Wöchentliches Gebet - 22. Juni 2022

Für Israel

Die folgenden Ausführungen entstanden in Anlehnung an Hinweise zum Gebet von Ofer Amitai, Pastor einer messianischen Gemeinde in Jerusalem.

Das Kapitel Sacharja 8 ist eine Sammlung von 10 Worten, die Gott zum Propheten Sacharja gesprochen hat. Jedes Wort beginnt mit: "So spricht der Herr" (Sach 8: 2,3,4,6,7,9,14,19, 20, 23).

Alle 10 Worte stehen unter der Überschrift: „Und das Wort des HERRN der Heerscharen erging also“ (Sach 8,1).

Das ganze Kapitel ist wie eine Explosion der Gnade, wie Sonnenstrahlen an einem kühlen Morgen, die im Leser (und im Beter!) Hoffnung, große Zuversicht und Glauben wecken, dass Gott mehr als fähig ist, alle Dinge Seinem Plan entsprechend zu verwirklichen. 

Wenn wir die Welt und die menschlichen Probleme betrachten, sehen wir Not, Finsternis, Trübsal und Angst (Jes 8,21).Dem gegenüber  ist dieses Kapitel ein Weg, auf dem wir aufschauen, uns aufrichten, unser Haupt erheben und DEN sehen können, der wiederkommt, um unsere Erlösung zu vollenden (Lk 21,28).

Wenn du von diesem Kapitel profitieren möchtest, nimm dir Zeit, es zu lesen - vielleicht sogar vom Anfang des Buches Sacharja an, um die volle Auswirkung im Herzen zu erfassen.

Sach 8

V 2 - Gott eifert um Zion... tatsächlich brennt er vor Eifersucht im Blick auf Zion.

V 3 - Gott ist entschlossen, nach Zion zurückzukehren, um dort unter Seinem Volk zu wohnen.

V 3 - Gott wird die Stadt und ihr Volk heiligen. Er wird ein Volk für Sich Selbst erretten und reinigen.

V 4 - Gott wird dem Land Frieden und Sicherheit bringen. Dies wird in einem Bild ausgedrückt: alte Menschen und Kinder werden die Straßen füllen. Das sind die beiden schwächsten Gruppen der Gesellschaft. Sie werden sicher, geborgen und glücklich sein.

V 6 - Gott ist nichts unmöglich. Du glaubst es nicht? Pass auf und sieh! Selbst wenn jeder denkt, dass dies über die Möglichkeiten Gottes hinausgeht, sollte Gott auch so denken? Ganz und gar nicht! Gibt es etwas, das dem Herrn zu schwer ist?

V 7 - Gott wird Sein Volk aus den Nationen zurückbringen. Osten und Westen sind ein Symbol für "aus der ganzen Welt". Das ist ein Teil der Erlösung.

V 9 - Gott wird Sein Haus im Land bauen (der Leib des Messias ist Sein Haus). Glaubt dem Wort und lasst euch durch die gegenwärtigen schwierigen Bedingungen nicht den Glauben, die Hoffnung und die Vorfreude auf die von ihm verheißene Fülle nehmen!

V 9-13 - Gott wird das Land segnen (er hat es bereits getan!). Gott wird Israel zum Segen für die Nationen machen (das wird Er!). Gott wird dafür sorgen, dass Sein Volk das Land erbt (Er ist dabei).

Wusstest du, dass Israel gerade ein Abkommen mit der EU über den Verkauf von Erdgas an Europa unterzeichnet hat?

Wusstest du, dass die europäischen Länder die Gefahr erkennen, keine starken Armeen zu haben, und bei Israel an die Tür klopfen, um deren Waffenplattformen zu kaufen?

Wusstest du, dass Israel sein Wissen über Wassermanagement in die ganze Welt exportiert, auch in die USA? (Entsalzung, Technologie zum Erhalt der  Wasserresourcen, usw.)

Gott hat all unsere Nöte und Schwierigkeiten in Segen für uns und die ganze Welt verwandelt.

V 14 - Gott schmiedet einen Plan (das ist das hebräische Wort in diesem Vers), um Israel Gutes zu tun (und auch dir!).

V 19 - Gott wird alle Tage deines Unglücks in Tage großer Freude und Feier verwandeln.

(Die Fastenzeit des fünften Monats markierte die Zerstörung des Tempels. Der neunte Tag des vierten Monats war der Tag, an dem die Stadtmauer durchbrochen wurde. Das Fasten im siebten Monat erinnert an die Ermordung Gedalias. Der zehnte Tag des zehnten Monats markiert den Beginn der Belagerung der Stadt durch Nebukadnezar.)

Kein Unglück und kein Versagen müssen bei Gott endgültig sein!

V 20 - Nationen werden nach Israel kommen, um den HERRN zu suchen. Seine Güte und Gnade gegenüber Israel werden die Nationen anlocken, um zu kommen und an dieser Güte teilzuhaben.

V 23 - Scharen von Völkern werden Israels Gott und Seinen Retter Yeschua suchen und begehren!

Wir hatten viel Freude beim Beten über dieses Kapitel. Es ist einfach so ermutigend, dass man gar nicht anders kann, als zuversichtlich zu sein. Während wir beteten, schienen wir auf eine höhere Ebene des Glaubens gehoben zu werden (zumindest war es bei mir so), von der aus wir weiter auf einen kommenden herrlichen Tag blicken konnten - den Tag des Herrn.

Möge der Herr dich beim Beten inspirieren; möge Er dir Seinen göttlichen Optimismus schenken, der darauf beruht, wer Er ist, was Er tun kann und was Er gesagt hat, das Er tun wird. Mögest du Ihn durch Sein Wort erkennen und dich von Herzen freuen!

1. Für die physische Wiederherstellung Israels

So spricht der Herr der Heerscharen. Ich eifere für Zion mit großem Eifer…“ (Sach 8,1-2).

Mit diesem Satz drückt Gott die Absicht aus, für Sein Volk Segen zu wirken. Wir sind mit unseren Geschwistern in Israel dankbar, dass das mehr und mehr sichtbar wird.  

„Gas aus Israel für die EU

Die Energieminister Israels, Ägyptens und der EU haben am Mittwoch, den 15. Juni, in Kairo eine Absichtserklärung über den Export von israelischem Gas nach Europa unterzeichnet.

Die Vereinbarung kommt zustande, da Europa angesichts des Krieges in der Ukraine nach alternativen Energiequellen zu Russland sucht.

Das Gas wird über eine bestehende Pipeline von Israel nach Ägypten geleitet, und Ägypten wird seine Anlagen zur Verflüssigung des Gases für den Export nutzen, um einen stetigen Strom von Erdgas nach Europa zu gewährleisten und gleichzeitig die Sicherheit der Energieversorgung für alle Seiten zu garantieren.

Die Vereinbarung soll mindestens bis 2030 gelten und bis 2050 schrittweise zurückgefahren werden…

Die EU wird europäische Unternehmen ermutigen, sich an der Suche und Förderung von Erdgas in israelischen und ägyptischen Wirtschaftsgewässern zu beteiligen.

Energieministerin Karin Elharrar bezeichnete die Unterzeichnung als ‚einen großen Moment, in dem das kleine Israel zu einem bedeutenden Akteur auf dem globalen Energiemarkt wird‘.

‚Die Absichtserklärung wird es Israel ermöglichen, zum ersten Mal Erdgas nach Europa zu exportieren, und das ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass wir im vergangenen Jahr bedeutende Abkommen unterzeichnet haben, die Israel und seinen Energie- und Wassermarkt zu einem wichtigen Akteur in der Welt machen‘, erklärte Elharrar.

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, die bei der Unterzeichnung anwesend war, twitterte: 'Mit diesem Abkommen werden wir an der stabilen Versorgung der EU mit Erdgas aus dem östlichen Mittelmeerraum arbeiten…'

Russland versorgt Europa mit etwa 40 % seines Erdgasverbrauchs pro Jahr – mehr als 150 Mrd. m3. Israel kann den Platz Russlands nicht ganz einnehmen, aber die östlichen Mittelmeeranrainerstaaten können jährlich etwa 20 Mrd. m3 liefern, wovon der größte Teil aus Israel stammen würde…"

https://www.audiatur-online.ch/2022/06/15/gas-aus-israel-fuer-die-eu/

Wir können beten

2. Für die Regierung und die Sicherheit Israels

Gott hasst Korruption und Böses. Das politisches System in Israel ist geprägt von  Bestechlichkeit und verursacht in vielen Bereichen großen Kummer und Not für die Menschen. Aber das, was jetzt als Finsternis in der Regierungsarbeit sichtbar ist, soll nach dem Willen Gottes NICHT bleiben. Er will auch durch die Regierung Gutes tun, „Denn also spricht der HERR der Heerscharen: Gleichwie ich gedachte, Unheil über euch zu bringen, als eure Väter mich erzürnten, spricht der HERR der Heerscharen, und mich's nicht gereuen ließ, so habe ich mir jetzt in diesen Tagen vorgenommen, Jerusalem und dem Hause Juda Gutes zu tun; fürchtet euch nicht!“ (Sach 8,14-15)

Wir können beten

3. Für die geistliche Widerherstellung Israels

Gott hat entschieden: Israel wird Sein Volk sein, unter dem er wohnen wird. „Ich will sie hereinführen, daß sie mitten in Jerusalem wohnen sollen; und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein in Wahrheit und Gerechtigkeit.“ (Sach 8:8)

Wir können beten


Für Deutschland

„Von Recht und Gerechtigkeit ist nichts mehr bei uns zu finden. Ehrlichkeit und Redlichkeit sind auf dem Marktplatz nicht mehr gefragt. Zuverlässigkeit gibt es nicht mehr. Wer sich vom Unrecht fern hält, dem spielen die anderen übel mit. Der HERR hat dies alles gesehen, und es missfällt ihm, dass es kein Recht mehr gibt.“ (Jes 59,14-15)

Diese Worte des Propheten Jesaja beschreiben treffend Verhaltensweisen von Menschen in unserem Land.   

Im politischen Handeln wird zunehmend sichtbar, dass Regierungshandeln nicht von Achtung und Respekt vor den guten Ordnungen Gottes geprägt ist. Lüge und Rebellion gegen offensichtliche Wahrheiten greifen immer mehr um sich und werden auch in vielen Medien vorangetrieben.

Stimmen, die sich für die Wahrheit erheben, werden massiv angegriffen. Der Artikel, den wir in der vergangenen Woche (15. Juni) zitiert haben, hat zu heftigen Reaktionen geführt.

„Transgender-Debatte: Eine Erwiderung auf Sven Lehmanns ‚Hetze‘-Vorwurf

Den Verfassern eines WELT-Gastbeitrags zu Transgender in den Medien hat der Queer-Beauftragte der Bundesregierung 'Hetze' sowie 'Homo- und Transfeindlichkeit' vorgeworfen. Einer der Verfasser, ein Politologe, antwortet hier auf die Kritik. Und erläutert seinen Standpunkt.

Die WELT veröffentlichte kürzlich einen von mir mitverfassten Artikel, zunächst unter dem Titel 'Wie ARD und ZDF unsere Kinder sexualisieren und umerziehen'. Diese Überschrift wurde dann in 'Öffentlich-rechtlicher Rundfunk: Wie ARD und ZDF unsere Kinder indoktrinieren' verwandelt. Der von unserem Autorenteam gewählte Titel war: 'Aufruf von Wissenschaftlern gegen die Fehlberichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks'.

In diesem Text verwiesen wir auf eben diesen zur Unterschrift bereitstehenden Aufruf. Zentrales Thema waren die fehlerhaften Darstellungen biologischer Sachverhalte zu den Themen Geschlecht und Genderdysphorie/Transsexualismus. Unsere Vorwürfe haben wir in einem 50-seitigen Dossier belegt, und der Aufruf wurde mittlerweile neben anderen Unterstützern auch von hunderten von Wissenschaftlern unterzeichnet, darunter zahlreiche Biologen, Mediziner und Psychologen mit universitärem Lehrstuhl.

Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, will es aber besser wissen als diese Koryphäen. In einer Replik auf unseren Text, die ebenfalls in der WELT erschien, schrieb er: 'Die Autor*innen sprechen in ihrem Text von einer ‚bestätigte(n) wissenschaftlichen Erkenntnis der Zweigeschlechtlichkeit‘. Spätestens hier kann man den Text eigentlich weglegen und als quasi-kreationistisches Erzeugnis ignorieren. Ich mache mir trotzdem die Mühe, dem zu entgegnen: Intergeschlechtlichkeit existiert! Transgeschlechtlichkeit existiert!'

Tatsächlich haben die Autoren des Dossiers – was Lehmann wissen müsste, falls er es denn gelesen hat – die Existenz von Intersexualität (Störung der geschlechtlichen Entwicklung) und Transsexualität bzw. Genderdysphorie nicht nur konstatiert, sondern auch klare klinische Definitionen dieser Phänomene gegeben. Allerdings vermögen wir, anders als Lehmann auch den Begriff des Geschlechts im Dossier zu definieren. Aus dieser Definition … ergibt sich ... logisch gültig die Zweigeschlechtlichkeit. Intersexualität und Transsexualität sind Erscheinungen innerhalb dieser Zweigeschlechtlichkeit.

Eine Störung (oder Variante) der geschlechtlichen Entwicklung produziert so wenig ein neues Geschlecht, wie eine anatomische Entwicklungsstörung in Form eines verkürzten Arms oder eines zusätzlichen Fingers eine neue Spezies der Gattung Mensch produziert …

Wenn das Bundesverfassungsgericht, auf welches sich Lehmann beruft, ein solches als Geschlechtseintrag zulässt, so ist dies eine juristische Fiktion, ändert aber nichts an den biologischen Fakten. Kurz, Lehmann hat seine abstrusen Vorstellungen sicherlich nicht der biologischen Primärliteratur entnommen, sondern offenbar dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Lehmann erklärt weiter: 'Auch gegenüber der Politik der Bundesregierung verbreitet das Pamphlet Falschbehauptungen. Wie etwa, dass künftig 14-Jährige ,gegen den Willen ihrer Eltern über eine hormonelle und operative Anpassung entscheiden können‘ sollen. Nein, das ist nicht geplant. Das war es auch nie.'

Dass Lehmann diese falsche Behauptung, auf deren Verlogenheit er wiederholt hingewiesen wurde, permanent und impertinent allerorten wiederholt, macht sie nicht wahrer. … 

So heißt es etwa im Gesetzentwurf der Grünen vom 10.6.2020 über den genitalverändernden chirurgischen Eingriff: 'Verweigern die sorgeberechtigten Personen [ihre] Einwilligung, so ersetzt das Familiengericht die Einwilligung …' Für die Hormonbehandlung wiederum wird weder die Einwilligung der Eltern noch die des Familiengerichts verlangt, wie der Entwurf unter 'Zu Satz 3' ausdrücklich feststellt…

Nicht nur für Kindeswohl und Elternrechte hat das geplante 'Selbstbestimmungsgesetz' katastrophale Auswirkungen, sondern auch für Frauen. Das Gesetzesvorhaben würde es erlauben, seinen amtlichen Geschlechtseintrag umstandslos mit allen Rechtsfolgen zu ändern. Andere Länder haben mit den Folgen hieraus bereits Erfahrungen. In vermeintlichen Frauengefängnissen wurden Frauen von mit ihnen inhaftierten 'transidenten' Männer vergewaltigt; und von Männern begangene Vergewaltigungen können kriminalstatistisch Frauen zugeschrieben werden (die sich vor Gericht auf ihre Peiniger natürlich entgegen der Fakten mit weiblichen Pronomen beziehen müssen, was wiederum die Rede- und Gewissensfreiheit verletzt). 

Zudem haben Männer, ob 'transident' oder nicht, hierdurch leichten Zugang zu Frauentoiletten, die diese aber nicht unbedingt mit Männern teilen möchten, da dies ihrem Schamempfinden und erwiesenermaßen ihren Sicherheitsinteressen widerspricht. Und schließlich werden in diesen Ländern Frauen von Transfrauen im Kampfsport mühelos überwunden, beim Gewichtheben deklassiert und bei Schwimmwettbewerben um Längen zurückgelassen. Die Rede von undefinierten 'Geschlechtsidentitäten' ändert an dieser auf biologischen Realitäten beruhenden Unfairness nichts. Lehmann aber scheinen die Interessen von Frauen gleichgültig zu sein.

Damit kommen wir zu einem Thema, mit dem Lehmann in Ermangelung vernünftiger Argumente beginnt: nämlich 'gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit' und 'Hetze'. Er meint, unser Artikel habe 'einen Frontalangriff gegen LGBTIQ*' unternommen und triefe 'vor Homo- und Transfeindlichkeit.' Diese Aussagen sind unbegründet und bleiben wenig überraschend von Lehmann unbelegt.

Tatsächlich hat ein Transsexuellennetzwerk, dass sich von der 'Genderideologie' ausdrücklich distanziert, auf unseren Beitrag positiv reagiert. Und die LGB Alliance Deutschland hat unseren Artikel und Aufruf unterstützt und Mathias Döpfners Distanzierung von ihm verurteilt. 

Abschließend sei meine Eingangsbemerkung ergänzt. Zentrales Thema waren für uns in der Tat die fehlerhaften Darstellungen biologischer Sachverhalte zu den Themen Geschlecht und Genderdysphorie/Transsexualismus. Aber wir wiesen auch darauf hin, dass diese Falschdarstellungen extrem negative Auswirkungen auf Kinder bzw. Jugendliche haben. 

Ebenso wiesen wir darauf hin, dass Sexualaufklärung – die wir befürworten – altersangemessen sein muss. Wir haben in dem Artikel festgestellt und im Dossier belegt, dass dies oft ganz gewiss nicht der Fall ist. Erwachsene können einvernehmlich miteinander tun, was sie wollen, aber nicht jedes erwachsene Verhalten muss Kindern und Heranwachsenden, auch nicht durch Medien vermittelt, penetrant und permanent zur Schau gestellt werden. Wenn Lehmann dies anders sieht, sieht er das Jugendwohl offenbar so wenig wie das von Frauen.

Unser Aufruf fordert, Wissenschaft vor Ideologie und Gemeinwohl vor Partialinteressen zu stellen. Lehmann kommt dieser Aufforderung so wenig nach wie der ÖRR. Zumindest aber, so unsere Hoffnung, ist Letzterer reformfähig.“

https://www.welt.de/debatte/kommentare/article239372567/Transgender-Debatte-Eine-Erwiderung-auf-Sven-Lehmanns-Hetze-Vorwurf.html

Selbstzensur bei Springer:

„Judith Sevinç Basad schmeißt bei Bild hin

Unabhängiger Journalismus wird in Deutschland zu einem immer kostbareren Gut. Noch vor wenigen Jahren erschien es undenkbar, dass in Mitteleuropa eine ernsthafte Diskussion über Zensur in den Medien geführt werden muss. Doch im Jahr 2022 verschlechtert sich die Pressefreiheit auch in Deutschland immer weiter, laut Reporter ohne Grenzen liegt die Bundesrepublik hier inzwischen hinter Ländern wie Costa Rica, Jamaika oder den Seychellen. An die Hofberichterstattung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) hat sich der deutsche Zwangsgebührenzahler inzwischen ja gewöhnt, dass sich jetzt aber auch der einst so stolze und mächtige Axel-Springer-Verlag vorschreiben lässt, was und vor allem wie er zu berichten hat, ist dagegen neu. Die Bestseller-Autorin und Bild-Kolumnistin Judith Sevinç Basad hat in einem offenen Brief an Mathias Döpfner die von dem Axel-Springer-Chef betriebene Zensur im eigenen Haus angeprangert und die Gründe für ihre Kündigung bei der Bild dargelegt.

Stein des Anstoßes war ein Anfang Juni in der Welt erschienener Artikel von fünf Gastautoren, die darin die Gefahren der Transgender-Ideologie und deren Indoktrinierung im frühesten Kindesalter unter anderem in den Medien des ÖRR kritisierten. Nach heftigen Reaktionen aus der 'woken' Blase sah sich Döpfner wenige Tage später zum Kniefall vor der LGBTQXYZ-Community gezwungen. Als Judith Sevinç Basad jetzt für die Bild, die wie die Welt bei Axel Springer erscheint, diese Vorgänge in ihrer Kolumne aufgreifen wollte, wurde ihr damit gedroht, dass der Artikel nur veröffentlicht wird, wenn sie sich kritisch zum Welt-Gastbeitrag der fünf Wissenschaftler äußert. Da die Autorin das nicht mit dem Berufsbild, das sie von einem freien Journalisten hat, vereinbaren konnte, reichte sie bei der Bild die Kündigung ein. Ihre Beweggründe hat sie jetzt in einem offenen Brief an Mathias Döpfner geschildert.

Offener Brief als Plädoyer für unabhängigen Journalismus

Judith Sevinç Basad drückt zunächst ihr Bedauern über die Kündigung aus, da sie stolzes Mitglied einer Redaktion gewesen sei, ‚die mit so großer Entschlossenheit freiheitsfeindliche Ideologen klar und furchtlos analysiert, benennt und beschreibt … Bild ließ sich von keiner Autorität der Welt, von keiner noch so trendigen Konvention einschüchtern, sondern kämpfte wie ein altes Schlachtschiff für die eigenen Werte: Demokratie, Meinungsfreiheit und das Existenzrecht Israels‘. Als entscheidenden Grund für ihre Kündigung nennt Judith Sevinç Basad schließlich den Umgang von Axel Springer bzw. dessen Chef Mathias Döpfner mit der ‚woken Bewegung'. Sie habe den Eindruck, dass sie nicht mehr über die Gefahren berichten könne, die von dieser gesellschaftlichen Bewegung ausgingen.

Im nächsten Abschnitt erläutert Judith Sevinç Basad, warum ihr die Kolumne bei der Bild ein so großes Anliegen gewesen war. Sie habe verfolgt, wie die einzige Frau im Adidas-Vorstand gefeuert wurde, weil sie der Meinung war, dass Rassismus bei dem Sportartikel-Hersteller kein großes Problem sei. Dozenten einer medizinischen Universität in den USA weigerten sich von 'Vater' und 'Mutter' zu sprechen oder Begriffe wie 'männlich' oder 'weiblich' in den Mund zu nehmen. Und schließlich habe sie darüber berichten müssen, wie Kinder an deutschen Schulen von Antirassismus-Aktivisten gedemütigt worden seien, um ihnen ihre ‚weißen Privilegien‘ auszutreiben. ‚Besonders aggressiv gehen dabei Trans-Aktivisten vor, die eine der krudesten Behauptungen vertreten, die das 21. Jahrhundert hervorgebracht hat: Dass das biologische Geschlecht nicht existiert‘, schreibt die Journalistin in dem offenen Brief.

Diesem Aktivismus hätten sich 120 deutsche Wissenschaftler in einem 50-seitigen Dossier entgegengestellt, darunter die fünf Gastautoren des umstrittenen Welt-Artikels. Judith Sevinç Basad betont, dass es in dem Beitrag nicht darum gegangen sei, ‚transsexuelle Menschen zu diskreditieren‘. Vielmehr hätten die Autoren kritisiert, dass im ÖRR ‚schon Kindern vermittelt wird, dass eine Transition die beste Option für sie sei – ohne auf die Nebenwirkungen von lebenslangen Hormontherapien, Pubertätsblockern und irreversiblen Operationen einzugehen‘. Dass ihr eigener Artikel zu diesem Thema verlagsintern verhindert worden sei und die Tatsache, dass Döpfner ‚vor der unerträglichen Tyrannei der woken Aktivisten eingeknickt‘ ist, hätten sie psychisch zermürbt, wie Judith Sevinç Basad schreibt.

Döpfner wirft den Phrasendrescher an und spricht von ‚Vielfalt und Freiheit‘
Im letzten Teil ihres offenen Briefs an Mathias Döpfner geht Judith Sevinç Basad auf die Behauptung des Verlagschefs ein, dass Axel Springer für ‚Vielfalt und Freiheit‘ stehe. Die Journalistin stellt die Frage nach der Deutungshoheit dieses Begriffs, mit dem sich gerade die Transgender-Ideologen besonders gerne schmücken. Wenn ein Gastkommentar kontextlos in die rechte Ecke gestellt wird, habe das nichts mit ‚Vielfalt und Freiheit‘ zu tun, sondern vielmehr mit ‚Gleichschaltung und Unterwerfung', wie die Autorin betont. In besonderem Maße erschrocken zeigt sich Judith Sevinç Basad darüber, dass Döpfner die Verfasser des Welt-Artikels in einem Brief an die Axel-Springer-Belegschaft in die Nähe von Holocaustleugnern gerückt habe. Wer solche Vergleiche ziehe, der sei nicht weit davon entfernt, den Holocaust selbst zu relativieren, warnt die Ex-Bild-Kolumnistin.

Der Kniefall von Mathias Döpfner vor der 'woken' Blase sowie die nun bekannt gewordene Zensur beim Axel-Springer-Verlag sind weitere Rückschläge für den freien und unabhängigen Journalismus in Deutschland. Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd, heißt es in einem alten Sprichwort, …. Leider wird die Wahrheit, etwa dass es eben doch nur zwei Geschlechter gibt, nicht nur im gesellschaftlichen Diskurs immer mehr umgedeutet, sondern inzwischen auch in den großen Verlagshäusern und Redaktionen. Die Medien haben einen wesentlichen Einfluss auf die Meinungsbildung in der Bevölkerung, weshalb Journalisten die Aufgabe und Pflicht haben, Missstände unabhängig von Haltung und Ideologie offenzulegen. Man kann daher nur den Hut vor Judith Sevinç Basad und ihrer Entscheidung ziehen, lieber auf einen gut dotierten Job als Kolumnistin bei der größten deutschen Tageszeitung zu verzichten, anstatt sich und die Werte des unabhängigen Journalismus an eine völlig durchgeknallte Ideologie zu verkaufen.“ (Hervorhebungen durch EdP)

https://reitschuster.de/post/judith-sevinc-basad-schmeisst-bei-bild-hin/

Wir können beten

2. Für die Gemeinde

Von Recht und Gerechtigkeit ist nichts mehr bei uns zu finden. Ehrlichkeit und Redlichkeit sind auf dem Marktplatz nicht mehr gefragt. Zuverlässigkeit gibt es nicht mehr. Wer sich vom Unrecht fern hält, dem spielen die anderen übel mit. Der HERR hat dies alles gesehen, und es missfällt ihm, dass es kein Recht mehr gibt. Er wundert sich, dass niemand da ist, der Fürbitte tut…“ (Jes 59,14-16a)

An die eingangs zitierte Aussage, dass es Gott missfällt, „dass es kein Recht mehr gibt“, schließt sich die Frage an: Wo sind die Beter? Wo sind die Fürbitter? Wo sind die, die gegen Lüge und Rebellion in den Riss treten?

Wir können beten

Möge der Herr uns helfen, als Beter mit Ausdauer fest zu stehen.

Heinz-Jürgen Heuhsen