Wachen und Beten – November 2022

Die folgenden Ausführungen entstanden in Anlehnung an Hinweise zum Gebet von Ofer Amitai, Pastor einer messianischen Gemeinde in Jerusalem.

Joh 7,37-39:
„Aber am letzten, dem großen Tage des Festes, stand Jesus auf, rief und sprach: Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt wie die Schrift sagt -, aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Das sagte er aber von dem Geiste, den die empfangen sollten, welche an ihn glaubten; denn der heilige Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war.“

Am letzten Tag des Laubhüttenfestes, zum Höhepunkt der Wasserzeremonie, „holte der Priester, wie an jedem Tag dieses Festes, in goldenen Gefäßen Wasser aus dem Bach Siloah, der unter dem Tempelberg floss, und goss es feierlich auf den Altar. Dann wurden die Worte aus Jes 12,3 gesungen: ‚Und ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus den Brunnen des Heils‘'‘. [aus dem JFB Bibelkommentar]

Dabei wurde eine doppelte Bitte deutlich:

  1. Es war eine Bitte an Gott um Regen, denn der Herbst ist eine Zeit drohender Dürre in Israel.
  2. Es geschah im Glauben und in der Sehnsucht nach der Erfüllung der Verheißung eines lebensspendenden Flusses, der vom Tempel fließen würde:

Hes 47,1:
„Und er führte mich zur Tür des Hauses zurück, und siehe, da floß unter der Schwelle des Hauses Wasser heraus, nach Osten hin; denn die Vorderseite des Hauses lag gegen Osten. Und das Wasser floss hinab, unterhalb der südlichen Seite des Hauses, südlich vom Altar.“

Sach 14,8:
„An jenem Tage werden lebendige Wasser von Jerusalem ausfließen, die eine Hälfte in das östliche, die andere in das westliche Meer; Sommer und Winter wird es so bleiben.“

Indem Jesus diese Worte (Joh 7:37-39) ausrief, beanspruchte Er die Erfüllung all dessen zu sein, was Gott verheißen hat. Ebenso beanspruchte Er damit, die einzige Quelle dieses lebensspendenden „Wassers" zu sein und wies auch auf Sich selbst als Israels wahre und einzige Hoffnung hin – was ja ebenso für die gesamte Menschheit zutrifft.

Er ist:

  1. Wahre Speise - Johannes 6
  2. Wahrer Trank - Johannes 7
  3. Wahre Ruhe - Matthäus 11

Als Jesus mit diesem Ausruf den Höhepunkt der Wasserzeremonie „unterbrach“, muss das einigen höchst unpassend und sogar frevelhaft erschienen sein. Doch Gottes „Unterbrechungen" sind nicht nur äußerst angebracht und zeitgemäß, sondern auch lebensnotwendig. - Wenn Jesus das nächste Mal deinen gewöhnlichen Tag „unterbricht“, indem er dich zu Sich selbst zieht, dann achte darauf!

Lasst uns deshalb diese Worte noch einmal lesen und uns dadurch folgende Tatsachen bewusst zur Kenntnis nehmen:

  1. dass Jeschua die EINZIGE Quelle der Rettung Israels und der Welt ist. (Jes 12,3-4).
  2. dass Jesus die Quelle der Rettung und des Lebens sein WILL.
  3. dass Jeschua uns EINGELADEN hat, zu kommen. (Joh 7,37b.)
  4. dass Jesus uns ALLES GEBEN WIRD, wozu er uns eingeladen hat.
  5. dass Jeschua ALES ERFÜLLEN WIRD, was in den Schriften versprochen wurde.
  6. dass wir AUFHÖREN SOLLTEN, AUF IRGENDEINEN ANDEREN WEG und ein anderes Mittel zu hoffen, mit dem Gott Israel zu Sich selbst zurückbringt. Vielmehr sollten wir uns von ganzem Herzen an ihn ALLEIN wenden und ernsthaft beten, dass Er das „normale Alltagsleben“ unterbricht, indem Er Seinen lebensspendenden Geist in mächtiger Weise in der Gemeinde Jesu ausgießt.

Mir scheint es, dass die Gemeinde weltweit weithin abgelenkt und in die jeweilige nationale Kultur und deren Werte verstrickt ist. Dadurch wurde Jesus bestenfalls an den Rand geschoben, wenn man IHN nicht sogar aus den Augen verloren hat!

Was das Wort Gottes zu dieser Situation sagt:

1 Mose 18,22:
„Und die Männer wandten ihr Angesicht und gingen gegen Sodom; aber Abraham blieb noch stehen vor dem HERRN.“

Lk 11,2:
„Da sprach er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprechet: Vater, geheiligt werde dein Name! Es komme dein Reich!“

In 1. Mose 18 war Gott im Begriff, Sodom zu richten. Während Gott sich auf Sodom zubewegte, um es zu richten, stand Abraham weiterhin in der Fürbitte vor Ihm.

Unabhängig davon, ob du glaubst, dass die Ereignisse in der Welt zeigen, dass Gott begonnen hat, Seine Hand der bewahrenden Gnade von den Nationen abzuziehen, oder ob du glaubst, dass alles ein Werk des Teufels ist, oder ob du glaubst, dass alles bloß der Mensch ist - es ist von größter und entscheidender Bedeutung, dass du in dieser Zeit vor dem Herrn stehst, damit Sein Wille und Sein Wort auf der Erde geschehen.

Wir leben in extrem instabilen und gefährlichen Zeiten und müssen lernen, in Fürbitte so vor dem Herrn zu stehen, wie es Abraham tat. In Zeiten wie diesen ist es von äußerster Wichtigkeit, dass die Gemeinde Jesu auf der Erde dafür eintritt, dass Gottes Wille geschieht.

Andernfalls wird der Feind, indem der die Selbstbezogenheit und das Fleisch des Menschen benutzt, mit Sicherheit über die Grenzen hinausgehen, die Gott vorgesehen hat. Gott hat uns das Mittel des Gebetes gegeben, um damit den Feind und das Fleisch des Menschen einzugrenzen oder zu kontrollieren und so die Erfüllung all Seiner Verheißungen herbeizuführen.

Gott hat uns Sein Wort als entscheidende Quelle der Offenbarung gegeben für:

  1. Sein Wesen und Seinen Charakter. Siehe dazu die Geschichte in 1. Mose 18. Abraham begründete seine Fürbitte mit Gottes Charakter: „Der aller Welt Richter ist, sollte der nicht recht richten?“ (1 Mose 18,25b) 
  1. Seinen Willen. „Nein, Gott, der HERR tut nichts, er offenbare denn sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten.“ (Am 3,7) Gottes Wille wird uns im Wort Gottes deutlich offenbart.

Wenn das Gebet nicht wesentlich und lebenswichtig wäre, warum würde Gott Sein Volk immer wieder auffordern, Sein Angesicht zu suchen, vor Ihm zu stehen und Ihm keine Ruhe zu geben – „bis!" (Jes 62,6-7)?

Warum würde der Geist die Tatsache beklagen, dass 
„Niemand ruft deinen Namen an oder macht sich auf, dich zu ergreifen; denn du hast dein Angesicht verborgen und uns dahingegeben in die Gewalt unserer Missetaten!“ (Jes 64,6)?

Selbst in Zeiten des großen Glaubensabfalls und der Dekadenz, wenn es schwer ist, den Herrn zu sehen, ruft Gott die Gläubigen auf, Ihn dennoch zu suchen!

Wir sollten unser Leben nicht wie gewohnt mit einem vagen Gefühl oder in der Hoffnung weiterführen, dass Gott keinen Atomkrieg oder eine andere vergleichbare Katastrophe zulassen wird. Stattdessen sollten wir vor Gott stehen und beten!

1. Für die Gemeinde

Wir können beten

2. Für die Regierung

Unser Gebet muss von dem Verständnis der Situation geprägt sein, die Bibel für unsere Zeit beschreibt. So lesen wir in 2 Tim 3,1-4

Das aber sollst du wissen, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden. Denn die Menschen werden selbstsüchtig sein, geldgierig, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, gottlos, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unenthaltsam, zuchtlos, dem Guten feind, treulos, leichtsinnig, aufgeblasen, das Vergnügen mehr liebend als Gott

Und Mt 24,12

Und weil die Gesetzlosigkeit überhand nimmt, wird die Liebe in vielen erkalten.“

Wenn wir diese Aussagen zur Kenntnis nehmen, fordert uns das heraus, nicht über die Zustände in unserem Land zu schimpfen, sondern zu beten, wie Paulus schon in seinem ersten Brief an Timotheus – und somit auch an uns! – geschrieben hat:

1 Tim 2,1-2:
Das Erste und Wichtigste, wozu ich die Gemeinde aufrufe, ist das Gebet, und zwar für alle Menschen. Bringt Bitten und Fürbitten und Dank für sie alle vor Gott! Betet für die Regierenden und für alle, die Gewalt haben, damit wir in Ruhe und Frieden leben können, in Ehrfurcht vor Gott und in Rechtschaffenheit.“

An einem gerade erschienen Artikel in der Welt wird deutlich, wie wichtig diese Aussagen für unsere Zeit und unser Land sind!

Da dieser Artikel recht umfangreich ist, bringen wir hier eine Zusammenfassung des Inhalts. Der Artikel hat das Thema:

„Laufzeitverlängerung: Die 166 Dokumente, die den Mythos vom fairen AKW-Entscheid entlarven – eine journalistische Recherche zur 'Prüfung' der Laufzeitverlängerung von AKWs“

- Bundesumweltministerium

Die WELT AM SONNTAG hat in einer Kooperation mit dem Magazin „Cicero“ den atompolitischen Entscheidungsprozess der Bundesregierung seit Beginn des Ukraine-Krieges analysiert. Der Auswertung lagen 166 regierungsinterne Schriftwechsel, Mails und Dokumente zugrunde, die das Bundesumweltministerium nach einer Anfrage auf Grundlage des Umweltinformationsgesetzes zur Verfügung stellte.

Die Herausgabe von fünf Unterlagen, darunter ein Vermerk zu den rechtlichen Aspekten einer Laufzeitverlängerung aus dem Juni, lehnte das Ministerium ab.

- Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (Grüne) verweigert die Herausgabe von Informationen.

Einem identischen Antrag zur Herausgabe von Informationen kam das von Robert Habeck (Grüne) geführte Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unter Missachtung der gesetzlich vorgegebenen Abgabefrist von maximal zwei Monaten bislang nicht nach.

Der vorliegende Schriftverkehr zeigt aber bereits, dass die beiden Ministerien für Wirtschaft und Umwelt die Ablehnung einer Laufzeitverlängerung weitgehend vorformuliert hatten, bevor eine intensive Prüfung des Sachverhalts stattgefunden hatte. 

Das Nein zu längeren AKW-Laufzeiten stand offenbar sogar im Widerspruch zu Einschätzungen von Fachbeamten des Wirtschaftsministeriums selbst.

Stichwortartige Zusammenfassung der Ergebnisse der Recherche:

  1. Es gab keine ergebnisoffene Prüfung 
  1. Robert Habeck hat – aus möglicherweise parteiideologischen Gründen - gegen die Einschätzung der eigenen Fachleute entschieden
  1. In einem Schreiben vom 2. März erklärte der AKW-Betreiber EnBW, dass sich die Atomanlagen „auch im internationalen Vergleich auf höchstem sicherheitstechnischem Niveau“ befänden und „der Weiterbetrieb auf diesem hohen sicherheitstechnischen Niveau erfolgen“ könne. Auch wies EnBW hier bereits auf den preisdämpfenden Effekt am Strommarkt hin. Diese Einschätzungen wurden von Eberhard Grauf und Erwin Lindauer, Experten der Reaktorsicherheitskommission (RSK), bestätigt
  1. Das Bundesumweltministerium hat am 4. März eine schriftliche Stellungnahme mit dem Vermerk „Prüfung“ vorgelegt, der als Ergebnis der „Prüfung“ die Laufzeitverlängerung der AKWs ablehnt. 
  1. Am 8. März wurde genau diese Stellungnahme vom 4 März von Wirtschaftsminister Habeck und Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) benutzt, um ihre Ablehnung einer Laufzeitverlängerung öffentlich zu machen und zu begründen 
  1. Zum Zeitpunkt des Abschlusses dieser „Prüfung“ am 4 März hatte noch nicht einmal ein Gespräch mit den Betreibern der Atomkraftwerke stattgefunden 
  1. Eine schriftliche Stellungnahme des für die Sicherheit der Energieversorgung zuständigen Präsidenten der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, traf erst am 9. März ein, also mehrere Tage nach Ende der ministeriellen „Prüfung“ 
  1. Alle positiven Effekte, die eine AKW-Laufzeitverlängerung für Energiesituation haben würden, sind bewusst unterschlagen und nicht öffentlich gemacht worden.
    Warum z.B. der preissenkende Effekt einer Laufzeitverlängerung der AKWs völlig unterschlagen wurde, erscheint vor dem Hintergrund der damals schon extrem hohen Strompreise verwunderlich. Es blieb der Nürnberger Wirtschaftswissenschaftlerin Veronika Grimm überlassen, im Oktober in einer Kurzstudie zu belegen, dass der AKW-Weiterbetrieb die Strompreise um bis zu zwölf Prozent senken würde
  1. Passus über erhebliches Einsparpotenzial wurde gestrichen:
    Ein Passus, dass die Laufzeitverlängerung der AKWs „pro Jahr ab 2024 etwa 25 bis 30 Millionen Tonnen CO₂-Reduktion im deutschen Strommarkt bewirkt“, wurde gestrichen und der Öffentlichkeit verschwiegen. Das ist eine Menge, die immerhin 20 Prozent des Einsparziels für die Energiewirtschaft bis 2030 ausmacht, das im Klimaschutzgesetz vorgegeben ist.
    Hier wird von Regierungsseite die Öffentlichkeit bewusst getäuscht: In einem der Öffentlichkeit zugänglich gemachten Frage-Antwort-Papier ist stattdessen „von nur einem sehr geringen Beitrag zur CO₂-Reduktion“ die Rede.
  1. Wer die falsche Darstellung der Regierung mit Fakten widerlegt, wird zurechtgewiesen und mit Konsequenzen bedroht:
    Als der Technisch-Wissenschaftliche Geschäftsführer der Gesellschaft für Reaktorsicherheit, Uwe Stoll, im März im Gespräch mit WELT AM SONNTAG erklärte, er könne die sicherheitstechnischen Bedenken der Ministerien „nicht nachvollziehen“ und sei überdies dazu auch nicht konsultiert worden, zog das eine scharfe schriftliche Rüge von Gerrit Niehaus, dem Abteilungsleiter für Nukleare Sicherheit im Umweltministerium nach sich, wie sich jetzt in der Schriftsammlung zeigt. 
    Wir entscheiden, ob und ggf. welche Expertise wir für unsere Entscheidungen heranziehen“, blaffte Niehaus den Kerntechnikexperten an. Er halte es „für nicht angemessen, eine derartige Kritik als Leiter einer Sachverständigenorganisation zu äußern“.
  1. Statistisch falsche Zahlen werden zur Begründung der Ablehnung herangezogen:
    Eine im Auftrag von Greenpeace-Ableger „Green Planet Energy“ erstellte Berechnung ergab, dass die AKW-Laufzeitverlängerung „lediglich ein Prozent des Erdgasverbrauchs einsparen würde“.
    Dass diese „Berechnung“ falsch war, wurde unterschlagen, obwohl die „Fachebene“ des eigenen Wirtschaftsministeriums selbst warnte, die niedrige Prozentzahl zur Gaseinsparung öffentlich zu verwenden.

Einer der Beamten aus der Fachabteilung schreibt, er müsse seinem eigenen Ministerium „in dieser Debatte leider eine gewisse Schizophrenie attestieren“. Ergänzend kommt die Anmerkung: „Eine offensichtliche Vorsorgemaßnahme wäre der Weiterbetrieb der AKW.“

https://www.welt.de/wirtschaft/plus241848771/Der-Mythos-vom-unbefangenen-AKW-Entscheid.html

Wir können beten

Heinz-Jürgen Heuhsen
1.November 2022