Wöchentliches Gebet - 14. Dezember 2022

Für Israel

Die folgenden Ausführungen entstanden in Anlehnung an Hinweise zum Gebet von Ofer Amitai, Pastor einer messianischen Gemeinde in Jerusalem.

Jes 51,3-18:

„Denn der HERR tröstet Zion; er tröstet alle ihre Trümmer und macht ihre Wüsten wie Eden und ihre Einöde zu einem Garten des HERRN. Freude und Wonne, Danksagung und Lobgesang wird darin gefunden. So merke nun auf mich, mein Volk, und ihr, meine Leute, leihet mir eure Ohren; denn eine Lehre wird von mir ausgehen, und mein Recht will ich zum Licht der Völker aufrichten. Meine Gerechtigkeit ist nahe, mein Heil zieht aus, und meine Arme werden die Völker richten. Auf mich werden die Inseln harren und auf meinen Arm warten. Erhebet eure Augen gen Himmel und schauet auf die Erde drunten; denn die Himmel werden vergehen wie ein Rauch, und die Erde wird wie ein Kleid veralten, und ihre Einwohner werden wie Mücken sterben; aber mein Heil wird ewig bleiben und meine Gerechtigkeit nicht zerbrochen werden. Höret mir zu, ihr, die ihr die Gerechtigkeit kennet, du Volk, das mein Gesetz im Herzen trägt! Erschrecket nicht vor dem Schmähen der Menschen und entsetzet euch nicht vor ihrem Lästern. Denn die Schaben werden sie fressen wie ein Kleid; und die Motten werden sie fressen wie Wolle; aber meine Gerechtigkeit wird ewig bleiben und mein Heil von Geschlecht zu Geschlecht. Erwache, erwache, und ziehe Macht an, du Arm des HERRN! Erwache, wie in den Tagen der Vorzeit und bei den Geschlechtern der Urzeit! Bist du nicht der, welcher Rahab zerschmettert und den Drachen durchbohrt hat? Bist du nicht der, welcher das Meer, die Wasser der großen Flut, trockengelegt und die Tiefen des Meers zu einem Weg gemacht hat, dass die Erlösten hindurchzogen? Also werden die Erlösten des HERRN wiederkehren und gen Zion kommen mit Jauchzen, und ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie erfassen, aber Kummer und Seufzen wird entfliehen.

Ich, ich bin es, der euch tröstet. Wer bist aber du, dass du den sterblichen Menschen fürchtest, das Menschenkind, welches wie Gras vergeht, und dass du den HERRN vergissest, der dich gemacht hat, der den Himmel ausgespannt und die Erde gegründet hat? Und allezeit, den ganzen Tag, fürchtest du dich vor dem Grimm des Bedrückers, wenn er sich rüstet, zu verderben. Wo bleibt nun aber der Grimm des Bedrückers? Eilends wird der in Ketten Gekrümmte entfesselt, damit er nicht umkomme in der Grube, noch an Brot Mangel leide.

Ich bin ja der HERR, dein Gott, der das Meer aufwühlt, dass seine Wellen brausen: HERR der Heerscharen ist sein Name. Ich habe meine Worte in deinen Mund gelegt und dich mit dem Schatten meiner Hand bedeckt, um den Himmel auszuspannen und die Erde zu gründen und zu Zion zu sagen: Du bist mein Volk! Erwache! erwache! stehe auf, Jerusalem, die du von der Hand des HERRN den Becher seines Zorns getrunken hast, die du den Taumelkelch getrunken und ausgeschlürft hast! Denn da war niemand, der sie leitete, von allen Kindern, die sie geboren hat, und niemand, der sie an der Hand führte, von allen Kindern, welche sie erzogen hat.“

Dies sind schwierige Zeiten in Israel: Politische Ungewissheit, Angst vor religiöser Unterdrückung, die zunehmende Gewalt in der israelischen Gesellschaft, die Unfähigkeit der Regierung, sie unter Kontrolle zu bringen, finanzielle Instabilität und die exponentielle Zunahme von Terroranschlägen, Samaria und Judäa am Siedepunkt; das sind nur einige der Themen, die Israel in Aufruhr versetzen und eine Herausforderung für alle die darstellen, die beten. 

Den Menschen zur Zeit Jesajas muss es ebenso gegangen sein (Jes 1 gibt einen Eindruck von der geistlichen Atmosphäre der damaligen Zeit und Jes 7 von der politischen).

Als Jesaja ihnen prophezeite: „Der HERR tröstet Zion … und macht ihre Wüsten wie Eden und ihre Einöde zu einem Garten des HERRN“ (Jes 51,3) riefen sie: „Erwache, erwache, und ziehe Macht an, du Arm des HERRN! Erwache, wie in den Tagen der Vorzeit und bei den Geschlechtern der Urzeit! Bist du nicht der, welcher Rahab zerschmettert und den Drachen durchbohrt hat? Bist du nicht der, welcher das Meer, die Wasser der großen Flut, trockengelegt und die Tiefen des Meers zu einem Weg gemacht hat, dass die Erlösten hindurchzogen?“ (Jes 52,9-10)

Das Volk reagierte, indem es sagte: „Herr, wir wissen, dass du mächtig handeln und retten kannst; schließlich hast du das Meer geöffnet und uns aus Ägypten herausgeführt. Aber warum bist du jetzt nicht am Werk? Warum rettest du uns jetzt nicht?"

Sie wissen, dass der Herr die Macht und die Souveränität besitzt, sind aber unsicher, weshalb Er nicht gehandelt hat, um Seine Verheißungen zu erfüllen. Beachte hier den wiederholten Schrei: Wach auf, wach auf!

Wie antwortet Gott? Er fordert sie auf, auf Ihn zu sehen und nicht auf ihre Unterdrücker.

Ich, ich bin es, der euch tröstet. Wer bist aber du, dass du den sterblichen Menschen fürchtest, das Menschenkind, welches wie Gras vergeht?“ (Jes 51,12)

Ihre Konzentration auf ihre Unterdrücker oder auf die Schwierigkeiten führte zu Angst anstatt zu Glauben; in dieser Angst verloren sie den Blick auf Gott.

und dass du den HERRN vergissest, der dich gemacht hat, der den Himmel ausgespannt und die Erde gegründet hat? Und allezeit, den ganzen Tag, fürchtest du dich vor dem Grimm des Bedrückers, wenn er sich rüstet, zu verderben. Wo bleibt nun aber der Grimm des Bedrückers?“ (Jes 51,13)

Anstatt auf den Feind, auf die Umstände oder die Schwierigkeiten zu sehen, wollte Gott dass sie - und so will Gott, dass wir - auf IHN sehen.

„Wendet euch zu Mir, so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden; denn ich bin Gott und keiner sonst!“ (Jes 45,22)

Die auf Ihn blicken, werden strahlen, und ihr Angesicht wird nicht beschämt werden.“ (Ps 34,6)

„Zu Dir erhebe ich meine Augen, der du im Himmel thronst.“ (Ps 123,1)

„Seid getrost! Ich bin's; fürchtet euch nicht!“ (Mt 14,27), sagte Jeschua zu Seinen erschrockenen Jüngern, als sie Ihn sahen, wie ER auf dem Wasser ging.

Hast du bemerkt, dass auf den zweifachen Schrei des Volkes, "wach auf, wach auf", eine zweifache Antwort kam? Ich, ja ich? Im Hebräischen wird es einfach als Ich, Ich wiedergegeben.

Und nun ist es Gott, der Zion zweimal, ja dreimal, zuruft: „Erwache! erwache! stehe auf, Jerusalem…“ (Jes 51,17)

Bevor Gott beginnt, für Sein Volk zu handeln, muss Er es aufwecken und es auf Seine großen Taten der Befreiung vorbereiten.

Mögen wir heute Seine Stimme hören und für das Wunder des Sohnes Gottes, unseres Erlösers und Israels kommenden Königs, wach werden.

Mit diesem Verständnis haben wir unsere Sorgen belasteten Herzen zu den folgenden Themen im Gebet zum Herrn erhoben.

1. Die politischen Turbulenzen in Israel

Hier Ausschnitte aus einem Leitartikel der Times of Israel von David Horovitz:

"Netanjahu gibt den Extremisten nach und baut ein intolerantes, entfremdetes und verletzliches Israel auf

Während Benjamin Netanjahu Tag für Tag über die personelle Besetzung und die Agenda seiner neuen Koalition verhandelt, bereitet er sich ganz offen darauf vor, Israel von einer bemerkenswerten Demokratie … in etwas zu verwandeln, das der ungehinderten Herrschaft einer schmalen, relativ homogenen Hardliner-Mehrheit nahe kommt.

Tag für Tag verleiht er extremen Ideologen, von denen er und wir alle wissen, dass sie sie missbrauchen werden, immer mehr Macht.

Sein Verhalten seit seinem Wahlsieg am 1. November ist schockierend, ja unverständlich - selbst wenn man bedenkt, wie schwierig es ist, eine Regierung unter radikalen, ermutigten Egoisten zu schmieden. Und die Folgen sind potenziell verheerend.

Was wir erleben, ist, kurz gesagt, ein Schicksalsmoment für Israel, ein Moment drastischer, schicksalhafter, grundlegender Veränderungen.

Die drei brandgefährlichen Provokateure

Mit der schlichtweg undenkbaren Ernennung von Itamar Ben Gvir zum Minister für nationale Sicherheit hat Netanjahu zugestimmt, einen rücksichtslosen, oft verurteilten Hetzer an die Spitze der israelischen Polizei zu stellen.

Vor weniger als zwei Jahren erkannte Netanjahu an, dass der Otzma Yehudit-Führer für das Ministeramt 'nicht geeignet' war… Ben Gvirs Ansichten und Aktivitäten - als Kahanisten-Jünger, der jahrelang die Ausweisung arabischer Israelis gefordert hatte; der ein Bild von Baruch Goldstein, dem Massenmörder von Hebron, an seiner Wohnzimmerwand hängen hatte; der wegen der Gefahr, die er als junger Provokateur darstellte, vom IDF-Dienst ausgeschlossen worden war, weil er in einem Fernsehinterview, während er das von Rabins Auto abgerissene Cadillac-Symbol schwenkte, damit geprahlt hatte, dass er und sein Umfeld den bald ermordeten Premierminister 'kriegen' könnten - waren offensichtlich unvereinbar mit verantwortungsvollem Regieren...

Netanjahu verhandelt auch über die Ernennung von Bezalel Smotrich, einem wohl noch kompromissloseren rechtsextremen Ideologen, zum Finanzminister, nachdem er ursprünglich mit dem Gedanken gespielt hatte, ihn zum Verteidigungsminister zu machen. Auch hier sollte die Übertragung einer so bedeutenden Verantwortung an einen so zuverlässig aufrührerischen politischen Aktivisten nicht in Frage kommen.

Smotrich wurde vom Sicherheitsdienst Shin Bet drei Wochen lang wegen eines angeblichen Terroranschlags auf israelische Autofahrer auf der Ayalon-Autobahn aus Protest gegen den Rückzug aus dem Gazastreifen im Jahr 2005 festgehalten…

Im Vorfeld der Wahlen vom 1. November legte Smotrich ein detailliertes Programm für eine Justizreform vor, die den Obersten Gerichtshof zahnlos machen würde, indem die Fähigkeit der Richter, die Rechte des Einzelnen vor Angriffen der politischen Mehrheit zu schützen, mit der so genannten Überstimmungsklausel beschnitten wird und indem die Regierungskoalition genügend Stimmen im Auswahlausschuss erhält, um diese Richter überhaupt erst auszuwählen…

Unter den ultranationalistischen Ideologen schließlich hat Netanjahu die Einrichtung einer Behörde für 'jüdische Identität' ausgehandelt, die im Büro des Ministerpräsidenten angesiedelt sein und von Avi Maoz geleitet werden soll, dem einzigen Knessetmitglied der winzigen Noam-Fraktion…

Maoz und Noam stehen auch dem nicht-orthodoxen Judentum zutiefst feindselig gegenüber, was die Vorstellung, Maoz zum stellvertretenden Minister für jüdische Identität in der israelischen Regierung zu ernennen, besonders befremdlich für die Millionen nicht-orthodoxer Juden in aller Welt macht, von denen sich viele mit Israel sehr verbunden fühlen.

Allen drei 'religiösen Zionisten' gemeinsam ist der bösartige, unjüdische Irrglaube, das 'auserwählte Volk' zu sein, bedeute, dass wir irgendwie besser seien als die Unterlegenen und das Recht hätten, sie zu unterdrücken…  Aber das Judentum ist keine Religion der Vorherrschaft. Unsere Tradition besteht vielmehr darin, dass uns ein moralischer Verhaltenskodex anvertraut wurde, der uns verpflichtet, danach zu leben und ihn zu verbreiten, und dessen Kernstück, um Hillel zu zitieren, der Imperativ ist: 'Was dir verhasst ist, das tue auch deinem Nächsten nicht. Das ist die ganze Tora; der Rest ist Kommentar.'…

Viele der politischen Maßnahmen, die Ben Gvir, Smotrich und Maoz befürworten, sind eine direkte Negation des Kernprinzips von Hillel, des authentischen Judentums. Nun wollen diese drei sie umsetzen.

Kastrierte Justiz, gestärkte ultra-orthodoxe Politiker

Es gibt noch mehr, viel mehr, das sich mit verblüffender Geschwindigkeit abspielt, und mit potenziell ruinösen Folgen - für Israel als demokratischer Staat, für Israel als Heimatland für alle Juden, für Israel als starke Wirtschaftskraft, für Israel als geeinte Nation, für Israel als Nation, die in der Lage ist, sich in dieser feindlichen Region zu verteidigen. In den letzten Wochen wurden so schnell neue Vereinbarungen und neue Forderungen mit so weitreichenden Auswirkungen vorgestellt, dass es schwierig geworden ist, den Überblick zu behalten.

So soll Netanjahu in seinen Verhandlungen mit den beiden ultraorthodoxen Parteien zugestimmt haben, den Ausschluss ultraorthodoxer Männer vom Militärdienst zu zementieren, ohne dass ein nationaler Ersatzdienst verlangt wird. Dieser pauschale Ausschluss wird seit langem von Haredi-Politikern angestrebt…

Die ultraorthodoxen Führer, einige Führer der extremen Rechten und Israels zwei staatlich finanzierte Oberrabbiner drängen mit zunehmender Inbrunst auf eine Änderung des israelischen Rückkehrgesetzes, das all jenen, die mindestens einen jüdischen Großelternteil haben, das automatische Recht auf die Staatsbürgerschaft gewährt. Die Änderung, die sie anstreben - und die Netanjahus Likud angeblich ablehnt -, besteht darin, diese so genannte Enkelklausel zu streichen, so dass das Recht auf Staatsbürgerschaft weitgehend auf diejenigen beschränkt wäre, die halachisch jüdisch sind - d. h. über mütterliche Abstammung.

Netanjahu hat Berichten zufolge bereits einer Forderung seiner entstehenden Koalitionspartner zugestimmt, das Urteil des Obersten Gerichtshofs zu widerrufen, das Konversionen zum Judentum in Israel, die unter der Schirmherrschaft der Reformbewegung durchgeführt werden, für die Staatsbürgerschaft anerkennt. Außerdem wird er von ihnen aufgefordert, ein Gesetz zu unterstützen, das die Geschlechtertrennung bei staatlich finanzierten öffentlichen Veranstaltungen ermöglicht.

Schwäche ausstrahlen

Wenn man die sich abzeichnende Zerstörung so vieler Kernbestandteile Israels durch die Abrissbirne der im Entstehen begriffenen Netanjahu-geführten Koalition unter die Lupe nimmt, ist es so rätselhaft, dass die alarmierenden Ernennungen, die er vorzunehmen gedenkt, und der Schaden, den er und seine Minister anrichten werden, diesem klügsten und geschicktesten aller Politiker nicht unausweichlich auferlegt werden. Stattdessen räumt er den Führern seiner verbündeten Parteien mehr prominente Positionen ein, verleiht ihnen mehr Befugnisse und stimmt mehr Gesetzesänderungen zu, als es die politische Realität erfordert.

Mysteriöserweise räumt er den Führern seiner verbündeten Parteien mehr prominente Positionen ein, verleiht ihnen mehr Autorität und stimmt mehr Gesetzesänderungen zu, als es die politische Realität erfordert…

Vertrauensbruch mit seiner eigenen Geschichte

Netanjahu war schon immer ein großer israelischer Patriot - der Spross einer zutiefst zionistischen Familie, der seinen heldenhaften, geliebten Bruder bei einer Militäraktion in Entebbe verlor und selbst einen mutigen, lebensgefährlichen Militärdienst in der höchsten Eliteeinheit der IDF leistete. Und er ist nicht zufällig der dienstälteste Ministerpräsident Israels; drei Jahre lang in den 1990er Jahren und außerordentliche 12 Jahre lang von 2009 bis 2021 führte er das Land mit so viel Geschick und Beliebtheit, dass er die Unterstützung einer Mehrheit der Wählerschaft behielt und in allen Umfragen die mit Abstand beliebteste Wahl für das Amt des Ministerpräsidenten blieb.

Netanjahu hatte zuvor die Unabhängigkeit der israelischen Justiz respektiert, da er wusste, dass in einem Israel ohne Verfassung, ohne Grundrechte, mit einem Parlament, das von einer homogenen Koalition völlig dominiert werden kann, und ohne Amtszeitbeschränkungen für die Regierungschefs eine robuste und wirksame Justiz eine wichtige Bremse für Exzesse und Missbrauch der Regierung ist…

Was Netanjahu ausheckt, ist nicht die 'normale' Vorbereitung einer neuen Regierung mit Führungspersönlichkeiten und einem Programm, das im Widerspruch zur vorherigen, gescheiterten Koalition steht. Es ist vielmehr ein Rezept für ein Israel, das nicht mehr wiederzuerkennen ist - innerlich gespaltener, viel weniger demokratisch, religiös intoleranter, stärker von Männern dominiert, dessen 'Volksarmee' nicht mehr so konsensfähig und über der Politik stehend ist, das sich in seiner möglichen Politik gegenüber den Palästinensern selbst zerstört und mit einem Großteil des Diaspora-Judentums im Widerspruch steht. Es ist ein Rezept für ein selbstzerstörerisches Israel, das, wenn es seine potenziellen Exzesse voll ausschöpft - und ich betone, wenn -, Gefahr läuft, das Land unhaltbar zu machen, während es in interne Zwietracht, sich vertiefende regionale Reibereien, ausfransende internationale Unterstützung und wachsenden diplomatischen, wirtschaftlichen und militärischen Druck gerät.

All dies ist offen gesagt unvorstellbar. Und doch spielt es sich vor unseren Augen ab. Nur Netanjahu kann es verhindern. Und doch ist es Netanjahu, der sich dafür entscheidet, es auszubrüten.“

https://www.timesofisrael.com/conceding-to-extremists-netanyahu-hatches-intolerant-alienating-vulnerable-israel/?utm_source=article_hpsidebar&utm_medium=desktop_site&utm_campaign=palestinian-who-filmed-hebron-soldier-taunting-activists-barred-from-home-for-a-week

Horovitz ist der Herausgeber der TOI. Er kann wahrscheinlich als Mitte-Links eingestuft werden. In diesem Artikel wird die Sorge derjenigen zum Ausdruck gebracht die befürchten, dass Israels Demokratie in Gefahr ist. Die Schwester und der Schwager von Horowitz sind Siedler.

Es gilt auch zu bedenken, dass Israel keine Verfassung hat! Israel hat einige "Grundgesetze" oder "Basic Laws", die als eine Art Verfassung wirken sollen, aber diese können durch eine Mehrheitsentscheidung im israelischen Parlament leicht geändert werden.

Wir können beten

2. Die Rettung Israels, insbesondere angesichts der zunehmenden Kontrolle durch die Religiösen

Die Orthodoxen sind mehr denn je in Positionen der Macht und des Einflusses zurückgekehrt. Sie werden ihr Möglichstes tun, um Israel in vielen Bereichen unter ihren Einfluss und ihre Kontrolle zu bringen, z. B. im Bildungswesen, im Verkehrswesen, im Innenministerium und in vielen anderen Bereichen.

Das bedeutet auch mehr Widerstand und Hass gegen das Evangelium und möglicherweise  auch gegen den messianischen Leib im Lande.

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3. Erweckung des Leibes des Messias

Jetzt ist es an der Zeit, dass der Leib erwacht und sich dem Herrn zuzuwenden, um durch das Wort und den Geist erweckt zu werden.

Jetzt ist es an der Zeit, dass der Leib des Messias im Dienst des Gebets und der Fürbitte wiederbelebt wird. Jetzt ist es an der Zeit, dass der Leib des Messias das geistliche Haus des Herrn wird, das er sein soll. Jetzt ist es an der Zeit, dass der Leib als ein Königreich von Priestern dasteht. Jetzt ist es an der Zeit, dass der Leib des Messias in seinem Glanz und seiner Gnade inmitten eines Volkes erstrahlt, das in tiefer Finsternis sitzt.

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Für Deutschland

In dieser letzten Ausgabe des wöchentlichen Gebets für 2022 wollen wir unseren Blick nach vorne richten – auf IHN, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens (Hebr 12,2). Lasst uns das tun, indem wir einige grundlegende Gedanken aus dem 2. Petrusbrief aufgreifen.

Petrus weiß, dass er bald nicht mehr mit seinen Geschwistern auf der Erde sein wird (2 Petr 1,14) und teilt ihnen das mit, was ihm als sein „letztes Wort“ an sie wichtig ist.

Er erinnert sie und sagt ihnen: Jesus wird wiederkommen (Vers 16), und dass es deshalb sehr wichtig ist, sich an der Bibel als dem entscheidenden Wegweiser und Ratgeber für diese Zeit zu orientieren (Verse 19-21).

Und dann schreibt Petrus, geleitet vom Heiligen Geist, von der großen Verantwortung, die die Gemeinde Jesu auf der Erde hat:  

Da nun dies alles derart aufgelöst wird, wie sehr solltet ihr euch auszeichnen durch heiligen Wandel und Gottseligkeit, dadurch, daß ihr erwartet und beschleuniget die Ankunft des Tages Gottes“ (2 Petr 3,11-12)

Was für eine Aussage: der Lebensstil der Gemeinde trägt dazu bei, die Rückkehr Jesu zu beschleunigen! Und das Leid vieler Menschen und das Wirken der Mächte der Finsternis auf der Erde wird dadurch beendet, dass Jesus schneller zurückkommt und Seine Herrschaft von Jerusalem aus auf der ganzen Erde ausübt (Offb 20,1-3)!  

Wie sollte unser Lebensstil aussehen, damit das geschieht? Was erwartet Jesus von uns, von Seiner Gemeinde in dieser Zeit?

Ich möchte einige Bereiche aus der Bibel nennen, die Jesus besonders am Herzen liegen, und mit denen wir in das neue Jahr hineingehen und beten wollen.

1. Die Rettung von Menschen

Petrus spricht diesen Bereich hier sehr deutlich an. „Der Herr säumt nicht mit der Verheißung, wie etliche es für ein Säumen halten, sondern er ist langmütig gegen uns, da er nicht will, dass jemand verloren gehe, sondern dass jedermann Raum zur Buße habe.“  (2 Petr 3,9)

Er wiederholt hier, wie Jesus Seinen 12 Jüngern die Frage nach Seiner Wiederkunft beantwortet hat – und Petrus war da selbst anwesend und hatte es mit eigenen Ohren gehört: „Und dieses Evangelium vom Reich wird in der ganzen Welt gepredigt werden, zum Zeugnis allen Nationen, und dann wird das Ende kommen.“ (Mt 24,14)

Wir können beten

2. Die Wiederherstellung Israels

Petrus ermahnt die Gemeinde, an dem prophetischen Wort (das waren die prophetischen Schriften das AT) festzuhalten, weil es bis zum Wiederkommen Jesu nichts von Seiner Bedeutung für Leben und Handeln der Gemeinde verliert. „Als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren, haben wir diese Stimme vom Himmel gehört. Dadurch wissen wir nun noch sicherer, dass die Voraussagen der Propheten zuverlässig sind, und ihr tut gut daran, auf sie zu achten. Ihre Botschaft ist für euch wie eine Lampe, die in der Dunkelheit brennt, bis der Tag anbricht und das Licht des Morgensterns eure Herzen hell macht.“ (2 Petr 1,18-19)

Und Jesus, der DER Prophet Israels war, hat die Zerstörung Jerusalems und des Tempels sowie die Zerstreuung des Volkes Israels in alle Nationen vorausgesagt. Und ER hat auch die Bedingung genannt, die erfüllt werden muss, damit ER zu seinem Volk zurückkommt: „ich sage euch: Ihr werdet mich nicht mehr sehen, bis die Zeit kommt, da ihr sagen werdet: Gelobt ist, der da kommt in dem Namen des Herrn!“ (Lk 13,35 u. Mt 23,39)

Wir können beten

3. Die Zubereitung der Braut

Jesus kommt wieder zu Seinem Hochzeitsfest. Er will mit Seiner Braut zusammen sein, die IHM ohne Flecken und Runzeln, im heiligen Schmuck entgegengeht (Eph 5,24-27). Diese Hochzeit, diese Begegnung mit Jesus, hat Petrus vor Augen, wenn er schreibt: „Meine Lieben, weil ihr darauf wartet, darum setzt auch alles daran, dass eure Gemeinschaft mit dem Herrn durch nichts beeinträchtigt wird. Bemüht euch, rein und fehlerlos vor ihm zu stehen, wenn er kommt.“ (2 Petr 3,14)

Hier werden wir an den Grund unserer Errettung, an das Wesen der „Neuen Geburt“ (Joh 3,5) erinnert. Wenn ein Mensch von Neuem geboren ist, möchte Gott dessen ganzes Wesen durch das Werk des Heiligen Geistes erneuern; der biblische Begriff für diese Erneuerung unseres Wesens und die Umgestaltung unseres Charakters ist „Heiligung“.

Und passet euch nicht diesem Weltlauf an, sondern verändert euer Wesen durch die Erneuerung eures Sinnes, um prüfen zu können, was der Wille Gottes sei, der gute und wohlgefällige und vollkommene.“ (Röm 12,2)

ER möchte uns so verändern, dass wir in unserem Wesen Jesus möglichst ähnlich werden. Deshalb betet Paulus, vom Heiligen Geist geleitet, in folgender Weise:

Meine Kindlein, um die ich abermals Geburtswehen leide, bis daß Christus in euch Gestalt gewinnt“ (Gal 4,19)

Christus hatte ein geistliches Prinzip, dass Sein ganzes Leben bestimmt hat:

Da sprach ich: Siehe, ich bin gekommen, in der Buchrolle steht von mir geschrieben; deinen Willen zu tun, mein Gott, begehre ich, und dein Gesetz ist in meinem Herzen.“ (Ps 40,8-9)

Diese Aussage ist offensichtlich so wichtig für uns, dass sie im Hebräerbrief wiederholt wird: „Darum spricht er bei seinem Eintritt in die Welt: Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; einen Leib aber hast du mir zubereitet. Brandopfer und Sündopfer gefallen dir nicht. Da sprach ich: Siehe, ich komme in der Buchrolle steht von mir geschrieben -, dass ich tue, o Gott, deinen Willen.‘ Indem er oben sagt: ‘Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt, sie gefallen dir auch nicht‘ die doch nach dem Gesetz dargebracht werden -, und dann fortfährt: ‚Siehe, ich komme, zu tun deinen Willen‘, hebt er das erstere auf, um das andere einzusetzen. In diesem Willen sind wir geheiligt durch die Aufopferung des Leibes Jesu Christi ein für allemal.“ (Hebr 10,5-10)

Wenn Du entschieden hast, dass Gott dein Gott sein soll – solltest du dann nicht Seinen Willen auch zu deinem Willen machen?

Was für ein Segen, was für ein Vorrecht, wenn du sagen kannst: Sein Wille ist das, was ich will!

Wir können beten

4. Eine gute Regierung

Petrus spricht auch die Bedeutung einer guten Regierung für eine geordnetes Leben in der Gesellschaft an.

Fügt euch um des Herrn willen jeder von Menschen gesetzten Ordnung. Ordnet euch dem Kaiser unter, der an höchster Stelle steht. Ordnet euch seinen Vertretern unter, die er eingesetzt hat, um alle zu bestrafen, die Unrecht tun, und alle mit Anerkennung zu belohnen, die das Rechte tun.“ (1 Petr 2,13-14)

Gott will eine Regierung, die in Gerechtigkeit die Menschen fördert, die das Gute tun und die Bosheit einschränkt. „Betet für die Regierenden und für alle, die Gewalt haben, damit wir in Ruhe und Frieden leben können, in Ehrfurcht vor Gott und in Rechtschaffenheit. So ist es gut und gefällt Gott, unserem Retter. Er will, dass alle Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit kommen und gerettet werden.“ (1 Tim 2,2-4)

Wir können beten

Möge der Herr uns helfen, als Beter mit Ausdauer fest zu stehen.

Heinz-Jürgen Heuhsen