"Berührungen" Nr. 83
Hab 2,20
„… aber der HERR ist in Seinem heiligen Tempel. Die ganze Erde sei stille vor Ihm!“
Hab 2,4
„… der Gerechte wird durch seinen Glauben leben.“
Was wir in dieser Zeit am meisten brauchen, ist ein Herz der Herrlichkeit - d.h. ein Herz, das in der Gegenwart des Königs lebt, Ihn sieht und ein Bewusstsein Seiner Überlegenheit und Souveränität hat.
Das war es, was auch Habakuk dringend brauchte.
Wie lange geht das so weiter? Warum unternimmt Gott nichts dagegen? Wie kann ein guter und heiliger Gott soviel Böses, soviel Ungerechtigkeit, soviel Verbrechen, Ausbeutung, Sünde und Götzendienst immer weiter zulassen? Weshalb antwortet Gott nicht auf unsere Gebete und unser Schreien?
Das waren die Fragen und Zweifel, die Habakuk in der Zeit, in der er lebte, quälten. Das war seine Qual und von dieser Art ist auch unsere. Wir leben in einer Zeit, die in dieser Hinsicht nicht so viel anders ist wie seine.
Gottes erste Antwort entsetzte ihn (nämlich die bevorstehende Invasion der Babylonier, wie in Hab 1 beschrieben).
Gottes zweite Antwort warf ihn um.
Hab 2,14
„Denn die Erde wird voll werden der Erkenntnis der Herrlichkeit des HERRN, gleichwie die Wasser den Meeresgrund bedecken.“
Gott offenbarte ihm nicht nur das unmittelbar bevorstehende Gericht über Juda und dann über Babylon, sondern den endgültigen Tag des Herrn.
Sein Gebet in Kapitel 3 offenbart, was er sah: So wie es am Sinai geschehen war, würde Gott noch einmal in großer Herrlichkeit kommen:
„Seine Pracht bedeckte die Himmel … die Erde war voll Seines Lobes ... Sein Glanz war wie das Licht; Strahlen gingen aus Seiner Hand hervor. Und daselbst ist Seine Kraft verborgen. Siehe Er kommt sein Volk zu retten; Er kommt, die Erde zu richten.“
Habakuk sah den HERRN, Er sah die Herrlichkeit Gottes, und seine Klage verwandelte sich in Anbetung.
Nun konnte er warten; er konnte beten; er konnte siegreich inmitten des Bösen leben. Er konnte dem Herrn weiterhin in herausfordernden Zeiten dienen, weil er Realität sah: der souveräne HERR ist auf Seinem Thron und beherrscht die Welt.
Hab 2,20
„… aber der HERR ist in seinem heiligen Tempel. Die ganze Erde sei stille vor Ihm!“
Wie sehr haben wir es doch nötig, von der Schau auf Gott in dieser Weise ergriffen zu werden. Wie wir die Herrlichkeit Gottes sehen müssen; wie wir in Seiner Gegenwart leben müssen, um vor dem Thron Gottes zu stehen. O, wie nötig haben wir es, von der Offenbarung Seiner Majestät, dem König, umgeworfen zu werden.
Jesaja sah den HERRN - Jes 6. Elijah sah den HERRN - 1 Kön 19. Johannes sah Ihn - Offb 1. Stephanus sah Ihn - Apg 7.
Von Stephanus heißt es:
Apg 7,55
„Er aber, … blickte in den Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen.“
Auch wir müssen „in den Himmel blicken“, bis wir die Herrlichkeit Gottes sehen, bis wir eine Wahrnehmung Seiner Großartigkeit und Absolutheit, Seiner Gegenwart und Souveränität empfangen - bis wir die Dinge sehen, wie sie sind.
Diese Art des Sehens mit Augen des Glaubens ist das, was wir brauchen.
Hebr 10,37-38
„Denn noch eine kleine, ganz kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll und nicht verziehen. Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben …“.
Sei gesegnet in Yeshua.