Wöchentliches Gebet - 22. Februar 2023

Für Israel

Die folgenden Ausführungen entstanden im persönlichen Austausch zum Gebet mit Ofer Amitai, Pastor einer messianischen Gemeinde in Jerusalem.

Hört das Wort des HERRN, ihr Kinder Israel! Denn der HERR hat einen Rechtsstreit mit den Bewohnern des Landes; denn es ist keine Wahrheit und kein Erbarmen und keine Erkenntnis Gottes im Land.“ (Hosea 4,1)

Sie setzen Könige ein, ohne von mir ermächtigt zu sein, und Minister, ohne mich zu fragen. Ihr Silber und Gold legen sie in Götzenbildern an – so ist es am sichersten verloren! Ich verwerfe euren Stiergötzen, ihr Leute von Samaria! Der Zorn über euch hat mich gepackt. Wie lange noch seid ihr unfähig, euch von diesem Schmutz zu reinigen?... Israel hat den Gott vergessen, dem es sein Dasein verdankt…“ (Hosea 8,4-5.14)

Mein Gott wird sie verwerfen; denn sie haben ihm nicht gehorcht; darum müssen sie umherirren unter den Heiden.“ (Hosea 9,17)

Gott hat die Nation Israel geschaffen, weil sie ein Vorbild für die anderen Nationen sein sollte, um zu demonstrieren, wie gut es ist, mit Gott zu leben. Im Bundesschluss mit Gott am Sinai sprach ER Israel Seinen Segen zu, wenn sie IHM gehorchen würde – Fluch und Vertreibung, falls sie den Bund brechen würden.

Zur Zeit Hoseas hatte sich gezeigt, dass Israel immer wieder die Wege Gottes verlassen und gesündigt hatte. Die Nation war geteilt in die 10 Stämme im Norden (Israel) und die Stämme Juda und Benjamin im Süden. (1 Könige 12,21)

Durch Hosea machte Gott einen letzten Aufruf zur Buße an das Nordreich. Durch Hosea erging ein starker, emotionaler Appell an Israel, doch zu ihrem Gott umzukehren – mit der Warnung: wenn ihr das nicht tut, dann müsst ihr das Land verlassen.  

Die 10 Stämme haben nicht auf das Reden Gottes gehört, sie sind nicht umgekehrt. Etwa 10 Jahre nach den Warnungen Hoseas wurde Israel von den Assyrern erobert und die Stämme des Nordreichs wurden deportiert und kehrten nie mehr in das Land zurück.

Was für eine Warnung und Herausforderung, das Wort Gottes ernst zu nehmen!

Der HERR, der mächtige Gott, tut nichts, ohne dass er es zuvor seine Diener, die Propheten, wissen lässt.“ (Amos 3,7)

Aber im Zusammenhang mit dieser Gerichtsandrohungen im Buch Hosea zeigt Gott, dass Er in der Lage und auch gewillt ist, an Seiner Verheißung an Abraham festzuhalten und die Nachkommen Abrahams zum Ziel zu führen. Dieses Ziel, die Einheit des Volkes im Land Israel und die Wiederherstellung Israel in seiner Beziehung zu seinem Gott ist zur Zeit massiv angegriffen.

1. Für die Einheit des Landes

Israel befindet sich zur Zeit in einer Existenzkrise und es gibt im Land die reale Gefahr eines Bürgerkrieges. Folgende Artikel, die die jeweilige Sicht des Schreibers wiedergeben und deshalb die derzeitige Situation aus unterschiedlicher Sichtweise schildern, helfen uns, die innere Zerrissenheit des Landes wahrzunehmen.

Präsident Herzog als Vermittler in der Justizreform

… Woher stammt die Problematik in Sachen Gewaltentrennung?

Die Geschichte des israelischen Obersten Gerichtshofs (High Court of Justice [HCJ]) ist eine komplexe Angelegenheit. Hier eine kurze Zusammenfassung von Professor Abraham Sion, Rechtsprofessor an der Universität Ariel:

Das Gerichtssystem Israels wurde ursprünglich von der britischen Verwaltung in Palästina während der Mandatszeit eingerichtet. Die Struktur der Gerichte bestand aus Magistratsgerichten, Bezirksgerichten und dem Obersten Gerichtshof.

Berufungen waren von den Magistratsgerichten an die Bezirksgerichte und von den Bezirksgerichten an den Obersten Gerichtshof zulässig. Gegen den Obersten Gerichtshof von Palästina konnte beim Privy Council in London Berufung eingelegt werden.

Der Supreme Court erhielt die Befugnis, bei Petitionen gegen Regierungsstellen als High Court of Justice zu handeln, und wenn er in dieser Eigenschaft handelte, konnten Petitionen direkt eingereicht werden, ohne den Umweg über die unteren Gerichte gehen zu müssen. Diese Befugnis wurde von den High Courts of Justice in England übernommen. Die High Courts in England waren jedoch nicht so hoch, da es zwei Berufungsinstanzen über ihnen gab: den Court of Appeal und das House of Lords.

In Palästina beschlossen die Briten, diese Befugnis nur dem Obersten Gerichtshof zu übertragen, da die Richter des Obersten Gerichtshofs hauptsächlich Briten waren, während in den unteren Instanzen Araber und Juden als Richter saßen.

Im Jahr 1948, als Israel gegründet wurde, wurde der Weg zum Privy Council in London abgeschnitten, aber Petitionen an den Obersten Gerichtshof konnten direkt eingereicht werden, ohne dass sie wie zuvor die unteren Gerichte passieren mussten.

Auf diese Weise konnte und kann man in Israel direkt zum Obersten Gerichtshof gelangen, und gegen dessen Entscheidung gibt es keine Möglichkeit der Berufung…Zum Beispiel können Palästinenser in jeder Angelegenheit direkt beim Obersten Gerichtshof Israels Petitionen einreichen, und in vielen Fällen ist der Oberste Gerichtshof für diese empfänglich….

Damit erhielt der Oberste Gerichtshof enorme Befugnisse durch richterliche Gesetzgebung und nicht durch parlamentarische Gesetzgebung.

Im Jahr 1992 entschied der Oberste Gerichtshof ausserdem, dass er befugt ist, in die parlamentarische Gesetzgebung einzugreifen und sie aufzuheben. So mischt sich der Oberste Gerichtshofständig in die Gesetzgebung des Parlaments und die Entscheidungen der Regierung ein, und zwar in einem Masse, dass in Israel nichts entschieden werden kann, wenn der Oberste Gerichtshof es nicht annimmt. Heute wird das Land tatsächlich von 14 Richtern des Obersten Gerichtshofs und nicht von der israelischen Regierung regiert. Die derzeitige Knesset (Parlament) versucht, wieder eine stabile Situation zu schaffen. Dabei geht es nicht darum, in die Unabhängigkeit der Gerichte einzugreifen, sondern die Gewaltenteilung im Lande wiederherzustellen.“

https://www.audiatur-online.ch/2023/02/15/israel-praesident-herzog-als-vermittler-in-der-justizreform/

„Es geht nicht um Demokratie

…In einer Rede vor der Knesset-Zeremonie zum 74. Jahrestag des israelischen Parlaments am Sonntag (06.Februar) warnte Lapid: 'Der Preis für die Gesetzgebung, die Sie jetzt anführen, ist nicht nur die Auslöschung der Demokratie, sondern auch die schmerzhafte Auflösung unseres gemeinsamen Lebens.' Die Linke, so Lapid, werde sich von Israel lösen und abspalten, das aufhören werde, als einheitlicher politischer Körper zu existieren.

In seiner Rede bot Lapid keinen Weg zur Abwendung des drohenden gesellschaftlichen Zusammenbruchs an, außer dass die Regierung ihre Vorschläge aufgeben sollte. Das Wort 'Kompromiss' kam ihm nicht über die Lippen. Lapid bot nicht an, sich mit Premierminister Benjamin Netanjahu und Levin zusammenzusetzen und eine für alle akzeptable Lösung zu finden. Er sagte ihnen, sie sollten sich zurückhalten, oder er und sein Lager würden Israel auseinanderreißen.

Auch der ehemalige Premierminister und IDF-Generalstabschef Ehud Barak lehnte am vergangenen Freitag nicht nur einen Kompromiss ab. Barak verteufelte Präsident Isaac Herzog als Neville Chamberlain, weil er es gewagt hatte, Verhandlungen zwischen der Regierung und der Opposition anzubieten, um die von Barak, Ya'alon und ihren Verbündeten versprochenen Zusammenstöße und Gewalt zu vermeiden…

Die derzeitige Hysterie und die Gewaltandrohungen sind auf die zentrale Rolle zurückzuführen, die der Oberste Gerichtshof bei der Wahrung der Macht und der Privilegien der Linken spielt. Durch ein sich selbst erhaltendes Auswahlverfahren, das durch Levins Reform korrigiert werden soll, wird der Oberste Gerichtshof heute von ideologisch starren und radikalen Richtern beherrscht. Indem sie von der Richterbank aus Gesetze erlassen und Politik diktieren, heben die Richter die Politik rechter Regierungen auf und zwingen sie, linke Politik zu betreiben…

Die linke Bewegung für eine Qualitätsregierung hat eine Petition an den Obersten Gerichtshof gerichtet, in der sie fordert, dass die Richter Netanjahu aus dem Amt drängen, indem sie ihn für unfähig erklären, das Land zu führen. Und mit jeder Stunde werden die Gewaltaufrufe der Linken lauter.

Wie das Ganze ausgehen wird, ist noch ungewiss. Aber wenn die Reformen nicht zustande kommen, wird der größte Verlierer die israelische Demokratie sein.“ (Übersetzung und Hervorhebung EdP)

https://www.jns.org/opinion/its-not-about-democracy/

„Israel ist eine Juristokratie: Die Herrschaft der Richter über das Volk muss beendet werden – opinion von Russel Avraham Shalev

Das Plädoyer von Staatspräsident Isaac Herzog vom Sonntagabend für Einigkeit und Kompromisse enthielt viele positive Elemente. Herzog wies ausdrücklich darauf hin, dass die Knesset als Vertreterin der Bürger Israels der Souverän ist. Er betonte die Legitimität der demokratisch gewählten Regierung, ihre Politik zu verfolgen und Reformen voranzutreiben.

Er wies auch auf den homogenen Charakter des Obersten Gerichtshofs hin und forderte dessen Diversifizierung. Vor allem aber erkannte er an, dass die Reformvorschläge auf den Imperialismus des Obersten Gerichtshofs und die Verletzung des traditionellen israelischen Gleichgewichts der Kräfte zurückzuführen sind.

Obwohl Herzog viele richtige rhetorische Punkte ansprach, ist sein Kompromissvorschlag unvollständig. Er geht nicht angemessen auf das zentrale Ziel der Reformgesetze der Regierung ein: die Beendigung der israelischen Juristokratie und die Wiederherstellung der Volkssouveränität…

Das Gericht fällt regelmäßig Urteile in den Bereichen Sicherheit, Außenpolitik, Einwanderung und Wirtschaft. Trotz der seit fast 30 Jahren erhobenen Forderungen nach einem Wandel haben die Ernennungen konservativer Richter den Aktivismus nicht eingedämmt. Das Vetorecht der Richter im Richterwahlausschuss garantiert, dass Juristen, die das vorherrschende Paradigma bedrohen, nicht ernannt werden…

Die Befürworter der Reform müssen die Aufforderung des Präsidenten zu Verhandlungen beherzigen. Jede Lösung muss jedoch auf dem Recht der Bürger beruhen, selbst zu entscheiden, wie sie regiert werden wollen. Andernfalls wird Israel weiterhin von Philosophenkönigen im Richtermantel regiert werden.“

https://www.jpost.com/opinion/article-731837

Das folgende Zitat stammt aus der „Calcalist“, einer hebräischsprachigen Zeitung.

Gesetzesvorhaben der neuen Regierung

… MK Yaakov Asher und Yitzchak Pindros vom Tora-Judentum haben einen Gesetzentwurf vorgelegt, der das Mitbringen von Sauerteig in Krankenhäuser zu Pessach verbietet… Es wird erwartet, dass dieser Gesetzentwurf eine Mehrheit findet. Es ist beabsichtigt, das Gesetz in vier Lesungen noch vor dem Pessachfest, das in etwa anderthalb Monaten stattfinden wird, zu verabschieden…

Ein weiterer Gesetzesentwurf sieht eine Regelung getrennter Badezeiten für Männer und Frauen in Quellen und Naturschutzgebieten der Naturbehörde vor, wonach mindestens 15% der Badezeiten an diesen Orten getrennt werden sollen…

Angesichts der Förderung dieser und ähnlicher Gesetzesentwürfe ist es unmöglich, einen von MK Uriel Bosso von Shas vorgelegten Gesetzesentwurf zu ignorieren, der eine Strafe von [sechs Monaten Gefängnis und einer Geldstrafe von 10.000 NIS] (https://www.calcalist.co.il/local_news /article/hjnx5vgai) für unangemessene Kleidung an der Klagemauer, gemischte Gebete von Frauen an der Klagemauer, Musik und mehr vorsieht. Premierminister Binyamin Netanyahu, der durch die Welle der öffentlichen Kritik alarmiert war, kündigte an, dass der Status quo an der Klagemauer beibehalten werde und Shas einknicken müsse. Es ist nicht das erste Mal in jüngster Zeit, dass Netanjahu versucht, die Ultra-Orthodoxen zu zügeln. Bei den Koalitionsverhandlungen forderte das Tora-Judentum ein Verbot der Stromerzeugung am Schabbat und die Ausweitung der getrennten Strände. Netanjahu, der durch die öffentliche Kritik alarmiert war, machte sich die Mühe und verkündete vor zwei Monaten im Knessetplenum: 'Es wird hier keinen Halacha-Staat geben. Am Schabbat wird es Strom geben. Es wird Badestrände für alle geben.' Diese Gesetzentwürfe sind immer noch in Arbeit.“

https://www.calcalist.co.il/local/articles/0, 7340, L-3886974,00.html

Im Folgenden werden Auszüge aus der Rede von Präsident Herzog an die Nation Israel wiedergegeben:

Roman Herzog, der Präsident Israels, an die Nation

'… Ich habe das Gefühl, wir alle haben das Gefühl, dass wir kurz vor einer Konfrontation stehen, sogar vor einer gewaltsamen Konfrontation, dass das Pulverfass kurz davor ist zu explodieren und dass wir am Rande von Bruder gegen Bruder stehen....

Ich bitte, ich flehe jeden einzelnen von Ihnen an, meine israelischen Brüder und Schwestern - Drohungen von außen sind schlimm genug, Gewalt jeglicher Art, insbesondere gegen gewählte Amtsträger, ist eine rote Linie, die wir um keinen Preis überschreiten dürfen. Zwischen Zusammenbruch und Partnerschaft wähle ich die Partnerschaft, wir wählen die Zusammenarbeit…

Ich lese die Geheimdienstberichte mit Sorge, auch die Berichte, dass unsere Feinde uns dabei zusehen, wie sie sich genüsslich die Hände reiben, wie sie sagen: ‚Lasst sie unsere Arbeit machen‘. Gibt es ein größeres Warnzeichen als dieses?! In den letzten Wochen bin ich mit führenden Persönlichkeiten aus allen Bereichen des Volkes zusammengetroffen - mit gewählten Vertretern und Gemeindeleitern, mit Rabbinern, Akademikern, Geistlichen, Wirtschaftsvertretern und Kommunalpolitikern, mit Sozialaktivisten und Meinungsführern. Diejenigen, die die Reform absolut unterstützen, und diejenigen, die sie entschieden ablehnen. Nach diesen langen, umfassenden und eingehenden Gesprächen kann ich mit Gewissheit sagen: Es ist möglich, einen breiten Konsens zu erreichen…

Die größte Herausforderung ist es, das Volk Israel als eine Nation zu erhalten…Ich bin bereit, alles zu tun - ich wiederhole - alles, damit wir diesen schwierigen Streit überwinden können.'"

Alle genannten Artikel machen deutlich: Israel befindet sich in einer Existenzkrise. Die Abgeordneten der Knesset, gleichgültig, welcher Partei und Richtung sie angehören, haben die Aufgabe, in ihrem Handeln das ganze Israel zu vertreten. Das ist bei vielen Abgeordneten offensichtlich im Moment nicht der Fall.

Es hat den Anschein, dass nun die religiösen/orthodoxen Parteien versuchen, das Land durch Gesetzgebung so zu verändern, dass es den Anforderungen des orthodoxen Judentums entspricht. Das hätte auch tiefgreifende negative Auswirkungen auf die Entwicklung der messianischen Gemeinde im Land.

Andererseits verheißt die Äußerung der Opposition, das Land auseinanderreißen zu wollen, anstatt gemeinsam einen Kompromiss für alle zu suchen, nichts Gutes.

Aber Gott…

Wir können beten

2. Für die Errettung Israels

Ist es nicht häufig so, dass Menschen erst dann zu Gott rufen, wenn sie in einer wirklich gefährlichen Situation sind? Wir lesen das sehr deutlich im Buch Jona:

Da schickte der HERR einen Sturm aufs Meer, der war so heftig, dass das Schiff auseinander zu brechen drohte. Die Seeleute hatten große Angst und jeder schrie zu seinem Gott um Hilfe.“ (Jona 1,4-5a)

Gott wird an Seiner Verheißung festhalten, dass ganz Israel gerettet werden wird (Röm 11,26), und wir wollen besonders in dieser Situation dafür beten.

Wir können beten


Für Deutschland

"Das Wort des HERRN erging an mich: Du Menschensohn, mach dich bereit… anzuklagen! 2 halte ihr (Jerusalem) alle ihre Greuel vor und sprich… Deine führenden Männer missbrauchen ihre Macht… Die schlimmsten Untaten werden in deiner Mitte verübt… Man treibt Ehebruch mit der Frau des anderen… Bildest du dir ein, du könntest vor mir bestehen?... Deine Herrscher haben sich aufgeführt wie beutegierige Löwen… Deine Priester tun meinem Gesetz Gewalt an… sie machen keinen Unterschied zwischen dem Heiligen und Unheiligen und lehren nicht unterscheiden zwischen dem Unreinen und Reinen!... Deine Fürsten benahmen sich wie beutehungrige Wölfe…  Deine Propheten aber deckten all dieses Unrecht mit beschwichtigenden Worten zu…

30 Ich suchte unter ihnen einen Mann, der eine Mauer bauen und vor mir für das Land in den Riß treten könnte, damit es nicht zugrunde gehe; aber ich fand keinen! Da schüttete ich meinen Zorn über sie aus, rieb sie im Feuer meines Grimmes auf und brachte ihren Wandel auf ihren Kopf, spricht Gott, der HERR.“ (aus Hesekiel Kapitel 22)

In diesem Kapitel führt Hesekiel deutlich vor Augen, dass Gott die Sünden, die in einem Land begangen werden, zur Kenntnis nimmt.

Es ist der Auftrag der Gemeinde, zu wachen und zu beten. Wachen heißt, die Dinge zur Kenntnis zu nehmen, die im Land geschehen und sie aus der Sicht Gottes zu beurteilen.

Beten bedeutet dann gemäß der o.a. Aussage in Hesekiel, die Dinge in Fürbitte vor Gott zu bringen, die Seinen Zorn hervorrufen, damit Gericht von dem Land abgewendet wird.  

1. Für die Gemeinde

Wir können beten

2. Für die Beziehung Deutschland - Israel

Israel ist der Augapfel Gottes. Gott zeigt seine Güte den Nationen, die Israel segnen – und Er warnt dagegen die Nationen vor seinem Zorn, die sich gegen Sein Volk und Seine Pläne mit Israel stellen. Seit dem Yom Kippur Krieg 1973, in dem Israel von der physischen Vernichtung durch den militärischen Angriff von Syrien und Ägypten bedroht war, hat Deutschland sich als Nation zunehmend gegen Gottes Pläne mit Israel gestellt.

1973 hat die deutsche Regierung verboten, Kriegsmaterial der USA, das hier im Land gelagert war, Israel zur Verfügung zu stellen, um sich zu verteidigen. Die USA haben dann eine riesige Luftbrücke in Gang gebracht und damit Israel vor der Zerstörung bewahrt – unser Land hat sich schuldig gemacht, indem es Israel Hilfe verweigerte.

Die folgenden Artikel zeigen, wie Deutschland sich aktuell in die Politik Israels einmischt.

„EU und USA besorgt über Legalisierung von Siedlungen

Das israelische Sicherheitskabinett hat die Legalisierung von neun Außenposten von Siedlungen im Westjordanland beschlossen. Die Außenposten waren bisher nach israelischem Recht illegal. Zudem kündigte das Kabinett den Bau von 10.000 neuen Wohneinheiten an. Bei der Entscheidung handelt es sich um eine Reaktion auf die die palästinensischen Terroranschläge in den vergangenen Wochen.

International rief die Entscheidung großen Protest hervor. Der amerikanische Außenminister Antony Blinken sprach sich gegen solche 'unilateralen Maßnahmen' aus: 'Sie verstärken die Spannungen und untergraben die Aussichten auf eine Zwei-Staaten-Lösung durch Verhandlungen.'

Auch Vertreter der Europäischen Union verurteilten die Entscheidung des Sicherheitskabinetts. Ein Sprecher erklärte, dass es in der aktuellen Lage sehr wichtig sei, einseitige Entscheidungen zu vermeiden.

Deutschland 'besorgt'

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes erklärte, dass Deutschland 'äußerst besorgt' ob der Ankündigung sei. Die Entscheidung würde zu weitere Spannungen führen. Auch das türkische Außenministerium wies auf die „sehr besorgniserregende Entwicklung“ hin, die die Friedensbemühungen behindern werde.

Der jordanische Außenminister Ajman Safadi verurteilte die Legalisierung der Außenposten als 'eklatante Verletzung des Völkerrechts, die die Spannungen und die Gewalt weiter anheizen wird'. Als einen 'illegalen Akt' bezeichnete der saudische Außenminister Prinz Faisal Bin Farhan die israelische Entscheidung. Erwartungsgemäß kritisierten auch die Palästinenser Israels Vorgehen.“

https://www.israelnetz.com/eu-und-usa-besorgt-ueber-legalisierung-von-siedlungen

Deutschland und westliche Partner lehnen Israels Siedlungspläne ‚entschieden' ab

Deutschland und mehrere westliche Partner haben die Siedlungspläne der israelischen Regierung scharf kritisiert. Israelis und Palästinenser verdienten es gleichermaßen, in Frieden zu leben. Die fünf westlichen Staaten bekennen sich deswegen ausdrücklich zu einer Zweistaatenlösung.

Die USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien haben sich 'zutiefst beunruhigt' über die Ankündigung der israelischen Regierung gezeigt, weitere knapp 10.000 Siedlungseinheiten für jüdische Siedler in den besetzten palästinensischen Gebieten zu genehmigen.

‚Wir lehnen diese einseitigen Maßnahmen entschieden ab, die lediglich dazu geeignet sind, die Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern zu verschärfen und die Bemühungen um die Aushandlung einer Zweistaatenlösung zu untergraben‘, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der Außenminister der fünf Staaten.

Israelis und Palästinenser verdienten es gleichermaßen, in Frieden zu leben und in den Genuss von Freiheit, Sicherheit und Wohlstand zu kommen, schreiben die fünf Außenminister weiter. Ausdrücklich bekennen sich die fünf westlichen Staaten zu einer Zweistaatenlösung mit einem 'souveränen, lebensfähigen' palästinensischen Staat neben Israel.

Bereits am Montag hatte sich die Bundesregierung äußerst besorgt über die Entscheidung der rechtsgerichteten Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gezeigt, rückwirkend neun jüdische Außenposten im besetzten Westjordanland zu legalisieren. Dies sei sogar nach israelischem Recht nicht rechtens, hatte ein Sprecher des Außenministeriums gesagt.“

https://www.welt.de/politik/ausland/article243766153/Bekenntnis-zu-Zweistaatenloesung-Deutschland-und-westliche-Partner-lehnen-Israels-Siedlungsplaene-entschieden-ab.html

Wir können beten

3. Für die Regierung - Sozial- und Familienpolitik

Gott hat staatliche Autoritätsbereiche geschaffen, die es den Bürgern eines Landes ermöglichen sollen, in einem friedlichen Miteinander zu leben, indem diese staatliche Macht „die Guten belohnen und die Bösen bestrafen soll“ (Römer 13 zum Verhalten gegenüber der Obrigkeit).

Aber die Entscheidung darüber, was „gut“ oder „böse“ zu nennen ist, hat Gott sich vorbehalten. Hier ist die Gemeinde, wie der folgende Artikel zeigt, zu Wachsamkeit und Gebet herausgefordert.

„Spaniens neue Gesetze: Trans ab 12 & Abtreibung ab 16

In Spanien haben die Kritiker der Gender-Ideologie einen entscheidenden Kampf verloren. Spaniens Parlament hat das Transgender-Gesetz 'ley trans' verabschiedet, das die Änderung des Geschlechtseintrags bereits Kindern ab zwölf Jahren ermöglicht. Außerdem verabschiedete das Kabinett von Pedro Sánchez (PSOE: Spanische Sozialistische Arbeiterpartei) ein neues Abtreibungsgesetz, das Schwangerschaftsabbrüche erleichtert.

Die sozialistische Gleichstellungsministerin Irene Montero (Podemos), die wegen Äußerungen zu sexuellen Beziehungen zwischen Kindern und Erwachsenen in die Kritik geraten ist, bejubelte die neuen Gesetze auf Twitter: 'Heute ist ein historischer Tag für die Förderung der feministischen Rechte.' Das Gender-Gesetz wurde mit 191 zu 60 Stimmen gebilligt – bei ungewöhnlich vielen Enthaltungen (91). Bei der Abtreibungsreform stimmten 185 Abgeordnete mit Ja, 154 dagegen.

Das Gender-Gesetz überlässt Jugendlichen ab 16 Jahren die alleinige Entscheidung über ihre Geschlechtsidentität. Mit 14 benötigen sie noch die Zustimmung der Eltern, und Kinder zwischen 12 und 14 Jahren zusätzlich die Genehmigung eines Richters. Das von Konservativen kritisierte 'ley trans' sorgte auch innerhalb der linken Regierungskoalition für Debatten.

Die Zahl minderjähriger Trans-Patienten, die eine Geschlechtsumwandlung anstreben, hat wie in allen westlichen Ländern so auch in Spanien stark zugenommen. Die Situation ist jeweils vergleichbar: Linke Regierungen planen Transgender- bzw. Selbstbestimmungsgesetze, die Kindern die Änderung ihres amtlichen Geschlechtseintrags ohne Hürden ermöglichen. Kritiker – darunter sind Ärzte und Elterninitiativen – befürchten hingegen, dass die offizielle Bestätigung der Transgender-Identität den Prozess der medizinischen Geschlechtsumwandlung begünstigt und beschleunigt und somit Tausende Fehlentscheidungen nach sich zieht. Bereits heute hinterfragen trans-affirmativ eingestellte Ärzte nicht mehr die Selbstdiagnosen ihrer jungen Transgender-Patienten.

Folgt Berlin dem queer-feministischen Vorstoß aus Madrid?

Wie die spanische Tageszeitung El Mundo berichtete, lehnten die spanischen Gesellschaften für Psychiatrie, für Endokrinologie sowie für Kinder- und Jugendpsychiatrie das 'ley trans' mit den gleichen Begründungen ab, die Ärzte in anderen Ländern ebenfalls anführen: Die spontane, ungefestigte Transidentität der jungen Patienten würde amtlich zementiert, anstatt die zugrunde liegenden psychischen Erkrankungen therapeutisch zu hinterfragen. Die offizielle Bestätigung der neuen Identität würde den Einsatz von Pubertätsblockern und gegengeschlechtlichen Hormonen nach sich ziehen. Die Kinder sollten jedoch vor den immensen Nebenwirkungen und oft irreversiblen Folgen der Medikamente geschützt werden.

Auch das neue Abtreibungsgesetz in Spanien bietet den Betroffenen keine echte Hilfe, sondern es bestätigt die hoffnungslose Situation der ungewollt schwangeren Mütter. Die öffentlichen Gesundheitszentren sollen einen zügigen Schwangerschaftsabbruch garantieren, die bisher vorgeschriebene dreitägige Bedenkzeit wird abgeschafft und Mädchen ab 16 Jahren dürfen nun ohne elterliche Zustimmung zu einer Abtreibung gehen. Zudem soll die 'Pille danach' künftig kostenlos verteilt werden.

Die Ignoranz der spanischen Sozialisten und Gender-Ideologen gegenüber ihren Kritikern könnte nun auch die queer-feministischen Akteure innerhalb der Berliner Ampelkoalition darin bestärken, ihren zerstörerischen Kurs weiter zu verfolgen. Für Abtreibungen darf in Deutschland inzwischen geworben werden und nun wackeln schon die Fristenlösung oder die Beratungspflicht im umkämpften Abtreibungsparagrafen 218a. Das Selbstbestimmungsgesetz könnte Medienberichten zufolge sogar noch im laufenden Quartal verabschiedet werden.“

https://demofueralle.de/2023/02/17/spaniens-neue-gesetze-trans-ab-12-abtreibung-ab-16/

Wir können beten

Möge der Herr uns helfen, als Beter mit Ausdauer fest zu stehen.

Heinz-Jürgen Heuhsen