Wöchentliches Gebet - 17. November 2021

Für Israel

Die folgenden Ausführungen entstanden in Anlehnung an: „Notes from our Wednesday prayer meeting“ vom 10. November; Ofer Amitai, Pastor einer messianischen Gemeinde in Jerusalem

1. Für die Erlösung Israels

In Psalm 80 geht es um gemeinschaftliche Klage und Gebet und eignet sich daher gut als Ausgangspunkt für gemeinsames Gebet. Es ist eine Klage über die Eroberung und den Fall Israels durch die Assyrer. Es ist ein Gebet um nationale Wiederbelebung und Wiederherstellung.

Alte Rivalitäten zwischen Juda und Israel tritt die mächtige Sehnsucht nach der Wiederherstellung des Volkes Gottes zu Gott Selbst als ein Königreich unter dem Sohn Davids - dem Messias.

"Deine Hand sei über dem Mann deiner Rechten, über dem Menschensohn, den du dir großgezogen hast, so wollen wir nicht von dir weichen. Erhalte uns am Leben, so wollen wir deinen Namen anrufen!“ (Ps 80,18-19)

Zu diesen Versen schreibt Spurgeon:

„Zweifellos gibt es hier einen Ausblick auf den Messias, auf den gläubige Juden gelernt hatten als Retter in Zeiten der Not zu blicken.

Durch den Menschen Christus Jesus soll das gefallene Israel noch aufstehen; ja, durch Ihn, der sich herablässt, Menschensohn genannt zu werden, soll die Welt von der Herrschaft Satans und dem Fluch der Sünde befreit werden. O Herr, erfülle deine Verheißung über dem Mann zu deiner Rechten, der an deiner Herrlichkeit teilhat, und schenke es ihm, das Wohlgefallen des Herrn in seiner Hand wachsen zu sehen." (Charles H. Spurgeon, The Treasury of David)

Dreimal ist in diesem Psalm ein mächtiger Schrei zu hören:

"Stelle uns wieder her, Gott der Heerscharen, lass dein Angesicht leuchten, und wir werden gerettet!"

"Wiederherstellen" bedeutet "wende uns um und bringe uns zu dir zurück". 

Wie? Durch Gnade! Genau das bedeutet „lass dein Angesicht über uns leuchten": Gunst. Es ist die Gnade auf dem Antlitz Gottes, die strahlt und voller Liebe auf seinem Volk scheint - die Hinwendung Gottes zu seinem Volk in überströmendem Erbarmen.

Dreimal wird Gott gebeten, uns zu Sich Selbst zurückzubringen, und einmal, zu uns zurückzukehren. "Komme wieder (oder kehre zurück - NASB), wir bitten Dich, o Gott der Heerscharen; blicke herab vom Himmel und sieh, und schaue nach diesem Weinstock" (oder: kümmere dich um diesen Weinstock, NASB).

Schließlich wird ein mächtiger Schrei nach Erweckung (geistlicher Auferstehung) ausgestoßen: "... Belebe uns und wir werden deinen Namen anrufen" (Vers 18b).

Wie sehr passt dieser Psalm zu den Bedürfnissen Israels in diesen Tagen! Wir sehnen uns danach, dass der Messias zu uns zurückkehrt und uns zu Sich zurückbringt. Wir sehnen uns nach dem Tag, an dem Er uns als Seine Nation unter Seiner Königsherrschaft im Land Israel vereint.

Wir können beten

2. Für den Leib des Messias in Israel und Ofers Gemeinde

Wir spüren den Ernst der Stunde in der Welt. Aber wir sehen, dass viele im Leib Jesu nicht wach sind hinsichtlich der Herausforderungen der Zeit, in der wir leben.

Tozer schreibt:

Der Sündenfall des Menschen hat eine immerwährende Krise bewirkt. Sie wird andauern, bis die Sünde überwunden ist und Christus über eine erlöste und wiederhergestellte Welt regiert. Bis dahin bleibt die Erde ein Katastrophengebiet und ihre Bewohner leben in einem außergewöhnlichen Ausnahmezustand.

Tozer, A. W. Geboren nach Mitternacht (S. 35). Moody Publishers. Kindle Edition.

Aber die meisten der Gläubigen im Land sind nicht wach hinsichtlich dieses „außergewöhnlichen Ausnahmezustandes". Viele möchten ihr Leben gerade jetzt lieber zu einem kleinen Stückchen Himmel machen und kümmern sich sehr wenig um irgendetwas anderes.

Jesus hat gewarnt:

„Habt aber acht auf euch selbst, dass eure Herzen nicht beschwert werden durch Rausch und Trunkenheit und Nahrungssorgen und jener Tag unversehens über euch komme! Denn wie ein Fallstrick wird er über alle kommen, die auf dem ganzen Erdboden wohnen. Darum wachet jederzeit und bittet, dass ihr gewürdigt werdet, zu entfliehen diesem allem, was geschehen soll, und zu stehen vor des Menschen Sohn!“ (Lk 21,34-36)

Wir können beten

3. Für die Regierung Israels

Die Regierung Israels steht vor vielfältigen Herausforderungen bei der Bewältigung der aktuellen Gesundheitskrise, der Wirtschaft, sozialer Fragen und der allgegenwärtigen Sicherheitslage. Lasst uns für die verschiedenen Bereich im Gebet einstehen.

Wir können beten


Für Deutschland

1. Gemeinde

"Wie lieblich sind deine Wohnungen, HERR der Heerscharen!
Wohl denen, die in deinem Hause wohnen,
die preisen dich immerdar! - (Pause.)
Wohl den Menschen, deren Stärke in dir liegt,
in deren Herzen gebahnte Wege sind.
O HERR der Heerscharen,
wohl dem Menschen, der auf dich vertraut!
(Ps 84,2.5-6.13; Es ist empfehlenswert, den ganzen Psalm zu lesen)

Der Psalm 84 hat uns in der gegenwärtigen Zeit, die voller Schwierigkeiten und Herausforderungen ist, viel zu sagen. In diesem kurzen Psalm wird unser Gott viermal als HERR der Heerscharen angesprochen. Das deutet darauf hin, dass es hier um eine Situation der Bedrängnis und des Kampfes geht. Aber

- wenn wir in seinem Hause wohnen, in Gottes Gegenwart zuhause und geborgen sind, werden wir Ihn selbst in schwierigen Situationen immerdar preisen;

- wenn unser Herz daran festhält, Seine Wege zu gehen, leben wir nicht aus unserer eigenen Kraft, sondern wir empfangen Seine Stärke

- wenn wir auf Ihn vertrauen, können wir wissen, dass der Herr der Heerscharen uns in allem beisteht. „Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein? Welcher sogar seines eigenen Sohnes nicht verschont, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken?“ (Röm 8,31-32)

Wir können beten

2. Regierung: Ampel-Verhandlungen

"Wohl den Menschen, deren Stärke in dir liegt,
in deren Herzen gebahnte Wege sind.
Wenn sie durchs Tränental gehen,
machen sie es zu einem Quellenort...
Sie schreiten von Kraft zu Kraft,
erscheinen vor Gott in Zion.
HERR, Gott der Heerscharen, höre mein Gebet;
nimm zu Ohren, du Gott Jakobs! – Sela." (Psalm 84,6-9)

Unser Psalm zeigt uns, dass der Kampf um die Herzen der Menschen auf den Knien entschieden wird - es ist ein Kampf im Gebet. Wenn der Heilige Geist wirkliche Betroffenheit im Herzen des Beters bewirkt, können Tränen und Trauer über Sünde und Abfall von den Wegen Gottes dazu führen, dass Gott uns wieder geistlich stärkt. Unser Herr, der Gott der Heerscharen, hört Gebet. Das ist unsere Zuversicht.

Die Ampel-Verhandlungen zur Bildung einer neuen Regierung in Deutschland befinden sich in der kritischen Phase. Zur Information werden die folgenden Artikel zitiert:

„Ampel-Verhandlungen: Arbeitsgruppen lassen Fragen für Spitzenrunde offen

Bei den Verhandlungen über eine Ampel-Koalition gibt es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur noch wichtige offene Fragen. In Bereichen wie Klima, Finanzen, Verkehr sowie Außen- und Verteidigungspolitik gab es zwar Fortschritte, Papiere der Arbeitsgruppen weisen aber Klammern auf – das bedeutet, zu den Punkten gibt es noch keine Einigung. Gelöst werden soll dies nun in Spitzenrunden der Kernverhandlungsteams von SPD, Grünen und FDP…

Bis Ende November wollen die Ampel-Parteien die Verhandlungen abschließen. In der Nikolauswoche ab dem 6. Dezember soll dann der bisherige Finanzminister Olaf Scholz (SPD) vom Bundestag zum Kanzler gewählt und sein Kabinett vereidigt werden.“

https://www.welt.de/politik/deutschland/article234949876/Ampel-Verhandlungen-Arbeitsgruppen-lassen-Fragen-fuer-Spitzenrunde-offen.html?icid=search.product.onsitesearch

Ampel-Verhandlungen: Schwangerschaftsabbruch soll als Normalität erscheinen

Von den Ampel-Verhandlern sind erste Hilferufe und Zweifel zu hören. Die neue Koalition wird dringend Gemeinsamkeiten brauchen. Die könnte in Form einer Gesetzesänderung kommen, die der letzten großen Koalition den Start verhagelte.

Bei den Ampel-Koalitionsverhandlungen ist der Zauber des Anfangs dahin. Statt fröhlicher Selfies senden die neuen Partner erste Hilferufe. Die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock stachelte die zahlreichen und teilweise gut aus öffentlichen Geldern finanzierten Vorfeldorganisationen ihrer Partei in der zurückliegenden Woche auf, öffentlich Druck auszuüben: für einen radikaleren Kurs in der Klimapolitik.

Auch der Streit zwischen Robert Habeck und Christian Lindner, wer am Ende auf dem Ministersessel im Finanzministerium Platz nehmen darf, schwelt weiter. Der vor zwei Wochen gefundene Kompromiss der Ampel in der Corona-Politik hält zwar, hat aber einen gravierenden Nachteil: Er könnte der Realität der steigenden Infektionen und immer volleren Intensivstationen nicht standhalten.

Die Ampel wird, wenn sie einmal regiert, also dringend Gemeinsamkeiten brauchen. Die sind vor allem in der sogenannten Gesellschaftspolitik zu finden. Von Drogenfreigabe bis Legalisierung der Beihilfe zum Suizid: Hier muss keiner der drei Partner das politische Lager wechseln, denn hier stand die FDP schon immer bei Rot-Grün.

Als erste könnte eine Gesetzesänderung kommen, die schon den Start der letzten großen Koalition verhagelte: die Streichung des Paragrafen 219a. Das Werbeverbot für Abtreibungen. Eine gut orchestrierte Kampagne hat mit strategischer Prozessführung den Boden bereitet. Der Schwangerschaftsabbruch ist – entgegen dem allgemeinen Bewusstsein – in Deutschland keinesfalls erlaubt, sondern bis zur zwölften Woche lediglich straffrei. Er soll nun als Normalität erscheinen.

Ein neues Wort für ‚Schwangerschaft‘

2018 brauchte es einen Aufstand in der Unionsfraktion, um dies in letzter Minute zu verhindern. Denn Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihr damaliger Fraktionsvorsitzender Volker Kauder (CDU) wollten der SPD zuerst erlauben, das Werbeverbot für Abtreibungen gemeinsam mit FDP, Grünen, SPD und Linken abzuschaffen. Auch darüber stürzte Kauder wenig später.

Doch nun ginge es auch ohne die Union. Allerdings kann man bei einzelnen Ampel-Verhandlern im vertraulichen Gespräch Zweifel hören. Zu erkennbar zielt die Kampagne zur Abschaffung des 219a tatsächlich auf den 218. Dieser Paragraf steht für die historische Befriedung der Abtreibungsfrage, die Deutschland erbitterte Kulturkämpfe wie in den Vereinigten Staaten oder Polen erspart hat. Schon heute veröffentlichen die Befürworter der sogenannten Informationsfreiheit in Kolumnen weitere Vorschläge: Man brauche sogar ein neues, wertneutrales Wort für den Zustand, in dem eine Frau werdendes Leben erwarte. ‚Schwangerschaft# sei zu positiv besetzt.“

https://www.welt.de/politik/deutschland/plus234898894/Ampel-Verhandlungen-Schwangerschaftsabbruch-soll-als-Normalitaet-erscheinen.html

„‘Kinderrechte‘, Abstammungsrecht, Transsexuellengesetz: Die familienfeindliche Agenda der Ampel-Koalition

Die sich formierende Ampel-Koalition hat der Familie den Krieg erklärt. Vor wenigen Tagen veröffentlichten SPD, FDP und Grüne die Ergebnisse ihrer Sondierungsgespräche als Grundlage für ihre Koalitionsverhandlungen.

Die drei Parteien wollen ‚starke Kinderrechte# ins Grundgesetz aufnehmen, das Familienrecht, das Abstammungsrecht, das Transsexuellengesetz und die Regelungen zur Reproduktionsmedizin verändern sowie einen ‚Pakt für Zusammenleben‘ einführen.

Außerdem soll es noch mehr Steuergeld und öffentliche Präsenz für die LSBT-Lobby geben. Sehr gefährliche Pläne für Ehe, Familie und Kinder!

Egoismus statt Kindeswohl

In einem faktenreichen Beitrag kritisiert die Publizistin Pauline Schwarz, dass SPD, FDP und Grüne ‚die Gender-Ideologie in Deutschland durch die Reform des Transsexuellengesetzes und den Regelungen zur Reproduktionsmedizin weiter voranpeitschen‘ wollen. Sie resümiert: ‚Der Kinderschutz wird zum Wohl einer vermeintlichen Selbstbestimmung und zum Leidwesen vieler psychisch angeschlagener Kinder und Jugendlicher geopfert.‘

Bei der Änderung des Mißbrauchsparagraphen 176 (StGb) heißt es nun erstmals, dass bei sexuellem Mißbrauch auf eine Strafe verzichtet werden kann, ‚wenn zwischen Täter und Kind die sexuelle Handlung einvernehmlich erfolgt‘. Einvernehmlicher Sex mit Kindern unter 14 Jahren Straffrei – was für eine grauenhafte Vorstellung.

Sehr lesenswert ist auch die Analyse von Birgit Kelle: „Das ‚Sondierungspapier‘ bestätigt nur bereits vorher erkennbare Tendenzen. Statt einer Politik für alle Familien, erwartet uns eher das Programm ‚Familie für Alle‘. Die politische Dekonstruktion der Familie ist in vollem Gange. Nicht mehr durch Abstammung, sondern durch zivilrechtliche Verträge soll sich Familie in Zukunft definieren.“

Keine Opposition von der Union

Auf Widerstand von CDU/CSU als Oppositionsführer hofft Kelle nicht. Zu Recht: CDU-Vorsitzender Armin Laschet sagt, das rot-grün-gelbe Papier sei ‚in Ordnung‘ und enthalte ‚viele gute Sachen‘. Auch Friedrich Merz spricht von einem 'beachtlichen Papier'. An den familienfeindlichen Gesellschaftsexperimenten stört sich in der Führungsspitze der Union scheinbar niemand.“

(Quelle: Infobrief von Demo für alle vom 22. Oktober und online-Artikel: https://demofueralle.de/2021/10/22/kinderrechte-abstammungsrecht-transsexuellengesetz-die-familienfeindliche-agenda-der-ampel-koalition/#more-28493 )

Wie wir lesen, gibt es eine Reihe von Punkten, die bisher nicht geklärt sind. Punkte, in denen die drei Parteien sich einigen, sind Bereiche, die in der Bibel als Greuelsünden bezeichnet werden. Unser Land braucht die Gnade Gottes, dass eine nächste Regierung unsere Gesellschaft nicht noch weiter in die Rebellion gegen den geoffenbarten Willen Gottes führt.

Wir können beten

Möge der Herr uns helfen, als Beter mit Ausdauer fest zu stehen.

Heinz-Jürgen Heuhsen