Wöchentliches Gebet - 03. Mai 2023

Für Israel

1. Regierung und Situation im Land

In den Nachrichten zu den Versuchen, eine Übereinkunft zwischen Regierung und Opposition über die Justizreform zu erreichen, wird bisher von keinem Durchbruch berichtet.

Die Auseinandersetzungen unter den Politkern zwischen Regierung und Opposition scheinen eher heftiger zu werden.

„Der ‚Marsch der Millionen‘ widerlegt die Behauptung, die Nation sei gegen die Justizreform

‚Man hat uns gesagt, dass eine Verabschiedung der Reform zu einer Diktatur führen würde. Es gibt keine größere Lüge als diese‘, sagte Justizminister Yariv Levin zu den schätzungsweise 600.000 Menschen, die sich in Jerusalem zur Unterstützung des Gesetzes versammelt hatten.

Der 'Marsch der Millionen' in der Nähe der Knesset in Jerusalem am Donnerstagabend mag sein numerisches Ziel nicht erreicht haben (die Organisatoren sprechen von 600.000 Teilnehmern, die Polizei von 200.000), aber es gelang ihm, die Behauptung der Opposition zu widerlegen, die Israelis seien geschlossen gegen eine Justizreform. Außerdem gab sie der angeschlagenen Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu die dringend benötigte Unterstützung.

Die Befürworter der Reform haben nur langsam auf die monatelangen Proteste gegen die Reform reagiert, die die Koalition zurückwarfen und Netanjahu veranlassten, den Prozess zu unterbrechen und Verhandlungen mit der Opposition unter der Schirmherrschaft von Präsident Isaac Herzog aufzunehmen. Die Reformbefürworter befürchten, dass das Ergebnis eine verwässerte Version des Gesetzes sein wird. Auf der Kundgebung skandierte die Menge unter anderem: ‚Hört auf, Angst zu haben‘ und 'Wir wollen keine Kompromisse‘…

‚Mehr als zwei Millionen Israelis haben sich vor sechs Monaten an dem eigentlichen Referendum beteiligt: den Wahlen. Sie haben sich für eine Rechtsreform ausgesprochen‘, erklärte Levin. ‚Wir stehen hier auf dieser Bühne mit 64 Mandaten, um eine Ungerechtigkeit zu korrigieren. Keine Ungleichheit mehr, kein einseitiges Justizsystem, kein Gericht, dessen Richter über der Knesset und über der Regierung stehen.

Man hat uns gesagt, wenn die Reform durchkommt, wird es eine Diktatur geben. Es gibt keine größere Lüge als diese. Zeigen Sie mir eine einzige Demokratie, in der die Rechtsberater anstelle der Regierung entscheiden‘, sagte Levin…

Der Likud-Abgeordnete Avichay Boaron fungierte als Zeremonienmeister. ‚Der Zweck der Demonstration ist es, unsere gewählten Vertreter in der Regierung und der Koalition daran zu erinnern und von ihnen zu verlangen, dass das Volk eine Justizreform will, dass das Volk hinter ihnen steht und dass das Volk ihnen Kraft gibt‘, sagte er…

Die Kundgebung der Reformbefürworter unterschied sich vom Ton her von den Gegenkundgebungen der Reformgegner, die düstere Angelegenheiten sind, mit Warnungen vor einer drohenden Diktatur, Zusammenstößen mit der Polizei, feierlichen Fackelmärschen und Frauen, die als von Margaret Atwood inspirierte Dienstmädchen mit gesenkten Köpfen gekleidet sind. Diese Kundgebung war ausgelassen und glich einem riesigen Straßenfest... Die Demonstranten tanzten und sangen. Fremde klopften sich gegenseitig auf die Schulter. Es war festlich. Der Optimismus war spürbar…

Ein weiterer bemerkenswerter Unterschied war das Alter der Demonstranten. Bei der Kundgebung am Donnerstag war die Jugend mit Tausenden von Teenagern die Regel. Junge Familien mit Kleinkindern waren keine Seltenheit.

Die israelische Rechte argumentiert, dass der Oberste Gerichtshof in den 1990er Jahren unter dem damaligen Präsidenten des Obersten Gerichtshofs, Aharon Barak, der die so genannte 'Verfassungsrevolution' inszenierte, aktivistisch wurde. Die Regierung sagt, dass ihr Justizreformprogramm darauf abzielt, das Problem zu lösen, das mit den Jahren gewachsen ist, und das Machtgleichgewicht zwischen den drei Zweigen der Regierung wiederherzustellen.

Rothman erklärte Anfang der Woche, dass es der Opposition bei den Protesten nicht wirklich um eine Justizreform gehe, sondern um einen Konflikt zwischen zwei Visionen von dem, was Israel sein sollte: ein säkularer Staat nach dem Vorbild Dänemarks oder ein jüdischer Staat, der eng mit seinen besonderen religiösen und kulturellen Traditionen verbunden ist. Wenn dies der Fall ist, symbolisieren die jungen Teenager, die auf der Kundgebung am Donnerstag ‚Rothman‘ skandierten, die Angst der Gegner, dass die Demografie gegen sie ist. Sie sehen den Obersten Gerichtshof als Kontrolle für den Aufstieg der Rechten, was ihre Entschlossenheit erklärt, seine Macht zu verteidigen…

JNS traf sich auch mit Oberstleutnant a.D. Maurice Hirsch, dem Direktor für Rechtsstrategien bei Palestinian Media Watch, der in leitender Position im Korps der Militärjuristen der IDF diente.

‚Was mich hierher bringt, ist die Einsicht, dass sich das Rechtssystem ändern muss. Ich war 20 Jahre lang Teil dieses Ökosystems. Ich war stellvertretender Bezirksstaatsanwalt. Und ich habe verstanden, dass das Rechtssystem in seiner heutigen Form völlig versagt hat‘, sagte er  und wies auf die Selbstselektion hin, die im Justizsystem stattfindet und eine Meinungsvielfalt auf der Richterbank ausschließt.

‚Wir haben Mitglieder der Anwaltskammer, die Richter ernennen, Anwälte, die ihre Freunde zu Richtern ernennen, mit der Unterstützung von Richtern des Obersten Gerichtshofs, die sicherstellen, dass sie nur Anwälte ernennen, die genauso sind wie sie - nach ihrem Bild. Es ändert sich nichts. Es gibt nur eine Art zu denken‘, sagte Hirsch.

Im Tirtzu, eine Nichtregierungsorganisation und einer der Organisatoren der Kundgebung, organisierte ein Straßentheater, das die Macht des Obersten Gerichtshofs unterstrich. Es zeigte Menschen, die in orangefarbenen Gefängnisanzügen aufgereiht waren und eine Nation repräsentierten, die durch die Urteile des Gerichts inhaftiert ist. Jeder trug ein Schild mit einem anderen Urteil: 'Der Oberste Gerichtshof verlangt die Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen an Terroristen', 'Der Oberste Gerichtshof lehnt Petitionen gegen den Bau illegaler Moscheen auf dem Tempelberg ab', 'Der Oberste Gerichtshof verhindert die Abschiebung illegaler [Ausländer], selbst wenn diese gewalttätig sind'".

https://www.israelhayom.com/2023/04/28/march-of-the-million-shatters-claim-nation-opposes-judicial-reform/

„Demonstranten gegen die Justizreform: Wir sind die letzte Verteidigungslinie gegen die Diktatur

In der 17. Woche in Folge werden die israelischen Justizreformgegner am Samstagabend an 150 verschiedenen Orten im ganzen Land auf die Straße gehen.

Der Hauptprotest wird wie immer in der Kaplanstraße in Tel Aviv stattfinden, wo der Richter des Obersten Gerichtshofs Yoram Danziger, der Vorsitzende der Anwaltskammer Amit Bacher und der israelische Nobelpreisträger Aaron Ciechanover auf der Hauptbühne sprechen werden.

Zur gleichen Zeit wird der Vorsitzende der Nationalen Einheitspartei, Benny Gantz, auf einer Protestveranstaltung in Ra'anana sprechen, der Vorsitzende von Jisrael Beytenu, Avigdor Liberman, in Beerscheba und der Vorsitzende der Nationalen Einheitspartei und ehemalige Justizminister, Gideon Sa'ar, in Herzliya.

‚Da die Knesset wieder zusammentritt und der Justizputsch unmittelbar bevorsteht, werden wir zu Hunderttausenden auf die Straße gehen und im ganzen Land protestieren‘, erklärten die Organisatoren im Vorfeld der Demonstrationen. ‚Es gibt nur eine Verteidigungslinie, die Israel von der Diktatur trennt: Hunderttausende entschlossene Bürger auf den Straßen.‘

Die Proteste am Samstagabend folgen auf eine Demonstration für eine Justizreform, die am Donnerstagabend in Jerusalem stattfand…

In Anspielung auf die Proteste der Rechten fügten die Organisatoren hinzu: ‚Die schwere Hetze bei der Demonstration am Donnerstagabend … erinnert uns an die Demonstrationen des Ayatollah-Regimes im Iran. Dahin schleppt uns die israelische Regierung. Wir müssen das stoppen.'"

https://www.jpost.com/israel-news/politics-and-diplomacy/article-741611

Wenn wir Jeremia 23:1-4 lesen, können wir erkennen, dass es immer Zeiten gegeben hat, in denen der HERR mit den Hirten Seines Volkes nicht zufrieden war.

„Wehe den führenden Männern meines Volkes, den Hirten, die meine Herde zugrunde gerichtet und auseinander getrieben haben! Ich, der HERR, der Gott Israels, sage zu euch, den Hirten meines Volkes: 'Versprengt und auseinander getrieben habt ihr meine Schafe und habt euch nicht um sie gekümmert. Jetzt werde ich mich um euch kümmern: Ich werde euch zur Rechenschaft ziehen für eure bösen Taten!' Ich selbst werde den Rest meiner Schafe sammeln aus allen Ländern, in die ich sie versprengt habe. Ich werde sie zurückbringen an ihren Weideplatz; dort werden sie gedeihen und sich wieder vermehren. Und ich werde ihnen Hirten geben, die wirklich für sie sorgen. Dann brauchen sie nichts mehr zu fürchten und vor nichts mehr zu erschrecken. Kein einziges Schaf geht dann noch verloren.« Das sagt der HERR.“

Wir wissen, dass der wirklich gute Hirte Israels erst dann da sein wird, wenn Yeshua Seinen Platz in Jerusalem sichtbar eingenommen hat. Aber Gott liebt Sein Volk auch heute, und Er möchte ihnen auch in dieser Zeit gute Hirten, d.h. eine gute Regierung geben. Diese sollen für die Sicherheit des Volkes sorgen („Dann brauchen sie nichts mehr zu fürchten“). Das Volk soll sich im Land wohlfühlen und dort zu Hause sein („dort werden sie gedeihen und sich wieder vermehren“).

Wir können beten

2. Israels Errettung

Das Ziel Gottes ist die Versöhnung des Volkes mit Seinem Gott – und die Versöhnung untereinander, d.h. die Einheit des ganzen Volkes. Jeremia hat das für das Volk vorhergesagt, das „dem Schwert entronnen“ ist.

Jer 31,1-3: 

"Zu jener Zeit, spricht der Herr, werde ich wieder der Gott aller Stämme Israels sein und sie sollen mein Volk sein. So spricht der Herr: Das Volk der dem Schwert Entronnenen hat Gnade gefunden in der Wüste. Ich will gehen, um Israel zur Ruhe zu bringen. Der HERR ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte."

Gott will Sein Volk zu sich ziehen. ER will unter ihnen wohnen. Er will, dass sie ihren König Yeshua erkennen, der das Leben ist und als Einziger wirkliches Leben geben kann.  Lasst uns weiter dafür beten, dass dieser Wille Gottes geschieht.

Wir können beten

3. Für die messianische Gemeinde in Israel

Die seit 17 Wochen andauernden Demonstrationen, die immer am Shabbat stattfinden, sind eine Belastung für alle Menschen im Land – auch für die messianischen Gemeinden, und deren Pastoren und Ältesten, die Weisheit und geistliche Kraft brauchen, um ihre Schafe in dieser Zeit richtig führen zu können.

Wir sind dankbar, dass Ofer uns mitteilen konnte, dass sich jetzt eine kleine Gruppe von 4 Pastoren aus Jerusalem zum gemeinsamen Gebet trifft.

Wir können beten


Für Deutschland

Wir haben das neue Wachen und Beten für Mai herausgegeben. Orientiert doch bitte eure Gebete für Deutschland an den dort genannten Anliegen.

Möge der Herr uns helfen, als Beter mit Ausdauer fest zu stehen.

Heinz-Jürgen Heuhsen