auf der Erde beteiligt, interessiert, ja sogar entscheidend beteiligt.
Hebr 4,15:
„Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unsren Schwachheiten, sondern der in allem gleich [wie wir] versucht worden ist, doch ohne Sünde.“
Röm 8,34:
„Wer will verdammen? Christus, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der auch zur Rechten Gottes ist, der uns auch vertritt?“
Betrachte Seine Wiederkunft in Herrlichkeit, um unsere Erlösung zu vollenden und in uns verherrlicht zu werden.
2 Thess 1,10:
„wenn er kommen wird, um an jenem Tage verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert in denen, die gläubig geworden sind, denn unser Zeugnis hat bei euch Glauben gefunden.“
Dies alles hat eine geistlich praktische und äußerst wichtige Seite.
2 Mose 12,11:
„So sollt ihr (Israeliten) es aber essen: Um eure Lenden gegürtet, eure Schuhe an euren Füßen und eure Stäbe in euren Händen, und in Eile sollt ihr es essen; es ist des HERRN Passah.“
1 Kor 5,7-8:
„Feget den alten Sauerteig aus, damit ihr ein neuer Teig seid, gleichwie ihr ja ungesäuert seid! Denn auch für uns ist ein Passahlamm geschlachtet worden: Christus. So wollen wir denn nicht mit altem Sauerteig Fest feiern, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit ungesäuerten Broten der Lauterkeit und Wahrheit.“
Auch wir müssen bereit sein.
Mt 24,44:
„Darum seid auch ihr bereit! Denn des Menschen Sohn kommt zu der Stunde, da ihr es nicht meint.“
Bist du bereit?
Sei gesegnet im Messias,
Ofer
(1) Warren W. Wiersbe, Be Delivered, “Be” Commentary Series (Colorado Springs, CO: Chariot Victor Pub., 1998), 52–53.
(2) The Westminster Confession of Faith, ed. David Lang, Creeds, Confessions and Catechisms. Altamonte Springs: OakTree Software, Inc., 2006), paragraph 2370.
(3) The Belgic Confession of Faith, ed. David Lang, Creeds, Confessions and Catechisms. Altamonte Springs: OakTree Software, Inc., 2006), paragraph 490.
(4) Rutledge, Fleming. The Crucifixion (p. 89). Wm. B. Eerdmans Publishing Co.. Kindle Edition.
(5) John R. W. Stott, The Letter of John: An Introduction and Commentary, vol. 19 of Tyndale New Testament Commentaries. IVP/Accordance electronic ed. (Downers Grove: InterVarsity Press, 1988), 161.