Die folgenden Ausführungen entstanden in Anlehnung an Hinweise zum Gebet von Ofer Amitai, Pastor einer messianischen Gemeinde in Jerusalem.
1 Mose 22,16-18:
„und sprach: Ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der HERR, weil du solches getan und deines einzigen Sohnes nicht verschont hast, will ich dich gewiss segnen und deine Nachkommenschaft mächtig mehren, wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Rande des Meeres, und deine Nachkommen sollen die Tore ihrer Feinde besitzen, und in deiner Nachkommenschaft sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorcht hast!“
Nachdem Abraham die Prüfung seines Glaubens durch das Binden Isaaks bestanden hatte, sprach Gott zu ihm, wiederholte Seine Verheißungen und fügte hinzu, dass Abrahams Nachkommen die Tore ihrer Feinde in Besitz nehmen würden.
Von besonderem Interesse für uns ist hier die Verbindung, die im Denken Gottes zwischen der Verheißung des Sieges für Abrahams Nachkommen und der Fülle des Werkes Gottes durch Israel besteht, um den Völkern der Erde Segen zu bringen.
Dies sind zwei Facetten des Werkes Gottes, die wir nicht übersehen sollten. Israels Sieg über seine physischen Feinde und die Fülle des geistlichen Segens für die Völker sind zwei Facetten derselben Sache. Das eine ist mit dem anderen verbunden.
Bevor wir für die Erfüllung dieser Verheißungen beten, wollen wir einen Moment über die christliche Gemeinde, ihren Glauben und ihre Rolle in unserer Zeit nachdenken.
Obwohl die Heilige Schrift von dem Segen spricht, den Israel für die ganze Welt sein wird, wenn es wiederhergestellt ist, denkt ein großer Teil der Gemeinde, dass diese und andere Verheißungen bereits in Jeshua erfüllt sind und es für ein ethnisches Israel im Land Israel keinem Platz mehr gibt.
So sagt Dr. Schreiner: „Meinem Verständnis nach gibt es eine Verheißung für eine zukünftige und zeitlich eschatologische Erlösung für das jüdische Volk, wenn es gegen Ende der Geschichte sein Vertrauen auf Jesus setzt. Eine politisch nationale Zukunft für Israel sehe ich nicht. Weder in einem Millennium noch in der neuen Schöpfung."
Aus einem offenen Brief vom Jahr 2002 mit dem Titel:
„Ein offener Brief an Evangelikale und andere interessierte Gruppen: Das Volk Gottes, das Land Israel und die Unparteilichkeit des Evangeliums.
Der Anspruch einer bestimmten ethnischen oder religiösen Gruppe auf ein Gebiet im Nahen Osten, das als ‚Heiliges Land‘ bezeichnet wird, kann nicht durch die Heilige Schrift gestützt werden. In der Tat wurden die Landverheißungen, die Israel im Alten Testament gegeben wurden, unter Josua erfüllt. Das Neue Testament spricht klar und prophetisch über die Zerstörung des zweiten Tempels im Jahr 70 n. Chr. Kein neutestamentlicher Autor sieht eine neue Sammlung des Volkes Israel im Lande vor, wie es die Propheten des Alten Testaments nach der Zerstörung des ersten Tempels 586 v. Chr. taten.
Darüber hinaus werden die Landverheißungen des Alten Bundes im Neuen Testament konsequent und bewusst erweitert, um die universale Herrschaft Jesu zu zeigen, der vom Himmel aus auf dem Thron Davids regiert und alle Völker durch das Evangelium der Gnade einlädt, an seiner universalen und ewigen Herrschaft teilzuhaben."
Warum erwähne ich dieses Thema hier?
Weil dies ein wichtiger Punkt mit weitreichenden Konsequenzen ist. Wenn die Gemeinde Jesu weder Gottes Erlösungsplan für die Erde sieht, noch Israels Rolle und die von Gott verheißenen Segnungen, die mit Israels Wiederherstellung auch physisch als Nation im Land verbunden sind, noch die Niederlage aller bösen Mächte, die sich gegen Gottes Plan und Volk erheben, versteht, wie soll sie wissen, wie sie feststehen und beten soll?
Wie kann sie ihre Rolle als Volk von Priestern erfüllen? Wie kann sie unter den Nationen, in denen sie sich befindet, eine klare Stimme für Gott und Seinen Plan mit Israel in unserer Zeit sein?
Die Gemeinde soll Licht auf dem Berge sein! Ein klares, helles Licht und eine Stimme für Gott auf der Erde.
Deshalb: Lasst uns zuerst für die Gemeinde Jesu beten.
Wir können beten
Der Hass auf Israel und der Widerstand gegen es entspringen dem Hass des Feindes auf Gott und seiner Angst vor der Erfüllung der Verheißungen Gottes.
Der Krieg gegen Gott und Sein Volk Israel ist sowohl ein physischer als auch ein geistlicher Krieg. Deshalb muss der Sieg über beides gewonnen werden.
Eph 6,12:
„Denn unser Kampf richtet sich nicht wider Fleisch und Blut, sondern wider die Herrschaften, wider die Gewalten, wider die Weltbeherrscher dieser Finsternis, wider die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Regionen.“
Jesus hat den Sieg errungen:
Kol 2,15:
„Als er so die Herrschaften und Gewalten auszog, stellte er sie öffentlich an den Pranger und triumphierte über sie an demselben.“
Und - Er hat den Sieg versprochen, wenn wir kämpfen:
Mt 16,18:
„Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle werden ihr nicht standhalten.“
Lasst uns für Israel und Gottes Verheißungen kämpfen, so wie Israel um sein Leben kämpft. Gottes „Zurschaustellung" Seiner Majestät und Herrlichkeit gegenüber den Nationen ist in Israels Wiederherstellung zu finden.
Hes 39,21-29:
„Und ich will meine Herrlichkeit unter den Heiden erweisen, dass alle Heiden mein Gericht sehen sollen, das ich gehalten, und meine Hand, welche ich an sie gelegt habe.
Und das Haus Israel soll erkennen, dass ich, der HERR, ihr Gott bin, von diesem Tage an und hinfort.
Und die Heiden sollen erkennen, dass das Haus Israel wegen seiner Missetat in Gefangenschaft geraten ist, weil sie sich gegen mich vergangen haben,
so dass ich mein Angesicht vor ihnen verbarg und sie in die Hand ihrer Feinde gab,
so dass sie alle mit dem Schwert erschlagen wurden.
Gemäß ihren Unreinigkeiten und Übertretungen habe ich an ihnen getan und habe mein Angesicht vor ihnen verborgen.
Darum spricht Gott, der HERR, also:
Jetzt will ich die Gefangenschaft Jakobs wenden und mich des ganzen Hauses Israel erbarmen und für meinen heiligen Namen eifern.
Und sie sollen aller ihrer Schmach und ihrer Vergehen, womit sie sich wider mich vergangen haben, vergessen, wenn sie sicher und ungestört in ihrem Lande wohnen,
wenn ich sie aus den Völkern zurückgebracht und aus den Ländern ihrer Feinde gesammelt und mich an ihnen vor den Augen dieser Heiden als heilig erwiesen habe.
Daran sollen sie erkennen, dass ich, der HERR, ihr Gott bin, weil ich sie unter die Heiden in die Gefangenschaft führen ließ und sie nun wieder in ihr Land versammle
und keinen von ihnen mehr dort zurücklasse.
Und ich will fortan mein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen, weil ich meinen Geist über das Haus Israel ausgegossen habe, spricht Gott, der HERR.“
Wir können beten
Möge der Herr uns helfen, in unseren Tagen als Beter mit Ausdauer festzustehen!
Heinz-Jürgen Heuhsen