Wöchentliches Gebet - 23. Juni 2021

Für Israel

Die folgenden Ausführungen entstanden in Anlehnung an: „Notes from our Wednesday prayer meeting“, Ofer Amitai, Pastor einer messianischen Gemeinde in Jerusalem

Jer 32,37-41:
„Siehe, ich will sie sammeln aus allen Ländern, dahin ich sie in meinem Zorn und Grimm und in meiner großen Entrüstung verstoßen habe, und ich will sie wieder an diesen Ort zurückführen und sie sicher wohnen lassen; und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein; und ich will ihnen einerlei Herz und einerlei Wandel geben, dass sie mich allezeit fürchten, ihnen selbst zum Besten und ihren Kindern nach ihnen. Und ich will einen ewigen Bund mit ihnen schließen, dass ich nicht von ihnen ablassen will, ihnen wohlzutun. Und ich will meine Furcht in ihr Herz geben, dass sie nicht mehr von mir weichen sollen und ich mich über sie freuen kann, ihnen wohlzutun; und ich werde sie einpflanzen in dieses Land in Wahrheit, von ganzem Herzen und von ganzer Seele.“

Beachte die Personalpronomen, die sich alle auf Gott selbst beziehen.

Israel hat eine neue Regierung

Während einige Evangelikale im Ausland und Gläubige in Israels enttäuscht sind und denken, dass nur der Likud und Bibi Gottes Plan für das Land erfüllen können, sind viele andere hoffnungsvoll.

Unsere Sicht ist nicht so sehr die von einem politischen Standpunkt aus. Wenn wir die obigen Verse lesen, erkennen wir, dass die Rettung Israels nicht durch die politische Welt kommen wird. Nur Gott kann Sein Wort erfüllen, Israel wiederherzustellen und zu retten. Dennoch braucht Israel natürlich dringend eine gute politische Führung. Was wir in den vergangenen Jahren im politischen Bereich in Israel gesehen haben, war pures Gift.

Dies wurde auch an dem Durcheinander in der Knesset bei der Abstimmung über die neue Regierung deutlich sichtbar. Es herrschte Chaos. Als Likud-, rechtsgerichtete und orthodoxe Abgeordnete brüllten, schrien und die Lapid-Bennett-Koalition beschimpften, war es nicht möglich, dass die neuen Regierungsmitglieder ihre Reden halten konnten.

Wir waren weiter zutiefst beunruhigt, als wir erfuhren, dass Netanjahu seinem Nachfolger Bennett zur Übernahme des PM-Büros weniger als dreißig Minuten Orientierungszeit gegeben hat. Ich (Ofer Amitai) würde länger brauchen, um die Eigenheiten meines Gebrauchtwagens zu erklären, wenn ich ihn verkaufe.

Außerdem hat Netanyahu die Residenz des Premierministers noch nicht geräumt.

Darüber hinaus wird berichtet, dass Angestellte im Büro des Premierministers enthüllt haben, dass dieser angeordnet habe, vor dem Eintreten Bennetts Dokumente zu schreddern.

Wir hoffen aufrichtig, dass dies nicht wahr ist.

Was für ein trauriger Stand der Dinge. Was ist aus Israel geworden?

Das Land blutet, es liegt in Schmerzen, es ist gespalten und aufgewühlt. Israel braucht Heilung und Gnade. Israel braucht eine Regierung, die für alle seine Bewohner arbeitet und sie nicht gegeneinander aufhetzt.

Folgender Vers beschreibt unser Gefühl am besten:

Als er aber die Volksmenge sah, empfand er Mitleid mit ihnen, weil sie beraubt und vernachlässigt waren wie Schafe, die keinen Hirten haben" (Mt 9,36).

Ja, wir sind in das Land zurückgebracht worden, aber es gibt noch keine Ruhe und keinen Frieden darin. Diese können erst kommen, wenn der Friedefürst, unser l guter Hirte, über uns letztendlich regieren wird.

Bis dahin müssen wir beten!

Wir müssen uns davor hüten, dass wir uns beim Beten von unseren politischen Neigungen leiten lassen. Wir mögen unsere eigene Meinung haben. Das ist völlig normal, aber wir müssen mutig sein zu erkennen, wenn ein Führer gut ist und wann nicht. Wir müssen ein Herz für Gott haben, das sich stets und vor allem auf Seine Seite stellt. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht einen Mann, eine Partei oder einen Weg vergöttern, sondern vielmehr auf Gott schauen und von Ihm erwarten, dass Er Israel auf die von Ihm gewünschten Wege lenkt.

Wie J.D. Greear, der scheidende Präsident der Southern Baptist Convention, auf dem letzten SBC-Kongress sagte:

"Wann immer die Kirche mit der Politik ins Bett geht, wird die Kirche schwanger, und der daraus entstehende Nachwuchs sieht nicht aus wie Gott der Vater." (1)

1. Für die neue Regierung

Die Grundlage für unser Gebet war der bereist oben zitierte Abschnitt aus Jeremia (Jer 32,37-41).

Wir wollen beten

2. Für die Erlösung Israels

Hes 37,26-28: „Ich will auch einen Bund des Friedens mit ihnen schließen, ein ewiger Bund soll mit ihnen bestehen, und ich will sie sesshaft machen und mehren; ich will mein Heiligtum auf ewig in ihre Mitte stellen. Meine Wohnung wird bei ihnen sein, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. Und die Heiden werden erfahren, dass ich der HERR bin, welcher Israel heiligt, wenn mein Heiligtum in Ewigkeit unter ihnen sein wird.“

Wir wollen beten

3. Für Aliyah

„Siehe, ich will sie sammeln aus allen Ländern, dahin ich sie in meinem Zorn und Grimm und in meiner großen Entrüstung verstoßen habe, und ich will sie wieder an diesen Ort zurückführen“ (Jer 32,37).

Wir wollen beten


 

Für Deutschland

1. Für die Gemeinde in Deutschland

Lasst uns mit Ausdauer weiter für die Gemeinden in Deutschland beten, dass Gott uns wieder bewusst macht wo wir herkommen, wo Er uns hinbringen will, und warum Israel dabei die entscheidende Rolle spielt.

Ohne Israel, ohne die Juden gäbe es uns als Christen nicht! Gott macht das in Römer 11 an dem Bild von Israel als Ölbaum deutlich (Rö 11,16-24). Israel ist der edle Ölbaum und wir als „Heiden“ sind in den edlen Ölbaum Israel eingepflanzt. „Er hat euch als Zweige eines wilden Ölbaums ganz gegen die natürliche Ordnung in den edlen Ölbaum eingepfropft" (Rö 11,24).

Die ungläubigen Zweige Israels wurden ausgerissen, wir wurden in die Wurzel des edlen Ölbaums eingepfropft; das war Gottes Gnade für uns. Aber jetzt gilt: der Plan Gottes geht weiter, den ein Großteil der Gemeinde nicht sieht.

Meine Brüder, ich muss euch jetzt mit Gottes geheimnisvollem Plan bekannt machen. Wenn ihr euch auf eure eigene Klugheit verlasst, könnt ihr leicht zu falschen Schlüssen kommen. Gott hat verfügt, dass ein Großteil des jüdischen Volkes sich gegen die Einladung zum Glauben verhärtet. Aber das gilt nur so lange, bis alle, die er aus den anderen Völkern erwählt hat, den Weg zum Heil gefunden haben. Wenn das geschehen ist, dann wird das ganze Volk Israel gerettet werden, wie es in den Heiligen Schriften vorhergesagt ist: Vom Zionsberg wird der Retter kommen und alle Auflehnung gegen Gott von den Nachkommen Jakobs nehmen. Dann werde ich ihnen ihre Verfehlungen vergeben, sagt Gott; und so erfüllt sich der Bund, den ich mit ihnen geschlossen habe“ (Rö 11,25-26).

Israel als Nation ist eben NICHT für immer verworfen, wie einige theologische Richtungen behaupten; ohne Israel ist die Gemeinde Jesu nicht vollständig und ohne die Errettung Israels kann Jesus auch nicht wiederkommen.

Ihr aus den anderen Völkern habt Gott früher nicht gehorcht; aber weil sie ungehorsam waren, hat Gott jetzt euch sein Erbarmen geschenkt. Genau entsprechend gehorchen sie Gott jetzt nicht, weil er euch sein Erbarmen schenken wollte; und so werden künftig auch sie Erbarmen finden. Gott hat alle ohne Ausnahme dem Ungehorsam ausgeliefert, weil er sich über alle erbarmen will“ (Rö 11,30-31).

Deshalb ist es entscheidend, dass die Gemeinde nicht nur für die Rückkehr der Juden ins Land betet, sondern auch für die Wiederherstellung ihrer Beziehung zu Gott und sie so als Zweige wieder in ihren Ölbaum eingepfropft werden. „Aber auch die Juden werden wieder eingepfropft, wenn sie die Einladung zum Glauben nicht länger abweisen“ (Rö 11,23).

Wir können beten

2. Für die Beziehung Deutschland-Israel

Wir beten immer wieder dafür, dass die Medien angemessene, der Wahrheit entsprechende Berichte und Artikel bringen. Deshalb sind wir besonders über den letzten Leitartikel aus der Jerusalem Post erfreut. Dort steh ein Bericht über den Springer Verlag und dessen eindeutiger Haltung zu Israel und den entsprechenden angemessenen Aussagen und Handlungen des Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner.

Deutscher Medienriese: Wer israelfeindlich ist, sollte nicht für uns arbeiten

Mitarbeiter, die sich über eine israelische Flagge vor Europas größtem Digitalverlag beschwert haben, sollten sich einen neuen Job suchen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer SE, Mathias Döpfner, am Donnerstag in einer Videokonferenz vor den weltweit 16.000 Mitarbeitern des Unternehmens:

'Ich denke, und ich sage das ganz offen, wer ein Problem damit hat, dass hier nach antisemitischen Demonstrationen eine Woche lang eine israelische Flagge gehisst wird, der sollte sich einen neuen Job suchen.'

Das in Berlin ansässige Unternehmen Axel Springer ist der größte digitale Verlag in Europa, zu dem Bild, Die Welt, Business Insider, Politico Europe und viele andere Nachrichtenmarken gehören, sowie Israels größte Kleinanzeigen-Website Yad2.

Das Unternehmen wurde 1946 in Westdeutschland gegründet. Zu den fünf Grundwerten des Unternehmens, die auf der Website aufgeführt sind, gehört: 'Wir unterstützen das jüdische Volk und das Existenzrecht des Staates Israel.' …

Döpfner sagte, er begrüße 'kritische Fragen', und dass einige derjenigen, die sich beschwerten, gute Punkte hatten, auf die er antwortete.

'Aber diese grundsätzliche Ablehnung verlässt das Spektrum' der akzeptablen Antworten, sagte er …" (Originalartikel in Englisch; Jerusalem Post; Übersetzung EdP)

https://www.jpost.com/diaspora/antisemitism/german-media-giant-if-youre-anti-israel-dont-work-for-us-671526?utm_source=jpost.app.apple&utm_medium=share

Palästinenserpräsident Abbas bewilligt Geld für Familie des Terroristen, der zwei israelische Zivilisten tötete

… Am 6. Juni 2021 traf sich Laila Ghannam, Gouverneurin der Bezirke Ramallah und Al-Bireh, mit den Eltern von Muhannad Al-Halabi, einem Aktivisten des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ), der am 4. Oktober 2015 in der Jerusalemer Altstadt zwei israelische Zivilisten erstach und dabei von den israelischen Sicherheitskräften erschossen wurde …

Während ihres Treffens mit der Familie überreichte Laila Ghannam im Namen des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas eine Spende von 30’000 jordanischen Dinar (ca. 42’000 Dollar), um die 'vollständige Deckung der Kosten' für ihr Haus zu gewährleisten, das nach dem Angriff von Israel abgerissen wurde. Die Gouverneurin betonte laut dem Middle East Media Research Institute (MEMRI), dass das Treffen auf Anweisung von Abbas stattfand, der angeordnet hatte, die Finanzierung des Hauses zu regeln …

Am Internationalen Frauentag 2021 teilte das Büro des Vertreters der Europäischen Union (Westjordanland und Gazastreifen, UNRWA) auf seinen Social-Media-Kanälen ein Video, in dem Dr. Laila Ghannam, die Gouverneurin von Ramallah und El-Bireh welche die Spende an die Al-Halabi Familie überreichte, als Inspirationsquelle für Frauen in Führungspositionen vorgestellt wird. 

Dr. Ghannam hat palästinensische Terroristen bei mehreren Gelegenheiten öffentlich gepriesen … Sie hat auch in der Vergangenheit bei mehreren Gelegenheiten Familien der getöteten Terroristen öffentlich ihr Beileid ausgesprochen, und nicht den Familien der Opfer."

https://www.audiatur-online.ch/2021/06/10/palaestinenserpraesident-abbas-bewilligt-geld-fuer-familie-des-terroristen-der-zwei-israelische-zivilisten-toetete/

Betätigungsverbot für Hisbollah in Deutschland zeigt kaum Wirkung

Im Frühjahr 2020 wurde das Verbot gegen die libanesische Bewegung ausgesprochen. Doch deren Sympathisanten treffen sich weiterhin. Die FDP fordert eine Zerschlagung.

Das vor rund einem Jahr ausgesprochene Betätigungsverbot für die schiitische Hisbollah in Deutschland hat nach Einschätzung der Bundesregierung bislang kaum Folgen gehabt …

In Deutschland hätten die Sympathiebekundungen für die islamistische Bewegung zwar seit der Entscheidung von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) etwas abgenommen. Eine Abwanderung von Hisbollah-Sympathisanten aus Deutschland oder einen Rückzug von Aktivisten aus bestimmten Vereinen haben die Sicherheitsbehörden jedoch nicht beobachtet …

'Es drängt sich der Eindruck auf, dass man nicht wirklich versucht hat, die Strukturen der Organisation in Deutschland vollständig aufzuklären und zu zerschlagen', sagte der FDP-Innenpolitiker Benjamin Strasser ..."

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2021-06/hisbollah-betaetigungsverbot-deutschland-wirksamkeit-terrororganisation-libanon-islamismus 

Wir können beten

3. Unsere Regierung

Die Parteien befinden sich im Wahlkampfmodus für die Bundestagswahlen im Herbst. Auf dem Bundesparteitag der Grünen präsentierte die Gastrednerin einen erschreckenden Vergleich.

„Das Leid der Juden als ultimatives Argument für grüne Politik?

Carolin Emcke hat auf dem Grünen-Parteitag Kritik an Klimaforschern in einen Zusammenhang gebracht mit dem Leid der Juden in Deutschland. Diese Ungeheuerlichkeit beschädigt nicht nur Emcke. Sondern auch die, die ergriffen lauschten: Robert Habeck und Annalena Baerbock.

Auf dem Bundesparteitag der Grünen hielt die bekannte und vielfach ausgezeichnete Publizistin Carolin Emcke eine Rede, in der sie über den kommenden Wahlkampf sagte: ‚...vermutlich werden es dann nicht die Juden und Kosmopoliten, nicht die Feministinnen oder die Virologinnen sein, vor denen gewarnt wird, sondern die Klimaforscherinnen.‘

Dieser Satz ist ungeheuerlich, und zwar nicht ausschließlich deshalb, weil er dazu geeignet ist, sachliche und journalistische Kritik an Forschern, die die Wahrheit weder gepachtet haben noch gepachtet haben können, zu unterdrücken.

Sondern vor allem, weil er, wie man es auch dreht und wendet, das Leid der Juden in diesem Land in eine Reihe stellt mit Kritik an und auch Zorn und Drohungen gegen Virologen und Klimaforscher. Die Aufzählung der Gruppen in einem Satz wird umso absurder, wenn man sich konkret erinnert, um was es geht: Vernichtungslager, Todesmärsche, Massenmorde vor knapp 80 Jahren. Heute findet offener Judenhass massenhaft auf deutschen Straßen statt, häufig von Rechtsextremen, zunehmend von Migranten.

Kein Virologe, kein Klimaforscher, so heftig und verurteilenswert die Angriffe auf sie in Einzelfällen sind, muss so etwas erleben, keiner von ihnen blickt auf eine solche Geschichte zurück. Die Phänomene auch nur in einen Zusammenhang zu stellen bedeutet entweder, unfassbar nachlässig zu formulieren, oder, eine bewusste Grenzverschiebung zwischen den Zeilen zu ermöglichen: das Leid der Juden als ultimatives Argument für grüne Politik. Für nachlässige Formulierungen ist die Preisträgerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels nicht bekannt.

Katrin Göring-Eckardt, Fraktionschefin der Grünen, schrieb nach der Rede öffentlich: ‚Danke an Carolin Emcke für eine große Rede für Aufklärung, für Wahrheit, die zumutbar ist, für die Wirklichkeit.‘ Göring-Eckardt ist offensichtlich interessiert daran, die nächste deutsche Bundespräsidentin zu werden …‘“

https://www.welt.de/debatte/kommentare/plus231772531/Carolin-Emckes-Gruenen-Rede-Das-Leid-der-Juden-als-gruenes-Argument.html

Wir können beten

Möge der Herr uns allen helfen, als Beter mit Ausdauer fest zu stehen.

 

Heinz-Jürgen Heuhsen