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Berührungen

"Berührungen" Nr. 84

Joh 19,15
„Sie aber schrien: ‚Fort, fort mit ihm! Kreuzige ihn!‘ Pilatus spricht zu ihnen: ‚Soll ich euren König kreuzigen?‘ Die Hohenpriester antworteten: ‚Wir haben keinen König außer Cäsar!‘“

Wie tief sind wir als Volk gefallen!

Zuerst forderte Israel zur Zeit Samuels einen irdischen König.

1 Sam 8,5
„Siehe, du bist alt geworden, und deine Söhne wandeln nicht in deinen Wegen; so setze nun einen König über uns, der uns richte, nach der Weise aller anderen Völker!“

Gott war nicht genug; wir wollten etwas „Anfassbares“, etwas „Reales“, „Solides“ und nicht einen unberührbaren Gott. Außerdem gefielen uns Seine Wege nicht …

1 Sam 8,7-8
„Da sprach der HERR zu Samuel: Gehorche der Stimme des Volkes in allem, was sie dir gesagt haben; denn sie haben nicht dich, sondern mich verworfen, dass ich nicht König über sie sein soll. Sie tun auch mit dir, wie sie es immer getan haben, von dem Tage an, als ich sie aus Ägypten führte, bis auf diesen Tag, indem sie mich verlassen und anderen Göttern gedient haben.“

… und wollten stattdessen sein wie die anderen Nationen.

Bald führte uns diese Ablehnung Gottes und Seiner Wege in die Anbetung der Götter der Nationen, und wir wurden auch im Geist wie sie. Letztendlich führte das alles zu jenem verhängnisvollen Tag, an dem wir einen heidnischen König, Cäsar, wählten und den Sohn Gottes ablehnten und Seine Kreuzigung forderten.

Die Notwendigkeit und das Verlangen nach dem „Anfassbaren“, „Soliden“ oder „Realen“ kann uns schmerzlich dazu verleiten, all jene Dinge zu suchen, die unser Leben sicher und sinnvoll nach der Art der Welt machen. Bald danach machen wir uns die Werte und Wege dieser Welt zu eigen, d.h. sie werden wichtiger als Er und Seine Wege.

Doch - ist die Welt sicherer als der unsichtbare Gott und Sein Königreich? Wenn wir die Dinge so betrachten, sehen wir eigentlich alles verkehrt, auf den Kopf gestellt… Die Dinge sind andersherum! Wir werden bald erleben, dass das, was für uns so fest zu sein schien, wanken wird. Dann wird die Welt in all ihrer Abhängigkeit von Gott erkennbar werden.

Hiob 26,7
„Er spannt den Norden aus über der Leere und hängt die Erde über dem Nichts auf.“

„Wenn ein Mensch die Welt auf dem Kopf sähe mit all den Bäumen und Türmen wie in einem Teich mit dem Kopf nach unten hängend, wäre eine Auswirkung davon, dass er den Gedanken der Abhängigkeit betonen würde. Es gibt hier im Lateinischen einen wörtlichen Zusammenhang, da das Wort ‚Abhängigkeit‘ lediglich ‚hängend‘ bedeutet. Dies würde die Bibelstelle lebendig machen, in der es heißt, dass Gott die Welt im Nichts aufgehängt hat.“ (1)

„Ein Mensch, der es lernte, die Welt so zu sehen - d.h. äußerst abhängig von Gott - wäre dann „Gott dem Allmächtigen dankbar, dass er nicht fallengelassen worden ist; er wäre Gott dafür dankbar, dass Er den ganzen Kosmos nicht wie ein riesiges Kristall fallen lässt, um in fallende Sterne zerschmettert zu werden. Vielleicht sah Petrus die Welt auf diese Weise, als er kopfüber gekreuzigt wurde.“ (1)

Diese Sichtweise, die die einzig richtige und gesunde Art des Sehens ist, würde uns dazu führen, alle anderen, ja auch uns selbst, zurückzuweisen und Gott als unseren einzigen König und Seine Wege als den einzigen Weg zu ergreifen.

Er wäre genug, ja, mehr als genug für uns.


(1) Chesterton, G. K.. Saint Francis of Assisi (Clydesdale Classics) (pp. 49-50). Clydesdale. Kindle Edition.